arbeiten
Arbeiten (––⏑), 1) intr. (haben):
a) leibliche oder geistige Kräfte zur Erreichung eines Zwecks anstrengen, sich mühen: Emsig, fleißig, tüchtig, unverdrossen, rasch, viel ꝛc — träge, unlustig, nachlässig, langsam, schwer a. etc.; A. wie der Teufel, wie die Feinde, wie ein Pferd, (Last-, Rind-) Vieh, (Pack-) Esel, Hund etc.; was das Zeug hält = angestrengt a. — Ballett-Tänzer, Kunstreiter und Seiltänzer benennen die Ausführung des Tanzes mit dem Wort a. 76; Wenn die Freimaurer von A. reden. 17, 34; Die das Großthun im Nicht-A. suchten. Sch. 322 etc. — Mit Präpos.: An der Vollendung, an einem Werk a. etc. — Auf dem Feld, Acker a.; Handwerker, die des Sonntags auf der Geige a. 8, 91 etc. — Auf ein Ziel (hin, los) a.; Auf Jemandes Namen, auf den Vorrath, auf Bestellung a. — Aus Hunger, Noth, Lust etc. a.; Aus einer Materie a. 31, 16; Aus dem Groben ins Feine a. etc. — Bei einem Meister a., a. [2] lassen; der Töpfer arbeitet an, der Heizer bei dem Ofen. — Für Jemand [an seiner Stelle] a.; für Jemand, für die Schule, für einen Zweck a., so daß die Thätigkeit dem Genannten zu Gute kommt; Für Geld a. (vgl. ,,um“ zur Bez. der Absicht, in der die Arbeit unternommen wird): Wenn auch der Künstler um Ehre, nicht um Geld arbeitet, so darf man doch nicht verlangen, daß er bloß für die Ehre arbeite etc. — Gegen die üble Laune (an), gegen einander a. etc. — In einem Fach, Stoff, im Ministerium, Feld, Weinberg des Herrn, in einer Kunst, in einem bestimmten Geist a. etc. — In einen Stoff a. 8, 159; Mit dem Meißel in den Marmor a.; In den Marmor nach der Natur gearbeitet. 24, 101; Einander in die Hand a.; Etwas ins Reine a. etc. — Mit Einem gemeinsam a.; Mit den Händen, mit dem Kopf, mit der Feder. dem Meißel, Pinsel a.; Mit Händen und Füßen a., um loszukommen etc. — Nach einem Muster, nach der Natur, nach einem Plan, Modell, nach Regeln a.; Nach einem Ziele (hin) a. Ph. 4, 91; 4, 429a. — Um [s. „für“] die Ehre a.; um Einen a. [sich mühen]. 43, 22. — Eine Frau arbeitet [s. 1b] zum Kinde, zur Geburt; Weil er zu ihrer Zerstörung arbeitet. F. 55 (s. „,auf“) etc. —
b) Auch von Ggst., deren Bewegung und Thätigkeit von Andern zur Erreichung eines Zwecks hervorgebracht ist oder unwillkürlich von innen heraus sie durchdringt: Telegraphen, Maschinen, Batterien a., sind im Gang; Most, Bier arbeitet. gärt; Der Teig arbeitet, geht auf; Die Krankheit, der Fieberkranke arbeitet etc.; Weidm.: Der Spürhund arbeitet, verfolgt die Fährte; Der Jäger arbeitet auf das Wildbret, sucht es mit dem Leithund. — Des jährlich über seine Ufer tretenden a–den Stromes. Gsch. 13; Vergebens arbeitete meine Einbildungskraft, sie hervorzubringen. 14, 157; Holz, das in dem Ofen lebhaft flammte und arbeitete. 29, 58; Daß der niedrige Stromboli [Vulkan] rastlos arbeitete. K. 1, 235; Ließ das Kapital brav a. 1, 123; Trefflich a–de Luftzüge. A. 2, 142; Das Dampfschiff arbeitete [schlingerte] so heftig auf und ab. 401; Schwert und Beil | a. rastlos. A. 177; Weil’s in ihrem Herzen so arbeitete. M. 2, 116; Wandt’ in das Feuer die Bälg’ und hieß sie mit Macht a. Il. 18, 469 etc. — 2) tr.: einen Ggst. durch Arbeit so machen, wie man ihn haben will, vgl.: Be-, ver-, ein-a. etc.: Das Feld, den Acker, Boden, die Erde a. 24, 27 etc.; Zu a. allerlei Erzwerk. 1 7, 14; Strümpfe, Aufsätze, Bücher a.; Einige arbeiteten Wolle und Seide im Großen. 28, 14; Als Newton elliptische Gläser arbeitete. 39, 24. Beide Stücke sind mehr gearbeitet [haben mehr Arbeit gekostet], als man ihnen ansieht. 24, 199; Uebersetzung, die recht brav sein würde, wenn sie etwas [aus-] gearbeiteter wäre. 3, 45 etc. — Weidm.: Einen Hund a., auf den Absprung, zum Hirsch a., dressieren, ein-a.; Reingearbeitete [nur zu einerlei Wild gewöhnte] Hunde etc.; Ein Pferd a., zureiten. — Kochk.: Eine Masse tüchtig durch (unter) einander a., rühren. Aehnlich: Innerliche Hitze und Heftigkeit, die alle Kräfte in seiner Natur durch- einander arbeitete. 14, 115; 39, 94 etc.; Das Ineinander-A. der verschiedenen Farben. Par. 1, 254etc. — Auch mit einem die Wirküng bestimmenden Zusatz: Ein Pferd zu Schanden, todt, zu Tode, krank, müde, matt, zahm a. Seine und Homer’s Schande an Hexametern a. 181b; Senkrecht gearbeitete Wand. 23, 209; Wenn man müde gearbeitet ist. Nam. 1, 217; Habt euch das Fleisch von den Knochen gearbeitet. E. 2, 418 etc. — 3) refl.:
a) veralt.: sich anstrengen, mühen. 1, 20b; 5, 291a etc. —
b) durch Arbeit in einen bestimmten Zustand, an ein Ziel kommen, gelangen: Ich arbeitete mich durch die 5 Bücher Moses. 22. 77; Sich aus einer dunkeln Abkunft durch Talent in eine gute Stellung gearbeitet. gH. 1, 185; Arbeitete er sich über Hals und Kopf mit dem Ochsen und seiner Karre aus dem Wege auf das Feld. 2, 42; Durch diesen fürchterlichen Zustand mußte sich meine Krankheit a. N. 3, 190 etc. — Sich zu Tode, zu Grunde, zu Schanden, lahm und blaß, mager, krank, reich a.; Sich stumpf an Etwas a. 23, 191 etc. vgl. Sich [Dat.] Schwielen an die Hände und Schweiß auf die Stirn a. D. 4, 187 etc.
Anm. Ueber die Formen: Arbten 1, 6, 37), erbeiten und die Betonung (—– ⏑) s. Arbeit, Anm. — Mundartl. viele Ausdrücke zur Bez. v. Nüancen, s. drillen, fretten, hümpeln, nölen, pfuschen, pusseln, scharwerken, schleudern, stümpern, sudeln, werken etc.
Zsstzg. z. B. Áb-:
1) intr.: Der Wein hat noch nicht abgearbeitet [ausgegoren] etc. —
2) tr.: Eine Ketteim Webstuhl, sein Pensum a., zu Ende; Eine Blume von einem Muster a., nachahmend; Ein Schiff a., von dem Grund, woraufes festsitzt, flott machen; Einen Ast vom Baum, die Unebenheiten eines Stamms a., durch Arbeit fortschaffen, meton.: Den Stamm glatt a.; Einen Stein a., behauen; Das A. einer ganzen Granitwand. 40, 220; Sich die Finger a. Sch. 9; Etwas an, von einer Schuld, die Schuld a.; Zur Abarbeitung der Schuldenmasse. Febr. 35; Die Schneiden an den Sensen waren abgearbeitet [abgestumpft]. 1 13, 21; Seine Kräfte ohne Zweck a. [s. 3] 14, 121 etc. —
3) refl. (s. 2): Das geenterte Schiff arbeitete sich vom feindlichen ab, los; Sich a., sich auf der Galeere 14, 75), wie ein Roß in einer Tretmühle ll. 2, 109) a., sich zum alten Mann a., arbeitend abmühen; Widerstand, an dem diese faulen Knochen sich a. [ihre Faulheit fort], dieser trotzige Sinn sich brechen könnte. M. 2, 203 etc. — Im Partic. und Infin. auch ohne „sich“: Erschlafft und abgearbettet von dem furchtbaren Kampfe. Soll 3, 268; Das Kritteln und A. an Kleinigkeiten. 2, 168 etc. — An-:
1) intr.: Gegen Etwas a., sich dagegen stemmen, dagegen wirken. — 2) tr.: zusammenhängend machen: Die Sohlen aus Oberleder a.; Das Kapitäl ist an der Säule angearbeitet, wenn beide aus einem Stück bestehn, an die Säule angearbeitet, wenn es später darangefügt ist. — Sich eine Krankheit, Schwielen a., durch Arbeit zuziehn. — Āuf-:
1) intr.:
a) arbeitend emporstreben. 14, 106. —
b) mit der Arbeit zu Ende kommen. Lenz 128: 5, 528b etc. —
2) tr.:
a) Den ganzen Vorrath a., ver-a., aufbrauchen, — bewältigend beseitigen. —
b) Durch Arbeit öffnen: Schlösser, Thüren a.; Sich die Hände a., so daß offne Wunden drin entstehn. —
c) arbeitend auffrischen: Alte Kleider, Polster a. —
3) refl.: sich empor-, herauf-a., durch Anstrengung aufrichten. — Āus-:
1) intr. zu Ende arbeiten, z. B.: Der Wein hat ausgearbeitet [1a]. —
2) tr.: a. durch Arbeit vollkommen machen, ausbilden; mit vollendeter Arbeit darstellen: Den Geist, Leib, die Kräfte a.; Ein Gemälde a., Ggstz. skizzieren; Pläne, Mittel 10, 95) a., erdenken — Ausarbeitungen, Ggstz. Entwürfe etc. — b) vertiefte Arbeit machen, arbeitend aushöhlen: Petschafte a.; Löcher in den Felsen a. E. 2, 49; Das Meer arbeitet sein Bette a. 9, 19 etc.; Der Fleischer arbeitet den Ochsen aus, aus der Haut; Ausgearbeitete Gesichter 26, 211), Züge 3, 144), worin Vertiefungen als Spuren der Arbeit zu sehen sind etc. —
3) refl. zu 2: Es haben sich Nebenlöcher in dem Eise ausgearbeitet [ausgebildet]. A. 2, 298; Als sich die Komödie der Spanier bis zu einer hohen Vollendung ausgearbeitet hatte. K. 2, 63; So arbeitete sich die saftvolle Seele gleichsam in Laubknöpfen, Holztrieben und Ranken aus. 21, 80 etc. — Be-, tr.: einen Ggst. durch die Arbeit zurichten, so machen, wie man ihn haben will, versch. Arbeiten [2], wobei das Obj. nicht der durch die Arbeit veränderte, ihre Einwirkung erfahrende, sondern der durch die Arbeit entstehende Ggst. ist, vgl. über-a.: Ein Schriftsteller arbeitet eine Novelle, ein andrer bearbeitet diese zu einem Bühnenstück; Freie Bearbeitung, die sich nicht streng ans Original bindet; Der Orgelbauer arbeitet eine Orgel, der Organist bearbeitet sie [drauf spielend]. 23, 369; Höhlen zu Kellern b. Z. 1, 328; Das Feld, ein Gebiet der Philosophie b.; Unbearbeitete Sprache. 4, 1, 99; Unbearbeitetes Land; Bodenbearbeitung etc. — Er ward von den Parteiführern bearbeitet, es ward auf ihn für ihre Zwecke eingewirkt. — Einen, ein Thier mit der Peitsche etc. b. 3, 208; GN. 4, 23; O. 2, 108 etc.
Anm. Refl. sich bemühen, veralt. z.B. B. 137a; 2, 286a; Sp. 17a; 1, 73 etc. Doch noch 2, 298 u.: Sich in allen Künsten b. und üben. 39, 122. Dahín-, intr.: auf Etwas hin-a. DB. 1, ~. etc. — I. Dúrch-: 1) tr.: a) vollständig (durch alle Theile hindurch) arbeiten und bearbeiten, z. B. (Kochk.): Den Teig d. etc.; Einen d., prügeln; Pferde von der besten Art müssen am meisten durchgearbeitet werden. 3, 48; Ein herrlicher Alter, in seinem Leben von mancherlei Schicksalen durchgearbeitet. A. 1, 187 etc. — b) so arbeiten, daß Etwas hindurch dringt etc.: Durch einen unwegsamen Wald einen Pfad d. 14, 66; Sich die Hände d., wund arbeiten, so daß das Fleisch durch die Haut kommt etc. — 2) refl.: sich hindurch arbeiten, arbeitend durch Etwas hindurch gelangen: Sich zu einer andern Geistesform d. 387; Sich durch verjährte Vorurtheile d. 14, 251; Die Fragen arbeiteten Tag und Nacht in mir sich durch. 17, 138. — II. Durch-, tr.: zuw. st. I, z. B. 2 Macc. 2, 31; Jede hier durcharbeitete mühevolle Stunde. 1, 249; Die Elemente haben den Alpenwalldurcharbeitet. A. 2, 395; Des Morgens durcharbeitete er die Geographie. 2, 78 etc. — Eīn-:
1) intr.: Auf Einen e., einwirken. — 2) tr.: Mit dem Grabstichel Buchstaben auf den Becher e., arbeitend einprägen; übertr.: Einem, sich Etwas e.; Etwas in seine Schriften e. [arbeitend ihnen einverleiben]. 30, 35 etc. — 3) tr., refl.: Einen, sich in Etwas e., sich durch Arbeit darin heimisch machen. — Empōr:
1) intr. arbeitend in die Höhe steigen, empordringen (s. 3): Ein Seufzer, der aus ihrer Brust empor- arbeitete. 3, 73 etc. —
2) arbeitend emporbringen: Die Besitzungen aus dem Schlendrian e. N. 2, 74 etc. —
3) refl., s. 1: Sich vom Schreiber e. D. 4, 98; Von der Mooshütte hinauf zur Anhöhe wieder mit Stüfchen und Pfädchen sich e. 15, 28; Ich fühle die lebendige Quelle nicht in mir, die durch eigene Kraft sich emporarbeitet. etc. — Entgêgen-: intr.:
1) arbeitend Einem entgegenkommen, so daß man sich ihm nähert: Dem Bedürfnis der Liebhaber e. 31, 39; Einer neuen Auflage e. [darauf hin-a.] Z. 4, 213 etc. —
2) Gegen Etwas an-a., es bekämpfend: Ein Schwimmer, der dem reißenden Strome entgegenarbeitet. 288a; Wobei der lateinische Dichter seinem Uebersetzer nicht nur nicht vorgearbeitet, sondern sehr oft entgegengearbeitet hat. 28a. — Er-, tr.:
1) Etwas durch Arbeit erlangen, erwerben: Was Einer sich nicht erarbeitet, das besitzt er auch nicht. Sch. 12, 136; Meine sauer erarbeiteten Hexameter. 3, 53; Einen Sieg e. 603a; Einen Schaden wieder e. [durch Arbeit ersetzen]. U. 1, 66 etc. —
2) Vollständig be-a.: Einen Acker e. Pfl. 1, 105; Sp. 54a.
Anm. Mundartl. refl.: sich sehr ab-a. 1, 109. Fórt-:
1) intr.: Weiter arbeiten: Ruhig fort- und vorwärts arbeiten. 6, 85; Auf den Stein der Weisen f. B. 1, 517, Das stille Weh des Gemüthes, das in solchen Opfern ... lautlos fortarbeitet. Diak. 131 etc. —
2) tr.: durch Arbeit fort-, d. h. weiter oder wegschaffen: Wie oft Schiffahrt kaum vorrückt, mühvolleres Rudern | fortarbeitet das Schiff. Zur Fort- arbeitung eines Schiffs. R. 1, 6; Flecke f. etc. —
3) refl.: sich arbeitend vorwärts bringen. — Hêr- etc.: Er arbeitete sich zu uns her etc. — Sich von einem Berg von Brief herab-a. B. 1, 73. — Sich immer näher an Einen heran-a. E. 1, 188. — So oft wie sie hinabgerutscht, sich wieder herauf-a. 1, 292. — Je geschwinder man sich heraus-a. will, desto tiefer sinkt man. 12, 239; Das Bild des großen Dichters immer klarer, immer faßbarer heraus-a. [hervortreten lassen]. DM. 1, 2, 707; Durch zwölf Censurkolben abgezogen, bis endlich aller Geist herausgearbeitet ist [so daß keiner drin bleibt]. 2, 383. — Sich um die Spitze der Insel herum-a. [schiffend]. R. 1, 115; An einer jungen Seele herum-a. Fr. 78. — Die Nase, die arme, die von allen Seiten sich am meisten hervorarbeitet, — wird ihre Nachgiebigkeit nicht gemißbraucht, um fast Elephantenrüssel herauszu-a.? N. 1, 168 etc. — Hín-:
1) intr.: Auf ein Ziel h. (s. Dahin-a.) . 4, 56 etc. — Stille h. [vor sich]. 24. 129. —
2) retl.: Sich nach einem Ziele h. 8, 99 etc. — Auch: Sich h., durch Arbeit sich ums Leben, um die Kraft, ins Grab hin bringen. — 3) tr.: Etwas in oberflächlicher, flüchtiger Arbeit hinstellen. Ber. 49. — Hináb- etc.: s. Herab-a. etc., z.B.: Einen Spalt bis zur Tiefe hinab-a. 1, 159; Sich hinab-a. im Sande (grabend). Oc. 1, 39. — Sich zur Klarheit hinan-a. 1, 163. — Sich durch die Klassen hinauf-a. 3, 60; Wo kaum noch frisch mir die [Sonnen-] Rosse| frühe hinauf-a. Ov. 1, 70. — Den Kahn durch Rudern aus dem Strom hinaus-a. Rob. 2, 91. — Sich durch Buschwerk hindurch-a. R. 1, 202. — In den Schabbes hinein-a. Ps. 2, 228; Weil er in die Geister hineinarbeitete [auf sie loshieb). N. 3, 157, Einen Theil seines Herzens in Etwas hinein-a. [so daß es durch die Arbeit gleichsam mit zum Herzen gehört]. W. 3, 168; Eine Bresche in Etwas hinein-a. ⏑– ~, ~-; Sich in Etwas hinein-a. (ein-a.) 21, 375; Ph. 4, 6 etc. — Sich gleichsam über das Mögliche hinüber-a. 31. 35. — Etwas von seiner Stelle hinweg-a. Od. 23, 188 u. ä. m. — Lōs-:
1) intr.: Auf ein Ziel l. [hin-a.] 22, 289 u. a. — Denke auf faule Tage und arbeite drauf los [zu]. 11, 385etc. —
2) tr.: Etwas durch Arbeit los machen. A. 3, 258; 1, 25, und so auch refl.: Sich von Etwas l. Weim. 455; 7, 136 etc. — Mít-: intr. und tr.: gemeinsam mit Andern arbeiten. 490b; 10, 189, 23, 191 etc. — Nāch-:
1) intr.: Einem Muster n., sich arbeitend danach richten, ihm nachstreben (s. 2); Dem Meister n. L. 2, 58 etc.; Auch die geläufigste Hand hätte einem so ideenreichen Kopfe unmöglich n. [arbeitend folgen] können. 7, 14. — (Weidm.): Der Leithund arbeitet nach, folgt der Fährte etc. —
2) tr.: Ein Muster n., arbeitend nachbilden (s. 1); Das Versäumte n., nachträglich arbeiten etc. — Nīēder-, tr.: Die Werke seiner Vorgänger n. [durch seine Arbeit bewältigen, überwinden]. 182; auch refl. Ggstz.: Empor-a. — I. Über-: 1) tr.: etwas Gearbeitctes noch einmal in Arbeit nehmen, um ihm die letzte Vollendung, die endgültige Form zu geben: Wer ein Werk bearbeitet, behandelt es als Stoff und macht daraus ein andres; wer es überarbeitet, läßt es im Wesentlichen bestehn und ändert nur Einzelnes dran (gleichsam an der Oberfläche); Ein zusammengetragenes, nach und nach entstandenes, zu verschiedenen Zeiten überarbeitetes Werk. 22, 74 u. o. (s. II.); Die Überarbeitungen dieser Lustspiele etc. — 2) tr. und refl.: übermäßig anstrengen: Hunde, Pferde, Sklaven, sich ü. etc. — Auch: Man habe sich überarbeitet und überverbessert [bei der Arbeit und Verbessrung das Maß des Gehörigen überschritten]. E. 2, 136. — Kohlenwerke, bei denen keine Überarbeitung stattfindet. 50. — II. über-: 1) zuw. st. I. 1, z. B.: Der Dichter seine Werke schneller entwarf, um sie nachher überzuarbeiten. DB. 2, 189 etc. — 2) tr., refl.: hinüber-a., durch Arbeit hinüberschaffen. — Um-:
1) tr.:
a) Einen Acker u. [umgraben]. I. 1, 63 etc. —
b) arbeitend umgestalten: Eine Fabel zum Trauerspiel u. 31, 15; Die Um- arbeitung meiner kleinen Schrift. 12, 269 etc. — Auch o. Obj.: Er änderte oft und arbeitete wieder um. 2, 582b etc. —
2) refl. (s. 16): Der Wein arbeitet sich in der Gährung zu Essig um etc. — I. Unter-, tr.:
1) unterminiren, von unten aushöhlen. —
2) (Kupferst.): grundieren. Was Unterarbeitung ist . . Vor Beginn des Stiches wird die ganze Platte mit dem Schabeisen in regelmäßigen Radien rauh gemacht. Nat. Z. 7, 587. — II. Unter-, tr.: Etwas arbeitend nach unten bringen. — Ver-, tr.. 1) Etwas als Stoff zur Arbeit verwenden, arbeitend gestalten und verbrauchen: Wolle zu Tuch, Gold zu einem Becher, eine Anekdote zu einem Lustspiel v.; Der Tischler verarbeitet Holz, hat alles Holz verarbeitet; Das rohe feine Zinn fast so hoch im Preise, als das verarbeitete. Ph. 1, 207; Eine unverarbeitete Masse. 39, 353; Gedanken, die sie in sich aufgenommen und verarbeitet. Lut. 1, 45. Solche Verarbeitungen, welche bloß zur Pracht dienen. 8, 190 etc. — 2) Etwas (im Gemüth) v., durch Arbeit überwinden und es so los werden: Suchte meine eifersüchtigen Sorgen im Stillen bei mir zu v. 20, 215; Sie muß es [meinen Tod] doch v. und vergessen. W. 1, 386 etc. —
3) Eine Zeit v., mit einer Arbeit verbringen, z. B. N. 4, 126 etc. —
4) Einen v. (s. zer-a. 1. und zusammen-a. 3.), gehörig geißeln, namentlich in Worten, so „daß Nichts an ihm bleibt“: Der Recensent hat ihn (sein Werk) gehörig verarbeitet. — Vōr-:
1) intr. (s. 2): Einem v., ihm in der Arbeit zuvorkommen; seltner: ihm durch Thätigkeit zuvorkommen, um die Wirkungen seines Thuns erfolglos zu machen: Seine Verleumdung hätte mir geschadet, hätte ich ihr nicht durch Schildrung seines Charakters rechtzeitig vorgearbeitet [vorgebaut]. — 2) tr., zuweil. ohne ausgedrücktes Obj.: Einem (Etwas) v., so daß es ihm als Muster zum Nacharbeiten dient. — Einem, sich (Etwas) v., vor der eigentlichen Arbeit, so daß es dieser zu Statten kommt, sie abkürzt. — Wég-: fort-, hinweg-a.: Leicht w. 14, 74; Alles w., was mich hindern könnte. Sch. 1, 135; Gleich der emsigen Lohnspinnerin kaum die Noth | w–d. 3, 41 etc. — Wétt-: intr. (nur in den ungetrennten Formen übl.): um die Wette arbeiten. — Zer-:
1) tr.: durch Arbeit auflösen, zerstören, nam. auch: Einen derb z. und walken [prügeln]. gH. 2, 97; Lärm. 66; 4, 207 etc. — Verstärkt: Man zer- arbeitet diese Gefühle so leicht zu einer Gefühllosigkeit und Empfindelei ab. O. 2, 6. —
2) rcfl.: sich gänzlich ab-a.: Die Pistole brummte immer drein und zerarbeitete sich recht. 6, 113; Europa wird lange an dieser Gährung noch sich z. B. 2, 451etc. — Zū-: 1)intr.: Alle Kultur arbeitete [strebte] dem Gipfel zu. Fr. 185; Arbeite zu! [los] etc. — 2) tr.: Etwas arbeitend hinzufügen, hinzu-a. — Zusámmen:
1) intr. und tr.: gemeinsam arbeiten. — 2) tr.: durch Arbeit zusammensetzen. G. 122; A. 2, 121 etc. — 3) tr.: Personen z. [arg mitnehmen, durchprügeln, gleichsam zu einer Masse, deren einzelne Theile nicht mehr zu unterscheiden sind, vgl. ver-a. 4.] z. B. G. 10, 176 u. ä. m.
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