Faksimile 0949 | Seite 1771
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zipp Zippe Zippel zippeln zippen Zipper Zipperlein zipperlich Zippern Zippheit Zips Zipps Zipress
Zipp: 1) tonnachahmende interj., z. B.:
Die Zippe (s. d. 1) oder Singdrossel. .. Sie locken: z. Oken 7, 58; Von ihrem wie z.! z.! ertönenden Locklaut haben sie den Namen Zippen. Winkell 2, 399 etc.; sprchw.: Nicht z. sagen können, wie pap (s. d. 1, vgl. Baba), vor Müdigkeit, Schwäche etc. nicht den geringsten Laut hervorbringen können, bei Spate: zipsen: mühvoll und schwach athmen und zischen 3b (vgl. auch niederd.: Sip! segt se denn, so is dat Mündken in den Schick. Laurenberg 99 und s. Brem. W. 4, 792; 5, 313 etc.). 2) a.: zimperlich (s. d.): Wie eine z–e Jungfer lispeln. Alexis Dor. 1, 79; Die Ladies . . schüchtern, z. und überprüde. Laube Br. 115; Die alten germanischen Frauen wollen überhaupt nicht nach dem Maßstab unsrer z–en Damen gemessen sein. Pott Personennamen (1853) 5 etc. Dazu: Er hat sich gegen mein Lob mit jüngferl. Zippheit gesträubt. KCramer etc. Daneben: Du zipperlich zierlich Mamsellchen. Jencken Shak. 3, 106 etc.; Ohne linkisch, zips und kleinbürgerlich zu erscheinen. Goltz 2, 298 etc., vgl.: Prüderie .. Zipsthuerei. 119 etc. (vgl.: Ziep: weichlich, zart etc. Brem. W. 5, 313).
~e: 1) f.; –n:
(s. zipp 1; Ziemer 1): Zippdrossel (s. d.) oder Z. Döbel 1, 54; Während die Z–n ihr „David“ pfiffen. Gartenl. 11, 326a; 12, 793b etc. 2) n., –s; 0: in Zsstzg.: Ge-: das Zippen, z. B. (s. d. 1): Das G. der Kohlmeisen. Tschudi Th. 127.
~el: s. Zwiebel. ~eln, intr. (mundartl.):
in dünnen Strahlen fließen. Stalder 2, 470. 2) trippeln (s. zippern 1): Der Gang der jüngern Frauenzimmer ist z–d. Jacobs Verm. 7, 201. 3) s. zippen 2.
~en, intr. (haben):
1) den mit zipp (s. d. 1) bez. leisen Laut hören lassen: Weil der [Fasan-] Hahn sich laut hören lässt, die Hühner aber nur leise z. Döbel 2, 174; [Die Schwanzmeise,] leise z–d im buschigen Laubgehölz. Tschudi Th. 95 etc. 2) mundartl. (s. Zipfel 6) = zipfeln (vgl. zipp-eln, -ern), auch tr., z. B.: von nippendem Trinken: Haben sich einen Spitz (s. d. 2d) gezippt. .. Nur immer z. und nippen. Hausbl. (62) 3, 344.
~er, f.; –n; –le(in):
(schwäb.) Art kleiner Pflaumen. Schm., s. Cyper 2.
~erlein, n., (m.), –s; 0:
die Gicht (s. d. III 1 und Anm.; zippern 2, doch vgl. L. 11, 404), Glieder-, nam. Hand- und Fußgicht. Blumauer 1, 192; Gotter 1, 207; Kl. Gel. 40; Gliedergicht. .. Mein Z. Langbein 2, 181; Z. nennt man’s gw., | doch so Einer es gelehrter | Podagra (s. d.) benamsen möchte etc. Scheffel Tr. 80; 114; V. 3, 151; Lahmendes Z. H. 2, 88; W. 15, 252; 20, 330 etc.; als masc.: HSachs G. 2, 51; Ders. (Wackern. 2, 103¹; ³ ff.); auch: Das „Zipperle“. LPHahn Ad. 25, dazu: Ein Zipper- list. 26, vgl.: Gichtbrüchige und zipperleinhaftige Geschäftsmänner. IP. Herbstbl. 2, 140 etc.
~erlich, a.:
s. zipp 2.
~ern: (mundartl.):
1) intr. (sein): mit kleinen Schritten, trippelnd gehen: Spate 2632; Klärchen zipperte mit dem Propst über die Gasse. Thümmel 3, 11 etc. (vgl. Zipfel 6; zipp 2; zippeln 2; zappeln).
2) Ver-z., tr.:
a) s. ziepen.
b) foltern. Schwäb. W. 541.
~heit, f.; 0:
s. zipp 2.
Zip(p)sZip(p)s: s. Zipf 2; zipp 2. Zipréss etc.:
s. Cppreß etc. (auch z. B.: Der zipressene | Schatte. Rückert 1, 250, gw.: Cypressen-Schatten).