Zwitter
zwitterhaft
~rig
~erig
~risch
~erisch
zwittern
Zwitterschaft
Zwitt~er, m., –s; uv.; -:
(s. zwei, Anm. 2l):
1) ein Wesen, das — und insofern es — an der Natur zweier verschiedner Arten Theil hat (vgl. Z.- und Doppel-Wesen; Als die Natur den Pflanz- und Thieren | das Dasein gab, so fiel ihr ein, | von Z.-Art eins aufzuführen: | halb sollt’ es Thier, halb Pflanze sein. 25 etc.): Eine andere Art Z. ziehet man von einer englischen: Hündin und einem Bärenbeißerhunde. . . Die leichten Z. und Windhunde. 1, 105b; Daß mich dieser Z. mehr vergnügt, mehr erbauet als die gesetzmäßigsten Geburten eurer korrekten Racine. 7, 200; Leute, die nach der Willkür eines Schutzherrn unter solchen Strafen stehen, sind keine wahren Freie, sondern Z. Ph. 3, 227; 4, 194 (s. 155); Ein auffallender Z. von Vision und Traum. Fat. 2, 146; Diesen „Z. von Königreich“ zu einem wirklichen Königreich zu machen. Bl. 1, 42; Ein starker Geist in einem zarten Leib, | ein Z. zwischen Mann und Weib, | .. ein Mittelding von Weisen und von Affen. 27a; Lauter Z. von Charitinnen und Musen, | von Pallas und Venus in allen Frauen zu sehen. 15, 232; Dieser Z. von Philosophie und Poesie [Plato’s Symposion]. 23, 247; Ein unnatürlicher centaurischer Z. von Thier und von Geist. 29, 159; Unter solchen Z–n von Griechen und Barbaren. Luc. 1, XIV; 3, 117; Während du einem Z. von Weib und Mann [Ballett-Tänzer] zusiehst. 4, 375; 6, 456; Ein Z. von Kamel und Pantherthier. HB. 2, 64 [,Eines Pantherkamels Zweiförmigkeit.“ H. 2, 325] etc. (vgl.: Den Strauß halten Etliche einen „zwischdorn“, nämlich für einen halben Vogel und ein halb vierfüßig Thier. Th. 185 und Zwie-Darm); Art-Z. s. das Folg. —
2) (s. 1) ein Wesen mit männl. und weibl. Geschlechtstheilen (Geschlechts-Z.
a) Botan.: In den meisten Blüthen stehen Staubfäden und Gröps beisammen; man nennt sie einbettig oder Z. 2, 66; Blüthen .., worunter nicht selten Z. sind. 3, 401; Kopfblüthen-Z. (Syngenisia). 6 etc. —
b) Zool.: Bei vielen untern Thieren sind beiderlei Theile [Milchner- und Rogner-Organe] vereinigt und man nennt sie Z. 4, 445; 5, 392; Die Thiere scheinen Z. zu sein, d. h. Hoden und Eierstöcke zugleich zu besitzen. Gsch. 379 etc. —
c) (vgl. b) bei höhern Thieren und so beim Menschen gefabelt oder scheinbar, als eine Art Mißbildung (s. Th. 2, 470): Seine [des Hermophroditus] Mutter fragte die Götter, was für ein Kind sie zur Welt bringen würde. Apollo sagte: ein Knäbchen; Mars: ein Mädchen; Juno: keins von beiden. Die Götter behielten alle 3 Recht, denn sie bekam einen Z. Myth. 63; Bald als Dame, bald als Ritter | hat ihn der Pöbel oft gesehn | und, wie die Thoren Alles leicht verstehn, | so hält er ihn kurzum für einen Z. 1, 273 etc. —
3) Bergb. (s. 1):
~erhaft, a.: a) Wasserblei (s. d.). am häufigsten aber:
b) Z., Zinn-Z., durch Kiese etc. verunreinigtes, in taubes Gestein eingesprengtes Zinn-Erz (Bergzinn), s. 3, 680; 268; Diesen Z. nennt man Gerinnstein etc. Sar. 100aetc. —
zwitter- artig: Ein albernes, z–es Geschöpf [Mignon]. 16, 229; Im Vergleich mit echten Dramen erscheint ihr Wesen z. 27, 55; Jener z–e Zustand zwischen Licht und Dunkel. Gass. 2, 166; 13; Cicero’s z–e .. Redekunst. 3, 574; Mak. 1, VI; Ästh. 3, 1309 etc.; Z–igkeit. —
~(e)rig~(e)rig, a.: zwitterhaft, nam. Botan. (s. Zwitter 2a): Das Zeichen des Mars bed. eine männliche, der Venus O eine weibliche und des Merkurs 8 eine z–e Blume etc. —
~(e)risch~(e)risch, a.: zwitterhaft, z. B. von Centauren: Die zwittrische Figur. 12, 205. —
~ern, intr.: s. zwitschern 2a, Schluß; zwitzern 1a. —
~erschaft, f.; –en: das Zwitter-Sein; Zwitterhaftigkeit: Die Einmischung gallisch-deutsch ausgesprochner Worte und alle Unarten jener Z. 32, 253; Obgleich Aristoteles die Sage von der Z. dieses Thiers [der Hyäne] für eine Fabel erklärt (s. 64). 7, 1571; 5, 391.
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