Faksimile 0051 | Seite 43
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Ärgernis
Ärgernis, n., –ſes; –ſe; f.; –ſe: 1) nam. bibl.:
Veranlaſſung zum Böſen, dann allgem.: Anſtoß, alles
die Ehrbarkeit ꝛc. Verletzende: Einem ein Ä. geben, ſtellen
(er. 6. 21); Ein ĀÁ. an Etwas nehmen; Daß das A. nicht
ſowohl gegeben als genommen war. B. 324a; In Etwas
Anſtoß und Ä. finden, ebd.; Freilich iſt er uns Allen ein
Stein | des Anſtoßes und Ä–ſes. Sch. 325 (1 Petr. 2, 8 ꝛc.);
Kommt doch das Ä. von oben, ebd.; Allen guten Böhmen
zum Ä–ſe. 333a; Hafis ins Beſondre ſchaffet Ä–ſe. G. 4,
20; Alle öffentliche Ä. zu vermeiden. 17, 374; Das Ä. der
werthen Chriſtenheit | macht meinen Dichtermuth erblaſſen.
W. 11, 202; 12, 13 ꝛc.: vgl.: Verärgernus. Zwingli
1, 23 ꝛc. Veralt.: eine Arger erregende Perſon.
Zeph. 1, 3; Matth. 13, 41. 2) Arger, Verdruß: Jch
kann vor Zorn und Ä. faſt nicht reden. Cronegk 1, 124; Da
ſpricht die Ä. durch Mienen. Engel 7, 42; Innerlich verzehrte
ihn die Ä. mehr über mein Glück als über ſeinen Verluſt.
G. 9, 235; Die Ä. über politiſche Niederlagen. IP. Dämm.
57; Konnte die Ä. durchaus nicht verdauen. Seume Sp. 258;
Meine heutige Ä. verſchlafen. Thümmel 1, 128; Mein Ä.
darüber mit Dir zu verplaudern. 2, 188; V. 2, 133ꝛc.
Anm. Das Geſchlecht ſchwankt (ſ. o.), z. B.: Erſchrak
vor dieſer Ä. und da er’s als eine Entweihung des heiligen
Sakraments anſah. Klinger F. 10. Dem Abſtraktum (2)
gebührt füglich weibl., dem Konkretum (1) ſächl. Geſchlecht.