Faksimile 0983 | Seite 1805
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Zwecke zwecken Zweckigkeit zwecklich
Zwéck~e, f.; –n:
s. Zweck 1.
~en: 1) tr.:
s. zwacken 1a. 2) tr.: (s. Zweck 1b; c) mit oder wie mit Zwecken oder Nägeln befestigen: Sein [Hans Grobian’s] Hut kam niemals ihm vom Kopf, | er war wie drauf gezweckt etc.; Ein neuer Pfeil .. seine rechte Hand ihm ans Gesichte zwecket. Werder Tass. 11, 42 etc., gw. in Zsstzgn. 3) (s. Zweck 5) intr. (haben) und zuw. (s. b) tr.:
a) auf einen Zweck gerichtet sein, hingehn; eine Tendenz haben etc.: Sein Vortrag wird dahin z., die Zuhörer zu beruhigen. G. 32, 211; [Weil] seine ganze Regierung dahin zweckte, einen Staat zu bilden, der etc. Jv Müller (1810) 8, 110 etc.; ugw.: Der Art Vollkommenheit ward als zum Ziel gesteckt, | wo [= wohin] aller Geister Wunsch aus eignem Zuge zweckt. Haller 145.
b) (s. a) tr.: Was zweckt die unendliche Fehde? B. 245b, gw. be-z. (s. d.).
c) dem Zweck gemäß sein, entsprechen, dazu passen etc.: Ein Volk, bei dem doch sonst Wort und Gedanken zweckten, | bölkt jetzt ein Kauderwelsch in 20 Dialekten. Lichtenberg 4, 367 etc., nam. mit zu, z. B.: Bis aufs geringste Zäserchen Alles Gestalt und Alles z–d zum Ganzen. G. 31, 9; Stirb, weil dein Leiden doch zu keiner Absicht zwecket. L. 1, 170. Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [1] s. zwacken, Anm.
2) [3]
a) intr.: a) Alles, was ich in Wien that, zweckt nur dahin ab, den Rücken frei zu behalten. Forster Br. 1, 470; Wenn die Gesetze und die Regenten dahin a., daß etc. Jselin Tr. 63; Kohl Irl. 1, 416; Platen b, 27; Schlegel Dr. 2, 2, 147; W. 18, 201; 30, 294 etc., auch: Denke dir, wohin Das abzweckt. Forster Br. 2, 405. 8) Bildung geschieht durch Selbstthätigkeit und zweckt auf Selbstthätigkeit ab. Fichte 6, 90; Kant 6, 208; 8, 230; Daß die Künste auf Vergnügen a. .. Ihre auf unser Vergnügen abzielende Bestimmung. Sch. 1133b; Schütze Hamb. 569 etc.; auch: Deren Werke nicht unmittelbar darauf a., zu reizen. Delbrück Lyr. 79; Forster Voln. 36; Rahel 1, 451; Scherr Hofgsch. 291. γ) Die Strafe muß nicht zum Nutzen des Strafenden, sondern des gemeinen Wesens a. Garve Pfl. 1, 54; G. 32, 80; Kant 6, 338; L. 7, 152; 11, 193 etc.
b) tr.: α) mit bloßem Obj.: Jemand zweckt Etwas ab, bezweckt es, z. B.: Dem großmüthigen nur Wissenschaft a–den Lehrer. V. Ant. 2, 36; Alles, was ich abzwecke, ist bloß etc. W. 33, 42 etc.; bes. oft pass. Partic.: Wenn die Handlung zu dem abgezweckten Ende hinaussoll. Engel 4, 145; Die abgezweckte Wirkung. Kl. 12, 141; In diesem Falle heißen die Bewegungen willkürlich oder abgezweckt. Sch. 1113a; 1142b; W. 31, 62: 33, 54; 34, 80 etc. 8) (vgl.
a) z. B.: Die Betrachtung ist nicht dahin abgezweckt. Kant 4, 198; Das Geschmacksurtheil ist nicht auf Begriffe . . abgezweckt. 6, 51 etc. c) Abzweckung menschlicher Leiden auf ihre [der Menschen] Vollkommenheit. JAEberhard Ap. 2, 165; Die moralische Abzweckung [Tendenz] des Stücks. Eschenburg Sh. 550 etc. (Bei Kl. Gel. 377 = Dativ). An- [2]: Mit den oben und unten eingeschobenen oder bloß angezweckten runden Stäben. Düringer 292; Ein Kupfer, das er an die Wand anzweckte. Musäus Ph. 3, 203; Winkell 2. 317 etc. Āūf- [2]: Das Leder a. (aufzwicken), auf den Leisten. Adelung.
Be-:
1) [2] Die Stiefel b., benageln, vgl. (wortspielend mit 2): Leisten Sie [o Schuster] und b. Sie nur Gutes, selbst wenn Sie mit Ihrem Absatz Pech hätten. Glaßbrenner Berl. Volksl. 3, 293 etc.
2) [3] Etwas b., als Zweck im Auge haben etc. (vgl. beabsichtigen, er-z.): Ein Inkognito, das Sie zu b. scheinen. Gutzkow R. 1, 229; Jahn V. 144; Der Kugel die bezweckte rotierende Bewegung zu ertheilen. Karmarsch 2, 80; 1, 373; Der Ausgang, den die Urheber bezweckt. JvMüller 6, 444 etc. Er- [3]: Etwas e., es als Zweck erreichen (vgl. be-z. 2): Weil mit geringerem Kraftaufwand die Zufriedenheit Anderer, so wie der eigene bare Nutzen zu e. ist. G. 29, 171; 36, 216; 40, 448; Wenn ich einen leidlichen Verdienst erzwecke. Keller gH. 2, 84; Wir hätten weiter Nichts erzweckt, | als diese Inselfeste zu zerstören? Körner 148b; Es soll vorzüglich e., das Lyrische . . zu einem integrierenden Theil des Drama’s zu erheben. Platen 6, 212 etc.
~igkeit, f.; ~lich, a.:
s. Selbstzweck.