Zucker
Zuckerate
Zuckerei
zuckerig
zuckerisch
zuckern
zuckig
zuckisch
entzücklich
Zuck-Zuck
Zückung
Zúck~er, m., –s; uv. (, n); -:
1) s. Zuck 2b; achselzucken. —
2) (ahd. zukura, mhd. zucker, aus dem Orient, s. 378 und 38, 175a): ein in Wasser löslicher Süßstoff, wie er sich nam. vielverbreitet im Pflanzenreich, theilweis aber auch im thierischen Körper findet (s. Zsstzgn und z. B. 3, 691 ff.). Ohne Zusatz versteht man nam. den s. g. Rohr-Z. (s. d.), wovon es wieder versch. Arten mit versch. Sorten etc. giebt: Z. sieden (s. d. 5b), raffinieren (s. d. 1); Ein Brot (s. d. 3), Hut (s. d. 4a) Z.; Z. (in Stücke) schlagen, klopfen; Ein Stück Z. in den Kaffe werfen; Z. an die Speisen thun etc.; Saccharon, den Z. der alten Ärzte, auch Rohrhonig genannt etc. Ländl. 4, 224 732 etc.; Raffinierte Zucker n. 18, 414 etc.; Süß wie Z. und so, ohne Vergleich, als Bezeichn. für etwas Süßes, Wonnevolles etc.: Also wird der Tag nicht schrecklich, sondern eitel Z. werden. 5, 535a etc., s. Z.-Frühling und vgl. über dgl. Zsstzg. Vorles. über Gsch. d. deutsch. Lit. (2. Ausg.) 423 etc.; Darauf ist bald die Überantwortung [der Braut] geschehen und hernach der Z. vorgetragen gefolget. 3, 285, Z.-Werk, Konfitüren, wie es bei solchem Anlaß üblich (vgl. Braut-Z.) etc.; Kaffe und Z. pflanzen. St. 1, 10 = Z.-Rohr, vgl.: Deutscher Z., Aron maculatum, wegen des süßl. Geschmacks der Beeren etc. — Zsstzgn nam. zahlreich zur Bez. der versch. Arten und Sorten des Rohr-Z–s, — z. B.: Āhorn-: aus dem Saft des Zuckerahorns. 3, 734; 736. — Alāūn-: (Apoth.) Alaun in Form kleiner Zuckerhüte. — Báster-: Es ist der völlig weiße Zucker (die Raffinade) als erstes, der Melis als zweites, der Lumpen-Z. als drittes, der B. als viertes Produkt zu bezeichnen, von welchen immer wieder die folgende durch wiederholtes Auflösen, Einkochen und Behandeln in den Formen [s. Zuckerform] .. in die nächst höhere Stufe übergeht. 3, 733. — Benīt-: Zuckerwerk in gewundner Form. 1, 81b; Holst. 1, 91 etc. — Bīēnen-: dichter. = Honig: Den Bienenzuck erfunden. 1, 134 (wohl nur Druckf. st.: B. funden, vgl.: B.-Feld. 40, 31). — Bírken-: aus Birkensaft; scherzh. = Ruthenschläge. 3, 361. — Blēī-: neutrales essigsaures Bleioryd, ein giftiges Salz von widerlich süßem Geschmack, das nam. in der Kattundruckerei wichtige Anwendung findet. 1, 291 ff.; bildl.: Wie oft er jeden Milch-Z. des Schicksals mit dem giftigen B. der Erinnerung versetzte. 9, 51; Herbstbl. 1, 69 etc., s. blei-süß, -zuckern. — Brāūt-: in Holland etc. Art Zuckerwerk für die Besucher der Braut. Leb. 67, vgl. Thräne 2f. — Brōt-: s. Brot 3 und Laib-Z. — Eīchel-: Quercit, in den Eicheln enthalten. Chem. 127. — Fābel-: bildl.: Der F. deckt oft eine bittre Lehre. 117, vgl. Pille 1a. — Farīn-: s. Farin. — Fēīn-: Raffinade. 615. — Flēīsch-: ein im Fleisch enthaltner Süßstoff (Inosit). Chem. 169. — Frúcht-: Hinsichtlich der übrigen [Zuckerarten], welche nur theoretisches und medicinisches Interesse darbieten, des F–s, Milch-Z–s, Manna-Z–s, Süßholz-Z–s, Schwamm-Z–s u. a., müssen wir auf die Lehrbücher der Chemie verweisen. 3, 691, s. Trauben- Z. — Gállen-: ein in der Galle enthaltner süßer Stoff mit bittrem Beigeschmack. An. 18. — Gérsten-: (Apothek.) ein Mittel gegen Husten etc., bereitet aus einer eingekochten Auflösung von Zucker in Gerstenwasser: G. und Hustenleder. Diak. 192. — Glās-: Kandis-Z. — Hárn-: Trauben-Z. im Harn, (s. Ruhr I 1, Schluß). Ch. 130. — Hólz-: aus Holzfasern dargestellter Trauben-Z., ähnl.: Stärke-Z. aus Stärke etc. ebd. — Hūt-: (s. Hut 4a; Brot-Z.). 3, 691. — Kanārien-: von den kanarischen Inseln kommend (vgl. Palm-Z., von der kanar. Insel Palma. Btr. 55, den noch bessern Madera-Z. etc.), auch: „Canari-Z.“ 2, 466¹¹, s. Melis. — Kándel-, Kándis-, Kánt-: s. Kandis. — Kísten-: Roh-Z. (s. d.), K. oder Puder-Z. 3, 704. — Kóch-: gröbrer zum Verbrauch in den Küchen (Küchen-Z.). — Koloniāl-: (vgl. Kolonialwaare). 3, 706; Der hohe Zoll auf K. .. Die Fabrikation von einheimischem Rüben-Z. 33. — Kȫnigs-: sehr feine Raffinade. — Krǖmel-: Trauben-Z. (K., Stärke-Z.). 3, 697; Daß der Malz-Z., sowie überh. der Krümel- oder Trauben-Z. .. etwa 2¼ mal schwächer süßt als der Rohr-Z. 2, 2 etc. — Kūchen-: der weiße Roh-Z. im Ggstz. zur braunen Muskovade. 3, 408. — Küchen-: Koch-Z. — Lāīb-: (s. Brot-, Hut-Z.). 38, 175b. — Lêder-: (Apoth.) eine lederzähe Masse, als Mittel gegen Husten etc., bereitet aus einer mit Eiweiß versetzten Auflösung von Zucker in Süßholz- oder Eibischwurzel-Saft (s. Hustenleder). — Lümp(en)-: s. Baster-Z. und Beitr. 50. — Madēra-: s. Kanarien-Z. — Málz-: Krümel-Z. (s. d.) aus Malz. — Mánna-: im Saft der Manna- Esche enthalten. 3, 1114. — Mêhl-: Farin-Z. — Mēlis-: s. Baster-Z. und Melis. — Milch-: den Hauptbestandtheil der süßen Molken bildend. An. 18; Chem. 166; Der Schotten- oder M. .., der durch das Einsieden der Nachmolken hervorgebracht wird. 1, 55 etc., s. auch Blei-Z. — Ol-: (Apoth.) Medikament aus Ol und Zucker. — Pálm(en)-:
1) s. Kanarien-Z. — 2) Zucker aus dem Saft der Blüthenkolben der Palmen. 3, 734; 736; 37, 220b etc. — Pfánn(en)-: beim Raffinieren sich an die Pfanne ansetzend. — Pūder-:
1) s. Kisten-Z. — 2) s. Streu-Z. — Quéckenwurzel-: in der Queckenwurzel enthaltner Süßstoff. — Raffināde-: s. Baster-Z. — Rōh-: der rohe (noch nicht raffinierte) Zucker: Der R., sei nun derselbe aus Zuckerrohr oder aus Rüben gewonnen etc. 3, 731 etc.; nam. solcher Kolonial-Z. (s. d. und Kisten-Z.). Btr. 82; 4, 202b; Der indische R. 36. — Rōhr-: aus dem Zuckerrohr gewonnen, z. B. gegenübergestellt dem Rüben-, Palmen-, Ahorn-Z. 3, 736; andrerseits aber auch ausgedehnt auf diese chemisch identischen Stoffe: Der R. . . Seine Eigenschaften sind, er mag nun aus dem Zuckerrohr, der Runkelrübe, dem Ahorn- oder Kürbissaft gewonnen sein, . . ganz dieselben. 691; Nur drei Zuckerarten: der R., der Trauben-Z. und der Schleim-Z. sind von technischer Wichtigkeit. ebd.; Das Gummi hat eine dem R. gleiche procentische Zsstzg. Th. 67 etc. — Rōsen-: (Apothek.) aus Zucker mit Rosenwasser bereitet, vgl.: Rosenmarin-Z. [Rosmarin-Z.] von wohlriechenden Blümlein bereitet, dienet sonderlich dem Herzen etc. Sp. 269a; Veilchen-Z. u. ä. m. — Rǖben-: aus Runkelrüben bereitet, im Ggstz. zum Kolonial- (s. d.) oder eig. Rohr- (s. d.) Z., auch: Runkelrüben-Z. 38, 176a; Ch. 129. — Sánd-: Puder-Z. 1. — Schlēīm-: im Ggstz. zum Rohr-Z. (s. d.): Sch. (Sirups-Z., unkrystallisierbarer Zucker) bildet den Hauptbestandtheil des gw. Sirups. 3, 698. — Schótten-: s. Milch-Z. — Schwámm-: in Schwämmen enthalten. — Sīrups-: s. Schleim-Z. — Sónntags-: z. B. 2, 65, den man Sonntags (nicht aber in der Woche) genießt etc. — Stärke-: s. Krümel-Z. — Strēū-: zum Bestreuen von Speisen (s. Puder-Z.). — Sǖßholz-: im Süßholz enthalten. — Trāūben-: (s. Rohr-, Krümel-, Malz-Z.): Weder der Saft der Weinbeeren noch der andern Früchte enthält fertig gebildeten T., sondern vielmehr Frucht-Z. .. Erst durch Abdampfen und Krystallisieren geht der letztere in T. über. 3, 697. — Vākuum-: mittels der Vakuumpfanne (s. d.) eingedampfter. 734. — Vēīlchen-: s. Rosen-Z. — Vōgelbeer-: in den Vogelbeeren enthalten. Ch. 127. — Wúrm-: (Apoth.) ein mit Zucker bereitetes Wurmmittel etc. —
~erāte, f.; –n: Wir haben von diesen [Petersilien-] Wurzeln zwei Sorten, als: die harten und weichen, welche letzteren die Gärtner Z–n zu nennen pflegen. Gart. 3, 176; 177. —
~erēī, f.; –en: s. achselzucken. —
~erig, a.: zuckerhaltig: Aus dem z–en Saft. 37, 75a etc., auch: wobei sich Zucker bildet: Z–e [od. Zucker-] Gärung. 337; Bei einer Krankheit, der s. g.z–en Harnruhr (s. d.). Ch. 130; ferner = zuckern: Ihre z–e Schönheit könnte auseinanderschmelzen. E. 1, 418. —
~erisch, a.: s. achselzucken. —
~ern: 1) a.: aus Zucker: Die z–e Hirtin [des Tafelaufsatzes]. 2, 115 etc.; bildl.: 3, 599 etc.; Im Anblick dieser blei-z–en Welt. Am. 477, s. bleisüß etc. —
2) tr.: mit Zucker bereiten, süßen (s. d.): Ph. 1, 123; Gezuckerter Sauerampfer . ., un gezuckerter. K. 148; Gezuckerte [eingemachte] Früchte. NK. 2, 385; Br. 2, 308; Ein weißgezuckerter Steinkuchen. 4, 1292¹⁸ etc.; bildl.: Wer achtet auf die Tropfen all, welche in die Gemüther fallen, sie z. oder pfeffern (s. d. 2d), säuern oder sälzen? U. 2, 156; 2, 18 etc.; auch pass. Partic.: Des Pisangs gezuckerte [zuckersüße] Feige. 1, 8. Zsstzg. z. B.: Án-: z. B. (bildl.) JbrS. 94. — Be-: Weltb. 71b; 1, 327 etc. — Durch-: 20, 101 (mit Umlaut: Durchzü ckerte Gerichte. Sal. 1, 275); bildl. 5, 285b [Druckf. 288b]. — Eīn-: A. 1, 731 etc.; Früchte e. etc. — Über-: mit Zucker überziehn, eigentl. und bildl.: überzuckerter Anis. Leb. 67; Wie überzuckert Blatt und Blättchen der süße Klang! A. 1, 286; Die lüstern verhüllte und überzuckerte Unflätherei. GschDr. 120; 170; Sak. 116; 25, 31; Das Bittre seiner Äußerung durch einen Handkuß ü–d. R. 3, 41; sius Lthr. 99b; 6, 150; 117a; Haml. 3, 1 etc.; Pillen .. in Dichtungs- und Novellen-Überzuckerung. 2, 132 etc. — Ver-: Die vorigen sauren und bittern Tage ver-z. und versüßen (s. d.). B. 2, 297; Verzuckerte Körner. 24, 228 (s. über-z.); Soph. 88; 3, 587 etc.; Punsch .., unverzückert. Rom. 52 etc. —
~ig, a.: s. zuckisch und zugig. —
~isch, a.: konvulsivisch: Z. und gichterisch. B.214. —
Entzücklich, a.: entzückend (selten): Wie tönt dir so e. | ihr süßer Liederschall. Vorl. 1, 166. —
Zúck~, Zück~ung: s. zucen 1f und Zsstzg. Work in progress
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