Zögel
Zöger
~rer
~erer
zögerlich
Zögern
Zögernis
Zögling
Zoilus
Zöker
Zolg
Zȫg~el, n., –s; uv.; -:
Hüttenw.: Schirbel des Deuls (Z.-Schirbel). —
~er, m., –s; uv.: s. Zäcker. —
~(e)rer~(e)rer, m., –s; uv.: Einer, der — und insofern er — zögert (s. d. und Zsstzg.): Dem Z. . ., dem unentschlossen Blickenden. SW. 5, 260; Samml. 2, 58 etc.; Der unglaublichste Ver- Z. und Trödler (s. d. 2). 12, 400 etc. —
~erlich, a.: zögernd, z. B. verneint: Enteilt .. un-z. Soph. 1, 126 etc. und besonders (namentl. Bureau- Spr. etc.): Dieser bringt [im Proceß] alle sowohl ver-z–e als zerstörliche Schutzreden vor, s. Gottsch. 141 etc.; Die Ver-z–keit der Steuerkontribuenten bei Bezahlung der Steuern. (1850) No. 76 etc. —
~ern, (s. hin-, verziehen; Anm. zu ziehen und zag): 1) intr. (haben) langsam undnicht ohne Verzug vorwärts- oder vorgehn etc.:
a) mit persönl. Subj. (vgl. — auch für die Belege — das svrwdte zaudern und säumen II): Jemand zögert (einige Zeit; lange etc.) — mit Etwas; Etwas zu thun; unterwegs etc.; Man könnte die Gefahr durch Z. ablenken. 9, 14); Wie man jede Abgabe bezahlt, verdrossen, z–d. Frzfr. 35; Es fehlte alles bunte Seidene, mit dessen Ankauf man weislich zögerte. 18, 245; Wenn ich manchmal auf meinem beschaulichen Wege zögerte. 39, 459; Sie zögert, ihn [den Kelch] anzunehmen. 443b etc. —
b) meton. oder in einer Art Belebung des Subj.: Zu erwarten der Fremden z–de Ankunft. D. 2, 21; O der traurigen Tage, der z–den, welche mir einsam | unter Thränen verschleichen. Rh. 3, 54; Während Deutschland mit z–den Schritten seinem Endziele langsam entgegengeht. 1, 237; Z–d kommt die Zukunft hergezogen. 88b; Wieviele Menschenalter wird dieser Übergang noch z.! 3, 188 etc. —
2) im gehobnen Stil zuw. tr.:
a) durch Z. das Obj. erzeugen oder kommen machen: Ekles Schwindeln zögert | mir vor die Stirne dein Zaudern. 2, 53. —
b) st. verz. (s. d.): Sängerin, mit sanften Klagen | zögre seiner Räder Lauf. Der Herr zögert [„verzieht“. nicht die Verheißung, wie es Einige für Z. halten; er ist nur langmüthig gegen uns. (2. 3, 9); Wie lange hast du deine Rückkunft gezögert! 1, 247 etc. —
3) (s. 2b) refl.: Da Alles sich zögert. 2, 388. —
4) Dazu:
a) Zögerer, s. o. —
b) Keinen Anlaß zur Zögerung des Messungs-etc. .. Wesens geben. 86; 14, 2, 766; Unter diesen Zögerungen verstrich der Winter. 870b etc. — Zsstzg. z. B.: Āūf- [2b]: zögernd auf-, hinhalten: Der Pfarrer zögerte mich auf in seinem Losament bis 10 Uhr. 1, 81; Nachdem ich die verschiedenen Grade, wodurch sie die Initianden absichtlich theils abzuschrecken, theils auf-zu-z. suchten, in ungewöhnlich kurzer Zeit erstiegen. 18, 56 etc. — Hín- etc. [2; 3]: z. B.: Etwas h. [2b]; Es zögert sich hin [3]; 2 Diese [die Ausführung] selbst.. zögerte sich noch längere Zeit hin. 1, 1, 544; Ein Gewitter schien im Anzuge, doch zögerte es sich hin, bis etc. NE. 346 etc.; auch ohne Obj.: Er ließ sich nöthigen und treiben und zögerte geheimnisvoll hin, bis er im 82. Lebensjahre mit diesem Lebenswerk zugleich das Leben abschloß. Lit. 5, 106 etc. — Du zauderst. . . Dein Zagen zögert den Tod heran [2a]. 11, 198 etc. — Daß deine Heirath jetzt hinaus gezögert [2b] wird. 12, 322b; Einen Abschluß hinaus-zu-z., der ihnen nicht ungünstiger werden kann. 12, 232 etc. — Darüber zögerte Klara in träumerischem Zuhören die zurückgebliebene Gesellschaft herbei [2a]. SeltsGsch. 339 etc. —
Ver-: 1) [2b] durch Zögern — Etwas auf-, hinhalten, hinausschieben, verlangsamen; es später kommen oder eintreten machen etc.: Eine Verbindung, die unsre Väter aus allzugroßer Umständlichkeit bisher verzögert hatten. 17, 7; Das Thier verzögerte seinen Schritt. 18, 3; Anne Marei, das seine Genesung damit verzögerte, daß es immer arbeiten wollte, ehe seine Kräfte nachgewachsen. Sch. 368; 8, 217; Sie auch nur um das Tausendstel einer Sekunde zu ver-z. oder zu beschleunigen. Ob. 1, 108; Es lässt sich nicht übereilen, wo nicht verzögert werden darf. 168b; Das Glück ist nur verzögert, nicht zerstört. 508a; Sich mit unnützem Troß beschweren, der nur seinen Marsch verzögerte. 854b; 870b etc.; selten ohne Obj. [1]: Verzögert nicht, er muß zu Nacht von hinnen. Haml. 4, 3 etc. —
2) [3] refl.: durch Zögrung — sich hinziehn, später eintreten etc.: Seine Ankunft verzögerte sich etwas; Er [Peter der Große] hat mit froher Hand die Früchte noch gepflückt, | die sich in Gegenden, wo Phöbus sanfter blickt, | Jahrhunderte verzögert hatten. 1, 149 etc. —
3) Dazu:
~ernis, n., –ses; –se; f.; –se: a) Verzögerer, s. o. —
b) Alle durch die Verzögerung entstehenden Schäden. 332; Die Ursachen der Verzögerung des Wagens. 22, 408; 11, 149; 829a; Daß nicht unsere Nachlässigkeit .. an diesen Verzögerungen Schuld ist. Luc. 6, 182 etc.; Privilegierte Gerichtsstände .., wenn sich daran gleichsam ein Standesvorrecht auf Sachverzögerung knüpfete. 1, II (s. Sache 1) etc., vgl. auch: Derlei Verzögernisse halber. 8, 83 etc. —
Z., Ver-Z., Verzögerung (s. verzögern 3b). —
~ling, m., –(e)s; –e; –s-: 1) (s. ziehen 1v) Jemand in Bezug auf seinen (oder seine) Erzieher oder auf die Anstalt, in der — und zuw. allgm.: auf Das, wodurch — er seine Erziehung erhält oder erhalten hat, z. B.:
a) von männl. Pers. oder ohne hervortretendes Geschlecht: Die Z–e eines Instituts (vgl. Alumnus), einer Pension, Erziehungsanstalt, Schule etc.; Der Gouverneur mit seinen Z–en etc.; Mannigfaltigkeit an Farbe und Schnitt der Z–s-Kleidung. .. Dürfen die Z–e nach beliebiger Farbe greifen etc. 18, 201; Ein schulgerechter Z. der Sittenregel. 1119a; Aus dem Natursohne wird, wenn er ausschweift, ein Rasender; aus dem Z. der Kunst ein Nichtswürdiger. 1154a; Was kann die beste Amme ihrem lieben Z. | noch Größeres wünschen? HB. 1, 87; Der gelehrte Z. | der dichterischen Bildnerkunst. 2, 229 etc. —
b) von weibl. Pers. (vgl. c; weiblich 1a; † Ling und z. B. Liebling 1 etc.): [Da] habe sie ihren Z. als Gattin gefunden. 2, 84; Sie waren eine Schülerin der großen Männer, die uns durch ihre Schriften in Freiheit gesetzt haben, und nun finde ich in Ihnen einen Z. der großen Begebenheiten, die etc. 10, 190; Hofmeisterin: Das Glück | des holden Z–s [Eugeniens] müsst’ ich morden helfen. 13, 259; 265; 304; 305 etc.; Ottilie ist fast unser einziger Z., über den etc. 15, 31; 30, 213; Der Z. wächst zum Frauenzimmer heran. 32, 175; 35, 167; Kanzl. 1, 270 etc. —
c) (s. b) Daneben zuweilen: Z–in. Po. 2, 341; Ov. 1, 105 etc., s. d, Schluß. —
d) im gehobnen Stil zuweilen verallgemeint, von Nichtpersonen, z. B.: Ihre [der Herdenbesitzer] wolligen Z–e. 25, 19, die von ihnen gepflegten Schafe etc.; Die Z–e der Baumschule (s. d. und e: Baum-Z.) und (s. c): Dich [Spindel], Z–in unseres Landes. Th. 28, 16, in einer Art Personif. —
e) Zsstzg. z. B.: Die verschiedenen Klassen der Baum-Z–e (s. d). 15, 85 etc. und namentl. zu a, z. B.: Der Freuden-Z. von Der alte Jesuiten-Z. Rösch. 67; Dieser und jener Münchner Kunst-Z. 12, 794; Die Offiziers-Z–e zum Examen einpauken. Leb. 1, 27; Dem Selblehrer des Selb- Z–s. Wahrh. 3, 11 u. ä. m. —
2) in Zsstzg.: Ein-Z., s. Ein-Züger. —
*Zōīlus (gr.), m., uv., –se: Jemand voll hämischer Schmähsucht (ursprüngl. Eigenn. eines Kritikers des Homer). —
Zȫker: s. Zäcker. — Zólg, m., –en; –en: Den groben Z–en. Sonn. 63 = Lümmel, vgl. über diese und andre mund- artl. Bedd. 3, 255; 256; 253; 551; 2, 478 etc., daneben: Zolp, Zoll, Zollen etc.
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