arten
II. Ārten: 1) intr. (sein):
a) eine Art, d. h. natürliche Beschaffenheit haben oder bekommen: Aus dem Gespräch spüret man, wohin die Gemüther a. [sich neigen]. Ehz. 40; In der weichen Liane mußten diese Rührungen ja zu Leiden a. [um-a., werden]. 22, 225; Es artet in Zeiten der Welf nach dem Leuen. Mak. 1,71; Ihr artet mehr nach eures Vaters Geist. 374 etc., vgl. Nach-a., schlagen, schlachten; Das ist oder wird der Vater etc. —
b) Art (s. d. I 3), gute Art haben oder bekommen, gedeihen: Der Same will an andern Orten nicht so wohl a. Pers. R. 2, 3; Je früher man die Gerstensaat verrichte, je besser dieselbe arte. Ök. 2, 704; Leibn. 2, 200 etc. — 2) refl. = 1:
a) Des Fürsten Diener ... a. sich nach seiner Art, sind Affen seiner Gaben. 944; Ein Beispiel, wie sich Männertreu artet. M. 3, 135; 4, 129; So a. die schwarzen Rettige sich in weiße [um]. Gart. Anh. 83; Weil sie sich ohne das ziemlich dazu a. und gebärden. 3, 1, 474 Z. 18) etc. —
b) Wenn sie sich nicht wohl a. wollen. B. 271a; So artet sich die Eh’ und Kinderzucht auch wohl. 1, 148. — 3) tr.: einem Gegenst. eine Art ertheilen, eine gewisse Beschaffenheit geben, ihn so beschaffen machen, bilden, gestalten, modificieren: Die alte römische Schrift recht zu a. und zu formieren. Garg. 175b; Daß nicht allein der Leib, sondern auch das Gemüth nach der Natur des Lufts geartet werde. Sp. 9a; Die Natur hat die Rose so geartet, daß sie Stacheln hat; die Kunst hat sie vielfach umgeartet und man hat auch stachellose. — 4) Das Partic.: Geart(et),
a) mit einem die Art bestimmenden Zusatz: so beschaffen, in dieser Art, — vgl. Artig in Zsstzg., das bez., daß einem Ggst. eine Art eigen ist, nicht daß er sie bekommen oder angenommen, wie Geartet, das deßhalb gewöhnl. nur von Personen gilt: Auch meine Agnes ist so geartet. 1, 267; Daß junge Wittwen geartet sind wie grünes Holz. M. 1, 76; Wie der gemein Mann von Natur geartet ist, daß etc. 302a etc.; Die Kinder sind andersgeartet denn ihre Väter. Heim. 77; Das Volk ein eigengeartetes Produkt des Himmelstrichs, der Natur und Gottesanlage. 3, 419 (s. Eigenartig etc.). — Sie sei durch ihr Stubenleben etwas feingeartet, aber doch nicht so subtil. D. 4, 257. — Mein ganzes Leben war der Wallfahrt gleich geartet. Morg. 2, 77; Wo ihn der Gleichgeartete [der ihm Ahnliche], | ein Kämpe seines Bluts, sein Sohn erwartete. Rost 85a. 3, 85. — Ein gutgearteter Menschenschlag. Gesch. 588; Einer solchen übeldenkenden und übelwollenden Person eine bessergeartete gegenüberzustellen. 1, 271; Alle müßige Menschen, und seien sie die bestgearteten. M. 2, 88 etc. — Lenkt sein Pferd. ., als wär er einverleibt und halbgeartet | mit diesem wackern Thier [gleichsam dessen Hälfte]. Haml. 4, 7. – Hoch-geartete Männer. Standp. 128. — Solchen männlich gearteten Frauen. 1, 363 b. — Seine niedriggeartete neidische Natur. Ack. 279. — Den falschen Mächten .., die unterm Tage schlimm- geartet hausen. 368a; Vor Hagen’s List, des schlauen schlimmgearten. Rheinf. 342. — Sonderbar geartete Naturen, diese Mädchen. W. 1, 99. — Gewöhnt, in Shakespeare nur das ungeartete Naturkind zu sehn [das keine Art angenommen, ganz in seiner na-
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