Asche
Āsche, f.; –n; Asch(en)-:
1) der erdige Rückstand verbrannter Körper: A. brennen [äschern]; Bleich wie A.; Gebäude in (die) A. legen [verbrennen]. 993a; Neu aus der A. bauen. 5, 11; Der Phönix steigt verjüngt aus der A.; Wer Feuer braucht, sucht’s in der A. [s. Ammer]; oft übertr.: Das Feuer mit A. zudecken; Die Flamme der Wahrheit mit Schul-A. zugedeckt. 39, 351; 16, 59; Die A. vom Feuer, von der Seele (13, 47) blasen; Der Funke, die Gluth, der Aufruhr, das Gerücht 16, 9), die Neigung 3, 53), der Geist Hermanns 107
a) etc. glimmt, glüht, ruht unter (in) der A.; Die A. zu Gluth, die Abend-A. zu neuem Gluthtrieb 10, 275) auffachen; Die A. schlägt zu Flammen aus; 1, 15; So stäubet weg des Grames A. | und meine Seele steht in Gluth. 310 etc.; Das Essen ist in die A. gefallen, liegt in der A., ungenießbar; die Mühe des Kochens war vergebens u. so übertr.: Daß mein .. Rath nicht gar in die A–n falle. 2, 476 b etc. — Ungebrannte A. (sprchw.): Schläge mit dem Stock: Bekanntschaft mit ungebrannter A. von Rosenholz machen. 1, 71; E. 51; 3, 113 etc. — Bibl. gilt Bestreun des Haupts mit A. (vgl. 4), Sitzen in A., in Sack und A. als Zeichen tiefer Betrübnis, reuiger Buße (vgl. Afchermittwoch); bei Griechen und Römern saßen die Schutzflehnden am Herd in der A.: Ob sie fremde Herde sucht und stumm sich in die A. setzt. Pol. 2, 6 etc. —
2) Chem.: ein verkalktes Metall, Oryd (s. d.). —
3) die Überreste eines Verstorbnen, sein Andenken, — zunächst herrührend von der Todtenverbrennung. 5, 95; Friede mit seiner A.! 39, 339; Drum will ich, bis ich A. wetde, | mich dieser schönen Erde freun. Mein bischen A. würde sich im Grabe umdrehn. 1, 65 etc. —
4) Staub, z.B. Landw.: staubiger Boden (Aschicht); Bergb.: Erdarten, die, zu Tage gebracht, zerfallen; Des schwärzlichen Staubes ergreifend, | überstreut er sein Haupt ... Auch das ambrofische Kleid umhaftete dunkele A. Il. 18, 25 etc. Oft verbunden: Staub nnd A. 320; Schutt und A. 4, 43; In Asch’ und Graus. L. 191 etc.
Anm. Veralt. masc.: Der Asche(n). 1, 501b; 3, 1, 279 Z. 11 ff.; mit Uml.: Die Äsche(n). B. 27b; 1, 159 etc. — Aschen als Mz. E. 79; Morg. 1, 250 etc.) und Ez. 8, 371a; 3, 1, 599 Z. 2 und so noch oft im Gen. und Dat.). — Als Bstw. z. B.: Asch-farben. 39, 50; Aschefarben (selten). Ven. 11; Aschen- farbig. 3, 488; Ascherfarb. J. 141 a etc. — Die tetzte Form (vgl. Asch Anm.) dnrchgängig in: Ascher- mittwoch und neben Aschen- in: Ascher-Loch, -Salz, -Tuch, vgl. Äscher. — Ableitung fraglich, vielleicht zufammenhängend mit lat. ussum (gebrannt), wie Usel mit ustum, vgl.: In dem Usel und in der A. 42, 6; in einer Übers. von 1483 2, 411 b).
Zsstzg., unzählig zu 1, nach dem verbrannten Stoff: Bein- oder Knochen-, Buchen-, Holz-, Horn-, Papier-, Steinkohlen-, Tabacks-, Torf-A. etc., — oder zu2 nach dem verkalkten: Blei-, Kupfer-, Zinn-, Metall-A. etc. — Ferner: Ābend- [1]: die vom Abend geblieben. G. 10, 275. —
Bǟūch-: Laugen-A. zum Bäuchen (Büken) der Wäsche. — Bāūm- [4]: vermoderte Blätter: Laubwald, in dem die B. fast einen Fuß hoch liegt. Freitag Soll 3, 318. —
Bérg-: eine Sorte Bergblau. Karmarsch 1, 178. —
Drūsen-: die aus getrockneten Weinbeerhefen (Drusen) gewonnene Pott-A., nach ihrer Anwendung in der Waidfärberei auch Waid-A. genannt; zuw. auch st. Weinbeerhefen; Drusenalaun. —
Flóck-: die weiße leichte, bei der geringsten Bewegung flockenartig auffliegende Asche. V. Ar. 3, 43; auch Flug-A. — Glímm-, Glūth- (Schubart 1, 66), glimmende s. Ammer. — Grīēs- [2]: kalcinierter Weinstein. —
Hêrd-: (Hüttenw.):
1) die zur Verfertigung des Treibherds dienende Asche, ebenso Kapellen-A. zur Verfertigung der Kapellen. —
2) das beim Treiben zuerst in Glätte sich verwandelnde Blei. — Kapéllen-: s. Herd-A. — Késsel-: Pott-A. — Lāūgen-: ausgelaugte Asche, nach ihrem Hauptgebrauch auch Bäuch- (Bük-), Seifensieder-A. genannt. — Līēbes-: Schürt beständig herum in der alten L. [1]. Rom. 186. — Lōder-: Flock-A. — Lōth-, Lȫth-: Pott-A. zum Schmelzen glasartiger Körper, zur Darstellung der Fritte. — Nêbel-: Flock-A. 265. — Opfer-: Ov. 1, 335. — Pérl-: die amerikanische, vorzüglich aus Nußbäumen gewonnene Pott-A. — Pótt-: Asche von Pflanzen, die man durch Eindampfen der im Wasser löslichen Bestandtheile derselben — in Kesseln oder Töpfen, plattd. Pott — durch das sogen. Pottaschbrennen erhält, — dem Hauptbestandtheil nach kohlensaures Kali. — Schūl-: [1] Schulstaub etc. 39, 351. — Stēīn-: ein in fast steinharter Masse im Handelvorkommendes unreines Atzkali. — Ultramarīn-: eine bei der Ultramarinbereitung aus den rückständigen Kuchen gewonnene blaugraue Farbe. — Wāīd-: Drusen-A., auch: Weed-A. etc.
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