Faksimile 0053 | Seite 45
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armen
I. Armen, 1) tr., refl.: (veralt.) mit Armen um-
faſſen. Lohenſtein A. 2, 245; 1291 ꝛc. Ebenſo: Be-a.
Fleming 10 ꝛc., jetzt: Um-a. (ſ. d.). 2) im Partic.
als Ew.: mit Armen verſehn, ſ. Armig: Die armloſen
und gearmten Krinoiden. Burmeiſter Gſch. 446; Kurz-, lang-
gearmt ꝛc.
Zſſtzg. ſ. 1: Um-: Einen, ſich (einander), Jemandes
Knie (Stolberg Il. 1, 419) um-a., umfaſſen, umſchlingen;
Wenn die Scham den Schaden umarmt [ſich damit verbin-
det]. G. 3, 17; Die einander u–den Erlenbäume. IP. 2, 77;
Wann der Weinſtock die Pappel umarmt. Ramler 270; Einen
u–den Zweig ſchlingt um die Hütte der Baum. Sch. 75b;
Nah um-a. die Heere ſich. 7a; Fröhlichkeit umarmet | wilder
Schmerzen Überſchwung [iſt innig damit verbunden]. 2b;
Den Tod beherzt um-a. 429b; In u–den Syſtemen. 7b, mit
zu ergänzendem „ſich,“ ſ. d. und vgl.: U–de Reime.
FWRückert deutſche Metrik 11. ꝛc. Ungeküſſt bleibt ſie zu-
rück und unumarmet Talvj 2, 279 ꝛc. So auch: Das
Feuer von Werther’s Umarmungen. G. 14, 146 ꝛc.; Als
wollten die Roſen ihn erheitern mit duftender Frühlings-Um-
armung. Gutzkow R. 1, 280; Jubel- (Sonnenberg D. 1, 11),
Welt-(38), Liebes-Umarmung. V. Th. 27, 68; Erzeugt in
freier Wahlumarmung, nicht im Zwangsbette. Heine Reiſ. 3,
194 ꝛc. Zuſámmen-: Sich (einander) z. [anein-
anderſchließen]. Hippel Leb. 1, 104 (ſelten).