ah!
Āh! interj. u. n., wie Ach (ſ. d.): „Faſt der natür-
liche Ton bei gewiſſen Ausrufungen des Verdruſſes und Wider-
willens, mit welchem weder Schmerz noch Verwundrung ver-
knüpft iſt.“ L. 11, 638; doch natürlich auch für Schmerz
und Verwundrung: Da ſcholl Āh! Āh! | von der Ver-
ſammlung, die es ſah. | Gehört wird ſtaunendes Tönen.
Rückert Nal 149; Ruf .. ob meinem Jammer āh und oh!
Mak. 1, 101; Áh! daß der Geiſt Hermann’s noch in der
Aſche glimmt! Sch. 107a; 5. Moſ. 28, 67 ꝛc. — Mit einem
erſtickten Áh! Gutzkow R. 4, 446; Kommentar, der aus lau-
ter Āh und Oh beſteht. Königsl. 142; Ein allgemeines Áh
der befriedigten Erwartung. Immermann M. 2, 336 ꝛc.
Anm. Das h iſt hier nicht Dehnungszeichen, ſondern
wirklicher Hauch, der in ach noch ſtärker hervortritt; man
unterſcheide wohl áh von āh. Jenes gilt nam., wenn man Et-
was kurz verächtlich abweiſt: Áh was! Baronin hin, Baronin
her! Prutz Muſ. 3,375; Áh bah! (ſ. d.); dagegen āh als Laut des
mit offnem Munde Staunenden ꝛc. So iſtz.B.: „Áh, da iſt’s!“
der ängſtliche Ruf Deſſen, der ein Geſpenſt zu erblicken glaubt,
— oder der freudige überraſchte Deſſen, der verloren Geglaub-
tes wieder findet ꝛc.; „Āh, da iſt’s!“ dagegen der langgedehnte
Ausruf Deſſen, der lang Erſehntes in angeſtaunter Pracht ſich
entfalten ſieht ꝛc. Fort Kind! da kommt er [der Stier]! Áh!
B. 22b; Behaglich hört er da von Oheim und Papa | gar
manchen Jugendſchwank und athmet ſtaunend: āh! V. 4, 144;
Immermann M. 4, 170 ꝛc. — So bez. L. 2, 138 für die
Schauſpielerin einen Seufzer mit tiefem Athemzuge durch das
gedehnte Aha! — Mundartl. findet ſich die Verklein. ahdele
(gleichſam: „ach-chen“) Auerbach D. 1, 325; 380; ſ. acheli
(Ach, Anm.). Vgl. Ha! ꝛc.
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