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zucken Glieder Seepolypen
Zúcken, intr. (gw. mit haben, doch s. 1c und Anm. zu flammen etc.); tr. und zuw. (s. 3) refl.:
1) Etwas zuckt, bewegt sich mit einem Zuck (s. d.), z.B.: a)o. Präpos.: Theile, Glieder des Leibes z.; Der Leib, Körper z. B. eines Sterbenden, eines in Krämpfen Liegenden etc.; der Sterbende etc. zuckt; Blitze z. etc.; Mit einmal | zuckt die Flamm’ und erkracht die Eich’. Baggesen 1, 166; Zerschnitt die Kehlen der Lämmer . .,| legte fie dann zur Erde noch z–d. B. 210a [die zappelnden. V. Il. 3, 293]; Ich reiße die Angel zu mir, sobald sie zuckt. 488a (Stolberg); Wie zuckt es [s. d. 7 = der Blitz] dort so feurigroth. Echtermeyer 145; Da zuckte Goethe’s ehern Bild. Freiligrath SW. 1, 457; Dem Vater zuckte der Mund [in Wehmuth]. Freytag Hdschr. 1, 293; Was duckt und zuckt ihr! [ängstlich zagend und zurückweichend] G. 12, 295; Das Messer zuckte schon [= ward schon gezuckt, s. 2b]. | den lebenvollen Busen zu durchbohren. 13, 76; Die Fußzehen in meinen Schuhen fangen an zu z. 14, 160; Ein z–des Lächeln verzog sein Gesicht. 109; Die z–de Lebhaftigkeit. 16, 316; Er zuckt, er stirbt. 35, 230; 191 etc.; Wie das ganze Gesicht ihm gezuckt, weil er das Weinen verdrücken wollte. Gotthelf Sch. 343; Seine Augen zuckten. Gutzkow R. 8, 38; Um den Mund .. die z–den Schlänglein der Jronie. 221; Hebel 3, 426; Mein Herz .. zuckt und verblutet. Heine Lied. 232; Wie ein Gewebe zuckt die Luft. Hungari 1, 186 (Möricke); Der Glaube ist .. ein Standfest des Herzen, der nicht wanket etc. .. Es weicht nicht, zuckt nicht. Luther 8, 139b; IP. 1, 87; Platen 4, 19; Ruge Rev. 2, 29; Im Geflimmer sanfter Sterne zucke [zeige sich z–d] | dir des Kindes grasser Sterbeblick. Sch. 5b; Zuckte wie in Krämpfen. Tieck (Wackern. 4, 1151³⁵); V. 3, 124; Der z–de Sturmwind. Od. 6, 171; 8, 527; Der West . ., | z–d mit Ungestüm. Il. 2, 147; Die bittern Worte hatten mein Gesicht kaum z. gemacht. Waldau N. 1, 172 etc. b) mit Präpos., zur Bez. des Wo (vgl. c): Daß es (s. d. 7) ihm über der ganzen Haut zuckte und juckte. Arnim 75; Mir zuckt in jeder Nerve die Begier nach ihm. G. 9, 298; Jetzt zuckt’s und ruckt’s in den Adern und Gelenken. vHorn Gemsj. 34; Jeder Name, den Vergangenheit | mit Ruhm gestempelt, zuckt in seiner Seele. Platen 4, 233; Vier Jahre noch zuckt und zappelt das königl. Meteor [Karl XII.] am nordischen Himmel. Scherr Bl. 1, 20; Eine zwinkelnde Bebung zuckte im .. Auge. Tieck Schr. 5, 236; Spott zuckt um den Mund etc. c) (vgl. b) mit Angabe des Woher, Wohin etc., z. B.: [Das Lied] zucktaufs Bänkelsängerische. G. 32, 144, hat einen Zug dahin, nähert sich ihm etc.; Das zuckt wohl durch die Glieder. 3, 147; 4, 110; Noch jetzt | zuckt mir durch alle Glieder.. ein Kampf. 35, 220; Pfeffel Pr. 9, 120; Purpurisch zuckt durch düstrer Tannen Ritzen | das junge Licht. Sch. 8b; Durch die Nacht zuckt ungewisse Helle. 399a; Da zuckte durch die Maid ein Blitz, | da riß der Zunge Band. Schwab 436 etc.; Er zuckte [fuhr z–d] in die Höhe. Ruppius West. 2, 74; Da zuckt der scharfe Stahl | in die Hand, die ihn geschmiedet. Storch (FHofmann Weihn. 6, 216) etc.; Schon zuckt nach jedem Nacken | die Schärfe, die [das Schwert, das] nach meinem zückt [s. d]. G. 11, 206; Zuckten lebhafte Strahlen nach dem Mittelpunkte zu. 19, 339; Die Hände ausgespreizt, wie, wer nach Leben | noch zuckt und griff. Schlegel Sh. 8, 100 etc.; Oft zuckte es über ihr Antlitz wie ein leuchtender Abendblitz. Kompert Pfl. 2, 219; Börne 2, 234 etc.; Es z. rothe Strahlen | mir um das Haupt. G. 11, 22 etc.; Blitze, die vom Himmel z. (s. herab-, nieder-z.) etc. d) Nbnf. mit Uml.: Uns zückt der Jünglingsarm | voll Thatenlust. Follen (Ausw. d. Lied. 14); Ihn von der zückenden (vgl. 2e) Qual des langsam absterbenden Lebens auf einmal befreien. G. 14, 101; 11, 206 (s. c); Wenn ein Messer vor meiner Brust zückte (b). Gutzkow R. 4, 30; Da die erlöschende Gestalt noch einen Augenblick vor meinem Auge zückte (b) und dann in die Nacht verschied. Hölderlin H. 2, 20; Ihn zu halten, den .. Scheidenden, und meine Arme zückten (c) .. nach ihm. 93; Der Fels auch fühlt der Erde krampfhaft Zücken. WHumboldt 4, 345; Den zückenden [Blitz-] Strahl. Kl. Od. 1, 152; Plötzlich zückte | mir es rächerisch durch Mark und Bein (c). Kosegarten Po. 2, 195; Hannibal . ., | der über Hals und Kopf aus Wälschland wieder zückt [c, zieht, rückt]. Rachel 6, 473; Der Flamme, die im Auge zückt (b). Sch. 6a; Blitze zückten über mir (b). Stilling 4, 271; Auf dessen Antlitz noch ein blasses Lächeln zückte (b). Tiedge Ur. 6, 579; Er fühlt den allbelebenden Strahl| ihm fröhlich zücken durch die
Glieder (c).W.11,7; [Da] zückt im Vorübergehn, gleich einem raschen Blitze | ein stolzer Augenstrahl auf ihn (c). 227; Mit zückenden Flammen. 18, 72 etc. e) Partic. Präs. mit Bstw., z. B.:
In Baiern, wo alles die Illuminaten Betressende noch empfindliche, leben-z–de Bezüge hat. Ense D. 6, 350, Beziehungen, deren Lebendigsein sich z–d kund giebt; Flüstert Klara, schauer-z–d. Heine Lied. 68, die vor Schauer oder schauernd zuckt; Schmerz-z–de Mienen. LMühlbach Erzherz. Joh. 4, 3, 267 etc. f) Zuckung: z–de Bewegung, z. B.: Die leisesten Zuckungen seines Gemüthes. Auerbach Dicht. 2, 157; Eine kurze krampfige Zuckung. Droysen Y. 1, 297; Nur die gewaltsamsten Zuckungen konnten so altherkömmliche Verwöhnungen besiegen. G. 33, 335; Die ersten Zuckungen der Revolution. JvMüler 6, 147; Zuckungen der Muskeln. Pouillet 1, 430 etc.; Sch. 191a; 1074b; Tieck NK. 4, 181; Gichterische Zuckungen. 398; V. Sh. 1, 88; Ungeduld, deren wilde Zuckungen sonst den Menschen entstellen. W. 27, 9 etc.; daneben (s. d): Die aufmerksame Betrachtung der Marter .. kann in eben denselben Gliedmaßen der Zuschauer gewisse ckungen .. hervorbringen. Mendelssohn Ph. 1, 93; Stiling 1, 104; Er fuhr mit einer Art von Zückung in die Höhe. Sturz 2, 276 etc. und Zsstzg.: Gesichtszuckungen im Schlafe. IP. Herbstbl. 1, 174; Die Nervenzuckungen, welche die Elektricität der voltaīschen Säule hervorbringt. Pouillet 1, 458; Daß sie sich in wilden Schmerzens- zuckungen wälzten. Relstab Leb. 1, 219.
2) Jemand zuckt (oder zückt) Etwas oder: mit Etwas, bewegt es z–d (1), mit einem Zuck, z. B.:
a) Theile oder mit Theilen des Leibes z., unwillkürlich oder absichtlich, z. B.: Die Achsel (s. d. 2, Schluß) z., z. B. zu Etwas (Jv Müler 7, 90 etc.); über Etwas (Scherr Bl. 1, 114) oder Einen (Börne 1, 185) etc.; Mit den Achseln z. etc.; auch: Die Achseln zücken (Alexis H. 1, 1, 119; 2, 2, 8; W. 10, 33; 15, 55 etc.), s. auch Zsstzg.: Achsel-z.; ferner: Mit den Schultern (s. d. 1) z.; Die Ärzte zuckten die Schultern über den Phantasten. Prutz Ob. 2, 61 etc., ferner: Mit dem Munde, mit den Fingern, mit den Füßen z. Adelung; Den
Seepolypen, der mit haar’gen Armen zuckt. Freiligrath 1, 147; Es bedarf nur eines leichten Flügel-Z–s. Görres Ath. 88; So zuckte er [der Erhängte] noch lange mit den Augen. Hebel 3, 118; Schon zuckte sie die mörderische Hand (s. b). Sch. 619a; Der mit gezuckter Augenwimper .. droht. 505a; Ich will .. nicht z. mit den Wimpern. 537b; Mit dem Worte zückt’ | er seinen Arm (s. b) und .. stieß er mit dem Schwert sich durch und durch. W. 11, 147; Doch zuckt sie mit [hinkt ein wenig auf] dem linken Fuße und will daher das Theater nicht suchen. Zelter 2, 472 etc. b) Etwas, womit man einen Streich führt, z., z. B.:
Das Schwert z. Freiligrath SW. 1, 251: Kl. Gel. 294; V. Od. 22, 74; Il. 1, 210 etc.; Den Dolch (G. 35, 200), den Stahl (Hagedorn 3, 193), den Speer (Rückert Rost. 83a) z.; Zum Wurf thät er den Bengel (s. d. 1) z. HSachs G. 1, 188; Als .. die .. Hand des Allmächtigen . . die Ruthe zuckte und schrecklich auf ihn zuschlug. Stilling 4, 15 etc., auch: Die Hand, den Arm [mit dem Schwert etc.] z. (s. a); ferner mit Umlaut: Das Schwert zücken (Hes. 21, 28; Luther 5, 531a; W. 11, 133 etc.) über (Hes. 28, 7; 30, 25 etc.), wider (Sir. 46, 3), auf (Sch. 492b; 596b) Einen; für den Herd der Väter (Stolberg 51) etc.; Den Säbel (W. 20, 35), den Degen (L. 5, 150), die Klinge (Freiligrath SW. 6, 244), das Messer (Rückert Morg. 1, 25), den Dolch (W. 25, 65), den Spieß (Ps. 35, 3), den Speer (Zunz ebd.), die Lanze (Mendelssohn ebd.) zücken; Die Geißel gezückt. Platen Pol. 27; Hat einen Pfeil auf mich gezückt. Ramler F. 1, 102; Stahl, den Mordgier auf mich zückte. Sch. 30a; Wenn der Pflüger Schar ..| der Äxte mörderische Schneide | auf den .. Stamm der .. Esche zückt. 35b; Daß er den Dolch nach ihr gezückt. 289b; Wackern. 2, 547²² etc., auch meton.: Ich traf, ich zuckte schon den zweiten Streich. G. 35, 229; Da zückten sie den Tod auf ihn. Kl. Od. 1, 278 etc. und ohne Obj.: Frisch gezückt | ist halb geglückt. Sprchw. (Schottel 1119b etc.). Außerdem, wie in der ältern, nur noch zuw. in der gehobnen Spr.: c) das Obj. mit raschem Ruck (Zuck) reißend fortbewegen, mit Angabe des Woher oder Wohin, s. Zsstzgn und z. B.: Mich zückt aufwärts der Vater [Jupiter hebt mich empor]. FMüler (Kurz 3, 430a); Da zuckt er die Hand wieder zu ihm [zurück]. Murner Ul. 134; Mit diesen Worten zuckt er seine Faust aus der Hand Antinol. Schaidenreißer 8a [2, 322]; Wir zuckten behend aus den Schiffen unsere Handbogen und Pfeil. 36b [9, 157]; Zuckt er einen Ochsenfuß aus der Schüssel, warf den nach Ulysse. 86a [20, 300] etc.; Sie zuckten zu den Händen die scharfen Waffen. Simrock N. 962; Halb aus des Todes Rachen zuckt’ ich ihn. V. Sh. 2, 369; Sah ich Jene .. | hoch in die Lüfte gezuckt. .. Also wurden sie zappelnd empor gezuckt. Od. 12, 249 ff. etc. d) ohne Angabe des Woher oder Wohin, z. B.: Die Zügel zuckte sie dem Rößlein und entrann. Rückert Rost. 29a, sie zog sie straff an; gab ihm einen Ruck damit etc.; Sie zuckte mit dem Zaume das Roß [damit es Halt machte]. Simrock N. 1251 etc.; Den Schild behende zuckte der . . Degen. 2285, sich damit zu schirmen etc.; Arethus zuckete [s. c = holete herbei etc.] eilend ein. . Gießbeck[en], die Hände .. zu waschen. Schaidenreißer 13a [3, 440]; Zuckt [s. c; packte und nahm] er .. zween meiner Gesellen, schlachtet’ und fraß sie. 38a [9, 344] etc.; Den Hut z. (V. 1, 37), zücken (HKleist E. 1, 120), vom Kopf; grüßend ziehn; Einem Etwas z., entreißen, fortnehmen, z. B.: Daß dem Papst der Stuhl gezuckt und die Schlüssel gebrochen werden. Fischart B. 49a etc., vgl. imperativisch: Auf den Zuckmantel (s. d.) reiten etc. e) (selten) Zwischen den .. Kirchthürmen zückte der schwarze Himmel heftige Blitze. König Kl. 2, 133, er ließ sie z., z–d niederfahren, vgl. bildlich: Wetterleuchte, Auge! schlosse Dolche, | meine Zunge! zucke Zorn, mein Mund! Kosegarten Rh. 1, 43.
3) (s. 1a) refl.:
a) mit Angabe der Wirkung: Sich todt z. (oder zappeln) etc.; Ich hänge an der Angel, zucke mich zu Tode. Klinger Zw. 34; Er [der Fisch an der Angel] zuckt sehr, zuckt sich los. ebd.
b) (ugw.) Sie drückt und zückt sich hier | mit wild zerstreutem Haar und durchgeschlagnen Händen. Günther 812.
Zsstzg. z. B.: Áb- [2c]: Adele zuckte die Hand von den heißen Lippen ab. König Jer. 1, 56 etc.; auch: Die Achseln auf- und ab-zu-z. G. 29, 255, zuckend auf und nieder ziehn. Achsel- [2a]: die Achsel zucken, verschmelzend, nam. (vgl. ehebrechen etc.) im subst. Infin.: Mitleidiges, spöttisches A. Engel 7, 318; G. 16, 269; W. 12, 49; 17, 154 etc., auch: Ich seh’s an ihrem Achsel- zücken. 10, 108; Alexis H. 2, 2, 10; Alxinger D. 91 etc.; Partic. Präs.: A–d. G. 2, 208; Kühne Char. 1, 275; Mit a–der Bitte. Gutzkow R. 4, 407 etc.; doch auch sonst, z. B.: Achselzuckst du, Freund? Kosegarten Rh. 1, 44 etc. und tr. = a–d äußern etc.: „Was weißt du, Schellenkönig?“ achselzuckte der Jüngling. PHeyse Mer. 225; Der Schneider achselzuckte ein stummes: „Man kennt den M., was für ein Schabernack Das ist“. OLudwig Th. 1, 11 etc. und Doppelzsstzg.: Etwas be-a., darüber a., z. B.: Mörike N. 305; Sie hatten nun das Büchlein nach Herzenslust begafft, bekopfschüttelt, beachselzuckt. JG Müller Lind. 1, 24; Publicist (55) 6 etc.; Dazu: Ein paar Achselzucker, die dem Unternehmen einen unglücklichen Ausgang zu weissagen schienen. W. 22, 206 etc.; Die Achselzuckerei; Achselzuckerisch etc.
Án-: z.B. [2d]: Der Fiaker zuckte den Gaul an. König DFam. 1, 10, trieb ihn mit einem Zuck an.
Āūf-:
1) in die Höhe zucken:
a) [1] intr. (sein): Dies .. Gezitter . . der Erde, | die aufzuckt, wie das Meer. Freiligrath SW. 5, 266; Höser Fremdh. 1, 198; Zuckte aufdem Antlitz eine namenlose Angst auf. Kompert Pfl. 1,5; Zuckte ein Blitzam Himmel auf. ThKönig Lthr. 1, 15; Kürnberger N. 2, 186; Er fühlte alle Schmerzen und Freuden der Vergangenheit a. in seiner Brust. Lewald W. 2, 395; Bfr. 2, 304; NRom. 1, 198; 246; Der erste Blitz der Sonne zuckt jetzt im rothen Osten auf. Mörike N. 395; Platen 2, 255; 4, 27; Spielhagen Pr. 1, 197; Willkomm Häusl. Herd 1, 43 etc.; mit Uml.: Der Reiter auf dem Boden zückte auf. Alexis Dor. 1, 82; Görres V. 70 etc.
b) [2] tr., sehr häufig bei Alteren, s. nam. Wurm, ferner z. B.: Dann zuckt’ er das Haupt auf. Rückert Mak. 1, 95; Skylla .., deren Gebiß aus dem Meere den Raub aufzuckte. V. Ant. 1, 239; Wie der gelbliche Adler im Flug a–d den Drachen | trägt durch die Luft. Än. 11, 751 etc., s. ab-z.; mit Uml.: Die aufgezückten Schwerter | gleiten abwärts in die Scheiden. Ense D. 2, 510 etc.
2) zuckend öffnen, z. B.: Das Auge .. auf- und zu gezuckt. IP. 2, 32. Āūs-:
1) [1] intr. (haben) zu Ende zücken.
2) [2] z. B.: Die Faust weit a. Görres H. 1, 94, zuckend ausstrecken und bes.: Das Schwert a. (Stumpf 320a etc.), aus der Scheide, mit Uml. Reißner Jer. 2, 25a. Dahêr-: z. B. [2]: Zuckend daher die Schwerter. V. Il. 17, 731; 4, 469. Durch- [1]: tr.: zuckend, blitzschnell durchfahren, durchdringen: Von Schmerz durchzuckt. B. 163a; 62a; Ein Schreck durchzuckte mir das Herz. Cham. 4, 288; Mit dem Schlage weniger Wörter durchzuckte er die rohesten Gemüther. Ense B. 3, 593; D. 6, 551; Freiligrath SW. 5, 79; Frese G. 2, 78; Mein Herz durchzuckte ein rascher Blitz bei ihrem ersten Anblick. Heine 16, 122; Der nahen Entbindung | Wehen durchzuckten ihr Mark und Gebein. Pyrker 93; Rückert W. 3, 218; Rost. 83a; Durchzuckte der Schlag mit Blitzesgewalt ganz Europa. Scherr Bl. 1, 201; Sch. 498b; Tiedge Ur. 5, 325; V. Il. 8, 76 etc.; Mit schmerzdurchzuckter Stimme. Kühne Fr. 60 etc.; mit Uml.: Wie viel Qualen uns durchzücken! Cham. 5, 19; Daumer 1, 209; Kinkel 286; Die Nacht durchzücken Blitz’ auf Blitze. KMayer 281; Mörike N. 397; Münchn. Dicht. 90; 351; Steffens Malk. 1, 358 etc. Empōr-: auf-z. 1, z. B. intr.: Die Flamme zuckt schon an dem Thurm empor. HKleist Hint. 31; Bei welchem .. kein Muskel vom Giftpfeil der Beleidigung getroffen emporzuckt. Ders. Bül. 253; Meißner Sans. 1, 213; Sehnsucht .. zuckt wie Blitz in mir empor. Münchn. Dicht. 220; Stahr Rep. 1, 267 etc.; tr.: [2c, Schluß] etc. Ent-:
1) [1] intr. (sein): zuckend entfahren: Was man e. sieht der nie gesenkten Stirne. Freiligrath SW. 5, 317 etc., bes. aber [2] tr. (und refl.), überwiegend mit Uml. so:
2) (veralt.) mit einem Zuck oder raschen Ruck entziehen, wegnehmen (vgl. entrücken 1c): Daß die Ketzer ihr noch einen andern Schlüssel möchten e. Fischart B. 73b; Zwei der Liebsten sind entzückt [ihnen durch den Tod genommen]. Flemming 335; Leider bist du mir nur gar zu früh entzückt [gestorben]. Gryphius 2, 40; Als du der großen Kron | schier deinen Kopf entzückt. Fr. 201¹⁰; [Gott] kann uns, was er heute schickte, morgen auch entzücken. Logau 3, 25, 9; Fest drob halten, daß [es, das Kleinod] uns nicht wieder entzückt werde. Luther 2, 474b; 5, 528b etc.
3) [2c] Wohin entzücken, entrücken (s. d. 1b und hin-z. 2; hinweg-z. 2; ver-z. 3), noch im gehobnen Stil (vgl. 4): Ward entzückt [entrückt. Eß] bis in den dritten Himmel etc. 2. Kor. 12, 2ff.; Der Dichtung, ja des Tonreichs schöne Träume | entzücken uns in körperlose Räume. G. 35, 415; Sie ist nicht mehr unter dem Baume; sie ist entzückt in ein Haus des Weines. H. R. 7, 17; Wenn mich die junge Lust | von dem Zweige des Strauches | in die Wipfel des Hains entzückt. Kl. Od. 1, 46 (s. Delbrück Lyr. 261); Dahin hat, liebster Freund, nun auch des Höchsten Hand | durch einen sanften Schlaf des Sterbens dich entzücket. Lohenstein Hyac. 45; Wir werden nicht allein . . entzuckt werden und weggeruckt gen Himmel und Alles hienieden lassen. Luther 6, 269 [267]b; An dein Mutterherz gedrückt, | wird er zum Himmel selbst entzückt. Matthisson 16; Euch in die heitern Höhen seiner Kunst | durch seinen Schöpfergenius entzückend. Sch. 318a; 761a; Don Sylvio wird in die Gärten der Fee Radiante entzückt. W, 1,81; Du goldne Zeit, in die den Dichter oft | ein Traum entzückt. 25, 252; Entzückt in süßes Schaun, den reinsten Liebsgenuß, | steht Hüon da. 20, 198 etc.; auch in Doppelzsstzg.: Wo .. mich ihr Gesang | zu höhern Himmeln aufentzückte. G. 6, 197; Bis daß euch emporentzücke | Sterblichkeit zur Ewigkeit. Logau 1, 35; Eine Seele, die .. sich über das Irdische hinauf entzückt. G. 32, 71 etc.
4) (s. 3) Einen entzücken, ihn außer sich versetzen:
a) von der eig. Ekstase, wo er, der ihm umgebenden sinnl. Welt entrückt, mit dem Geist in einer andern schwebt: [Da] ward er entzückt. Ap. 10, 10 [Fiel er in Entzückung. Eß]; 11, 5; 22, 17; Für eine Entzückte, nicht für eine Verrückte gehalten. G. 17, 378; „Erwach, erwache! laß uns nicht empfinden, | daß du das Gegenwärt’ge ganz verkennst.“ | Es ist die Gegenwart, die mich erhöht; | abwesend schein’ ich nur, ich bin entzückt (vgl. c). 13, 114; 11, 65; 12, 120; Es hat der Schuster Franz zum Dichter sich entzückt. L. 1, 17; Ich bin aus mir entzückt, ersäuft von Glück und Lust. Lohenstein (Gruppe 1, 404); Den türkischen Mönchen . ., wie sie entzucket werden. Luther 5, 259a; Werner Ar. 26, 111 etc.
b) (veralt.) von Schmerz, der Einen außer sich bringt: So kurz dein [der Trauerpost] Inhalt ist, so sehr werd’ ich entzückt. Günther 666; Die der Schmerz vorher gleichsam entzückt hatte. Lohenstein A. 1, 274; Ich werd aus mir entzückt. Soph. 41 etc.
c) (s. a) von einem hohen Grad der Freude, eig.: der Einen ganz außer sich bringt, dann aber auch (wie ähnliche, oft als Hyperbel gebrauchte Ausdrücke) in abgeschliffnerem Sinn: α) tr.: Die Wohlgestalt, die mich voreinst entzückte. G. 12, 79; Hast durch dieses Gedicht so entzückt den Geschmack der Athener. Platen 2, 274; Weil du sie | hoch entzückest, hoch beglückest. 30; Meinen moralischen Sinn (die Vernunft) befriedigt diese Handlung, meinen ästhetischen Sinn (die Einbildungskraft) entzückt sie. Sch. 1131a u. v. 8) zuw. ohne Obj.: Amor ist es. Er rührt nicht, er entzückt. Forster It. 1, 145 etc. γ) refl.: Wo sich am Püppchen Püppchen hoch entzückt. G. 6, 78; Wir entzückten uns an dem Anblick. 23, 399 u. o.
d) adjekt. Partic. pass.: Die entzückten Weiblein. W. 9, 98 etc.; Von Etwas entzückt, auch: schlecht (s. d. 3a) entzückt; selten mit Genit.: Entzückt [froh] der Störung. Lenau 1, 344; ferner: Er fühlt sich neu belebt, fühlt sich zum Gott entzücket. Alringer D. 146; G. 34, 336 etc.; Ohne allhingebende, all- entzückte Theilnahme. Gutzkow 3, 273; Hochentzückt. G. 34, 344 etc. e) adjekt. Part. Präs.: E–de Dinge. Heinse A. 2, 231; 1, 82; Der Seelen | e–der Zusammenklang. Sch. 263a; Dem Erdenwaller so e–d. SMereau Gd. 1, 8; Stets war ein Schiff .. mir e–d. V. Od. 14, 224 etc. (vgl. decken 6und Anm.); Himmel-e–de Schau! Baggesen 1, 93 etc.; s. ferner 5.
5) subst. Infin. (s. 6; 4a; bes. 4c):
a) in Ez.: Die Vornehmen reden von Entzücken, wo Vergnügen schon viel zu viel wäre. Engel 7, 43; G. 10, 269; Das ist nun zum Entzücken gar. 11, 111; Hat die Freude mir, | hat das Entzücken etc. 13, 113; 232; 312; Himmlisches Entzücken. 337; 30, 10; 339; Sch. 14a; Diesen Rausch des Entzückens. 110a; Frohsein, das bis zum Entzücken steigen kann. 1221b; Sanfter [= sanftres] E. nur heißet hier Schmerz. 8a (s. JMeyer Btr. 1, 10); Eine Musik, welche .. das Herz in heiliges Entzücken .. setzte. W. 4, 59; 11, 199; Der Liebe .. schmerzendes Entzücken. 12, 164; 20, 108; Freude, die sich in Entzücken verwandelte. 27, 225 etc.; auch: Ein lebhaftes E. an dem erreichten Ziele. G. 30, 8; Tieck N. 4, 21 etc.; ferner: Ich bin ganz (s. d. 4c) E., ich bin ganz dein. IMRLenz Men. 126; Sch. 262b etc.; auch = Gegenstand des E–s: Sie war das E. eines Zirkels, den etc. G. 17, 204 etc.
b) seltnere Mz.: Mit Wonnen, Hoffnungen, Entzücken, Sanders, deutsches Wörterb. II. Plagen. 2, 9; Dies höchste der Entzücken. Sch. 495a; Fremde, nie verstandene Entzücken | schauern mich aus jenen Welten an. M. 1,76.
c) Zsstzg.: Mit .. schmachtendem Geisterentzücken. Langbein L. 110 etc.; Mit Hoch- entzücken. G. 12, 144; Hungari 1, 471 etc.
6) (s. 5) Entzückung, z. B. (ineinandergreifend):
a) Ekstase: Wenn man oft in himmlischen Entzückungen aufgefahren ist. G. 7, 288; In manchen Entzückungen des Sokrates bei Plato. H. R. 9, 347; Nach dieser Entzückung in den dritten Himmel kamen wir aufs Irdische. Hippel Leb. 1, 223; Tief anbeten und in Entzückung vergehn. Kl. Od. 1, 148; Wir Deutschen nennen diesen Zustand Entzückung mit vieler Bedeutung: Die Seele wird gleichsam dieser sinnlichen, gegenwärtigen Reihe der Dinge entzogen etc. Mendelssohn Morg. 88; Tieck N. 2, 56 etc., s. ver-z. 1, Schluß.
b) e–de Wonne etc.: In meines Traums Entzückungen. G. 13, 296; Kl. M. 13, 121; L. Samps. 2, 3; Matthison 103; Des Lasters heimliche | Entzückungen zu naschen. Sch. 265a; V. 3, 15; Od. 13, 2 etc.; Der Liebe Götterentzückung. Col- lin; Seine Selberentzückung unter die Seinigen auszutheilen. IP. Wahrh. 1, 113; Wann . .. Wonnent- zückung lauten Dank | anstimmt in hellem Saitenklang. V. etc. z. B. [1]: Schlag’, o Herz, entgegenzucke | einer Hand so voll und weich. Platen 1, 196.
Entgêgen-: Er-:
1) [1] ins Zucken gerathen, zuckend erbeben.
2) [2b] veralt.: Das Schwert e. etc. Fórt-:
1) fortfahren zu zucken.
2) hinweg-z. Ge-: veralt. st. des Grundw., z. B. tr.: Mucken, | die ich [Spinne] in mein Netz mocht g. HSachs (Wackern. 2, 103²⁴). Hêr- etc.:
1) [1] intr.: Hinzuckt der lodernde Zickzack im Sonnenschein. Freiligrath SW. 1, 346; Es war durch ihn hingezuckt, als habe ihn ein Blitz getroffen. Höser Fremdh. 2, 146; Ein jäh herab- z–der Blitz. Spielhagen Hoh. 4, 131; In Osten zuckten einzelne Strahlen herauf. Wackern. 4, 1297 ¹²; Da zuckte das Messer hernieder. Lewald W. 2, 113; Daß .. aus .. Gewölk das .. Feuer hervorzuckte. V. Ov. 22; Freiligrath SW. 1, 220 etc.
2) [2c] tr.: Die wir leben und überbleiben, werden zugleich mit denselbigen „hin- gezuckt“ [„hingerückt“. 1. Thess. 4, 17] werden in den Wolken dem Herrn entgegen etc. Luther 6, 269a [267a], vgl.: Plötzlich . . ,,weggerückt“ werden. .. In demselbigen [Augenblick] „hinweggezückt“ (s. u.). ebd. und ent-z. 3 etc.; auch: Der Tod zucket [rafst] den Trinker hin. Fischart (s. Zarncke Br. 373a); Hin-z–de Pestilenz. Stumpf 729b etc.; Helena zuckt ein Lädlin herfur, darin viel Schleier lagen. Schaidenreißer 63b [15, 103]; Lang steht er starr und sprachlos, außer sich, | hinweggezückt. W. 25, 366 (s. o. hin-z.) etc. Hínter-: nach hinten hin oder zurück zucken, z. B. [2c]. Murner Ul. 10. Lōs-:
1) [1] intr. (sein): zuckend auf Etwas los gehn, springen etc.: Zischend zuckt die Meeresschlange, | die gewalt’ge, auf ihn los. Freiligrath SW. 1, 24.
2) [3a]. Nāch- [1]: nachbebend zucken: Die aus der Genieperiode n–de Forciertheit. Gödeke Gr. 1, 1122; Das N. einer Leidenschaft. Vischer Ästh. 3, 1230. Nīēder: hernieder-z.: Selbst der Blitz kann zischend niederzü cken. Tieck Okt. 64 und tr.: Wie er das Schwert niederzückt. Campe. Über-, tr.: Etwas ü., darüber hin-z., zuckend hinfahren etc.: Die Makbeth-Gedanken, die so kurz und unheimlich einander ü. und überblitzen, wie gekreuzte Schwerter. Shakspeare 9, 552 (Mommsen); Dessen grimme Blicke wie Blitze sie ü. Mügge Norw. 1, 270. Um-, tr.: zuckend umgeben, umspielen etc.: Umzuckt von tausend Wettern. Echtermeyer 250; 2, 468; Wie die Lohe, | ein prächtig Diadem, dein Haupt umzuckt. Freiligrath SW. 5, 56; Diese Lippen | umzuckt derselbe Stolz. Heine 16, 143; Immermann M. 3, 135; Lappe Gd.2,87; Werner Osts. 1,60 etc. Ver-, tr.: 1) [2a] zuckend verziehn, verzerren etc.: Keine Miene v.; Verzucktet ihr nur das Gesicht | und ging der Schnitt mir fehle, | so etc. Cham. 3, 199; Er war todt .., kein Glied war verzuckt. WhMüller 1, IXIetc., selten (vgl. 3b8) mit Uml.: Ein wunderwürdiges Antlitz, obgleich blaß und mit verzückten Mienen, denn sie rollte in der schnellsten Bewegung ihre Augen nach allen Seiten umher etc. Tieck DQ. 1, 334 etc. Dazu (s. Konvulsion): Würdest du den Kelch mit Verzuckungen wegstoßen? Sch. 172b etc.; Glieder- verzuckungen etc., vgl.: Sobald die pythische Priesterin mit dem unterirdischen Dampfe den Einfluß des Gottes zu fühlen glaubte, bekam fie Verzuckungen. Ramler Myth. 109 und: Priesterin, welche auf einen .. Dreisuß sich setzte und durch den Dampf in Entzückungen gerieth. Kriegk 1, 264, insofern man in den Konvulsionen die Gottbegeistrung und Entrückung in höhere Sphären (s. 3b) erblickte. 2) [2b] veralt.: Wer verzückt mir so gerechten Stoß? Lohenstein Soph. 94, lässt den gezuckten Degen die Brust verfehlen, nicht treffen? etc.
3) [2c] fort-, hin-z. (s. d. 2), z. B.:
a) (veralt.) hinraffen: Wie Manche hat der Tod verzuckt! Fischart (Zarncke Br. 373a); Daß nicht .. ein grimmiger Leo meine Seele verzucke. Hutten (Wackern. 3, 221²⁰); Opitz Ps. 106 etc.
b) (s. ent-z. 3; 4): a) mit Nennung des Wohin: Jch fühle mich | der Erd’ entzogen und in Paradiese | verzückt. W. 25, 358; 16, 103; 20; 332; Luc. 5, 128 etc.; bei Altern ohne Uml.: Also verzuckt und verglafft war er in Gott. Franck (Wackern. 3, 372²³), vgl.: Zu solchen gemsenkletterigen und dritthimmelverzuckten Materien. Fischart Garg. 23a; Doppelzsstzg.: Der weite, hohe, schönheitsvolle Zauberkreis, worin man von dem Erdgetümmel in die blauen, heitern Lüfte oben wegverzückt wird. Heinse A. 2, 164. Dazu: Die mystische Verzuckung, aber nicht in die Seligkeiten des Himmels, sondern in den Abgrund der Hölle. Görres (Wackern. 4, 1178²⁰); gew. mit Uml.: Zu dieser Verzückung in die idealischen Welten. W. 4, 163; Thümmel 5, 203 etc., s. d. 8) ohne Wohin, z. B.: Dem Traume .., der euch verzückt. 2, 20; Wen unter den Begeisterten hat .. die Feier der großen Mutter .. so verzückt? Jris 3, 129 etc., bes. im pass. Partic. = außer sich etc.: Vergebt, wenn ich . ., | wie ein Verzückter, weder Zeit noch Ort | noch, was ich sage, wohl bedenken kann. .. [Alles] | versetzt mich aus mir selbst in fremdes Land. G. 13, 122 etc.; Lebet Alles gottverzückt. Kuhlmann (Gruppe 1, 507) etc., auch = dem Wesen eines Verzückten gemäß: Mit verzücktem Augenzwicken. Kürnverger Am. 39 etc.: veraltend (vgl. 1) ohne Uml.: Verzuckt und voll himmlischer Gedanken. Opitz 1, 27; Wackern. 3, 611²7 und noch G. 23, 122, s. γ; d. ) zu s (s. a, Schluß): Verzückung. 14, 16; W. 22, 31; Den .. die Laute .. in mächt’ge Verzückungen hinriß. Zachariä Tag. 4 etc., selten (s. 1, Schluß) ohne Uml.: Mendelssohn Morg. 256. ) zu 8: Schwärmerei (s. d. 2) oder Verzücktheit. Bock D. 303; Tieck Wint. 5, 2 etc.
Vōr-:
1) nach vorn hin-z.:
a) intr.: Seine rechte Hand zuckte vor, als wolle er sein Trinkgeld in Empfang nehmen. Hackländer Erl. 1, 250; Kl. M. 11, 789 etc.
b) tr., faktit. zu a, vgl.: Der Wiking zückt voraus das Schwert. Lappe 2, 69.
2) zuckend vorbilden etc.: Spanien zückt uns, als Flügelmann von Europa, mit seiner Guerillasflinte die Bewegungen .. vor. König Jer. 1, 267. Vorbēī- [1c]: Als zücke | ein Blitz gerad’ an ihm vorbei. W. 10, 219 etc. Wég-: hinweg-z., z. B.: Dem weggezuckten Blick. Heinse A. 2, 64. Zū-:
1) [1c] G. 19, 339 etc.
2) [2] s. aufz. 2. Zurück-:
1) [1c] zuckend zurück-fahren, -beben: Wie vor erblicktem Drachen im Bergthal Einer zurückzuckt. B. 206b [V. Jl. 3, 33]; Höfer VrgT. 73; Als seine Hand zurückzuckte. Meißner Sans. 1, 208; V. Il. 8, 122; 18, 585; Zschokke 1, 243 etc.
2) [2] Die Hand (V. Ar. 3, 346) oder: mit der Hand (Hart- mann Fr. 125) z., auch: Da zuckte der König Ferdinandus kaiserlicher Majestät [= des Kaisers] Hand zurück. Luther 5, 281a etc. Zusámmen-: zuckend zusammenfahren, -schrecken. Auerbach Ab. 7; Fouqué Dr. 1, 213; Heine 6, 178 etc.; Bei dem Ton .. hatte mein Herz zusammengezuckt. Spielhagen Pr. 5, 137, zumeist mit sein.