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zunden
Zǘnden: 1) tr.:
in Brand bringen (in der Prosa gw. Zsstzg., s. d.), z. B.:
a) Etwas Leuchtendes z. z. B. den Wachsstock (Kosegarten D. 1, 62 etc.); die Kerze (Lenau A. 3; Schmidt-Phis. 7 etc.); Was zündest die versoffne Lampe du? HMüller Arist. 1, 216; Wann nun die Nacht die goldnen Lampen zündet. Arndt 432 etc.; ferner übertr. auf geistige Erkenntnis: Einem ein Licht (s. d. 5) z. Gervinus Sh. 1, 136; Rückert Mak. 1, 70 etc.
b) Feuer zum Gebrauch z.; Des feuer-z–den Titanen [Prometheus]. Humboldt K. 2, 174; Simrock Gudr. 1150 etc.
c) (Feuerw.) Sind mehrere Figuren zugleich zu z. Prechtl 6, 70, vgl. (s. 2): Die z–den Personen. ebd.
d) verheerend in Brand setzen, z. B.: War es nun ein Wunder, daß endlich der kleinste Funke die Mine zündete? G. 19, 69 etc. und von Feuersbrünsten: Ich zündet’ ihre Dörfer. Daumer 1, 216; Daß unarmierte Häuser vom Blitz gezündet worden. Lichtenberg 5, 213; Wenn wir ihm z. den Königessitz. Simrock Fr. 125 etc., vgl.: Der welt-z–de Drache. Görres H. 1, 8 etc.
e) bildl.: Gluth der Empfindung erregen: Dringen die andern [Pfeile Amor’s] ins Mark, z. behende das Blut. G. 1, 225; Die Liebe zündet Herzen | durch der Augen Kerzen. Gruppe 1, 657; Was zündet den Dichter? Gutzkow G. 106; WhMüller 1, 310; Du weißt, wie an des Scheiterhaufens Flammen | die Liebe glühnder ihre Fackeln zündet. Schlegel Gd. 1, 145 etc. 2) (s. 1) ohne Obj.:
a) (s. 1a) bes. obrd.: leuchten (s. d. 1d) mit brennendem Lichte: Wie er auch zündete und guckte, das Meitschi [Mädchen] fand er nirgends. Gott- helf G. 142; Wenn Ch. ihr die Nase abbeißen wollte, sie zündete ihm dazu. 13; Vorsichtig zündete Christen. 335; Sich damit [mit der Laterne] zu z. Pestalozzi 4, 315; 1, 303; Zündet hieher! Sch. 140b etc.; auch iron. (s. leuchten 1d) —: Einem heim()z. Scherr Gr. 1, 262; Zchokke 8, 66 etc., auch bloß: Hast du’s gehört . oder soll ich dir z.? Gotthelf G. 55 etc.; ferner: Solchen ungeladenen Gästen müsse man mit solchen Lichtern [Brandfackeln] schlafen z. Zinkgräf 1, 253 etc., s. auch vor-z.
b) (s. 1b) Samen der Gluth sich hegend, daß nicht bei Entfernten er zünde. V. Od. 5, 490 = Samen des Feuers zu wahren, um nicht wo anders zu z. Wiedasch etc., s. ein-, unter-z.
c) (s. 1c).
d) (s. 1d) Sie [die Fackel] strahlt ihm [dem Blinden] nicht, sie kann nur z. | und äschert Städt’ und Länder ein. Sch. 80a; Wie aus offnem Höllenrachen | speit es [das glühnde Erz] Verderben z–d aus. 79b; Pfui! | Dies ist der Weg, zu z., nicht zu löschen. Shakspeare 6, 267 etc.; Un-z–d abgeblitzt. Kürnberger Am. 493.
e) (s. 1e) Ihr Auge war nicht groß und z–d. Beck Arm. 194; Freiligrath 1, 433; Die Leiden des jungen Werther’s fielen z–d in die Gemüther. Gödeke Gr. 1, 717; Die Kraft des freien Wortes wirkt und zündet. Nat.–Z. 18, 249; Mit jenem Instinkt, der in der Masse oft so rasch und wunderbar zündet. Prutz Ob. 3, 225; Noch ehe der Blitz der Liebe in ihrem zarten Schoß gezündet und die verschloßne Knospe zum vollen Blumenkelch der Lust entfaltet. FSchlegel Luc. 66; Volksz. 13, 126 etc., s. 4. 3) (s. 1) zuw. refl.: in Brand gerathen etc.: Daß an ihrer That sich zünde unsres Volkes Freiheitssinn. Kinkel 84 (s. an-, ent-, fort-z.), häufiger (auch in der Prosa): 4) intr. (haben), sich berührend mit 2, z. B.: Noch hatte der Zunder im [Pfeifen-] Kopfe nicht gezündet. Börne 2, 89, er war noch nicht recht in Brand und (s. 2) hatte so den Taback nicht in Brand gebracht; Wie die Strahlen der Sonne, so können des Rechts und der Wahrheit | Strahlen verlöschen nie; prob’ es, sie z. von selbst. H. 9, 189; Weil das Pulver nicht z. wollte. Sch. 1079b etc. 5) Zündung:
a) das Z., z. B.: Die Zündung (s. 1c) der ersten Figur geschieht durch ein s. g. Schnurfeuer. Prechtl 6, 69 etc.
b) der ein Feuerwerk (s. 1c) oder eine Mine (s. 1d) in Brand setzende Theil, s. Zündwurst und: Die Verbindungen der .. Zündschnüre mit der Haupt zündung. .. Die Hülsen der Zündungen. ebd. etc. 6) Zünder, s. u.
Anm. Goth. tundjan, ahd. zundjan, mhd. zünden, von einem (vgl. ahd. zantaro, mhd. zander, glühnde Kohle) anzunehmenden zinden, s. noch: Ein Feuer „anzinden“. Hutten (Wackern. 3, 220³³); Weckherlin 360 etc.; Impf.: Das „zundten“ die Bürger mit Feuer an. Stumpf 393a etc.; Partic.: Lasst mir mein Haus unangezunden. Hebel 3, 89 etc. und: Wie selbst im Haß ein Fünkchen Lieb’ entzunden. Grün Sch. 19; Die mit hoffnungsloser Flamme | Iben Esra’s Herz entzunden. Heine Rom. 250; Körner 1, 140 etc., daneben: entzundet. IRist (Wackern. 2, 418¹⁰). Stammverwandt ist wohl lat. ac–, in–cendere, vgl. bair. neben z. Schm. 4, 269 kenden, künden. 2, 308 (engl. kindle). Zu z. gehört (Zünder), Zunder, Zundel, ahd. zuntar(a), zuntil, mhd. zunder, zündel, vgl. engl. cinder etc., s. auch: Zuntern = Alpenrose. Moll 2, 340; Oken 3, 904 (wohl nach der Gluthfarbe); ferner (s. Schwäb. W.; Schm. 4, 276) zünzeln, zünßeln = zündeln (s. d.), dazu: Zünsler (s. d.); Zünßlein: Flitterchen etc.
Zsstzg. z. B.: An-:
1) tr. [1a—e] sehr gw., vgl. anstecken 2 und ent-z., das bes. den Moment des Feuerfangens, In-Brand-Gerathens und -Stehns hervorhebt: Ein Licht a. Matth. 5, 15 etc., auch: Sie entbrannt’ [erröthete], o du konntest ein Licht a. am Gluthbrand. V. Th. 14, 23 etc. und: Daß gerade die Beleuchtung dieses Zweifels uns das größeste Licht (s. d. 5), nicht nur der Hoffnung, sondern der Zuversicht ewiger Fortwirkung anzünde. H. Ph. 3, 258; Prutz Mus. 3, 67 etc.; Fackeln (Jud. 13, 15; Hölderlin H. 1, 48 etc.), Einem die Hochzeitfackel (Sch. 239a) a. etc.; Lampen a. Bar. 6, 18 etc.; Eine Pfeife (s. d. 2, Gotthelf U. 2, 317; Sch. 106b etc.), Cigarre (s. d.) a. etc.; Ein Feuer zum Gebrauch a. 2. Mos. 35, 3; Luk. 22, 55; Ap. 28, 2 etc.; Feuer auf dem Altar, ein Opfer, Rauchwerk etc. a.; Ein verheerendes Feuer, ein Haus, eine Stadt a. etc.; ferner: Ihr habt ein Feuer meines Zornes angezündet, das ewiglich brennen wird. Jer. 17, 4; 2. Chr. 34, 25 etc.; Ein zorniger Mensch zündet Hader an [macht ihn entbrennen, erregt ihn]. Sir. 28, 11 ff.; Einen Krieg a. Gentz Rev. 57; Sch. 333a; 670b etc.; ferner: Das ausgelöschte [Liebes-] Feuer dieser Person wiederum an-zu-z. Stiling 3, 10; Die in allen Jünglingen Verlangen und Liebe anzündete. W. 29, 22; Hat Amor mir die Leber (s. d. II 1a) angezündet. G. 8, 70 etc.; Zur Liebe wieder angezündet werden. Olearius Ros. 40a etc.; Der Wein zündet das Fleisch an. Franck Last. H. 2b, erregt fleischl. Begierden etc., dagegen: Daß Christus .. dein Herz anzündet [göttl. Gluth, Brunst darin erregt]. Luther 3, 164b etc.; ferner: Zünde [fache] ihr Leben von Neuem an. Klinger Th. 3, 338 (vgl. Lebenslicht) etc., auch zuw. nur, insofern Etwas gluthroth erscheint (s. ent-z. 1b): Die Eisberge waren angezündet. IP. 33, 78 (vgl.: das Alpenglühen, s. glühen 1h); Mir haben Sie den Backen angezündet. König Kl. 2, 362 (vgl. feuern 6) etc.; dagegen veralt. (vgl. ent-z. 1cγ und anstecken 3): Er ritzte sich .. daran [an den vergifteten Pfeilen], wurde vom Gift angezündet und mußte sterben. Hammer RH. 236; Andere vergiften und a. Luther 3, 396b; Schlangen .., die mit ihrem giftigen Beißen die Leute anzündeten. Mathesius Sar. 72a etc.
2) s. 1 und [3] refl., in der heutigen Prosa gw.: sich ent-z. —: Daß sich unter ihnen des Herrn Feuer angezündet [entzündet. Mendelssohn] hatte. 4. Mos. 11, 3; Darum wird mein Grimm sich wider diese Stätte a. [ent-z. Zunz] und nicht ausgelöschet werden [erlöschen Zunzl. 2. Kön. 22, 17; Hier zündete sich froh das schöne Licht | der Wissenschaft, des freien Denkens an. G. 13, 95; Solche Hitz, daß sich auch die Wälder anzündeten. Hammer RH. 385; 387; Es zündeten sich .. rings umher kleine Lichter an. Olearius Reis. 242a; An dem busigen Rand des Golfs | zünden Lichter und Flämmchen sich an. Platen 2, 215; Wie würde sich am Schmerz der Muth a.! IP. 33, 78; Sterne zünden sacht sich an. Scherenberg (Echtermeyer 2, 609); Welch kaum ersticktes Feuer zündet sich | aufs Neu in meinem Herzen an? Sch. 621a etc.
3) [4] selten ohne Obj.: Pallas berührte seine Stirne und der Funke der Weisheit zündete an in seinem Haupte. H.
4) [5] Anzündung des Lichts, des Feuers, der Stadt etc.; Kometen, | wann der Richter sie schnell zu Welt anzündungen fortrollt. Lavater (Hungari 1, 117).
5) [6] Die Anzünder der öffentl. Laternen. JP. 7, 92; Ob er .. das ganze Deutschland a. [in Krieg stürzen] wollte. . . Ich wollte, daß ich ein solcher Anzünder wäre, ich wollte der deutschen Fürsten Herzen und Gemüther also in Lieb und Einigkeit gegen einander a., daß etc. Zinkgräf 1, 127 etc. (s. auch Eppendorf 145 von einem gefabelten Vogel). Āūf-: häufig bei Alteren für an-z.: Ein Feuer, ein Licht a. Geiler Schaf 20; Opitz 2, 281; 1, 45 (refl.); ThPlater 77; Wackern. 3, 456²³ etc. und noch: Die Flamme . ., jeden Morgen aufgezündet, jeden Abend verglühend. Freytag Soll 2, 378; Der Mond .. zündet im Gewirr der Blätter und Zweige verlorene Lichter auf. Hdschr. 1, 3. Be-: (veralt.) Liebe bezündet| doppelte Schmerzen. DSchirmer, geändert in entzündet. WhMüller Bibl. 13, 138, vgl.: Kato habe mit Fleiß unter seinen Knechten allerhand Lumpenhändel, Hader und Strittigkeit bezundert und geheget. Butschky Patm. 890. Durch-: (selten) mit durchdringender Gluth füllen: Eine Regsamkeit und Freiheit der Gedanken, wie man sie nie gekannt hatte, durchzündete die Jünglinge. Brachvogel FB. 2, 169. Eīn-: bair. für einheizen. Schm. (auch: einkenden. Ders.). Ent-:
1) tr.:
a) eigentl.: Die Lunte an-z. (s. d. 1), um damit die Mine zu e.; Schwefelfaden, welchen der Bergarbeiter anzündet. .. Sobald der brennende Schwefelfaden die Brandröhre erreicht, entzündet er das Pulver etc. Scheuchenstuel 42; 229 etc., vgl. bildl.: Aus Osten kam der Schlag, der die Mine e. sollte. Sch. 896a etc.; ferner, unterscheidend des Feuerzünders Prometheus Thun, wodurch den Sterblichen urplötzlich das ihnen bis dahin unbekannte Feuer geschenkt wurde, von dem gewerkmäßigen Thun der Schmiede: Zündet das Feuer an! | Feuer ist obenan. | Höchstes, er hat’s gethan, | der es geraubt. | Wer es entzündete, | sich es verbündete: | schmiedete, ründete | Kronen dem Haupt. G. 10, 275 etc.; ferner, wo das wachsende Werden des Feuers hervorgehoben wird: Über der Herdflamme, durch große Klötze und Scheiter zu ungewöhnlicher Größe entzündet, schwebte .. der Kessel. Immermann M. 3, 3; Aus Dornen und Gesträuch und manchem Baumesast | entzündet er darauf ein Feur von starkem Glast. Rückert Rost 1b etc.; dann aber auch im gehobnen Stil zuw., ohne derartigen Unterschied, st. des gw. an-z., z. B.: Feuer e.. .,| daß er briete des Fleisches. V. Od. 15, 96 etc. und seltner: [Er] entzündet eine Lampe. Daumer 1, 251.
b) zuw., wie an-z. (s. d.) von dem Anblick, wonach Etwas in Gluth zu stehn scheint: Farbige Scheiben . ., welche durch einen unwahren Ton (s. d. 8) die Gegend entweder verkälten oder e. G. 23, 305 und häufiger von der Beleuchtung durch Himmelslichter: Jch säh’ im ewigen Abendstrahl | .. entzündet alle Höhn. 11, 46; Aufschießende, vom Mondlicht zu Ehrenbogen entzündete Wasserstrahlen. IP. 22, 11 etc.
c) wo an-z. minder (oder in manchen Anwendungen gradezu nicht) üblich ist, von dem Erregen Dessen, was durch seine Gluth (s. d.) dem Feuer (s. d. 5) vergleichbar ist, ungemein häufig, z. B.: a) Krieg, Streit, Streitigkeiten, Zwist e. etc.; Ein Reich im, zum Bürgerkrieg e. etc. 8) Leidenschaften, Affekte, Haß, Zorn, Grimm, Eifersucht, Neid etc., Brunst, Liebe, Begeistrung, Wetteifer, Andacht etc. e.; Einen (sein Herz, Gemüth etc.) in oder zur Liebe etc., zu wildem Haß etc. e.; Die Liebe, der Haß, die Eifersucht etc. entzündet Einen; Der Eifergeist entzündet ihn. 4. Mos. 5, 14; Die Zunge ist ein Feuer und zündet an allen unsern Wandel, wenn sie von der Hölle entzündet ist. Jak. 3, 6 etc.; Was den Durst löschen sollte, entzündt ihn. Franck Last. E. 4b; Wenn das Wort .. | dich zu Lieb’ und That entzündet. G. 4, 3; Wo Dichter, Spieler, Schauer sich verbinden, | sich [= ein- ander, versch. 3] wechselseits erwärmen und e. 6, 242; 248; 282; Sein lauschendes Mädchen mit wonnevollen Erwartungen e. 9, 302; 18, 86; 29, 397; Für diese Ggstde entzündet [begeistert]. 31, 355 etc.; Weh dem Menschen, dessen Herz | Nichts zur Freud’ entzündet. Gotter 1, 71; Die Begierde, sein Vaterland zu retten entzündet seinen Muth. Haller Alfr. 11; Nicht durch Blitze des Genius ist diese s. g. Nation zu e. Immermann M. 1, 55; Mühlpforth H. 9; Sch. 100a; 427b; In jedem Affekte, den der Erhaltungstrieb in dem Menschen entzündet. 1121b; An Tugenden der Vorgeschlechter | entzündet er die Folgezeit. Ders. (Herrig 32, 254); Wackern. 4, 1353¹⁵; W. 22, 328; Daß . . keine von seinen Mädchen . . die Leber (s. d. II1a) dir entzünde. HB. 1, 262; Zachariä Murn. 4 etc., vgl. auch:Liebentzündet. G. 12, 157 etc. γ) Theile des Körpers sind entzündet, in abnormem Zustand, wobei nam. das Blut afficiert ist und Fiebergluth erregt etc., s. 3f; 4b.
2) s. 1 und [2] zuw. mit Fortlassung eines leicht ergänzbaren Obj., z. B. Die Lampe harrt der Flamme, die [sie] entzündet (s. 1a). G. 2, 297; Der . [Liebesgluth] entzündet [s. 1c], wo er kalt geblieben. Sch. 261b etc.
3) refl., vgl. das seltnere an-z. 2, z. B.:
a) (s. 1a) Stoffe, die sich (von selbst) e., in Brand gerathen, s. Gehler 4, 41 etc., vgl. 4a; auch: Ich habe die Gemüther der Menschen entzündet und an diesem furchtbarsten Feuer entzündeten sich die Pechfackeln leicht. Ense D. 9, 120 etc.; Entzünde, Strahl des Himmels, dich .. und triff! G. 13, 286.
b) (s. 1a) leuchtend sichtbar werden: Allnächtlich strahlend über dir e. | des Kreuzes Sterne fich am Firmament. Cham. 4, 155; Der Leuchtthurm entzündete sich. König DFam. 1, 20 etc.
c) (s. 1b) selten: Wie Laub sich grün entzündet. Tieck 1, 7, in warmem (s. d. 1n) Grün strahlt etc.
d) (s. 1cc) Will der Streit sich zu Schlägereien e. Görres V. 10; In dem Krieg,| der . . sich jetzt entzündet. Sch. 367b; 882b; 489b; Tieck NK. 4, 11 etc.
e) (s. 1c8) Ist er zornmüthig, so entzündet er sich um ein Geringes. Butschky Patm. 465; Einen Freund, der sich schon an dem Manuskript jenes wunderbaren Werks [Werther] entzündet [begeistert, entflammt] hatte. G. 22, 359; Entzündete sich eine Flamme der reinsten Begeisterung. Rellstab Leb. 1, 164; Den schönen Guido sehn und plötzlich sich e. [verlieben]. W. 11, 181 etc.; auch: Wie .. | sich ein zweites Fest entzündet. G. 6, 36, die Begeistrung zur Feier erregt etc.
f) (s. 1cγ) Die Wunde, das Zahnfleisch, das Auge, das Blut hat sich [oder ist] entzündet etc.
4) Die Entzündung, z. B.:
a) (s. 1a) der Mine etc., auch (s. 3a): des nassen Strohs durch sich selbst; Selbst entzündungen. Gehler 4, 38; 3, 761; Humboldt K. 2, 391; DViertelj. 48, 289; 324 etc.
b) (s. 3f) Die Entzündung der Wunde, des Zahnfleisches, des Auges, des Kehlkopfs etc.; Darm-, Unterleibs-, Gehirnentzündung etc.
5) Du bist der Lieb’ Entzünderin. Weckherlin 762 etc. Er-: veralt. st. ent-z. Franck Chr. 56b; Luther Br. 1, 512; Paracelsus Chir. 346c. Fórt-, refl.: sich zündend fortpflanzen: Wie von Krëusa’s Brautkleid zündet sich | ein unauslöschlich Feuer von mir fort. G. 13, 48; Fortzündet an dem Brande sich der Brand. Sch. 469b etc., auch intr., vgl.: Jenes Feuer .. zündert auf 1000 geheimen Wegen .. durch jene Dämme fort. Görres V. 30. Hēīm- [2a]. Lōs-: losbrennen. IP. 1, 173; Gleich einer losgezündeten Pulverschlange fuhr ich .. herum. Fat. 2, 114. Unter- [1b; 2b]: Tannreiser zum U. Waldau N. 2, 263, Feuer unter das damit zu Erhitzende machen etc. Vōr- [2a]: Er zündete mit der Laterne vor. Zschokke 8, 94; 99 etc.; Genoß des Rosenplut und Vorzünder [vgl. Vorläufer] des Hans Sachs. Keller gH. 3, 240.