Zieher
Zieherei
ziehererisch
zieherisch
zieherlich
Zieherung
Zīēher, m., –s; uv.:
1) Jemand, der — und insofern er — zieht (weibl.: Z–in), z. B.:
a) Diese nächt’gen Z. [die Geisterkarawane]. 1, 206, die Einherziehenden. —
b) kaufm.: als Verdeutschung für Trassant (s. d.), auch Be-Z. —
c) Pa- pierm.: der von dem Bauscht (s. d.) die Filze abziehende Gehilfe des Legers (s. legen 33) u. ä. m. (s. Zsstzg.). —
2) sachl., z. B.:
a) Der geschrobene Zug: der Z. 1, 184, gw.: Pfropfen-, Kork-, Stöpsel-Z. —
b) Kamm-Mach.: s. ziehen 1xx u. ä. m. (s. Zsstzg.). —
c) Etwas, das ,, zieht“ (s. d. 2h; i), in Bezug auf den gewünschten Erfolg wirksam ist: Das mag nun wahr oder bloß ein „Z.“ sein, um den edlen Lord dringender zur Ausfüllung der Lücke zw. 15 und 20000 L St. zu bewegen. 16, 518 etc. — Zsstzgn, vgl. für die mit Vors. die entsprechenden von ziehen, z. B.: Áb-:
1) [1]. —
2) [2] abziehender (s. 3o) Muskel, z. B.: Gesichtsmuskeln ..: Auf-Z. .; A. ..; Rück-Z. 4, 46 etc., vgl.: Der lange und kurze An-Z. des Schenkels. 43; Dem Nieder-Z. der Unterlippe. 242 etc. — Án-: 1)[1]. — 2) [2], z.B.:
a) s. Ab-3. 2. —
b) Werkzeug, das Anziehn von (engen) Kleidungsstücken zu erleichtern (auch Anzug, Anzügel. nam. S chuh-A. (s. Schuhlöffel); Stiefel-A. (s. Stiefelhaken); Handschuh-A. etc., vgl.: schwzr.: Aufzug, Aufzügel. 2, 480 = Schuh-A.; Ein „Anziegel“, da man die Schuh mit anzeucht. Kriegsb. 2, 189a etc. —
c) (veralt.) In den Wirthshäusern die Messer und A. Garg. 118a (?). — Aschen- [2]: Der Schörl. . . Daß er in heißer Asche die Eigenschaft erlangt, an einem Ende Aschentheile anzuziehen, an dem andern .. abzustoßen. Davon erhielt er den Namen A. 1, 166; 3, 5 etc. —
Āūf-: 1) [1] z. B.:
a) Das Perpetuum mobile der franz. Sprache braucht keines A–s. Par. 1, 37, s. aufziehen 3a. —
b) (s. ebd. 16) = Fopper etc., mit Fortbild.: Die Aufzieherei damit. 4, 480; Aufzieherische Reden etc. —
2) [2]: s. Ab-Z. 2. — Āūs-:
1) [1] Wer die Leidenschaften wie ein altes Kleid ablegen kann; aber dgl. A. sind wenige. Br. 14, 226. —
2) [2] z. B.:
a) Werkzeug der Böttcher zum Einsetzen des Faßbodens. 8, 602. —
b) Stiefel-A., -Zieher, -Knecht (s. d.). — Aūswärts- [2]: = Ab-Z., z. B.: Armbein-A. Th. 1, 58 etc., vgl. Einwärts-Z. (= An-Z.) 236. — Bánd- [2]: s. Reif-Z. — Bǟr- [1]: Arbeiter, der den „Bär“ (s. d. III1) einer Ramme oder eines Fallwerks (s. d.) in die Höhe zieht: Ein Silberpresser und ein B. etc. — Bǟren- [1]: Bärenführer (s. d.). 47. — Be- [1]: z. B.: Markt-B. 1, 160 etc. — Besóldungs- [1]: Einer, der Besoldung zieht, besoldet wird. Mühl. 255. — ein blasenziehender Käfer, die „spanische Fliege“ (s. d.), vergl. Blasenzug. — Bōhr- [2]: Der glockenförmige B., ein sehr wichtiges Instrument, um, wenn das Bohrgestänge in dem Bohr- oder Senkloche abbrechen sollte, das zurückgebliebene Stück heraufzuholen. 5, 302, vgl. Fänger 2b; Zunge 8. — Drāht- [1]: Mit .. Schmieden und D–n. 4, 120 etc. Dazu: Anstalten für die weitere Verarbeitung der Metalle: Münzen, D –eie n. 2, 367³¹; Die Benennung Drahtziehen, D–ei, welche man gw. überh. für Drahtfabrikation gebraucht. 4, 153; 207 etc. — Eīn- [1]: z. B. Pachter und E. der königl. Einkünfte. 7, 100. — Eīnwärts- [2]: s. Auswärts-Z. — Er- [1]: Nun ward der Vater der E. seines Sohnes, wie die Mutter seine Säugerin gewesen. Ph. 3, 224; Lehrer und E. der Jugend. Ob. 1, 66 etc.; Zu Müttern und E–innen unserer Kinder. 36, 185 etc.; Als Grafen-E. [-Gouverneur etc.]. Soonw. 25; Der Philosoph und Menschheits-E. Ob. 1, 138 etc. Dazu: Die e–ischen [pädagogischen] Reformbestrebungen. 9, 508a; 13, 200; 1, 32 etc., vgl.: In erziehlicher Hinsicht. 11, 630b; Aus erziehlichen Gründen . .. Der erziehliche Standpunkt. 231; 14; f. 18,683 etc.— Fúnken- [2]: (s. ausladen 2) Wenn eine Wolke der F. der andern würde. 7, 131; 21, 18 etc. — Gíchten- [1]: Hohofenarbeiter, der durch eine Maschine („,Gichtenaufzug“) die Gicht (s. d. II) auf den Gichtthurm schafft, vgl. Haspel-Z. — Glócken- [1]: Jenes G–s, der zu einer vortrefflichen Predigt eingeläutet zu haben, sich rühmte. 8, 208 etc. — Háspel- [1]: (Bergb.) Haspeler (s. d.). 123b; Sar. 7a etc. — Kárch- 577), Kárchel- 1, 1; 596 etc.), Kä́rchel- Garg. 97b; 157b etc.), Kárren-: Kärrner (s. d. und Wein-Z.). — Kétten- [1]: bes. die Meßkette ziehender Arbeiter beim Feldmessen: Den Landmessern und deren Bakern und K–n. 31. — 1 [2] schraubenförmiges Werkzeug zum Entkorken von Flaschen (Pfropfen-, Stöpsel-Z.). — 2) [1] selten: Jemand, der — und insofern er — Flaschen entkorkt. Empf. 4, 13. — Kūgel- [2]: Werkzeuge, Kugeln herauszuziehn — aus einem Gewehr; aus Wunden etc. — Látzen- [1]: der Ziehjunge beim Zampelstuhl. M. 2, 433. — Licht- [1]: Einer, der Lichte zieht, — verallgemeint: Lichtfabrikant. Nap. 175; Sh. 6, 118 etc.; Die Seifensiedereien, L–eien, Laboratorien .. und dgl., wo feuergefährl. Geschäfte getrieben werden. 2, 1, 485; 506. — Lúft- [2]: Ventilator. — Márk- [2]: Werkzeug, das Mark aus den Knochen zu ziehn. — Nǟgel- [2]: ein am Ende aufgespaltner Eisenstab als Werkzeug zum Nägelausziehen. M. 2, 180. — Nīēder- [2]: (vgl. Ab-Z. 2). — Nīēten- [2]: ein beim Vernieten dienendes Werkzeug, s. M. 2, 377. — Nūthen- [2]: Werkzeug, um eine Nuthe (rinnenartige Vertiefung) zu ziehen, — nam. der Riemer. 11, 616. — Pfrópf- [2]: Kork-Z. Th. 203 etc., häufiger: Pfropfen-Z., auch Bez. für Etwas von ähnl. Gestalt, z.B. Art Haarlocken etc. — Rēīf- [2]: Werkzeug der Böttcher „zum Erweitern und Ausdehnen der Reifen, welche nicht an allen Stellen über den äußern Rand des Geschirrs sich wollen bringen lassen“. 8, 63, auch: Band-Z., -Haken. — Rȫhren- [2]: Apparat zum Ziehen der Röhren von Messing, Kupfer etc. 12, 7. — s. Ab-Z. 2. — Sáck- [1]: (Bergb.) Arbeiter, der auf steilen Bergen Erz in Ledersäcken niederschleift. — Schíffs- [1]: s. Leinläufer, z. B.: Da wohnt ein arm Geschlecht, | Sch. nur und Ferge. SW. 1, 386; Auch ein Gewerbe nennt sich [um Meißen] noch mit slawischem Namen: die Sch. heißen Bomätschen. 9, 822b. — Schrāūben- [2]: Werkzeug, das, in den Einschnitt des Schraubenkopfes gesetzt, zur Umdrehung der Schraubenspindel dient, um die Schraube los- oder festzuschrauben. — Stīēfel- [2]:
Blāsen-: Kórk-: Rück-: 1) Stiefelhaken. —
2) gew. = Stiefelknecht. — Stöpsel-: Kork-Z. — I. Über- [1]: Jemand, der — und insofern er — ein Land (mit Krieg) überzieht, nam. bei (z. B. M. 162; 24, 435). — II. ūber- [2]: ein über den vollständigen Anzug zu ziehender Rock (der also den Mantel ersetzt, s. Überrock; Paletot etc.): Hängen Sie den Ü. an den Kleiderriegel. Schwanw. 8; Hon. 170 etc. — Ver- [1]: Jemand, der — und insofern er — Kinder, statt sie zu erziehen, verzieht, z. B.: Wenn es der eigene [verzogne] Sohn des V–s ist. 7, 433 etc.; Die Landplage undeutscher V–innen. V. 257 etc. — Voll- [1]: Jemand, der — und insofern er — Etwas vollzieht (auch von etwas Personif.): Den Vezier, den er zum V. seines Willens gemacht. 915a; Recht stets behält das Schicksal; denn das Herz| in uns ist sein gebietrischer V. 367a; 4, 541¹*; 26, 331; 31, 242 etc. — Wāgen- [1]: z. B. bildl.: Daß man oft, sehr uneig., Wagenführer sage, wo man W. meine. — Wásser-[1] (Bergb.): Arbeiter, der das Wasser aus der Tiefe pumpend nach einem höher gelegnen Ort schafft (Wasserheber). 261; 259. — Wēīchen- [1]: Weichenwärter (s. d.), der — wenn der Zug die Weiche der Bahn passiert hat — als Signal eine Fahne etc. aufzieht. — Wēīn- [1]: Kärrner, dessen Ladung Wein ist: Die W., Karren-Z. Flieg. Bl. 164 (oder ob = Weinzierl? = Winzer, s. und Wein, Anm.) etc. —
Zīēh~erei, f.; ~erisch, a.: s. Auf-, Draht-, Er-, Licht- Zieher etc. —
~isch, a.: in (mundartl.) Zsstzg.: Nach-z.: eigennützig, interessiert, — von Einem, der möglichst Viel für sich ziehen (sichaneignen) will. —
~lich, a.: in Zsstzg.: An-: anziehend: Ein Werk, dessen a–er Jnhalt mich nicht zum Einschlummern kommen lässt. 30, 154. — Be-: beziehentlich (s. d.), bezüglich (s. d.), relativ: In deckenden Figuren sind alle Stücke b. gleich. — Er-: s. Erzieher. —
~ung, f.; –en: s. ziehen 7u. Zsstzg.
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