zupsen
Zupfer
Zur
Zure
Zürgel
Zúpsen, intr. (haben), tr.:
rupfend, pflückend ziehn:
1) intr.: An Etwas z., eig. und bildl.: Sie pflückte und zupfte an ihren Kleidern [aus Verlegenheit]. 12, 340; Da man an seinen Lebens-Vhen nicht so viel z. und zerren (s. d.) soll. 15, 15; 21, 238; An den Dingen .. bekrittelnd zu z. 2, 185; 3, 17 etc.; seltner: Er zupfte [faßte sich] .. am Ohre. R. 6, 205; 69 etc. —
2) (s. 1) ohne an: Das Z. der Sterbenden. Less. 1, 147; 12, 182 etc. —
3) Jemand an oder bei Etwas z., wobei (s. beißen, Anm. 1) die Pers. im Dat. stehn kann: lDal zupfte es mir am Ärmel und ich erblickte meinen Sohn. Nor. VIII etc., doch überwiegend (s. 4) im Acc., z. B. eig. und bildl. — von leisen Warnungen, Erinnrungen etc. (s. 4a) —: Einen am oder beim Ärmel (s. d.), Kragen (s. d. 2), Ohr (s. d. 9a; d) z.; aber auch (s. 4b): Einen schlafenden, hungrigen Wolf bei den Ohren zu z. F. 61, ihn verierend, reizend etc., vgl. ähnl.: Daß jeder Muthwillige .. den alten Steinbock .. neckte und am Barte zupfte. N. 58; Wie er an dem Barte zupft und an des Mantels Falten | die größten Männer. W. 114 etc. (vgl. ziepen); ferner z. B.: So zupfte er sich [verlegen] wechselsweise bald an der Nase, bald am Barte, hustete etc. 14, 156 etc. (mundartl.: Zuppte sie die Frau .. am Kleide. Obramtm. 28). —
4) (s. 3) Einen etc. z., z. B.:
a) sich bemerklich zu machen, einen Wink gebend, erinnernd, mahnend etc.: Er sah den Vater lächelnd an, zupfte ihn verstohlen etc. 18, 47; Ich zupfte meinen Gefährten, daß wir ins Freie .. kämen. 23, 150; So zupft mich die Erfahrung wieder und erinnert mich, daß etc. 30, 336; Da die Furcht mich zupfet und spricht: steh auf! B.IV.—
b) Einen beunruhigend, vexierend etc.: Mit Höhnwort sein spotten . ., | ihn z., rupfen. 3, 2, 32c; Da will ich ihn nicht einzing [einzeln] z. | sondern die Schwingfedern ausrupfen. 3, 3, 22b; Wie die Natur .. die versunkensten Kräfte | so lange zupfet und neckt. 5, 196; Sich nicht z., foppen, anzapfen, zerren .. lassen. 2, 208. —
5) in Bezug auf eine durchs Zupfen zu erreichende Wirkung:
a) mit Angabe derselben: Die klargezupfte Baumwolle. Wald, 2, 51; Indem sie die .. Schleife der Brieftasche sorgfältig zurechtzupfte. 18, 232; Ein Rehböcklein .. zupft .. sein Frühstück von den Zweigen. 30, 474; Und zupft’ ihr .. | die Busenschleifen los. 105; Etwas aus einander z.; Leinwand zu Charpie z. etc. —
b) elliptisch (s. a): Charpie z. 1, 227; NB. 529 etc.; Wird die Wolle .. mit den Händen zerpflückt (z., zausen etc.). M. 2, 683; Unsereins, wenn’s Wolle zupft. 145; Dort zupften .. Nymphen | weiche Milesierfließe. Ländl. 4, 707 etc.; Baumwolle z.; (Etliche Buben „zopften“ Baumwolle. 3, 107 etc., s. 4, 280) etc.; Seide z.; Rosen z.; Die Borsten z. (sortierend) etc. — Zsstzgn, vgl. die von zausen, rupfen, pflücken etc., z. B.: Ab-: zupfend Etwas abnehmen und — meton.: das Obj. dadurch vermindern: Man denkt, man könne von seiner Persönlichkeit Etwas a. und sich zueignen. 22, 285; Jndem die Haufenwolken immer abgezupft und der allgemeinen deutsches Wörterb. II. Atmosphäre zugeeignet wurden. 40, 321 etc. — Einen a., an ihm zupfen, zerren (vgl. anzapfen): Erlöse mich von dem unbilligen A. und Ziehen der Menschen. Pilg. 195d (Zupfen 196a), auch veralt. mit Uml.: Darin etwa ein Laster wird angezüpft, anzüglich abgebildet. 984. —
Án-: Āūf-: 1) zupfend emporziehn: Pflanzen a., aus dem Boden reißen. 94b; 204a Il. 2, 776]. —
2) zupfend auflockern, auflösen: So werden diese geballten [Wolken-] Massen aufgelöst, aufgezupft. 40, 335; Zelt. 5, 107 etc. —
3) Eine Schleife a., zupfend aufziehn; aufgehn machen etc. — Āūs-:
1) zupfend ausreißen: Die gelblichen Röhrenkronen [der Schlüsselblumen] a. 18, 330; Ich will ihm seine Schwingfedern a. 3, 3, 78b etc. —
2) aus einander zupfen: Den Zipfel seiner weißen Halsbinde a. Saalf. 3, 19 etc. — Be-: s. bezausen und z. B.: Ihn so lange bezupft, daß kein Blättchen mehr daran zu sehen ist. Sp. 191 etc. — Ent-: Dem Fittig die Schwingfedern e. etc. — Ver-: (s. zer-z.) Jene verzupften das Wichtige, Diese bauschten das Unbedeutende auf. 1, 2, 408. — Zer-: entzwei zupfen; zupfend zerpflücken: Sogar das Hemdchen wird zerzupft, | Das nenn’ ich doch Charpie. 1, 109; NB. 529; Den Epheu z–d. Z. 4, 366; 2, 797; Ob. 2, 17 etc. —
Zúpfer, m., –s; uv.: 1) Einer, der zupft (s. d. und Zsstzg.): Die Charpie-Z–innen etc. —
2) ein zupfender Ruck. V. 2, 90 (s. Zwick2), auch: Der Zupf. —
Zúr: s. zu 1a. — Zūre: s. Zuhre. — Zürgel, m., –s; uv.; -: Z., Z.-Baum, ein Baum, Celtis australis. 14, 123a; 3, 1556.
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