Faksimile 0048 | Seite 40
Faksimile 0048 | Seite 40
Faksimile 0048 | Seite 40
Faksimile 0048 | Seite 40
Faksimile 0048 | Seite 40
Faksimile 0048 | Seite 40
arbeiten
Arbeiten (––⏑), 1) intr. (haben):
a) leibliche oder geistige Kräfte zur Erreichung eines Zwecks anstrengen, sich mühen: Emsig, fleißig, tüchtig, unverdrossen, rasch, viel ꝛc träge, unlustig, nachlässig, langsam, schwer a. etc.; A. wie der Teufel, wie die Feinde, wie ein Pferd, (Last-, Rind-) Vieh, (Pack-) Esel, Hund etc.; was das Zeug hält = angestrengt a. Ballett-Tänzer, Kunstreiter und Seiltänzer benennen die Ausführung des Tanzes mit dem Wort a. Düringer 76; Wenn die Freimaurer von A. reden. G. 17, 34; Die das Großthun im Nicht-A. suchten. Gotthelf Sch. 322 etc. Mit Präpos.: An der Vollendung, an einem Werk a. etc. Auf dem Feld, Acker a.; Handwerker, die des Sonntags auf der Geige a. IP. 8, 91 etc. Auf ein Ziel (hin, los) a.; Auf Jemandes Namen, auf den Vorrath, auf Bestellung a. Aus Hunger, Noth, Lust etc. a.; Aus einer Materie a. G. 31, 16; Aus dem Groben ins Feine a. etc. Bei einem Meister a., a. [2] lassen; der Töpfer arbeitet an, der Heizer bei dem Ofen. Für Jemand [an seiner Stelle] a.; für Jemand, für die Schule, für einen Zweck a., so daß die Thätigkeit dem Genannten zu Gute kommt; Für Geld a. (vgl. ,,um“ zur Bez. der Absicht, in der die Arbeit unternommen wird): Wenn auch der Künstler um Ehre, nicht um Geld arbeitet, so darf man doch nicht verlangen, daß er bloß für die Ehre arbeite etc. Gegen die üble Laune (an), gegen einander a. etc. In einem Fach, Stoff, im Ministerium, Feld, Weinberg des Herrn, in einer Kunst, in einem bestimmten Geist a. etc. In einen Stoff a. L. 8, 159; Mit dem Meißel in den Marmor a.; In den Marmor nach der Natur gearbeitet. G. 24, 101; Einander in die Hand a.; Etwas ins Reine a. etc. Mit Einem gemeinsam a.; Mit den Händen, mit dem Kopf, mit der Feder. dem Meißel, Pinsel a.; Mit Händen und Füßen a., um loszukommen etc. Nach einem Muster, nach der Natur, nach einem Plan, Modell, nach Regeln a.; Nach einem Ziele (hin) a. Möser Ph. 4, 91; Luther 4, 429a. Um [s. „für“] die Ehre a.; um Einen a. [sich mühen]. Jes. 43, 22. Eine Frau arbeitet [s. 1b] zum Kinde, zur Geburt; Weil er zu ihrer Zerstörung arbeitet. Klinger F. 55 (s. „,auf“) etc.
b) Auch von Ggst., deren Bewegung und Thätigkeit von Andern zur Erreichung eines Zwecks hervorgebracht ist oder unwillkürlich von innen heraus sie durchdringt: Telegraphen, Maschinen, Batterien a., sind im Gang; Most, Bier arbeitet. gärt; Der Teig arbeitet, geht auf; Die Krankheit, der Fieberkranke arbeitet etc.; Weidm.: Der Spürhund arbeitet, verfolgt die Fährte; Der Jäger arbeitet auf das Wildbret, sucht es mit dem Leithund. Des jährlich über seine Ufer tretenden a–den Stromes. Burmeister Gsch. 13; Vergebens arbeitete meine Einbildungskraft, sie hervorzubringen. G. 14, 157; Holz, das in dem Ofen lebhaft flammte und arbeitete. 29, 58; Daß der niedrige Stromboli [Vulkan] rastlos arbeitete. Humboldt K. 1, 235; Ließ das Kapital brav a. Klinger 1, 123; Trefflich a–de Luftzüge. Kohl A. 2, 142; Das Dampfschiff arbeitete [schlingerte] so heftig auf und ab. 401; Schwert und Beil | a. rastlos. Lenau A. 177; Weil’s in ihrem Herzen so arbeitete. Musäus M. 2, 116; Wandt’ in das Feuer die Bälg’ und hieß sie mit Macht a. V. Il. 18, 469 etc. 2) tr.: einen Ggst. durch Arbeit so machen, wie man ihn haben will, vgl.: Be-, ver-, ein-a. etc.: Das Feld, den Acker, Boden, die Erde a. Spr. 24, 27 etc.; Zu a. allerlei Erzwerk. 1 Kön. 7, 14; Strümpfe, Aufsätze, Bücher a.; Einige arbeiteten Wolle und Seide im Großen. G. 28, 14; Als Newton elliptische Gläser arbeitete. 39, 24. Beide Stücke sind mehr gearbeitet [haben mehr Arbeit gekostet], als man ihnen ansieht. 24, 199; Uebersetzung, die recht brav sein würde, wenn sie etwas [aus-] gearbeiteter wäre. Knebel 3, 45 etc. Weidm.: Einen Hund a., auf den Absprung, zum Hirsch a., dressieren, ein-a.; Reingearbeitete [nur zu einerlei Wild gewöhnte] Hunde etc.; Ein Pferd a., zureiten. Kochk.: Eine Masse tüchtig durch (unter) einander a., rühren. Aehnlich: Innerliche Hitze und Heftigkeit, die alle Kräfte in seiner Natur durch- einander arbeitete. G. 14, 115; 39, 94 etc.; Das Ineinander-A. der verschiedenen Farben. Stahr Par. 1, 254etc. Auch mit einem die Wirküng bestimmenden Zusatz: Ein Pferd zu Schanden, todt, zu Tode, krank, müde, matt, zahm a. Seine und Homer’s Schande an Hexametern a. Bürger 181b; Senkrecht gearbeitete Wand. G. 23, 209; Wenn man müde gearbeitet ist. Hackländer Nam. 1, 217; Habt euch das Fleisch von den Knochen gearbeitet. Prutz E. 2, 418 etc. 3) refl.:
a) veralt.: sich anstrengen, mühen. Luther 1, 20b; 5, 291a etc.
b) durch Arbeit in einen bestimmten Zustand, an ein Ziel kommen, gelangen: Ich arbeitete mich durch die 5 Bücher Moses. G. 22. 77; Sich aus einer dunkeln Abkunft durch Talent in eine gute Stellung gearbeitet. Keller gH. 1, 185; Arbeitete er sich über Hals und Kopf mit dem Ochsen und seiner Karre aus dem Wege auf das Feld. Stiling 2, 42; Durch diesen fürchterlichen Zustand mußte sich meine Krankheit a. Tieck N. 3, 190 etc. Sich zu Tode, zu Grunde, zu Schanden, lahm und blaß, mager, krank, reich a.; Sich stumpf an Etwas a. G. 23, 191 etc. vgl. Sich [Dat.] Schwielen an die Hände und Schweiß auf die Stirn a. Auerbach D. 4, 187 etc.
Anm. Ueber die Formen: Arbten (Logau 1, 6, 37), erbeiten (Luther) und die Betonung (—– ⏑) s. Arbeit, Anm. Mundartl. viele Ausdrücke zur Bez. v. Nüancen, s. drillen, fretten, hümpeln, nölen, pfuschen, pusseln, scharwerken, schleudern, stümpern, sudeln, werken etc.
Zsstzg. z. B. Áb-:
1) intr.: Der Wein hat noch nicht abgearbeitet [ausgegoren] etc.
2) tr.: Eine Ketteim Webstuhl, sein Pensum a., zu Ende; Eine Blume von einem Muster a., nachahmend; Ein Schiff a., von dem Grund, woraufes festsitzt, flott machen; Einen Ast vom Baum, die Unebenheiten eines Stamms a., durch Arbeit fortschaffen, meton.: Den Stamm glatt a.; Einen Stein a., behauen; Das A. einer ganzen Granitwand. G. 40, 220; Sich die Finger a. Gotthelf Sch. 9; Etwas an, von einer Schuld, die Schuld a.; Zur Abarbeitung der Schuldenmasse. Werner Febr. 35; Die Schneiden an den Sensen waren abgearbeitet [abgestumpft]. 1 Sam. 13, 21; Seine Kräfte ohne Zweck a. [s. 3] G. 14, 121 etc.
3) refl. (s. 2): Das geenterte Schiff arbeitete sich vom feindlichen ab, los; Sich a., sich auf der Galeere (G. 14, 75), wie ein Roß in einer Tretmühle (Gotthelf ll. 2, 109) a., sich zum alten Mann a., arbeitend abmühen; Widerstand, an dem diese faulen Knochen sich a. [ihre Faulheit fort], dieser trotzige Sinn sich brechen könnte. Prutz M. 2, 203 etc. Im Partic. und Infin. auch ohne „sich“: Erschlafft und abgearbettet von dem furchtbaren Kampfe. Freitag Soll 3, 268; Das Kritteln und A. an Kleinigkeiten. Zelter 2, 168 etc. An-:
1) intr.: Gegen Etwas a., sich dagegen stemmen, dagegen wirken. 2) tr.: zusammenhängend machen: Die Sohlen aus Oberleder a.; Das Kapitäl ist an der Säule angearbeitet, wenn beide aus einem Stück bestehn, an die Säule angearbeitet, wenn es später darangefügt ist. Sich eine Krankheit, Schwielen a., durch Arbeit zuziehn. Āuf-:
1) intr.:
a) arbeitend emporstreben. G. 14, 106.
b) mit der Arbeit zu Ende kommen. Gutzkow Lenz 128: Luther 5, 528b etc.
2) tr.:
a) Den ganzen Vorrath a., ver-a., aufbrauchen, bewältigend beseitigen.
b) Durch Arbeit öffnen: Schlösser, Thüren a.; Sich die Hände a., so daß offne Wunden drin entstehn.
c) arbeitend auffrischen: Alte Kleider, Polster a.
3) refl.: sich empor-, herauf-a., durch Anstrengung aufrichten. Āus-:
1) intr. zu Ende arbeiten, z. B.: Der Wein hat ausgearbeitet [1a].
2) tr.: a. durch Arbeit vollkommen machen, ausbilden; mit vollendeter Arbeit darstellen: Den Geist, Leib, die Kräfte a.; Ein Gemälde a., Ggstz. skizzieren; Pläne, Mittel (Wieland 10, 95) a., erdenken Ausarbeitungen, Ggstz. Entwürfe etc. b) vertiefte Arbeit machen, arbeitend aushöhlen: Petschafte a.; Löcher in den Felsen a. Kohl E. 2, 49; Das Meer arbeitet sein Bette a. Kant 9, 19 etc.; Der Fleischer arbeitet den Ochsen aus, aus der Haut; Ausgearbeitete Gesichter (G. 26, 211), Züge (W. Humboldt 3, 144), worin Vertiefungen als Spuren der Arbeit zu sehen sind etc.
3) refl. zu 2: Es haben sich Nebenlöcher in dem Eise ausgearbeitet [ausgebildet]. Kohl A. 2, 298; Als sich die Komödie der Spanier bis zu einer hohen Vollendung ausgearbeitet hatte. Humboldt K. 2, 63; So arbeitete sich die saftvolle Seele gleichsam in Laubknöpfen, Holztrieben und Ranken aus. IP. 21, 80 etc. Be-, tr.: einen Ggst. durch die Arbeit zurichten, so machen, wie man ihn haben will, versch. Arbeiten [2], wobei das Obj. nicht der durch die Arbeit veränderte, ihre Einwirkung erfahrende, sondern der durch die Arbeit entstehende Ggst. ist, vgl. über-a.: Ein Schriftsteller arbeitet eine Novelle, ein andrer bearbeitet diese zu einem Bühnenstück; Freie Bearbeitung, die sich nicht streng ans Original bindet; Der Orgelbauer arbeitet eine Orgel, der Organist bearbeitet sie [drauf spielend]. G. 23, 369; Höhlen zu Kellern b. Z. 1, 328; Das Feld, ein Gebiet der Philosophie b.; Unbearbeitete Sprache. Mendelssohn 4, 1, 99; Unbearbeitetes Land; Bodenbearbeitung etc. Er ward von den Parteiführern bearbeitet, es ward auf ihn für ihre Zwecke eingewirkt. Einen, ein Thier mit der Peitsche etc. b. Hebel 3, 208; Tieck GN. 4, 23; Vogt O. 2, 108 etc.
Anm. Refl. sich bemühen, veralt. z.B. Fischart B. 137a; Luther 2, 286a; Ryff Sp. 17a; Zinkgräf 1, 73 etc. Doch noch Leibnitz 2, 298 u.: Sich in allen Künsten b. und üben. G. 39, 122. Dahín-, intr.: auf Etwas hin-a. Tieck DB. 1, ~. etc. I. Dúrch-: 1) tr.: a) vollständig (durch alle Theile hindurch) arbeiten und bearbeiten, z. B. (Kochk.): Den Teig d. etc.; Einen d., prügeln; Pferde von der besten Art müssen am meisten durchgearbeitet werden. Rabner 3, 48; Ein herrlicher Alter, in seinem Leben von mancherlei Schicksalen durchgearbeitet. Heinse A. 1, 187 etc. b) so arbeiten, daß Etwas hindurch dringt etc.: Durch einen unwegsamen Wald einen Pfad d. G. 14, 66; Sich die Hände d., wund arbeiten, so daß das Fleisch durch die Haut kommt etc. 2) refl.: sich hindurch arbeiten, arbeitend durch Etwas hindurch gelangen: Sich zu einer andern Geistesform d. Danzel 387; Sich durch verjährte Vorurtheile d. G. 14, 251; Die Fragen arbeiteten Tag und Nacht in mir sich durch. 17, 138. II. Durch-, tr.: zuw. st. I, z. B. 2 Macc. 2, 31; Jede hier durcharbeitete mühevolle Stunde. Engel 1, 249; Die Elemente haben den Alpenwalldurcharbeitet. Kohl A. 2, 395; Des Morgens durcharbeitete er die Geographie. Stilling 2, 78 etc. Eīn-:
1) intr.: Auf Einen e., einwirken. 2) tr.: Mit dem Grabstichel Buchstaben auf den Becher e., arbeitend einprägen; übertr.: Einem, sich Etwas e.; Etwas in seine Schriften e. [arbeitend ihnen einverleiben]. G. 30, 35 etc. 3) tr., refl.: Einen, sich in Etwas e., sich durch Arbeit darin heimisch machen. Empōr:
1) intr. arbeitend in die Höhe steigen, empordringen (s. 3): Ein Seufzer, der aus ihrer Brust empor- arbeitete. W. 3, 73 etc.
2) arbeitend emporbringen: Die Besitzungen aus dem Schlendrian e. Waldau N. 2, 74 etc.
3) refl., s. 1: Sich vom Schreiber e. Auerbach D. 4, 98; Von der Mooshütte hinauf zur Anhöhe wieder mit Stüfchen und Pfädchen sich e. G. 15, 28; Ich fühle die lebendige Quelle nicht in mir, die durch eigene Kraft sich emporarbeitet. L. etc. Entgêgen-: intr.:
1) arbeitend Einem entgegenkommen, so daß man sich ihm nähert: Dem Bedürfnis der Liebhaber e. G. 31, 39; Einer neuen Auflage e. [darauf hin-a.] Z. 4, 213 etc.
2) Gegen Etwas an-a., es bekämpfend: Ein Schwimmer, der dem reißenden Strome entgegenarbeitet. B. 288a; Wobei der lateinische Dichter seinem Uebersetzer nicht nur nicht vorgearbeitet, sondern sehr oft entgegengearbeitet hat. Sch. 28a. Er-, tr.:
1) Etwas durch Arbeit erlangen, erwerben: Was Einer sich nicht erarbeitet, das besitzt er auch nicht. Immermann Sch. 12, 136; Meine sauer erarbeiteten Hexameter. Knebel 3, 53; Einen Sieg e. Stumpf 603a; Einen Schaden wieder e. [durch Arbeit ersetzen]. Gotthelf U. 1, 66 etc.
2) Vollständig be-a.: Einen Acker e. Kompert Pfl. 1, 105; Ryff Sp. 54a.
Anm. Mundartl. refl.: sich sehr ab-a. Stalder 1, 109. Fórt-:
1) intr.: Weiter arbeiten: Ruhig fort- und vorwärts arbeiten. Claudius 6, 85; Auf den Stein der Weisen f. Forster B. 1, 517, Das stille Weh des Gemüthes, das in solchen Opfern ... lautlos fortarbeitet. Gutzkow Diak. 131 etc.
2) tr.: durch Arbeit fort-, d. h. weiter oder wegschaffen: Wie oft Schiffahrt kaum vorrückt, mühvolleres Rudern | fortarbeitet das Schiff. A. W. Schlegel; Zur Fort- arbeitung eines Schiffs. Forster R. 1, 6; Flecke f. etc.
3) refl.: sich arbeitend vorwärts bringen. Hêr- etc.: Er arbeitete sich zu uns her etc. Sich von einem Berg von Brief herab-a. Merck’s B. 1, 73. Sich immer näher an Einen heran-a. Prutz E. 1, 188. So oft wie sie hinabgerutscht, sich wieder herauf-a. Goltz 1, 292. Je geschwinder man sich heraus-a. will, desto tiefer sinkt man. L. 12, 239; Das Bild des großen Dichters immer klarer, immer faßbarer heraus-a. [hervortreten lassen]. Prutz DM. 1, 2, 707; Durch zwölf Censurkolben abgezogen, bis endlich aller Geist herausgearbeitet ist [so daß keiner drin bleibt]. Börne 2, 383. Sich um die Spitze der Insel herum-a. [schiffend]. Forster R. 1, 115; An einer jungen Seele herum-a. Kühne Fr. 78. Die Nase, die arme, die von allen Seiten sich am meisten hervorarbeitet, wird ihre Nachgiebigkeit nicht gemißbraucht, um fast Elephantenrüssel herauszu-a.? Tieck N. 1, 168 etc. Hín-:
1) intr.: Auf ein Ziel h. (s. Dahin-a.) Auerbach . 4, 56 etc. Stille h. [vor sich]. G. 24. 129.
2) retl.: Sich nach einem Ziele h. Fouqué 8, 99 etc. Auch: Sich h., durch Arbeit sich ums Leben, um die Kraft, ins Grab hin bringen. 3) tr.: Etwas in oberflächlicher, flüchtiger Arbeit hinstellen. Arndt Ber. 49. Hináb- etc.: s. Herab-a. etc., z.B.: Einen Spalt bis zur Tiefe hinab-a. KohlA. 1, 159; Sich hinab-a. im Sande (grabend). Vogt Oc. 1, 39. Sich zur Klarheit hinan-a. Blumauer 1, 163. Sich durch die Klassen hinauf-a. Chamisso 3, 60; Wo kaum noch frisch mir die [Sonnen-] Rosse| frühe hinauf-a. Voß Ov. 1, 70. Den Kahn durch Rudern aus dem Strom hinaus-a. Campe Rob. 2, 91. Sich durch Buschwerk hindurch-a. Forster R. 1, 202. In den Schabbes hinein-a. Kompert Ps. 2, 228; Weil er in die Geister hineinarbeitete [auf sie loshieb). Tieck N. 3, 157, Einen Theil seines Herzens in Etwas hinein-a. [so daß es durch die Arbeit gleichsam mit zum Herzen gehört]. Lewald W. 3, 168; Eine Bresche in Etwas hinein-a. Kohl ⏑– ~, ~-; Sich in Etwas hinein-a. (ein-a.) Engel 21, 375; Möser Ph. 4, 6 etc. Sich gleichsam über das Mögliche hinüber-a. G. 31. 35. Etwas von seiner Stelle hinweg-a. V. Od. 23, 188 u. ä. m. Lōs-:
1) intr.: Auf ein Ziel l. [hin-a.] G. 22, 289 u. a. Denke auf faule Tage und arbeite drauf los [zu]. L. 11, 385etc.
2) tr.: Etwas durch Arbeit los machen. Kohl A. 3, 258; Stilling 1, 25, und so auch refl.: Sich von Etwas l. Stahr Weim. 455; Thümmel 7, 136 etc. Mít-: intr. und tr.: gemeinsam mit Andern arbeiten. B. 490b; G. 10, 189, 23, 191 etc. Nāch-:
1) intr.: Einem Muster n., sich arbeitend danach richten, ihm nachstreben (s. 2); Dem Meister n. Guhrauer L. 2, 58 etc.; Auch die geläufigste Hand hätte einem so ideenreichen Kopfe unmöglich n. [arbeitend folgen] können. Engel 7, 14. (Weidm.): Der Leithund arbeitet nach, folgt der Fährte etc.
2) tr.: Ein Muster n., arbeitend nachbilden (s. 1); Das Versäumte n., nachträglich arbeiten etc. Nīēder-, tr.: Die Werke seiner Vorgänger n. [durch seine Arbeit bewältigen, überwinden]. B. 182; auch refl. Ggstz.: Empor-a. I. Über-: 1) tr.: etwas Gearbeitctes noch einmal in Arbeit nehmen, um ihm die letzte Vollendung, die endgültige Form zu geben: Wer ein Werk bearbeitet, behandelt es als Stoff und macht daraus ein andres; wer es überarbeitet, läßt es im Wesentlichen bestehn und ändert nur Einzelnes dran (gleichsam an der Oberfläche); Ein zusammengetragenes, nach und nach entstandenes, zu verschiedenen Zeiten überarbeitetes Werk. G. 22, 74 u. o. (s. II.); Die Überarbeitungen dieser Lustspiele etc. 2) tr. und refl.: übermäßig anstrengen: Hunde, Pferde, ⏑) Sklaven, sich ü. etc. Auch: Man habe sich überarbeitet und überverbessert [bei der Arbeit und Verbessrung das Maß des Gehörigen überschritten]. Kohl E. 2, 136. Kohlenwerke, bei denen keine Überarbeitung stattfindet. 50. II. über-: 1) zuw. st. I. 1, z. B.: Der Dichter seine Werke schneller entwarf, um sie nachher überzuarbeiten. Tieck DB. 2, 189 etc. 2) tr., refl.: hinüber-a., durch Arbeit hinüberschaffen. Um-:
1) tr.:
a) Einen Acker u. [umgraben]. Kohl I. 1, 63 etc.
b) arbeitend umgestalten: Eine Fabel zum Trauerspiel u. G. 31, 15; Die Um- arbeitung meiner kleinen Schrift. L. 12, 269 etc. Auch o. Obj.: Er änderte oft und arbeitete wieder um. Monatblätter 2, 582b etc.
2) refl. (s. 16): Der Wein arbeitet sich in der Gährung zu Essig um etc. I. Unter-, tr.:
1) unterminiren, von unten aushöhlen.
2) (Kupferst.): grundieren. Was Unterarbeitung ist . . Vor Beginn des Stiches wird die ganze Platte mit dem Schabeisen in regelmäßigen Radien rauh gemacht. Stahr Nat. Z. 7, 587. II. Unter-, tr.: Etwas arbeitend nach unten bringen. Ver-, tr.. 1) Etwas als Stoff zur Arbeit verwenden, arbeitend gestalten und verbrauchen: Wolle zu Tuch, Gold zu einem Becher, eine Anekdote zu einem Lustspiel v.; Der Tischler verarbeitet Holz, hat alles Holz verarbeitet; Das rohe feine Zinn fast so hoch im Preise, als das verarbeitete. Möser Ph. 1, 207; Eine unverarbeitete Masse. G. 39, 353; Gedanken, die sie in sich aufgenommen und verarbeitet. Heine Lut. 1, 45. Solche Verarbeitungen, welche bloß zur Pracht dienen. Wieland 8, 190 etc. 2) Etwas (im Gemüth) v., durch Arbeit überwinden und es so los werden: Suchte meine eifersüchtigen Sorgen im Stillen bei mir zu v. G. 20, 215; Sie muß es [meinen Tod] doch v. und vergessen. Lewald W. 1, 386 etc.
3) Eine Zeit v., mit einer Arbeit verbringen, z. B. Tieck N. 4, 126 etc.
4) Einen v. (s. zer-a. 1. und zusammen-a. 3.), gehörig geißeln, namentlich in Worten, so „daß Nichts an ihm bleibt“: Der Recensent hat ihn (sein Werk) gehörig verarbeitet. Vōr-:
1) intr. (s. 2): Einem v., ihm in der Arbeit zuvorkommen; seltner: ihm durch Thätigkeit zuvorkommen, um die Wirkungen seines Thuns erfolglos zu machen: Seine Verleumdung hätte mir geschadet, hätte ich ihr nicht durch Schildrung seines Charakters rechtzeitig vorgearbeitet [vorgebaut]. 2) tr., zuweil. ohne ausgedrücktes Obj.: Einem (Etwas) v., so daß es ihm als Muster zum Nacharbeiten dient. Einem, sich (Etwas) v., vor der eigentlichen Arbeit, so daß es dieser zu Statten kommt, sie abkürzt. Wég-: fort-, hinweg-a.: Leicht w. G. 14, 74; Alles w., was mich hindern könnte. Sch. 1, 135; Gleich der emsigen Lohnspinnerin kaum die Noth | w–d. V. 3, 41 etc. Wétt-: intr. (nur in den ungetrennten Formen übl.): um die Wette arbeiten. Zer-:
1) tr.: durch Arbeit auflösen, zerstören, nam. auch: Einen derb z. und walken [prügeln]. Keller gH. 2, 97; Eichendorf Lärm. 66; Zelter 4, 207 etc. Verstärkt: Man zer- arbeitet diese Gefühle so leicht zu einer Gefühllosigkeit und Empfindelei ab. Ph. O. Runge 2, 6.
2) rcfl.: sich gänzlich ab-a.: Die Pistole brummte immer drein und zerarbeitete sich recht. Claudius 6, 113; Europa wird lange an dieser Gährung noch sich z. Forster B. 2, 451etc. Zū-: 1)intr.: Alle Kultur arbeitete [strebte] dem Gipfel zu. Kühne Fr. 185; Arbeite zu! [los] etc. 2) tr.: Etwas arbeitend hinzufügen, hinzu-a. Zusámmen:
1) intr. und tr.: gemeinsam arbeiten. 2) tr.: durch Arbeit zusammensetzen. G. Reinh. 122; Heinse A. 2, 121 etc. 3) tr.: Personen z. [arg mitnehmen, durchprügeln, gleichsam zu einer Masse, deren einzelne Theile nicht mehr zu unterscheiden sind, vgl. ver-a. 4.] z. B. G. 10, 176 u. ä. m.