Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Faksimile 0930 | Seite 1752
Ziehen Um-Ziehen um-ziehen unter-ziehen
Ziehen wandert (s. d. I 1; II). V. Od. 16, 63]; Tieck DQ. 2, 96, s. [4e]; Daß Kaiser Ferdinand viele Provinzen .. mit den Waffen durchzogen war. Woltmann Westf. 1, 29 etc. 2) Etwas durchzieht ein Obj., zieht sich durch dasselbe hindurch, es erfüllend, durchdringend etc. (a) und fakt. (b):
Das Obj. damit d., vgl. auch zuw. refl. (c): Ein Ggstd durchzieht sich mit Etwas und im Partic.: Etwas ist durchzogen von (d) oder, entsprechend dem Faktit.: mit (e) etwas es Durchdringendem, Erfüllendem etc., was auch als Bstw. (ohne von oder mit) mit dem Partic. verschmelzen kann (f), z. B.:
a) Flüsse, Wälder, Bergzüge etc. d. das Land; Furchen d. den Acker; Goldfäden d. das Gewebe; Düfte, Wohlgerüche d. den Saal; Ehe die Feuchtigkeit das Papier durchzogen hat, ist es zum Druck nicht geeignet etc. und pass.: Der ganze Ort umher wird von dem Geruche durchzogen. Lohenstein.
b) Das Gewebe mit Goldfäden d.; Der .. die Erde, | kräftigen Stieren folgend, mit schickl. Furche durchziehet. G. 5, 118; Wie ein Blumenstrauß, d. [vgl. durchduften, durchwürzen etc.] sie mit ihrer Anmuth alle Örter, wo sie sich befinden. Lohenstein; Flatterndes Getön von Äolsharfen wurde . von langen Tönen durchzogen. IP. 10, 190; Alle Entzückungen, mit denen die Nähe des Geliebten ein jungfräuliches Herz d. kann. D. Mus. 14, 1, 70 etc.
c) Wird der gefeuchtete Haufe in eine Packpresse gestellt, in welcher das Papier sich sicherer und schneller [mit Feuchtigkeit] durchzieht. Franke Kat. 100 etc.
d) Als wäre sie [die Erdoberfläche] nicht durch Berge gedämmt, nicht von Flüssen durchzogen. G. 19, 94; In der sonderbaren Stimmung einer von Grollwölkchen durchzogenen Herzensheiterkeit. König Kl. 2, 400; Das von Qualen durchzogene Gesicht. JP. 23, 49 etc.
e) Eine fruchtbare mit kleinen Wäldchen durchzogene Fläche. G. 21, 250; Alles sentimentale Irrsal, womit der gewöhnl. Schlag neuerer Schauspiele bis zum fünften Akte durchzogen ist. Guhrauer Less. 1, 124; Alle Bogen gleichmäßig mit Feuchtigkeit durchzogen. Karmarsch 1, 394; Ein mit wohlriechendem Balsam durchzogenes Zimmer. Lohenstein A. 1, 1049; Die Hosen mit Tripeltaffent durchzogen. Schweinichen 1, 81 (vgl. auf z. 5e); Mit Wegen und Gräben .. durchzogen. Temme Verbr. 1, 4 etc.
f) In der Mitte des baum- und busch durchzogenen Ortes. Gutzkow R. 2, 12; In jener .. blüthenduftdurchzogenen tropischen Nacht. Diak. 8 etc. 3) s. I 2, Schluß.
Eīn-:
1) ziehend Etwas, in den für die Aufnahme desselben best. Raum bringen etc., z. B.:
a) Einen Faden e., ins Nadelöhr etc.; Das Schnürband e., ins Korsett; (Web.): beim Vorrichten des Stuhls die Kettenfäden durch die Augen der Schäfte und dann durch die Offnungen des Rietblatts ziehen oder „passieren“ (s. d. 2d). Karmarsch M. 2, 351; Das E. in das Blatt wird insbesondere auch Kammstecken, Kammstechen genannt. ebd. (s. stechen 15; 28d) etc.
b) Bauk. [1y]: In einem Gebäude eine Scherwand e., dadurch einen vorhandenen Raum in zwei Räume abtheilend (vgl.: Der .. Vorsaal, durch Einziehung einer Wand in ein zweites Expeditionszimmer und einen Gang getheilt. G. Br. 327b etc.); Eine neue Schwelle e., die fortgenommene alte dadurch ersetzend; ebenso: Einen Balken e. etc.; Auswechseln (s. d. 2a) heißt auf Bergwerken, wenn man anstatt des anbrüchigen Holzes frisches einziehet. Jablonsky 95b (s. Unterzug); (Hüttenw.): Den Helm (s. d. 6) eines Hammers (s. d. 2) e., ihn in den Hammer einfügen und befestigen, s. Scheuchenstuel 130.
c) (vgl. b) c) Alte Scheiben .., sobald er [der Glaser] nur neue an deren Stelle einzieht. Thümmel 5, 30, gw. einsetzen. ) Müller.: Eig. sollte man für Weißfrüchte feinere Beutel (s. d. 2) e. als für schwarze Brotfrüchte etc. LPHahn Mühl. 107 etc.
d) Geld etc. e., in die Kasse, als dahin gehöriges, für dieselbe in Anspruch zu nehmendes, z. B.: α) (vgl. eintreiben 1f) Ausstehende Kapitalien, Gelder, Schulden, Schuldforderungen etc.; die fälligen Zinsen, Einkünfte; die Gefälle; die Steuern, Abgaben etc. e.; Sie ziehen Gelder ein, Sie verrechnen mir, was Jhnen gut dünkt. Freytag Soll 3, 183; Bis der Wirth kam und das Geld [von seinen Tischgästen] einzog. Hebel 3, 112; Das zieh ich für die Sporteln ein. Nicolai 1, 13; Wie ein Maul- eseltreiber den täglichen Verdienst seines Esels inzieht. W. 13, 161 etc.; Einziehung und Verwaltung der öffentl. Einkünfte. 6, 52 etc. ) Etwas, als der Staatskasse verfallen, e., es dem Besitzer entziehend, dem Fiskus einverleiben (konfiscieren, s. d. 1): Das Vermögen, die Güter eines Hochverräthers e. etc. (s. 6). G. 9, 173. γ) (s. 6) Von dem im Hasardspiel auf eine Karte gewonnenen Geld die Hälfte stehen lassen und die andere Hälfte e. etc.
e) (veralt.) Stiegen im Wirthshaus ab, zogen unsere Pferde ein. Wunderb. Begebenh. auf Plese 1, 64, in den Stall.
f) Einen, der ins Gefängnis gehört, e., verhaften, z. B.: Gerichtlich zieht er bald des Weibes Ehmann ein. Gellert; G. 9, 172; Gefänglich eingezogen. Olearius Reis. 274a; Mich wegen der 1600 Florin .. einzu-z. Schweinichen 1, 277 etc.
2) (vgl. 1dc) Nachrichten e., durch seine Bemühung sammeln, erhalten etc. (z. B. W. 34, 184 etc.); von Einem (der sie giebt), z. B. Sch. 394b etc.; über Etwas oder Einen, dafür auch: von Etwas (Heinse A. 1, 160) oder Einem (Sch. 1081b) etc.; ähnlich: Von den Gliedern [= über die Glieder] eines großen Zirkels Erkundigung e. G. 21, 269; Indem Wilhelm in der himmelweiten Aussicht von der Gegend näher Erkundigung einzog. 18, .. etc.; minder gw.: Kenntnisse über Etwas e. Klinger 10, 160; Aus beglaubigtem Zeugnisse sichre Kenntnisse e. Kant 9, 95 etc.; ferner: Krispin..| zog Schwänk’ und Märchen ein, die Jung und Mägde brachten. Günther 499.
3) Etwas einschlürfend, einsaugend etc. in sich ziehen, z. B.:
a) mit nicht belebtem Subj.: Das Löschpapier zieht die Tinte, der Schwamm das Wasser, die Erde den Regen ein etc., vgl. refl. s. [2f] und intr. (sein): Es zieht (sich) ein die Tinte ins Löschpapier; das Wasser in den Schwamm, in die Erde etc.; Bestreiche das Leder mit Thran und laß ihn über dem Feuer e. Adelung etc.
b) mit belebtem Subj.: a) Trinkend, schlürfend das Wasser e.; Wie es [das Roß] die Fluth einzieht mit lustgedehnten Zügen. Lenau NGd. 262; Dich [Freude] schlurft’ ich, hatt’ ich Wein, im Wein, | dich zog ich auch im Wasser ein. Weiße Lyr. 218; Die Grundsätze, nach welchen wir leben. Wir ziehen sie sozusagen mit der Milch unsrer Mutter ein. W. 7, 78 etc. 8) Im Athemholen sind zweierlei Gnaden: | die Luft e., sich ihrer entladen. G. 4, 5; Du darfst Gottes Luft nicht mit mir e. Klinger Th. 2, 318 etc.
c) Einen Geruch, Duft (durch die Nase; riechend) e.; Ziehet meiner Veilchen Balsam ein! Göckingk 3, 39; Den Qualm der Unschlittlampen e. G. 16, 62 etc.
4) Etwas nach innen hin, einwärts ziehn etc., mit verschiedenen Nüancen, z. B.:
a) Etwas Ausgehängtes e.; Ein Schild; eine Fahne, Flagge e.; Die Blutflagge (s. d.) ein- und die Friedensflagge auf-z.
b) Das Netz auswerfen, es einziehn. Platen 2, 210 etc.; Eilig wurden die Ruder eingezogen [ins Boot gezogen, genommen, vgl. 1], alle Segel aufgespannt. Steffens (Wackern. 4, 1300); Zogen sie ein die Segel (versch. 5b) und legten ins schwärzliche Schiff sie. V. Il. 1, 433 = B. 191a etc.; Zieh die Naue ein [in die Bucht etc.]. Sch. 517a etc.
c) Die Schnecke zieht die Hörner (s. d. 6n) ein, in den Leib; Sonst zieh ich meinen Kopf, als wie die Schnecken, ein. Canitz; (veralt.) Zohe die Achseln (s. d. 2, Schluß) ein. Lohenstein A. 1, 299; 700 etc.; ferner: Die Pfeife (s. d. 1e) e., in den Sack, oft bildl. etc.
d) [1y] Einen Wall, Damm, Graben e. Adelung, ihn so ziehn (machen), daß er weiter nach innen zu liegen kommt; Buchdr.: Eine Zeile um Etwas e., einrücken (s. d. 1b) etc. (s. ferner 5; 6).
5) (s. 4) Etwas ins Enge oder zusammen-z., so daß es geringere Ausdehnung hat etc., eig. und übertr., z. B.:
a) Theile eines Kleidungsstückes e., nähend zusammen-z. und verengern etc.
b) (vgl.
a) Die Segel e. (versch. 4b), einreffen, einbinden. c) Metallarb.: s. auf-z. 11. d) (vgl. c) Schiffbau: Die Inhölzer, die Seiten des Schiffs e., das Schiff so bauen, daß das todte Werk gegen das lebendige (s. d. 4o) sich etwas verengert: Bei Linienschiffen .. beträgt diese Einziehung [oder das Einfallen] der Seiten wohl 4—6. Bobrik 250. e) (veralt.) Daß der Fluß . . viel Erdreichs eingeflözt und den Zürichsee daselbst etwas eingezogen hat etc. Stumpf 390b etc. f) Johannis Anrede .. wurde immer .. kürzer, bis er sie endlich gar auf die Worte einzog: „Kinderchen, liebt euch!“ L. 10, 42; Es ist mir .. dies Buch unter den Händen größer gewachsen .. und muß es ein wenig e. Luther 6, 103a; Die hebräische Sprache ist . . sehr kurz und eingezogen. Mathesius Sar. 97a etc. g) Seine Haushaltung, den Aufwand e., beschränken. Adelung etc., vgl. ohne Obj.: Abbrechen, einziehn, sparen will ich. L. 2, 237; veralt. auch: Einen e., ihn beschränken, ihm eine Beschränkung auflegen etc., z. B.: Darum hat er hie die Apostel selbst eingezogen, daß sie Nichts anders dürfen reden denn etc. Luther 6, 198a etc., s. ferner 9b; 10.
6) (vgl. 4a: Ein Schild e.) Etwas, worüber zu schalten man Macht hat, eingehn lassen, so daß es nicht weiter Bestand, Geltung, Statt hat etc., z. B. vgl. 1dß; γ; ferner: Ein Lehen; eine Hofcharge; ein Amt, eine Stelle, Lehrerstelle, Professur etc.; eine Anstalt, ein Kloster, ein Stift e. etc.; Einige Auktionsartikel vor der Versteigerung e., zurücknehmen, so daß sie gar nicht zur Versteigerung kommen; Der erblaßte Mond(en) ziehet | sein geschwächtes Silber ein. Abschatz (Wackern. 2, 513¹⁰); Er hat alle seine Bedienten bis auf zehn eingezogen. Adelung; Gewalthandlungen, welche den letzten Scheinrest eines freien Polens, den Freistaat Krakau, willkürlich einzogen. Ense T. 4, 177; So will ich sammt den Meinen unser Gebet nach Gottes Befel auch e. [einstellen] und, wie S. Johannes [1. Joh. 5, 16] lehret, für die Sünde zum Tod nicht beten. Luther 5, 273b; Eine Urkunde, kraft welcher der König von Spanien seine Rechte einziehe [auf dieselben verzichte] und die Freiheit der Provinzen anerkenne. Woltmann Westf. 2, 60 etc.
7) (veralt.) Etwas e., mit e., einfügen, (mit) einschließen in Etwas, so daß es darin enthalten, mit inbegriffen ist etc. Luther 1, 191a (s. aus-z. 3); 4, 305b etc.
8) Das Euter zum Melken e., durch Ziehn, Streichen einrichten, vorrüsten (s. handeln 2a).
9) refl. mit sachl. Subj.:
a) s. 3a.
b) (vgl. 5) Das Tuch zieht sich beim Krimpen, Walken etc. ein, läuft ein; Daß sich der Plan .. erweitere oder einziehe. Abbt 1, 235; Der Brand zeucht sich von außen ein auf seinen Mittelpunkt. Logau 3, 185, 69; Je höher diese Sonne scheint, je kleiner zieht das Bild sich ein. WhMüller 2, 433; Die weiten Flächen ziehn sich ein. 1, 300 etc.; Etwas zieht sich an einer Stelle ein, verengt sich dort, hat dort geringern Umfang etc. (vgl. 5c; d und 13b).
10) refl. mit pers. Subj., z. B.:
a) (s. 5g) sich ein-, beschränken: Er ziehet sich sehr ein. Adelung; Er mußte sich darauf e., daß er die .. Unadligen zu Räthen machte. JP.
b) sich auf oder in sich selbst zurück-z. etc.: Ob es für einen Mann des Mittelstandes besser sei, sich ein-zu-z. oder sich vielen Andern mitzutheilen. Garve Vers. 3, 205 etc.
11) ohne Obj., s. 5g.
12) [4] intr. (sein):
a) mit sachl. Subj., s. 3a.
b) mit persönl. oder personif. Subj.: ziehend zu längrem oder kürzrem Verweilen sich wohin begeben; sehr häusig, z. B. in der Bibel (s. Konkordanzen); ferner: Nachdem er in Wilna als Insasse eingezogen war. Forster’s Br. 1, 63; Zum Flußthor zieht er ein. Freiligrath SW. 4, 138; Eine große Gesellschaft Seiltänzer .. waren mit Weib und Kindern eingezogen [in die Stadt]. G. 16, 102; Daß ich nicht anders dachte, als: der wilde Jäger sei bei mir eingezogen. 7, 324; Der Frühling zieht mit dir in Thor und Gassen ein. Günther 736; In welchem [Drama] er das Pathos in den schlichten Kreis einer Bürgerfamilie verlegte oder .. den Enthusiasmus in der [vgl. in die] Schreiberstube e. ließ. Herrig 30, 337; Alle Laster der erleuchteten Welt zogen in Cirkassien ein. Klinger 10, 214; Sch. 55a; 76a; 871b; Die Grazien der Weisheit zogen ein. Tiedge Ur. 3, 330; Die Schnitter ziehen aus, die schwerbeladnen Wagen ziehen ein. DViertelj. 47, 364; Begehrest du, daß Christ zeuch bei dir ein. Weckherlin 133; Bei Einem oder in ein Haus als Miether e. etc. Ugw. statt einher-, hin- und her-z. Sch. 552a.
13) Ein- ziehung:
a) das E., nach allen Nüancen des Trans.
b) Bauk. (s. 9b, Schluß) ein einwärts gebognes Glied (s. d. 9). Sulzer 2, 432; Der attische Säulenfuß besteht aus einem viereckigen Untersatz, einem Pfühl, einem Riemlein, einer Einziehung etc. 1, 220b.
14) adjekt. Partic. pass. (s. 10) mit der Fortbild. auf heit, z. B. (ineinandergreifend):
a) zurückgezogen (s. d. 5) von der Welt, ihrem Umgang und Treiben in sich selbst etc.: Einen (Tieck DQ. 1, 70) sich (2, VII) eingezogen halten etc.; Jch freute mich über die eingezogenen Stunden, die mir weder von Freunden noch Fremden noch sonst einer geselligen Zerstreuung verkümmert wurden. G. 22, 407; Sie lebte ein fast klösterlich eingezogenes Leben. Zschokke 1, 122 etc.; Am meisten schadete mir meine Einsamkeit oder, daß ich’s besser ausdrücke, meine Eingezogenheit; denn auch mitten unter Menschen war ich abwesend etc. Forster Br. 1, 518; G. 21, 14; 35, 350; In ewig klösterlicher Eingezogenheit zu leben. HKleist E. 1, 267; Prutz Ob. 2, 107 etc.
b) (veraltend) sich im Aufwand einschränkend, mäßig etc.: Wenn die Häupter bisweilen eingezogener wären, so nähmen die Unterthanen ein Exempel der Mäßigkeit daran. Mathesius Sar. 49a; Gar schlechte, eingezogene Mahlzeiten halten. Spangenberg Lustg. (Vorr.) etc.
c) (s. a) sittsam, ehrbar, züchtig etc.: Die hebr. Sprache ist .. überaus züchtig und eingezogen. Breitinger (Wackern. 4, 17³); Was ehrbarer, züchtiger, geschickter und eingezogener macht. Fischart Ehz. 34; Er ist in seinen Reden jetzt weit eingezogener. L. 1, 419; Sich das Ansehen eines tugendhaften und eingezogenen Frauenzimmers erhalten. Rabner 3, 95 etc.; In Zucht und Eingezogenheit erzogen. Rückert Mak. 2, 173 etc. nam. [4]: (vgl. daherz.) Ps. 45, 5; 68, 25; Jer. 4, 7 etc.; B. 151a³= 205b² = V. Il. 3, 2; Was ist ein Heer ohne einen Herzog, der vor dem Kriegsvolk einherzeucht? Musäus M. 3, 46; Bis der brausende Winter auf Schneegestöbern einherzieht. Zachariǟ Tag 11 etc. in die Höhe ziehn:
Einhêr-: Empōr-:
1) tr.: Wo Ajas die Schiff’ an den Strand .. emporzog. V. Il. 13, 682; Jene goldne Kette, an welcher Homer’s Jupiter Erde und Meer emporzieht. W. 30, 19; Meine Seele schien davon wie aus ihrem Leibe emporgezogen. 5, 15 etc.
2) refl.: Regenschauer, der sich plötzlich emporgezogen hatte. Monatbl. 1, 77a; Alle Augenbrauen | ziehn sich erstaunt empor. W. 20, 118.
3) [4] Sie ziehen am Gebirg empor. Uhland Nott. 28. Ent-: ziehend entfernen, wegnehmen; weg-z. etc., z. B.:
1) tr.:
a) mit Obj. und Dat.: a) im gehobnen Stil: das Obj. durch Ziehen von dem im Dat. Genannten was hier rein sachl. sein kann entfernen: Als er das lange Schwert der Scheid’ entzog. B. 144a = 188¹³ [= Als er .. das große Schwert schon hervorzog. V. Il. 1, 194]; Daß du meiner Schulter das herbe Geschoß entziehest. 221b = Daß du hervor aus der Schulter das herbe Geschoß mir entziehest. V. Ol. 5, 110 (s. aus-z. 2a); Die durch zunehmende Krankheit unsern Augen erst entzogen und dann für immer durch den Tod entrissen wurde. G. 20, 11 (vgl. b); Wechselnd bald und bald zugleich | eint es und entzieht mich euch. Müllner 2, 95; Als nun Jene gebraten das Fleisch und den Spießen entzogen. V. Od. 3, 65 [bei Wiedasch: und entzogen ohne Dat., s. ba]; Ich fühle mich | der Erd’ entzogen und im Paradiese | verzückt. W. 25, 358 etc. 8) Einem belebten oder belebt gedachten Wesen Etwas e., so daß es dadurch etwas verliert, einbüßt: E. Sie mir Ihre Gunst, Gnade, Freundschaft, Kundschaft; Ihren Rath, Beistand, Trost nicht etc.; Einem die Praxis, Koncession e.; Einem Blut e. (durch Aderlaß); Der Birke die Säfte e. (durch Anbohren); Du bringst uns dann | den doppelten Gewinnst für jede Stunde, | die du uns nun entziehst, vergnügt zurück. G. 13, 209; Mommsen 3, 31; Platen 2, 56; Rabner 3, 83; 91; Sch. 515b; 1020b; Tiedge Ur. 1, 69; V. Il. 18, 82; Auf Mittel bedacht . ., mir selbst und meinen Nachfolgern, so viel als möglich, die Freiheit, Böses zu thun, zu e. W. 8, 135 etc.
b) zuw. ohne Dat., z. B.: a) (s. ac) Den Bogen | sammt den Behälter. . . Ihn auf die Kniee sich legend, | weinete sie laut auf und entzog den Bogen [dem Behälter]. V. Od. 21, 56; Die Danaer . . entzogen [schleppten. B. 219a] die Todten. Il. 4, 506; Die Waffen entzog der gewaltige Hektor. 17, 122 etc. 8) (s. aß) Er entzog allen Vorrath des Brots. Ps. 105, 16; Wenn die Policei eigenmächtig Koncessionen e. darf etc.
c) (s. a) zuw. ohne Obj. mit bloßem pers. Dat.: [Je]nachdem er mir spendete oder entzöge. Gotthelf G. 338.
d) veralt. mit von st. Dat.: a) (s. aα) Entzeuch deinen Fuß vom Hause deines Nächsten. Spr. 25, 17; Das Auge von der Liebsten gänzlich e. Olearius B. 66b etc. 8) (s. a8) Herr, deiner Wahrheit Wort von mir auch nicht entzieh. Weckherlin 97; Deine Gütigkeit .. wirst du auch nicht von mir e. 99 etc.
2) refl.:
a) mit Dat. (vgl. 1a): Entziehe sich nicht Eins dem Andern. 1. Kor. 75 = Entziehet euch nicht einander. Eß; Ich rang, mich solchem Schlafe zu e. Cham. 4, 157; In der Gegenwart, die sich den Jdeen entzieht und ebenso bar ist jeder Geschichte-schaffenden Genialität. Fichte 8, IX; Sie werden sich .. der Dankbarkeit einer Familie nicht e., die Ihnen soviel schuldig ist. G. 17, 366; 1, 57; Ein stärker Laster heißt dich schwächern dich e. Haler 86; Ihr Haupt, dem seines Armes Stütze sich Sanders, deutsches Wörterb. II. entzog, | stürzt’ auf das Kissen. L. Nath. 1, 1; Luther 5, 267a; Daß er sich ohne Nachtheil seiner Ehre dem Losen nicht e. könnte. Möser Ph. 2, 233; Sch. 88a; 412b; 505b; 745b; Uz 1, 102; Sich dem öffentl. Tadel zu e. W. 7, 184; 20, 164; 30, 293; Umstände, die sich jeder Berechnung e. [unberechenbare] etc.
b) (s. a und 1d) veraltend, mit abhängigen Präpos., z. B.: So sollst du dich nicht e. von ihnen. 5. Mos. 22, 1 [so musst du dich ihnen nicht e. Mendelssohn; Zunz]; Spr. 24, 11; Jes. 58, 7; Daß ihr euch entzieht von allem Bruder, der etc. 2. Thess. 3, 6 [Daß ihr euch zurückziehet von jedem Bruder, der etc. Eß] etc.; Der aus Thetis’ Armen sich entziehet. Nz etc.; Daß sich der Arzt wohl selbst für [= vor] seiner Luft entzeucht. Fleming 84, schaudernd wegwendet etc., auch (s. e): Dann in der Freunde Gedräng entzog er sich. V. Il. 13, 533, entwich er, zog er sich zurück.
c) (s. a) mit Genit. st. Dat., früher häufig (s. Benecke 3, 927b, vgl. entzeihen). Butschky Patm. 91; Keisersberg Sünd. 12a; Nach ihren Grundsätzen verbunden, sich ehrlicher Leute, welche sie die Kinder der Welt nennen, zu e. L. 1, 451; Keine Schulter entziehet sich seines Gehorsams. Olearius B. IV; Entziehe dich deiner Freunde nicht. 100a; Wenn man sich der öffentl. Gebräuche e. will. Rabner 1, 74; Wenn sich die Gutgesinnten der Staatsgeschäfte e. JGSchlosser Plat. 250; Stumpf 374b; 540b; 642a etc.
d) (s. a) zuw. mit Infin. und zu, z. B.: Unstreitig konnten sich zwar weder Ritter noch Burgermeister [Dem] e., eine Viehschatzung oder Pflugschatzung zu verwilligen. Spittler Han. 1, 159; So konnte sich jetzt kein Einwohner .. mehr e., dem jungen Manne .. freundlich entgegenzukommen. Tieck NK. 4, 310 etc.
e) (s. a) zuw. ohne abhäng. Vhe. Hiob 19, 14; Gal. 2, 12; Daß er um Liebes und Leides | nicht sich entzöge; er solle sich stellen. G. 5, 133; Und die Regentin entzieht sich! 9, 227 [ihm; zieht sich, wo sie ihm beistehn söllte, zurück]; Endlich entzog [entfernte] ich mich ganz sachte. 21, 132 etc.
3) [4] intr. (sein) = entfliehn (selten): Dem Winde wollt’ ich schnell e. | und vor dem wilden Sturme fliehen. Opitz Ps. pag. 104; Wann ich hinauf gen Himmel reist, | kann ich dir nicht e. Waldis Ps. 139, 3 etc.
4) Entzogenheit: Im trauten Schatten stiller Entzogenheit | fand ich den Frieden etc. Salis 115, gw.: Zurückgezogenheit, vgl. Entzug.
5) Die Entziehung der Nahrung, der Kost, des Schutzes, der Koncession etc.; Die Schmach der Amtsentziehung. Mag. des Ausl. 359a; Kostentziehung. DMus. 15, 1, 309 etc. Entgêgen-: nam. [4] 1. Mos. 32, 6; 4, 20, 18 etc.; Zog Alt und Jung dem Jubelschall | der Kommenden entgegen. B. 13a; Göckingk Lieb. 33; Platen 4, 287; Zunz (Hiob 39, 21) etc. Er-:
1) (zumeist oberd.):
a) durch Ziehen bewegen: Daß sie gar das Netz nicht konnten e. SClara EfA. 2, 533; Die vier kleinen Pferde konnten meine Halbchaise kaum e. G. 25, 86; Keisersberg Post. 2, 65; Seine . . Wiege e. Rockenphil. 1, 47; Ryff Th. 196 etc.
b) [1y] Einen Damm, Wall e., ziehnd errichten (selten); Laß ihn .. Felsen ebnen und Gebirg’ e. Sturz 2, 342 etc., s. 3a.
c) (vgl. b) refl.: sich hin-z–d erstrecken: Der Büchwald, der sich vor Zeiten bis an den Bodensee erzogen hat. Stumpf 392a; Auf einem spitzigen Horn des Gestads, welches sich vom Erdreich weit hinein in den See erzeucht. 395b; 421b; 522b; 523a; 619au. v.
d) Daher auch dies Land viel Viehs erhaltet, erzeucht groß Gut aus Milch, Käs, Zieger. 523a = zieht [s. d. 1e, Schluß], vgl. auch 2a: Gärberz.; Gotthelf und erzeugen.
2) [1v] s. auf-z. 14, auch für den Untersch. und die Belege, vgl.: Ursprünglich heißt das Wort e., wie das lat. educare, Etwas mit Fleiß und Absicht ziehen. Arndt Fragm. 1, 43 etc., bes.:
a) Erzeugnisse des Pflanzenreichs etc. e, eig. und bildl. z. B.: Die Rosenstöcke, so man zu Jericho erzeucht. Sir. 24, 18; Gieb, daß der Sommer deiner Gnad’ | in meiner Seele früh und spat | viel Glaubensfrücht’ erziehe. PGerhard (Wackern. 2, 480²); Meine Bäume, die ich pflanzte, die ich erzog. G. 9, 351; Man pfropft, man erzieht und endlich, wenn sie [die Bäume] Früchte tragen etc. 15, 137; Ich erziehe schon die ganze Woche an einem Strauße für Sie auf morgen. Stein 1, 98 etc.; Mit kräftig erzogenen 3—4“ hohen Eichen. Gärberz. 8, 57b; Flächen, auf welchen Glanzlohe erzogen wird (s. 1d) 86b (In den .. zur Loherziehung geeigneten Landestheilen. 85b); Der die Bäume sehr liebte, wohl verstand und viel daraus erzog (vgl. 1d). Gotthelf Sch. 72; Freundlich hat sich den Garten der freundliche König erzogen. Körner 1, 404; Blumen, welche Elise sich selbst erzog. Prutz Ob. 3, 130; Was er [der Pflüger] noch erzogen, zertrat ihm Jagd und Strauß. Reithard 43; Früchte, die ich selbst erzog. Salis 26; Die Kopfweide wird aus einem .. ziemlich starken Steckling erzogen. Schacht 103; Blumen, die ich selbst erzogen. Sch. 9b; Kinder der verjüngten Sonne, | Blumen . ., | euch erzog zu Lust und Wonne | .. die Natur. a; Einer Nachwelt . ., | die seine [des Fruchtbaums, bildl.P Senker erzieht. Thümmel 8, 80; Dann schliefe, was du hier erzogst, | dann schliefe noch, verhüllt im Keime, | der Gartenhain voll Blumenphantasie etc. (bildl., vgl. c). Tiedge Ur. 2, 40 etc.
b) Menschen e. Thiere sich zum Nutzen, zur Lust etc., z. B.: Die jungen Fasane, so erzogen werden. Döbel 1, 141b; Bei so wilder, gewissermaßen roher Beschäftigung, Thiere nährend und e–d. G. 18, 299; So man die Murmelthiere von Jugend bei den Menschen erzeucht, lernen sie mancherlei Speis essen. Stumpf 610a; Ihn [den Hengst], welchen zur Hoffnung des Stamms zu erziehn du gedenkest. V. Ländl. 3, 471; Fasane, die in einer gut eingerichteten Fasanerie erzogen worden sind. Winkell 1, 371 etc.
c) Eltern oder deren Vertreter etc. e. Kinder, über eine nach Grundsätzen geregelte bestimmende und bildende Einwirkung auf deren leibliche, geistige, sittliche Entwicklung, wonach denn e. von Thier-Eltern nur in einer Art Vermenschlichung, z. B. in der Thierfabel (G. 5, 130) gilt (vgl. auf-z. 14c). Bildlich und verallgemeint wird dann e. auch angewandt auf Etwas, das gleichsam aus dem Stande der Kindheit allmählich in einen entwickelteren und reiferen übergeht (s. a), z. B.: α) ohne abhäng. Präpos.: Der Säugling wird von der Amme, wird mit der Flasche aufgezogen; das Kind wird von den Eltern, Lehrern etc. erzogen; Wer seine Kinder lieb hat, | erzieht mit Strenge sie, | damit nicht später härter | das Leben erst sie zieh etc.; Ich habe dich erzogen und lassen groß werden wie ein Gewächs auf dem Felde (s. a). Hes. 16, 7 etc.; Du hast mich erzogen und meiner gepflegt. Cham. 3, 234; Wo sich, nach der Natur, menschlich der Mensch noch erzieht. G. 1, 263; Tapfer: Spanien erziehet | keine Memme. H. Cid 11; Die Kinder müssen erzogen, nicht ver- zogen (s. d. 1a) werden. Jris 6, 315; Weil ihr Verstand noch in der Wiege liegt und darauf wartet, daß sie ihn e. Klinger 10, 115; War ja wohl | natürlich, wenn das Christentöchterchen | recht gut von euch erzogen werden sollte, | daß ihr’s als euer eigen Töchterlein | erzögt. .. Wenn ihr die Christin durch die zweite Hand | als Christin auf-e. lassen. L. Nath. 4, 7; Über ihren Stand [Ggstz.: standesgemäß] erzogen. Lewald W. 1, 48; Ehe das Mädchen zur Mutter heranreift, muß es sich gebildet und erzogen haben durch die Liebe. NRom. 1, 10; Daß er aus mir einen tüchtigen Geschäftsmann e. werde. 232; Ich erzog mich, um ein Erzieher (s. d.) zu werden. Gschl. 1, 192; Daß das deutsche Volk .. auf dem Wege ist, sich selbst zu e., d. h. vom Schicksal sich e. zu lassen. Monatbl. 2, 228a; Nur Der erzieht’s [das Kind], wer es zu sich heraufziehn kann. Rückert W. 4, 108; Sobald ein [spartan.] Knabe das 7te Jahr erreicht hatte, wurde er ihnen [den Wärterinnen] genommen und mit Kindern seines Alters gemeinschaftlich erzogen, ernährt und unterrichtet. Sch. 1021b; Sie [die Phantasie] hat den mächtigen Gesang erzogen, | der etc. Tiedge Ur. 4, 111; Die ihre Milch gesogen | und die sie, Gott sei Dank! so schön und groß erzogen. W. 11, 168 etc., s. γ; auch mit Angabe des Erfolgs; Die ihre Kinder förmlich todt e. Wich. Lange 165. 8) mit abhäng. Präpos., z. B.: Er, an der Bibel erzogen und durch ihre Kraft genährt. G. 21, 226 etc., vergl. (s. a): Immer erzieht am Spalier, wie den Fruchtbaum, so den Geschäftsmann. Brinckmann Gd. (1804) 184 etc.; Jemand für seinen Beruf e.; Die Erde . . zeigt von fern uns neue Erden, für die sie uns erzieht. Tiedge Ur. 4, 167 etc. und bes. mit zu, z. B.: Einen zum (oder für den) Soldatenstand; ihn zum Soldaten e.; Man erzieht verwilderte Kinder zum Guten. G. 31, 224; Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen zu Müttern. 15, 213; Jeder Mensch ist beschränkt genug, den andern zu seinem Ebenbild e. zu wollen. 16, 140; Hartmann E. 183; Kinkel E. 9; Sch. 232b; 1133a; W. 35, 141; Wolfsohn 220 2, 28; Zschokke 1, 360 etc. γ) adjekt. Partic. pass. mit Bstw., z. B.: Du kriegerzeugte [s. d.], schlacht- erzogne junge Brut. G. 12, 173 etc., bes. mit verschmelzendem Adv.: Besser[-] erzogen, mehr unterrichtet und aufgeklärter. Kohl Irl. 2, 292 etc.; Ein übelerzogener Prinz. W. 5, 190 etc. (vgl. schlecht-erzogen); Jst Das ein Schicksal für die Weicherzogne, | die in der Wiege Königin schon war? Sch. 406a etc.; Wohlerzogene Menschen. Börne Par. 5, 293; Redensarten, die uns wohlerzogenen Leuten immer zu Gebot stehen. Prutz Ob. 3, 123 (mit iron. Färbung); Unter den wohlerzogensten von uns Europäern. W. 29, 399; 33, 84 etc., mit Fortbild.: Äußerlich verziehen sie keine Miene und hüllen sich in das todte Grau der Wohlerzogenheit. Lewald W. 2, 126 und als Ggstz.: Unerzogen, versch. ungezogen, s. [6] nam. von Kindern = unmündig; in dem Alter, wo sie noch der Erziehung bedürfen etc.: Daß ich die unerzogene Waise meines Freundes bestehlen soll. L. 1, 518; Mit seinen Eltern grau, mit seiner lieben Frauen und un- erzogner Zucht das bitter Elend bauen. Opitz (Wackern. 2, 307²³); Rabner 3, 83; 296 etc.; bildl.: Ruhig begünstigt | sie [die Natur] das muntre Bemühn der vielfach bedürftigen Kinder. | Unerzogen schwärmen sie fort. G. 2, 294 etc.; dann aber auch zuw.: der Erziehung, die man haben sollte, ermangelnd; ungebildet, roh etc., z. B.: Sprachschnitzer . ., die nur dem unerzogensten Theile des Volkes zu verzeihen sind. W. 33, 364 etc.; s. ferner das Folg.
3) Erziehung, bes. zu 2, z. B.:
a) (s. 2a, vgl. 1b) Zu Erziehung lebendiger Zäune sehr dienlich. Döbel 3, 21b etc.
b) (s. 2b) Von der Erziehung und Erhaltung der Fasanen. 1, 136a; 138b etc., nam. aber:
c) (s. 2c) Erziehung heißt: die Jugend an die Bedingungen gewöhnen, zu den Bedingungen bilden, unter denen man in der Welt überhaupt, sodann aber in besondern Kreisen existieren kann. G. 32, 284; Welche Vorzüge giebt einem Menschen von edler Geburt eine standesmäßige Erziehung! 10, 161; Ich betrachtete den Menschen . . in mannigfaltigen Erziehungen. Hölderlin H. 1, 64; Die Erziehung zur bürgerl. Gleichheit. Lewald W. 3, 131; Mit dieser körperl. Erziehung ging eine ebenso große Sorgfalt für die Entwicklung meiner geistigen Fähigkeiten Hand in Hand. Seeh. 1, 67; Die Erziehung war ein wichtiges Werk des [spartan.] Staats und der Staat ein fortdauerndes Werk dieser Erziehung. Sch. 1021a; Die spartanischen Wärterinnen wurden wegen der harten Erziehung, die sie den Kindern gaben, in ganz Griechenland berühmt. b etc.; auch prägn. = Bildung, Gesittung etc.: Er hat keine es fehlt ihm an Erziehung etc. Zsstzgn (vgl. 5): Die heilende oder Gegenerziehung. IP. 36, XXVI; Die Geisteserziehung. Nat.–Z. 18, 101; Meine zärtliche, vornehme Hoferziehung [höfische]. W. 36, 24; Das Hauptziel der spartanischen Jugenderziehung. Kriegk 1, 284; Die engl. Officiere hätten durch ihre sorgfältige Jugenderziehung eine sehr gründliche klassische Bildung. Rellstab Leb. 1, 98; Kindererziehung; Das beste Gegengift seiner widersinnigen Körpererziehung. IP. Wahrh. 1, 91; Massenerziehung der Kinder. Nat.–Z. 18, 101 [gemeinsame]; Dank der Vernunft und der edleren Menschenerziehung. V. 2, 21; Die Modeerziehung eines jungen Römers. W. HB. 2, 11etc.; Daß auf diese Weise unter uns keinesweges Volkserziehung, sondern eigenthümliche deutsche Nationalerziehung entstehe. Fichte 7, 277 (vgl. Nation); Seine Erziehung oder Nicht- erziehung. Scherr Bl. 1, 81; Die Öffentlichkeits- erziehung von Jahrhunderten. Ense B. 3, 457; Wie selten entgeht ein Prinz dem Fluche der Prinzenerziehung! Scherr Bl. 1, 146; Selbst erziehung. Lewald W. 3, 33 etc.
4) Erzieher etc., s. u.
5) Doppelzsstzg. zu 2, nam. 2c, z. B.:
a) Einem Etwas ab-e., durch Erziehung benehmen, abgewöhnen (Ggstz. an-e.), z. B.: Leidenschaften . ., die man ihm ab-e. soll. Tieck 1, 126.
b) An-e.: e) Einen an-e. (selten) = auf-e. (s. d.), z. B.: Simurg erzieht ihn zum muthigen Jüngling an. Görres H. 1, XLV, vgl.: Volkserziehung ist Anerziehung zum Volksthum. Jahn V. 181. 8) Einem Etwas an-e. (s. Ggstz. ab-e.), durch Erziehung anhaften machen, angewöhnen etc.: Vielen Menschen .. ist ein solcher Aberglaube anerzogen. Börne 3, 301; In der Schauspielkunst, die sich wohl bei ausgesprochenem Talent ausbilden, aber nicht summarisch an-e. lässt. Devrient 3, 327; Wir haben angeborene und anerzogene Schwächen. G. 21, 126; 26, 315; Gutzkow B. 110; 296; Herrig 36, 57; Den Kindern Achtung einzuflößen und an-zu-e. für die Bedeutung dieses Baumlebens. Holtei Ob. 1, 61; König Jer. 2, 205; Lewald W. 1, 83; 214; 2, 173; Ad. 2, 25; Was uns gleichsam mit der Ammenmilch anerzogen wurde. Mügge Standp. 264; IP. 45, 35; Schücking Gschw. 1, 43 etc. Dazu: Wo anfassen? Wo das unmittelbare Talent von seinen Anerzogenheiten trennen? Gutzkow Goeth. 251 = anerzogene Eigenschaften etc.
c) Auf-e., z. B. Jes. 1, 2; Dan. 1, 5 etc.; Wo sie [die Jugend] in ihrem Eigenwillen auferzogen wird. Agricola 635; Er hatte sie vom Kalb an auferzogen. Auerbach D. 1, 6; Dichter . ., | die Deutschland auferzog. Bodmer 17; Die Blumen, die meine pflegende Hand auferzog. Geßner 1, 43; So haben | mich .. hehre Musen | auferzogen. G. 2, 19; 13, 17; Jris 6, 366; Von Fremden werden sie [die Kuckucke] ausgebrütet, | aufgepflegt und auferzogen. Laube Br. 79; L. Nath. 3, 10; 4, 7 (s. o. 2ac); Mühlpforth 2, 24; Müllner 5, 136; Den Buchs des schlanken Wuchses | hat die Schönheit auf- erzogen. Platen 2, 349; 115; Ryff Th. 13; Sch. 409a; b; Wo die Gesellschaft Jesu .. | für Englands Kirche Priester auferzieht. 410a; Wo dich der gnäd’ge Vater dieses Landes| zur ernsten Pflicht durch Trübsal auferzog. 418a; Schlegel Jon. 4; Willst du sie zu Bürgerinnen | eines edeln Lebens auf-e. Tiedge Ep. 1, 278; Uhland 216; Wer war’s, der dich, Hellene, | zur Menschlichkeit so hoch | vom Wildling auferzog? V. 4, 40; Wackern. 2, 496⁴¹; Durch weises Auf-e. Weichmann 1, 210; Weiße Lyr. 215; W. 3, 49 etc. Dazu: [Daran] ist Auferziehung Schuld. Cronegk 2, 133; Die Auferziehung einer hoffnungsvollen Nachwelt [obj. Genit.]. Engel 1, 222; Ich bin Ihnen meine Auf- erziehung schuldig. Gellert 3, 330; 32; 34; Günther 169; H. Ph. 3, 161; L. 3, 129; Die Auferziehung der [= durch die] Stiefmutter [subjekt. Genit.]. Olearius Ros. 113b; Bei Auferziehung der Könige [objekt. Genit.]. 79b; Rabner 1, 90; Die glücklichen Folgen der Auferziehung eines vernünftigen Onkels [durch ihn]. Br. 9; Tieck NK. 4, 48; Wackern. 3, 797¹⁵; 867¹²; Zimmermann Nat. 12; Zinkgräf 2, 25 etc.
d) Als ich 30 Jahr alt war und also, nach spartanischer Art grade auserzogen, zum ersten Mal über Politik schrieb. Dahlmann Polot. 1, V.
e) Wenn man aber dieses weibl. Point d’honneur erst ein-e., ja einpredigen muß. IP. 1, 167; 64, 265.
f) Wie bin ich zu einem selbstsüchtigen .. Menschen heran-erzogen! Wich. Lange 247 etc.; Die Nation muß zu dem vernunftgemäßen Staat erst gebildet und herauferzogen werden. Fichte 7, 353; G. 1, 261 etc.
g) Ich bin der Rose miterzogen. H. 9, 132; Rahel 2, 384 etc.
h) Kinder, die .. zum Schlechten gewöhnt wurden, können [nicht] .. wieder gehörig zum Guten umerzogen werden. Gartenl. 13, 159a.
i) Langweiligkeit ist .. eine Sünde und, würde sie als solche gerügt und wegerzogen, so etc. JKinkel Ib. 2, 117 u. ä. m. s. I Fehl, Anm. 2. weg-z., weiter ziehn: 1) tr.: Sie zog ihn eilends brünstig fort. Günther 295; Lewald NRom. 1, 103; Den Schleier von der schrecklichen Stunde f. Prutz Ob. 3, 185 etc., auch (s. Es 7): Da zog es mit sammtenem Händchen ihn fort. B. 33a; Sch. 65b etc. 2) ref.: Der schwache Faden, der sich aus dem manchmal so breiten Gewebe des Wissens .. durch alle Zeiten fortzieht. G. 39, 59 etc. 3) [4] So zog auf dem staubigen Weg der drängende Zug fort [weiter]. 5, 8; Wie mich sonst die Wolken schon reizten, mit ihnen fort in fremde Länder zu ziehen, wenn sie hoch über meinem Haupte wegzogen etc. 14, 159; So „zoh’“ Achilles fort. Opitz 2, 117; Auf gut Glück f. Tieck DQ. 1, 17; Die fremde[n] Wörter ..als„marschieren“ für „aufbrechen“ oder „f.“ Zinkgräf 1, 209 etc. nam. [4a]. Hêr- etc., tr.; ref.; intr. (sein), z. B.: Man zog die Harken .. hin und her. B. 77a; Iros wird bald h. sein Unglück. V. Od. 18, 73; Einen Nimbus drüber h. W. 34, 169; Den Mantel um sich h. W. 3, 27 etc.; Die Apenninen, welche sich von Tivoli h. G. 23, 222 etc.; Im traurigen Hin- und H. 5, 39; Vor ihr her zieht blasser Neid. Rückert Morg. 1, 48; Sch. 437a etc.; Hergezogen kommen. 88b; 98b etc. Wie von einem bösen Geiste an den Haaren hingezogen. G. 19, 294; Ein höheres Geschick, das sie hinzieht. 31, 98; Sie werden zur Betrachtung .. hingezogen. 32, 178; 30, 427 etc., auch: Es (s. d. 7) zieht mich grausend hin und zieht mich schaudernd | mit dunkler, kalter Schreckenshand zurück. Sch. 510b etc.; ferner [1y]: Scheidemauern durch sie hin-zu-z. L. 10, 269 etc.; ferner: Etwas hin-z., in die Länge ziehn, verzögernd hinhalten; Die Weise, wie sie das Vh. zu Baron Albert hinzieht und gleichsam in der Schwebe erhält. Prutz Ob. 3, 134, auch: Einen hin-z. etc.; refl.: Etwas zieht sich hin, zeitlich (verzögert sich etc.) und räumlich (sich ausdehnend erstrecken): Urwaldwildnis, die sich, von spärlichen Rodungen unterbrochen, hinzog. Scherr Pilg. 1, 189 etc., vgl. intr.: Lang hin-z–de Waldungen. Gartenl. 9, 2a; Ein Sumpf zieht am Gebirge hin. G. 12, 289; Körner Sch. 4, 382 etc., häufiger von etwas sich wirklich Bewegendem: Da der ungeheure Zug geballter . . Wolken von der Südspitze der Halbinsel nach den nördlichen Gebirgen unaufhaltsam hinzieht. G. 33, 281; Opitz 1, 321; Tiedge Ur. 1, 350; 2, 261; Uhland Nott. 208 etc.; auch: Hin- und wi(e)der-z. G. 21, 140 etc.; ugw.: Wenn der Hirsch hin und wieder gezogen hat [statt ist]. Döbel 1, 19a etc. Veralt.: hin-z. Brant N. 38²²; 103³⁶ etc. = (zum Tode) ziehn, Seel ziehn, in den letzten Zügen (s. d. 9) liegen, vgl. Zarncke Br. 373a und außer dem dort Angeführten auch niederd. seeltagen. Brem. W. 5, 42 etc. Indem er mir die Pistole herabzog. G. 14, 54 etc.; Wird er uns All... in seinen Fall hinabziehn. Sch. 359b; 386b; 63b etc.; Des Schattengangs, der sich hinab ins Dunkel zieht. Tiedge Ur. 4, 419; Laß zuerst mich, ohne dich, hinab-z. [-gehn]. Platen 4. 282; Luk. 19, 37 etc. Er hat sich der Masse anzunähern, die er an sich heran-z. will. G. 22, 376; 18, 295; 31, 250; 39, 236; 15, 15 etc.; Die zum Dienst im stehenden Heere nicht herangezogen [herangebildet] waren. Freytag NB. 521; Er hatte sich den Heinrich speciell zu seinem Leibdiener herangezogen. Prutz Ob. 2, 158; Sch. 320b etc.; Im Westen Nebelwand, die sich nach und nach heranzog. G. 40, 322 etc.; Ein Hagelregen zog heran. Blumauer 2, 67 etc.; Sie zog mich zur Erd’ ab, zum Himmel hinan. G. 10, 298; 1, 311 etc. Nur Der erzieht’s [das Kind], wer es zu sich heraufziehn kann. Rückert W. 4, 108 etc.; Wolken .., die über ihr Glück sich heraufziehn. G. 5, 80; Kl. M. 2, 135; Matthisson A. 8, 152 etc.; Als die Sonne nunmehr hinsank und das Dunkel heraufzog. V. Od. 10, 478; Il. 17, 455; Sie ziehn die Straße herauf, hinauf etc.; Wir rasselten einen Steinweg hinan, der sich auf einen hohen Berg hinaufzog. Eichendorff 3, 48; Nebel, | welcher hinauf sich zog. Kl. M. 2, 278; W. 16, 54 etc.; An hinabstreichenden Wiesen, hinauf-z–den Äckern. G. 18, 110 etc. Die Gewinnste .. aus einem .. Glücksrade heraus- gezogen. Arnim 245; G. 14, 166; Wer den Karren in Dreck geschoben, mag ihn auch wieder heraus-z. Klinger F. 94; [Er] zieht . . aus tiefer Brust | den längsten Seufzer heraus. W. 15, 83 etc.; auch: Es ist nicht immer nöthig, daß die Vernunft diese Ideen aus den Erscheinungen herauszieht, sie kann sie auch in dieselben hineinlegen. Sch. 1111a; Nicolai 6, 228 etc.; Sich aus etwas Schlimmem, Unangenehmem etc. heraus-z. Claudius 6, 85; G. 26, 188; Sch. 896a; W. 11, 201; 20, 8 etc.; Er zog mich zur Thüre hinaus etc.; Etwas zieht sich ins Lange (L. 13, 549), in eine entsetzliche Länge (W. 6, 76) hinaus; Daß die Session sich über zwei Stunden nach Mittag hinauszog. 1, 127 etc.; Zum Fenster, da ziehen die Winde hinaus. G. 1, 156; 69 etc. Etwas herbei-z. (Ense T. 1, 271; Sch. 342a etc.), bei den Haaren herbei-z. (W. 24, 31 etc.); Ein Wetter zieht herbei. G. 8, 273 etc. Etwas hindurch-z. (s. durch-z. I1); auch: Da zog es (s. d. 7), wie ein warmes auflösendes Thauwetter durch den ganzen Schneider hindurch. Hebel 3, 400 etc.; Scherz, der sich durch alle platonischen Werke hindurchzieht. Wackern. 4, 1208¹; G. 20, 83 etc.; Die Brücke war auseinandergesprengt und Nichts hinderte die Schiffe, mit vollen Segeln hindurch-zu-z. Sch. 874a etc. Die Ankunft eines Frauenzimmers, die hier [in das Zimmer] her- ein-z. sollte. G. 15, 289 etc.; Die Kapelle in seinen Plan mit herein-zu-z. 159 etc.; Daß sich der Hauptstreit um die Mithereinziehung von Litthauen .. handelte. Gneist Pol. 20 etc.; Fanden uns bald in einen Kreis hineinge- zogen, der etc. Lewald Seeh. 1, 75; Ob er gleich .. mit jedem Blick sie ganz in sich hinein-zu-z. | .. schien. W. 11, 163 etc.; Sie ziehen sich wieder in sich selbst hinein. G. 9, 71 etc. Hernieder-z., s. nieder-z. Wahrheiten, die bisjetzt nur das Eigenthum der Wissenschaft waren, in das Gebiet der schönen Künste herüber-zu-z. Sch. 770a etc.; Des Herzogs Regiment rüstete sich, hinüber-zu-z. G. 25, 148; Pyrker 310 etc. Ich ziehe .. | meine Schüler an der Nase herum. G. 11, 18 etc.; Im .. Wege, der .. sich an des Ölbergs Fuße herumzog. Kl. M. 11, 1450 etc.; Um das Eckhaus sahen wir einen Trauerzug herum-z. G. 18, 334; 9, 118; Daß das Kind mit Bettlern und Gaunern sei herumgezogen. Hebel 3, 198; Schelling 2, 2, 334; W. 9, 132; Luc. 6, 55 etc. Steckten’s [das Fleisch] an Spieße, | brieten .. und zogen es alles herunter. V. Il. 1, 465 etc.; Erst, wenn sie Jemand zu sich heruntergezogen und in seiner besten Eigenart vernichtet. Immermann M. 2, 146; Merck’s Br. 2, 24; Die französische Kritik, verneinend, herunter-z–d. G. 22, 44 etc.; Es zieht am Kocher ein Trupp Reichsvölker herunter. 9, 76 etc.; Hinunter-z., tr. (G. 35, 345; Schlegel Haml. 4, 7); intr. (Pyrker 308). Etwas oder Einen hervor-z. Cham. 4, 144; Forster Jt. 1, 56; G. 32, 194; IGJacobi 3, 136; Sch. 408b; Stumpf 608b; W. HB. 1, 110; Zog aus der Brust ein Ach, | wie einen Dolch hervor. Rückert Rost. 76b etc.; seltner: Er zog den besten Vortheil hervor. G. 14, 162 etc.; refl.: Zog von dem Fluß .. | ein Nebel sich .. sacht hervor. 1, 1 etc. und intr., vgl.: Im Lenz ich wieder ,,fürher zeuch“. HSachs (Wackern. 2, 106¹). Die Decke etc. hinweg-z. Sch. 1032b; Tiedge Ur. 4, 278 etc.; Wie fühl ich mich . . | von diesem Schreckensgott hinweggezogen | zu dir! G. 35, 213 etc.; Er zohe wieder hinweg etc. Murner Ul. 46 etc. Einen als Beistand hinzu-z. etc. I. Hínter-: 1) nach hinten ziehn; auch refl. = sich zurück-z. Opitz Schäfer. (Bresl. 1630) 19. 2) (schles., s. hinter, Schluß) = hinunter-z., z. B.: Sorbeo, .. etwas Flüssiges .. schlürfend in sich ziehen, hinterschlürfen, h. Scheller Lat. Wörterb. II. Hinter-: (veralt.) 1) (Kriegsk.) Den Feind h., so ziehn, daß man ihm in den Rücken kommt. Stumpf 503a; 602a; 647a etc. 2) Er hinterzog es [zog es hin, verzögerte es], bis etc. Schweinichen 3, 277 etc.
Fêhl-: Fórt-: Hēīm-: Lōs-:
1) tr.: ziehnd Etwas losmachen, z. B.: Die gespannte Senne des Bogens l. (vgl.
2) etc. 2) ohne Obj. oder intr. (haben):
a) (s. 1) Auf, gegen, über Einen oder Etwas l., bes. bildl.: die Pfeile des Spottes, des Schimpfens etc. loslassen etc., z. B.: Ein bittres L. auf Alles, was nur irgend eine tadelhafte Seite hatte. Bahrdt 1, 319 etc.; Von der Kanzel herab gegen Sabbathschänderei l. Ense T. 2, 214; An der Tafel hat eine Dame gegen Bonnet losgezogen. Jv Müler Schr. 13, 184; W. 17, 115; Flog mit dergl. Argumenten gegen die Tanzkunst los. Luc. 4, 423; Wie unziemlich sie wider ihn loszögen. W. 14, 30 etc.; Über Einen (Stiling 4, 14) oder Etwas (Kompert Gass. 2, 28) l. etc.
b) (s. 1) scherzh.: einen Magenwind streichen lassen.
3) [4] intr. (sein): Er ist blind drauf losgezogen etc.; seltner mit sachl. Subj.: Da ist denn eines Tags der kleine Spring [Quell] an der Höhe losgezogen mit Gepolter. Alexis H. 1, 1, 253, hervorgesprudelt etc. Mít-: z. B.: Einen gleichen Strang m. etc. und [4]: Nach Wälschland zogen sie gewappnet mit. Sch. 529b; Fragt Einer, ob ich mitziehn will [als Lebensgefährtin]. V. 4, 98; Da ich im Danaervolke noch mitzog [als Streiter]. Jl. 9, 352. Nāch-:
1) tr.:
a) Einen oder Etwas n., ziehend folgen machen. Hohel. 1, 4; Zeuch mich dir .. | an der Liebe Banden nach. B. 12a; So bist du nun geflogen, | du schöne Seele du, und lässt unnachgezogen | den Leib. Fleming 144; Die Braune am Leitzaum n–d. Immermann M. 1, 265; Es braucht ein großes Beispiel, die Armen | ihm nach-zu-z. Sch. 374b; Uhland 379 etc.; Das wird nichts Gutes n. Adelung, gW.: nach sich ziehn; Du ziehst Schlangengewinde dir nach. G. 1, 297, sie folgen deinem Wege, kommen hinterdrein etc.
b) nachträglich Etwas ziehn, z. B.: Jst das Seil nicht straff genug gespannt, so muß es nachgezogen werden; Die mit Bleifeder gezognen Linien mit Tinte n.; Daß die Züge [des Gewehrlaufs] nicht mehr tief genug sind; sie müssen dann von Neuem nachgezogen werden. Prechtl 6, 518 etc.
c) Etwas nach einem Muster etc. ziehn, z. B. schreibend, zeichnend: So wie der feinste englische Bleistift die geübteste Hand nicht in den Stand setze, diese Linien nach-zu-z. G. 23, 399 etc.
2) [4] intr. (sein): ziehnd folgen. 1. Mos. 24, 61; Joh. 6, 3; Ich bin schon oft ihr listig nachgezogen. G. 10, 242; Klinger Gris. 131; Der Balg wird ihm [dem aus dem Dienst Ziehnden] wohl n. Rabner 3, 29; Delphine waren nachgezogen. Schlegel Gd. 1, 176; Die nord’schen Lords, die dein Panier verschworen, | ziehn meinem nach. Sh. 8, 202 etc., s. auch nachhängen a. Nīēder-: Demuth erhebt uns ebensosehr über Kleinmuth als sie uns von Hochmuth niederzieht. FBaader 15, 296; Wiewohl sein Panzer schwer | von Stahl ihn niederzieht ins Meer. Rückert Morg. 1, 39; Sch. 34b; Aufdonnern wird die erste Schale, niedergezogen vom Gewicht der andern. Schubart 2, 28; Tieck NK. 2, 145 etc. Nōth-: s. Nothzucht. I. Ǖber-: 1) Etwas ü., über etwas Andres: Sogenannte Scharwary’s zum Ü. ALewald 1, 25 (s. Charivari 2); Ein Rock zum Ü. = Überzieher (s. d.) etc.; Sogar sollte die Nachtmütze nicht unmittelbar aufgesetzt, sondern vorher ein Netz, wo nicht gar eine feine lederne Mütze übergezogen werden [über den Kopf]. G. 18, 215 etc.; s. II 3a; Eine Zieche ü., übers Pfühl etc. (vgl.: Das Pfühl mit einer Zieche überzīēhen, s. II 3) etc. 2) [1z] Einem einen Hieb oder Eins ü. (mit dem Stock, Degen etc.).
3) Er ist bös auf mich, ich hab ihn gestern ein bischen übergezogen. G. 34, 265 = auf-z. (s. d. 16), foppen etc.
4) Etwas durch Ziehen sich überneigen (s. d. I) machen (vgl. 5a): Die Hände vorgeworfen und den Körper weit übergezogen. Engel 7, 229 etc.; seltner: Die enjambemerts, das Ü. [Hinüber-Z.] des Satzes in den nächstfolgenden Vers. Gruppe 1, 712.
5) [4] intr. (sein), z. B.:
a) Schwankten in einer Wage, die alle Augenblicke auf die Seite der Letzteren überzu-z. drohte. W. 6, 53, s. überschlagen (I 1b), vgl. 4 und II ö.
b) übersiedelnd nach einem andern Ort ziehn: Bestimmten Schillern 1799, nach Weimar über-zuz. Gervinus Lit. 5, 563 etc.
c) Dieses herrliche Theilnehmen an Jedem, der wie ein Mensch aussieht, welches daher sogar auf den Fremden und den Bettler überzieht [übergeht]. IP. Wahrh. 1, 31.
d) Der Hirsch ist da übergezogen, s. [4a] Schluß; s. ferner vorüber-z. II. Über-, tr. (und refl.):
1) (s. be-z. 3) Etwas überzieht ein Obj., verbreitet sich ziehend [s. d. 4] über das Obj. und bedeckt es: Eine Wolke überschattete sie. .. Da sie die Wolke überzog (versch. 4a). Luk. 9, 34; Seine Stirn, meistens auch sein Blick wurde von dem Nebelgewölk des Verdrusses oder vollends von den düstern Donnerwolken des Zornes selten überzogen. Arndt Stein 61; Nebel . ., | die noch den trüben Blick der Jugend ü. Cronegk 2, 110; Trauer überzieht ihr Gesicht. Sch. 746b; Indem Schamröthe seine Wangen überzog. W. 8, 122 etc., auch: Ein Fleischgewächs, das [Höcker, der] ihm schon in der Wiege | den Rücken überzog. Pfeffel Fab. 2, 113 etc.
a) refl.: Mag mit Moos der glatte Stamm sich ü. G. 13, 297; Daß ich aus meiner weichen Schneckenhaut eine steinerne Schale ausschwitzte und mich damit überzog. IP. Fat. 1, 90; Er sieht .. | die weiße Brust .. | mit Rosen sich auf einmal ü. W. 10, 40.
b) faktit. (vgl. 3a) Antlitz, das ein innerer Gram mit .. Lilienblässe überzog. Heinse A. 1, 174.
c) im Partic.: Von weißer Schafe Wogen | die Hügel überzogen. G. 4, 50; Vom Lotosteppich lieblich überzogen. Platen 4, 258; minder korrekt (vgl. 3c): Die Orangenstämme waren mit [statt von] Schmarotzerpflanzen überzogen. Lewald Seeh. 1, 26; Nataliens gluthüberzogenes Gesicht. Hopfen Per. 147; Durch heideüberzogene Strecken. Gartenl. 10, 204b etc., vgl. 3c.
2) (vgl. 1; 3 und be-z. 5) Ein Heer, der Feind überzieht das Land; Der Feldherr überzieht das Land mit seinem Heer, mit Truppen; Ein Land, einen Fürsten etc. mit Krieg ü.; Gab ihnen 40, 000 Mann .., daß sie das Land Juda ü. sollten. 1. Macc. 3, 39; 5, 15; Jud. 16, 30; Lufther ü. sie [die Kraniche] Diese [die Pygmäen] mit fährlicher Fehde. B. 206a; Rachel 4, 378; Sie überzugen mit gewaffneten Händen Ulyssen in seines Vaters Gau und Haus. Schaidenreißer XII; Stumpf 548b; W. Att. 1, 1, 20; Zinkgräf 2, 92 etc., selten: Eine napoleonische Überziehung [= Daß Napoleon Deutschland mit Krieg überzog] war unerhört. Immermann 12, 7, vgl. Überzīēher.
3) Das Objekt mit Etwas ü., Dies als Bedeckendes darüber ziehn (s. I 1; be-z. 4b; vgl. auch 1; 2):
a) tr.: Das Bett ü.; Den Koffer mit Leder ü. etc.; Er überzog die Cherubim mit Gold. Auch überzog er den Boden des Hauses mit goldenen Blechen. 1. Kön. 6, 28 ff.; 2. Mos. 25, 11; Sch. 113b etc.; Er überzog das Haus mit edeln Steinen zum Schmuck. 2. Chr. 3, 6 (vgl. be-z. 4b, Schluß) etc.; Mandeln, Fenchelkörner etc. mit Zucker ü. etc.; Der Alte überzog die Kohlen mit vieler Asche. G. 19, 322 etc.; bildl.: Die, statt ihr Land in Klosterketten | zu schlagen, es zum Auferblühn | mit Bürgerschulen, Ehebetten | und Weizensaaten überziehn. Thümmel 8, 34 etc., auch (veralt.): Daß die hohen Bischofe ihren Geiz mit dem Namen „Kirche“ überzogen haben. Zwingli 2, 15, diesen als Deckmantel dafür gebrauchen etc., vgl.: Daß die Päpst ihnen selbst böslich den Namen der Kirche überzogen haben. 14, sich damit bekleidet, sich ihn beigelegt haben wofür es (s. I1) korrekter heute wohl heißen müßte übergezogen.
b) refl., z. B.: So dick sie sich mit Schminke überzog. W. 12, 320.
c) pass. Partic. (versch. von obgleich oft nah grenzend an 1c), z. B.: Ein frisch überzognes Bett; [Mit Zucker] überzogne Mandeln etc.; Mit Spinnengeweb (SClara EfA. 1, 196), mit Spinneweben (Matthisson E. 1, 188) überzogen [von den Spinnen] etc.; Ein mit einer s. g. Bleiche überzogener [überspannter] Karren. Auerbach Dicht. 1, 69; Ein mit Leder überzogener Lehnstuhl. Eichendorff Lärm 46; Mit etwas Weichem überzogen. G. 40, 385; Gutzkow R. 3, 139; Lewald Seeh. 1, 20; Schwarz überzogen waren alle Wände. Sch. 441a; Einem Saale, dessen Wände ganz mit krystallenen Spiegeln überzogen waren. W. 2, 120 etc.; Das lederüberzogene Hottpferd. Immermann M. 1, 44 etc.
4) ziehend [s. d. 4], vorrückend, sich fortbewegend das Obj. überholen (s. d. II 1), z. B.:
a) fast = einholen: Wie der Hauptzug der Wolken .. an so eine Schlucht kommt, so lässt die Zugluft die Wolken nicht vorbei. . . Wenn wir glaubten, von ihnen überzogen zu werden (vgl. 1), so fanden sie wieder solch ein Hindernis und .. konnten .. kaum vom Fleck. G. 14, 218 etc.
b) (weidm.) Die Fährte ü., sie überschießen (s. d. II 3), darüber hinaus-, wegz., ohne sie zu beachten.
5) (schwzr.) faktit. zu I5a: die Zunge der Wage überschlagen machen; überwiegen (eig. und übertr.): Auf welcher Wage ward dein Leben abgewogen | und welch Gewichte hat zum Sterben über- eī“„e. überzeugen 3g. I.
Úm-: 1) in Bezug auf Anzug, Kleidungsstücke:
a) (mundartl.) etwas zum Anzug Gehöriges umnehmen (s. d.), umbinden etc., z. B.: Ich ziehe [binde] ein Halstuch um. Auerbach Ed. 98.
b) Stiefel, Schuhe, Strümpfe etc. um-z., so anziehn, daß, was früher auf dem rechten Fuß war, nun auf den linken kommt.
c) Sich um-z., sich umkleiden; sich anders an-z.; andre Kleidungsstücke anlegen. G. 21, 275; 276 etc.; auch tr.: Die Mutter zog das ins Wasser gefallne Kind um etc. 2) Etwas durch Ziehn umfallen machen: Den Baum um-z. etc. 3) Einen um-z., mund- artlich, veralt. st. herum-z., z. B. (s. Adelung), an der Nase; vgl. ferner in der ältern Spr. ohne das ge des Partic.: Daß der Gast dir zu Schmach in unserm Hause übel „umzogen“ (vgl. II), gepoldert und geschlagen wird. Schaidenreißer 78a etc. 4) intr. [4] von Pers. (a—e), z. B.:
a) (veralt.) statt umher-z.: Daß ich in Flüchten um-z. muß. 64b [15, 271]; Die Starken gingen und zogen um, daß sie alle Länder durchzögen. Zach. 6, 7; Jes. 16, 8 etc., auch als tr.: Und zogen das ganze Land um. 2. Sam. 24, 8 [Sie durchwanderten das ganze Land. Zunz]; Die ihr Land und Wasser umziehet. Matth. 23, 15 [Die ihr zu Land und Wasser umherreiset. Eß].
b) auf einem Umwege ziehen (vgl. e): „Führt uns nun den nächsten .. Weg.“ Wir müssen um-z. Die Wasser sind .. alle ausgetreten. G. 9, 119.
c) aus einer Wohnung in eine andre ziehn (dazu Umzug).
d) von Dienstboten etc.: in einen andern Dienst ziehn (dazu Umzug).
e) (schwzr.) „eine Musterung halten; Umzug, Milizmusterung.“ Stalder.
f) (vgl. b) von Wegen, Straßen etc.: Bogen machen, wodurch gegen die grade Linie ein Umweg entsteht: Fuhren im Wägli sie nach dem weit u–den Landweg. Baggesen 1, 231 etc., vgl. refl., s. [2m]. 5) [1y] die Linien des Umrisses (s. d.) ziehen: Wir befestigten das Licht, sobald es uns den wahren Schatten zeigte. Dieser wurde alsdann umgezogen. G. 29, 200 etc., vgl. (s. II): Er umzieht einen ungeheuren Grundkreis für sein Gebäude. 39, 66 etc.
6) (veralt.): Den Mund um-z. = ver-z. (s. d. 1c), vgl.: Unnatürliche Umziehung und Krümme des Mundes. Ryff Sp. 255a. II.
Um-, tr.:
1) s. I5. 2) [4] Personen um-z. Etwas, ziehn (gehn) um das- 220* selbe herum: Wir umzogen [zogen um. Zunz] das Gebirge. 5. Mos. 2, 1; Richt. 11, 18; Wenn ich deinen Palast umzog. H. 8, 196 etc. 3) [4] Etwas umzieht das Objekt, zieht sich um dasselbe herum, so daß es davon umgeben, umschlossen ist: Kerker, welche Gold umzieht. Gellert 1, 306; Ob nicht Todesfinsternis | unser Aug’ umziehet. Göckingk Lieb. 59; Ein grausames Wetter | hat All’ uns umzogen. G. 8, 58; Ein Mooskranz umzog, einer Tonsur gleich, seine Scheitel. Kinkel E. 24; Ungewitter . ., | das drohend uns umzieht von allen Enden. Sch. 334b; Die trübe Nebelhülle, welche 1000 Jahre [lang] den Horizont von Europa umzogen [hatte]. 10, 32b; Umzieht Fieberröthe die blassen Wangen. Thümmel 5, 123; V. Il. 3, 35; Die Augen umzog die finstere Nacht ihm. 5, 310; Od. 22, 88; Düstere Nacht umzog den Himmel. 13, 269; Ov. 1, 80 etc., s. d. Folg. 4) (s. 3) refl.: Die .. Haut . . umzog sich mit Schuppen. 151 [= Schuppen umzogen sie]; Wie schrecklich hat sich der Himmel umzogen! Contessa 4, 139; Das Thal umzieht sich mit Nacht. 140 etc. 5) (s. 3) faktit.: Das Objekt mit Etwas um-z., dies darum ziehn; es damit umgeben, umhüllen etc., z. B.: Ein feenhaftes Misch-Licht, das die Gesellschaft mit wundervollem Duft umzog. Brachvogel FB. 3, 127; Die Mumie .. mit Gips um-z. Mühlpforth Leich. 145; Fenster, die mit Reben einst mein Vater selbst umzog. Salis 82; Dem heitern Geist, | der die Nothwendigkeit mit Grazie umzogen [umkleidet etc.]. Sch. 25a; Dies Wasser wird ringsherum mit einer gar schönen Landschaft umzogen. .. Lindow liegt im See, damit umzogen. Stumpf 391a (heute gw. zu 3: davon umzogen); Schuf .. den Schild aus sieben Häuten | .. und umzog zum achten mit Erz sie. V. Il. 7, 223; Umzogen sie dann mit tiefem Graben die Mauer. 440; Mit Gold die Hörner u–d. Od. 3, 384 [Variante: Mit goldumzogenen Hörnern, s. 6]; Daß Satanas . . | mit blauem Dunst des Junkers Aug’ umzogen. W. 11, 199 etc. 6) im pass. Partic., zu 3 oder 5, was zuw. sehr nah an einander grenzt, vgl. 5, Stumpf und z. B.: Die Wände waren dicht mit [zu 5; dagegen: von, zu 3] Epheu umzogen. Prutz Ob. 3, 130 etc.; ferner zu 5: Diese mit scharfen Kontouren umzogenen Bilder. Guhl 2, 213 (vgl. I 5) und zu 3: Jst Lenz und Sonnenschein verflogen, | die liebe Gegend schwarz umzogen. Eichendorff Lärm 80; Ein ganz umzogener Himmel. Engel 8, 228; Roma’s Name, noch von Nacht umzogen [bedeckt]. WHumboldt 1, 343; Nimm der umzogenen Stirn ihr Gewölk. V. H. 2, 297 etc.; Plötzlich schien die Laube dunst umzogen. DKunst 70b; Rebum- zognes Fenster. HSchmid Kanzl. 2, 269 etc. Umhêr-: z. B.:
1) tr.:
a) Einen oder Etwas umh., hin und her z.
b) [1y] Wann Jene den trüglichen Kreis umherziehn. V. Od. 4, 792, um den Löwen, ihn umzingelnd etc.
2) [4]:
a) Wie lang er noch in fremden Landen umherzieht. G. 5, 60; Fouqué Dr. 1, 173; Heeren 1, 921 etc., auch mit räuml. Acc.: Betrüger ziehn nicht mehr die Welt umher. H. Ph. 10, 254 etc.
b) mit sachl. Subj.: Sie brennen Kalk . ., der Stank, zieht im Winde weit umher. Immermann M. 2, 105. I.
Unter-, tr.:
das Obj. ziehen, so daß und damit es sich unter Etwas befinde, das meist, als bekannt vorausgesetzt, verschwiegen wird, z. B.:
1) Den Wagen, die Pferde unt., unter den Schuppen, unter ein Obdach etc.
2) Kleidungsstücke unt., solche an-z., worüber andre gezogen werden (s. Unter-Kleid 1; -Jꝛcke, -Rock-, -Hose, -Strumpf etc.).
3) Futter unt., unter ein Kleid etc.; Leinwand unt., unter ein (auf Papier gemaltes) Bild etc., vgl. (s. II 1): Ein Kleid angehabt, mit solchem kostbarlichen Futter unterzogen. Ryff Th. 2 etc.; Neun Stücke.., mit Wasserfarben auf Papier gemalt, mit Leinwand unterzogen. G. 31, 105 etc.
4) (Bauk.) Etwas den Bau Tragendes, Stützendes etc. unt.; Diese Fehler sind wie flüchtige Stützen eines Gebäudes, die man nicht wegnehmen darf, ohne eine feste Mauer unter-zu-z. 17, 19; Die Stützen, welche er der Religion unter-z. wollen, so erschüttert zu sehen. L. 10, 10; Eine neue Schwelle unt. etc., vgl. (s. II 1): Das Haus mit Stützen, mit einer Schwelle, mit einer Mauer unterzīēhen etc.
5) s. II 2a. II. Unter-: 1) das Obj. mit etwas darunter Gezognem bekleiden, versehn, s. I 3; 4. 2) etwas zu Tragendes auf oder über sich nehmen, z. B.:
a) tr. (selten): mit dem tragenden Körpertheil als Obj.: Mit Willen sieht man mich den Nacken unt. [sc. dem Joch etc.] Bodmer Gd. 117; Welche ihre Schultern einem Werk unt., dem sie nicht gewachsen sind. L. 3, 216 etc. (vgl. I, doch wird hier vgl. d. Folg. wohl folgerechter nicht die Vorsilbe betont), zumeist refl., und zwar:
b) (schwzr.) Sich (Einem) unt., sich (ihm) unterordnend fügen etc., z. B.: Je länger die Sache dauerte . ., desto mehr unterzogen sich die Dienstboten dem Uli. Gotthelf U. 1, 246; Es kommt nie gut, wo Eins alleine sich „unterzieh“ soll und sich nicht Eins dem Andern unterzieht. G. 324; Man kann sich auch z’fast [zu sehr] „unterzieh“. ebd. [zu unterwürfig sein, sich zu sehr ducken]; Sich soweit zu unt., daß etc. Oberamtm. 72 etc.; Wir müssen dem Narren uns wohl unt. Pestalozzi 1, 293 etc.
c) (oberd.) Sich eines Dinges unt., sich Dessen bemächtigen (vgl.: es unter sich ziehn), s. Schm. 4, 246 ff.; „Vnderzoch“ sich Rynoldus der Regierung. Stumpf 335b; Von zeitlicher Güter wegen, deren sich Othmarus .., sein Kloster reich zu machen, zu viel vnderziehen wollt. 357a etc.
d) allgm. üblich: etwas Lastendes, nam. die Mühwaltung, die mit etwas zu Leistendem verbunden, auf seine Schultern —, über sich nehmen etc.: α) (vgl. c und unterwinden II 1b) mit Genitiv: Mir zu Liebe unt. Sie sich Dessen einmal! Gartenl. 9, 270a; Ein Unternehmen, dessen man sich vielleicht nicht hätte unt. sollen. G. 27, 347; Gotthelf G. 22; Mühwaltungen, deren Sie für die Wohlthat Ihrer Mitbürger sich unt. Kosegarten Rh. 2, VII etc. (s. 8, Schluß). 8) zumeist mit Dativ (vgl. 3), z. B.: Allen diesen Mühwaltungen unterzog der Herausgeber sich mit großem Eifer. DMus. 14, 1, 346; Hartem Frauendienst hatte sich da Hertwig unterzogen. Simrock Gudr. 867; Sie beschloß, sich dem Bau des Tempels zu unt. W. Luc. 5, 311; Daß wir uns nicht für die lange Weile dieser Schrift (oder zu c?) unterzogen haben. 6, 70 etc. 3) (vgl. 2d8) das Obj. dem im Dativ Genannten unterwerfen (s. d. 2b), dies darauf wirkend walten lassen: Worauf es [das Papier] neuem Druck unterzogen wird. D Mus. 15, 1, 159; Etwas einer sorgfältigen Prüfung unt. [unterwerfen] etc. 4) (veralt.) Einem Etwas unt., ent-z., s. Benecke 3, 930a.
Ver-:
1) ziehen, wie es nicht sein sollte, z. B.:
a) Ein Kind ver-z., Ggstz. erz. (s. d. 2c: Jris), nam. durch nachgiebige Schwäche etc. schlecht er-z.: Das einzige, verzogene Kind reicher Eltern. . . Auf alle Weise verzärtelt (s. d. 2b). G. 15, 12; Ältere Personen.. hatten mich mit Schonung zu bilden versucht, vielleicht auch durch Nachgiebigkeit verzogen. 21, 235; Du traust auf Schonung, die dich nur zu sehr | im frechen Laufe deines Glücks verzog. 13, 146; 18, 85; 104; 32, 243; So verzög ihm ja die Schwiegermutter den Soldaten zu einer Schlafhaube. IP. 1, 29 etc.; Hier erscheint die Sünde nicht als ein selbst verzogenes Theaterkind. Eichendorff GschDr. 50. Dazu: Diese Launen, diese Verzogenheit des Genusses. Mügge GsN. 2, 10 etc.; Verziehung, s. auch: Verzieher.
b) [2m]: c) refl.: (namentl. durch ungleichförmige Ausdehnung der einzelnen Theile) eine ungehörige Gestalt annehmen (vergl. werfen 3): Das Holz; der Stahl beim Härten verzieht sich; Das V. (vergl. Sich); auch: In jedem nicht ebnen Spiegel verzieht sich jedes Bild mehr oder minder etc. (vgl. verzerren); ferner: Ihr saht doch jüngst | am Himmel die 3 Monde . ., davon sich 2 in blut’ge Dolchgestalt | verzogen und verwandelten. Nur einer, | der mittlere, blieb stehn in seiner Klarheit. Sch. 389a etc. 8) zuw. tr. (faktit. zu o): Die Gicht hat ihm alle Glieder verzogen. Adelung; Eilend und rauschend indeß verzog die schwankende Fläche [des rinnenden Baches] stets das bewegliche Bild. G. 1, 217; Ein wunderbares, zuckendes Lächeln verzog sein Gesicht (s. c). 14, 109; Es wird ein verzogen elend Werk. H. R. 9, 209, ein verzerrtes, unförmliches etc.
c) [1pp] Das Gesicht; den Mund, die Mundwinkel, die Lippen; eine Miene ver-z., aus der gehörigen oder: bei der Ruhe gewöhnlichen Lage bringen (vgl. b und verzerren), z. B.: Verzog das Gesicht in verdrießlich en Unwillen. Ense D. 6, 282; Ein lächelndes V. des Mundes verstellt sie oft. G. 26, 26; Wenn sie dabei auch nur eine Miene verzogen. Kriegk 1, 284 u. o. (seltner: Schreit auf vor Schmerzen und verzieht | ein häßlicher Gesicht, als man auf Breughel’s Höllenbildern sieht. Alxinger D. 79 etc.); refl.: Daß ein schöner Mund, der sich ein wenig spöttisch verzieht, nicht selten um so viel schöner ist; aber wohl gemerkt! ein wenig: die Verziehung muß nicht bis zur Grimasse gehen. L. Gal. 1, 4; Platen 6, 26 etc.; pass. Partic.: Kein verzogenes Gesicht im Tode zu machen. Möser Ph. 3, 8; Mit verzogenen Lippen. W. 34, 304 etc.; Jeder qualverzogene Mund. Freiligrath SW. 6, 255 etc.; selten: Das schönverzogene Lächeln. Tiedge.
d) Ich that einen falschen Schritt und verzog mir eine Sehne am Bein. Hopfen Per. 32.
e) [1y] Die Linie ist in der Zeichnung verzogen, sie müßte mit ab parallel sein etc.
f) [1ee] einen falschen oder irrthümlichen Zug in Brettspielen thun, bes. refl. etc.
2) [4] fort-, weg-z. etc., z. B.:
a) mit belebtem Subj., bes.: nach einem andern Ort hin-z., den Wohn- oder Aufenthaltsort wechseln: Sie verzogen, Jeder heimwärts. Freiligrath H. 19; Er ist todt, der süße Singer | . ., er verzog ein wenig näher | zu dem Meister alles Wohllauts. 202; Familie, die nach Königsberg verzog. Gartenl. 9, 134a; Die in die Stadt verzogenen Hörigen. 13, 263a; Er ist eine Zeitlang aus der Stadt Heidelberg nach Heilbrunn verzogen. Weidner 98, 40 etc.
b) Etwas verzieht, verschwindet weg-z–d, z. B.: Das Wetter verzog, die Wolken vertheilten sich. Kosegarten Rh. 2, 98; Jetzt wetterleuchtet sie nur noch, es ist ein verzogenes Gewitter. Sturz 1, 95 etc., häusiger refl.: Wenn jene Wolken sich ver-z., so wird es schön Wetter. JAEbert Y. 5, 101; Wie der Pulverdampf sich verzog. G. 20, 258; Schnell verziehn sich seiner Stirne Falten. Pfeffel Fab. 2, 223; Das Kriegsgewitter verzog sich noch einmal. Sch. 894b; Die Geschwulst verzieht sich; Die Schmerzen haben sich aus dem Rücken verzogen etc.
3) [1v] tr.: ziehnd verpflanzen (selten, vgl. 2a): Er [der Rosenstock] lässt sich nicht in unsern Grund ver-z. W. 12, 311 etc.
4) tr.: ziehnd verschlingen, in einander schlingen etc., zumeist im pass. Partic.: Wobei sein verzogener Name [Namenszug] mit dem Fürstenhute durchscheinend glänzen sollte. G. 16, 196; Der ein äußerst verzogenes Räthsel .. auflöset. H. etc., auch: [Da] weben sich grillenhafte Bilder.., dort wunderbar in einander hineinverzogen, anderwärts schnell abgerissen. Görres V. 14 etc.
5) (vgl. 4; 6) Wo im Sande der Weg verzogen fortschleicht. Kl. Od. 1, 121, sich mit Windungen, dehnend hinzieht. 6) zögern (s. d.), säumen, verweilen etc. und faktit.: verzögern, hinausschieben, aufhalten etc. (vgl. Verzug), z. B.:
a) Etwas verzieht sich, zieht sich hin, hinaus, in die Länge, z. B.: Die Hoffnung, die sich verzeucht, ängstiget das Herz. Spr. 13, 12 [vgl.: Harren, das sich in die Länge zieht, macht das Herz krank. Zunz]; Weil sich’s so lange verzeucht. Hes. 12, 22; Eppendorf 4; 31; 74; Die Heirath verzog sich nur in Erwartung der zugesagten Versorgung. G. 9, 261; Leider verzogen sich die Anstalten und ich kam nicht so früh weg als ich gehofft. 22, 5; 19, 135 etc.
b) (s. a) zuw.: Etwas verzieht, auch mit Infin. und zu, z. B.: Die Weissagung wird .. nicht außen bleiben; ob sie aber verzeucht [so sie zögert. Zunz], so harre ihrer. Hab. 2, 3; Wenn die Wolke viele Tage verzog [verweilte. Zunz; blieb. Mendelssohn] auf der Wohnung. 4. Mos. 9, 19; Die Sonne .. verzog unterzugehen. Joh. 10 13; Warum verzeucht sein Wagen, daß er nicht kommt? Richt. 5, 28 = Warum zögert (Zunz), weilt (H. R. 9, 96) sein Wagen zu kommen?; Diesmal hat meine Antwort lange verzogen. JvMüler 6, 246; Die frohe Zeitung kann nicht mehr verziehn. W. 28, 40 etc.
c) Jemand verzieht, z. B.: Wo wir nicht hätten verzogen [gezaudert. Zunz; gesäumt. Mendelssohn], wären wir wohl schon zweimal wieder gekommen. 1. Mos. 43, 10; Sie konnten nicht ver-z. [zögern. Zunz; sich nicht aufhalten. Mendelssohn]. 2, 12, 39; Laß uns ver-z. bis sich der Tag neiget. Richt. 19, 8 [Verweilet bis zur Neige des Tags. Zunzl; 2. Sam. 15, 28; Ps. 40, 18; 70, 6; Dan. 9, 19; Ap. 15, 33; 18, 23; Luk. 1, 21 etc.; Moses „verzeicht“ lang auf dem Berg; Aaron, mach uns ein Kalb; Fischart B. 36a; Sie verzogen fast 3 Stunden. G. 28, 133; Verzieht und eilet nicht so stolz | vorüber! L. Nath. 2, 5; Verzeuch! Sch. 16b; Warum und wo hast du so lang verzogen? 31b; Tieck DQ. 2, 266; Warum am steilen Bord | des Untergangs verziehn? W. 20, 124 etc.; ferner mit abhäng. Infin. und zu, z. B.: Der Jüngling verzog lzögerte. Zunz; säumte. Mendelssohn] nicht, Solches zu thun. 1. Mos. 34, 19; Daß Moses verzog [zögerte. Zunz; lange säumte. Mendelssohn], von dem Berge zu kommen. 2, 32, 1; 5, 23, 21; Sir. 5, 8; 18, 22; Luk. 12, 45 etc.; Er verzog so lange, ihnen die Auflösung zu geben. W. 7, 68 etc., versch., wo der Infin. mit zu (= um zu) einen Absichtssatz anknüpft: Sein fliehender Geist verzog, [um] Franz und Amalia noch zusammenzuknüpfen. Sch. 116a etc.
d) Jemand verzieht Etwas = verzögern, aufschieben (s. Teller 86), z. B. 2. Mos. 22, 29; Jer. 15, 15; 2. Petr. 3, 9 (s. Verzug 1); Verzeuch die Gabe dem Dürftigen nicht! Sir. 4, 3; Das soll geschehen und nicht länger verzogen werden. Hes. 12, 25; Luther 6, 146b; SW. 56, 13; Verzeuch nicht länger die Wohlthat | Würdigen oder vielmehr die Gerechtigkeit! V. 2, 23 (vgl. vorenthalten) etc.; selten = ausdehnen: Er verzog das Wort bis zu Mitternacht. Ap. 20, 7 [setzte seinen Vortrag bis um Mitternacht fort. Eß].
e) (veralt.) Einen ver-z., ihn aufhalten, z. B.: So wurden JFGn. doch etwas verzogen. Schweinichen 2, 126 etc. und: Einen eines Ggstds ver-z, ihm den ersehnten noch nicht gewähren, ihn länger darauf warten lassen: Jst’s aber sein göttl. Wille, daß ihr sollt, jenes bessern Lebens noch länger verzogen, mit uns fürder mitleiden. Luther 5, 13b.
f) (veralt.) verneintes Partic. = ohne Verzug, unverzüglich, z. B.: Welches sie gehorsamlich unverzogen thäten. Schaidenreißer 24aetc. und öfter: Stehet auf unverzogenli ch. 45a; 62b etc.; Der eilet unverzogenlich gen Haus. Stumpf 525a; 305a etc. 7) (Bergb.) Eine Grube etc. ver-z., mittels des Markscheidezugs (s. d.) aufnehmen oder vermessen (verschienen, s. d.). 8) (mundartl.):
a) st. voll-z. (s. d.), auch z. B.: Hielt man die fürstl. Verlobung und nach Verziehung derselben etc. Schweinichen 3, 72.
b) Einem Etwas ver-z. st. verzeihen (s. d. 2b8).
c) Auf Etwas ver-z. st. verzeihen (s. d. 1b), verzichten. tr.: etwas Beschloßnem die Wirklichkeit geben; handelnd es ins Werk setzen (vgl. voll-bringen, -enden, -führen, -strecken): Die Heirath v. 1. Macc. 10, 56 (Ap. 21, 7, ugw. st. vollbringen; Erbvgl. Beil. 10 „vollenzogen“); Fichte 7, 354; Vollzieht das Kind die Befehle sträcklich. G. 26, 225; Körner 2, 13; Dann wäre mit [gew.: an] dem Juden fördersamst | die Strafe zu vollziehn. L. Nath. 4, 2; Die Konsuln vollzogen seine [des Senats] Schlüsse. Jv Müller 1, 217; Musäus 1, 140; Was die Gerechtigkeit gesprochen, furchtlos | vor aller Welt wird es die Macht vollziehn. Sch. 407b; 438b; 439b; Die Gelübde zu voll-z. 442a; 1111b; V. Od. 1, 251; Ov. 2, 91; Gestracks vollzogen. W. 20, 33; Die drei Mächte der Staatsverwaltung, die gesetzgebende, richterliche und v–de. 31, 54; 507, auch refl.: Etwas vollzieht sich, geht vor sich, vollendet sich etc., z. B.: Die Veränderung, welche sich in Angelika’s Seele vollzogen hatte. Lewald Gschl. 1, 155; 185; 2, 15; 22; MMeyr Nov. 136; DMus. 15, 1, 473 etc. Dazu: Die Vollziehung des Rathschlusses. W. 14, 182; Sch. 438b und oft (vergl. Vollzug); Vollzieher (s. u.).
Voll-: Vōr-:
1) tr.:
a) hervor-, nach vorn hin ziehn: Es wurden Kanonen vorgezogen. Beitzke Freih. Kr. 1, 381; Wenn man eins bei einem Horn nimmt und „fürzeuhet“, folgen die andern. Eppendorf 84; Das V. der Locken (s. d. 2d) durch die Walzen [der Vorspinnmaschine]. Karmarsch M. 2, 696; Nun fiel das Schaf .. | in einen Felsenspalt. | Man zog es vor. Kopisch (Echtermeyer 64); Talvj 2, 182 etc.
b) das Obj. ziehn, so daß und damit es sich vor Etwas befinde: Eine Decke, ein Vorhängelchen (Keller gH. 4, 296) vor-z., auch mit Dat.: Da zog die Dämmerung aus Abendwolkenflor | dem Schauplatz dieses Wehs den dichten Vorhang vor. Rückert Rost. 105b; auch ohne Obj.: Zieh nicht vor! [den Vorhang] Tieck Wint. 5, 3 etc.; ferner: [Er] zieht die Kapuze vor. Ramler F. 3, 92, vors Gesicht; Man soll | die Ketten vorziehn. Sch. 384b, vors Haupt, es absperrend etc.; ferner [1y]: Einen Damm, Wall v.; Einen Graben vor-zu-z. für künftige Fluthen. Fiormona 162 etc.
c) wo es einen Vergleich mit Andrem gilt, dem Obj. in unsrem Urtheil oder (bei pers. Obj.) auch: in unsrem, nam. auf Vorliebe gegründeten, Benehmen den Vorrang einräumen, z. B.: Jch ziehe die homerischen Gedichte denen des Virgil Homer dem Virgil bei Weitem vor; Das allgemeine Beste seinem eignen Nutzen v.; Ich würde als Staatskleid das bunte, als Hauskleid das graue v.; Jakob zog seinen Sohn Joseph den übrigen Geschwistern vor, behandelte ihn mit Vorliebe, als Günstling, sie gegen ihn zurücksetzend; Das hat der Fürst davon, | daß er die Wälschen immer vorgezogen. Sch. 355a etc. Das Obj. kann auch ein Satz sein: Ich werde es dir bringen, wenn du nicht vorziehst, es zu holen [wenn du es nicht lieber holen willst]; Sie zog [es] vor, unverheirathet zu bleiben = sie zog den ehelosen Stand vor etc.; auch adjekt. Partic. pass.: Der vorgezogenste Wallfahrtsort. Gartenl. 13, 575a; Ob ich der Vorgezogenste oder der Vergessenste sein würde. Hebel 4, 310 etc.
2) [4] intr. (sein), z. B.: Der heil. röm. Kirche, welcher allezeit gebührt, vor-zu-z. und den Vortanz zu haben. Fischart B. 31b; Mord und Tod zieht ihnen vor [oder voran]. H. etc.; auch: aus einem hintern Raum nach einem vordern ziehen (z. B. um dort zu wohnen) etc. Vorán-: nam. [4]: Der Hauptmann, er lebe! er zieht uns kühn voran; Sein Banner | zieht bei den Römerzügen uns voran. Sch. 528b, vgl.: Er lasse früh voraufziehn seine Macht. Schlegel Cäs. 4, 3 etc.; Die voraus-z–den Truppen etc. Vorbēī-: nam. [4]: Leider sehen wir noch genug der Armen vorbeiziehn. G. 5, 8; Sobald es [das Übel] nur irgend vorbeizog. 7 [vorüber, vergangen ist]; Wenn sie [die Wolken] an mir v. 14, 159; W. 12, 257 etc., vgl.: Wenn die Wolken vorüber- z. Alexis H. 1, 1, 3; Cham. 4, 41; Dem ihr sonst | Schlafendem vorüberzogt. G. 4, 33; 5, 9; 8, 371; Jch ließ den Sturm vorüber-z. 28, 170; Hölderlin H. 1, 69; Daß das Schicksal .. so nahe | an meinem ... Haupt vorüberzieht. Sch. 419b; V. Sh. 3, 450 etc.; Wenn sie „fur Arnon vberziehen“. Jes. 16, 2 etc. Wég-: hinweg-, fortz., z. B.:
1) tr.: Den Vorhang (W. 4, 197; 20, 299 etc.); den Schleier (Sch. 278a; 680b); den Trauerflor (Thümmel 5, 206), des Scheinens Maske (Kinkel 496) w., von Etwas w.; Die Leiter unter den Füßen w. Sch. 1152b; Ziehen Sie | die Hand nicht weg! 335a etc.
2) refl.: Unter dem Fuße des Eilenden zog sich flüchtige Dämmrung | wallend weg. Kl. M. 1, 618 etc.
3) [4] intr. (sein): Sie aber ist weggezogen | und weit in das Land hinaus. G. 1, 69; Wenn sie [die Wolken] hoch über meinem Haupte wegzogen. 14, 159 etc. Zer-:
1) Etwas aus ein- ander ziehend zerstören, verderben etc.
2) refl.: ziehend sich aufs äußerste abmatten; ugw. mit Fortfall des,sich“: Man soll mir eh’r z., | als ziehn, ging’ ich nicht selbst. Gryphius Fr. 15, die Mühe, mich fortzuziehn, wäre vergebens etc. Zū-:
1) durch Ziehn Etwas schließen, zumachen, s. Ggstz. auf-z. 2a; d; e; g, ferner z. B.: Ziehe die Thür nach dir zu! G. 9, 232; Die Netze werden . .. mittels eines Seiles zugezogen. Körner Sch. 9, 565; Daß sie alsdann die Bande soviel härter z. Schaiden- reißer 51a [12, 54]; Ihn bettet Gott zu süßer Ruh | und zieht des Dunkels Vorhang zu. V. 3, 197 etc.; refl.: Die Schleife, Schlinge zieht sich zu etc.
2) ziehend nahe bringen: Einen dem Abgrund, dem Verderben z.; Der Wasserwirbel zieht den Kahn dem Strudel zu etc.; auch: Es (s. d. 7) ziehet mich dem Abgrund zu. Sch. etc., vgl. 9b.
3) Iemand als Theilnehmer etc. zu Etwas hinzu-z.: Bei der Behandlung des Kranken noch einen Arzt z. [konsultieren]; Einen zur Berathung etc., zur fürstl. Tafel z. etc.; Mit Zuziehung einiger vernünftigen Nachbaren. Möser Ph. 1, 159; Sch. 829b; Strelitz. Gesetzs. 2, 2, 473 etc. 5) Jemand zieht sich eine Äußerung zu, nimmt sie, als auf sich zu beziehen, gemünzt, auf (s. an-z. 6b). 5) [1v] zu seinen Zwecken, zu seinem Bedarf sich dasObj. ziehn, heranwachsen machen, z. B.: So ziehet sich der Landmann junges Vieh zu. Adelung (vgl. Zuzucht); Sich in der Baumschule die nöthigen Stämme zum Verpflanzen, zur Veredlung z. etc.; Sich die Bedienten aus dem Stande der Roheit zuzuziehen. Immermann 12, 82; Einen armen, schutzlosen Bedienten, den er sich so recht zum Prügeljungen seiner pädagogischen Liebhabereien zugezogen. Prutz Ob. 3, 109 etc. 6) Eine Sache zieht Einem Etwas zu, zieht dies gew. etwas Unangenehmes nach sich, so daß es den im Dat. Genannten trifft, z. B.: Die Wanderung ..hätte mir eig. üble Händel z. sollen. G. 40, 215; Dieses zog ihm nicht den besten Willen [= das Mißwollen] seiner Kollegen zu. 36, 368; Seine Bescheidenheit verleitete ihn, .. nachzuahmen und hat ihm den .. Vorwurf zugezogen etc. Haller Gd. XXXI; Die Verdrießlichkeit, die mir durch den bewußten Hutungsproceß zugezogen wird. Rabner 3, 79; Sch. 354a; Der schreckliche Auftritt . . . hatte dem Prinzen ein Fieber zugezogen. 718b; Daß sie [die Tugend] mir den Haß . . der Bösen zugezogen. W. 5, 97; Ich muste meine Thränen verbergen; die bloße Spur davon in meinen Augen zog mir Ungewitter zu. 19, 32; Eine .. ungeschmeichelte Darstellung würde ihrem Vf. .. viel Verdruß und keine öffentliche Danksagung z. 30, 389 etc., selten gradezu von etwas Angenehmem (vgl. das letzte Bsp. und G. 36, 368) z. B.: Was macht man mir nicht um deinetwillen für Komplimente; denn wahrlich weder meine Stumpfnase, noch mein Krauskopf .. kann mir so ’was z. G. 9, 282 etc.; s. 7; 8. 7) (s. 6) Jemand zieht sich Etwas zu, veranlasst, ist Schuld, daß ihn Dies trifft etc.: Die sich durch die Erkältung Reißen in den Gliedern zugezogen hatten. Forster R. 1, 139; G. Sch. 1, 127; Daß ihr euch zuzieht eine Welt von Flüchen. Schlegel Heinr. IV. 1, 1, 3; Bald zieht sich Jros .. ein Weh zu. Wiedasch Od. 18, 73; Des Tadels, den er sich durch seine Gefälligkeit zuzog. W. 6, 47 etc.; selten (s. 6, Schluß): So ziehen sie sich endlich durch die Länge der Zeit eine mechanische Fertigkeit zu, mit Kindern zu spielen. 9, 132, eignen sie sich an, erlangen sie etc.; ferner (s. Sich) zuw.: Bei dieser durch kindische Thorheit sich zugezogenen schreckl. Verlegenheit. 33, 65; Für alle sich und Andern (s. 8) dadurch z– de Übel. 21, 273 (im Kanzleistil, vgl. haben 19). 8) selten (vgl. 7, nam. auch, Schluß): Jemand zieht einem Andern Etwas zu, z. B.: Daß man sie für das Elend strafte, welches man ihnen doch selbst zugezogen hatte. Sch. 1014a etc. 9) refl.:
a) s. 1.
b) (vgl. 2) Da sich denn die Fische von der Fläche immer nach und nach der Tiefe z. Döbel 4, 101a etc. 10) ohne Obj. oder intr. (haben): darauf los ziehn; fortfahren zu ziehn. 11) [4] intr. (sein), z. B.: Dic ab- und z–den Scharen etc.; Sie waren der aufgehenden Sonne zugezogen mit Trompetenklang. Freytag NB. 504; Daß uns kein Fußvolk wäre zugezogen. Luther 8, 250a; Ich zog den Sudeten zu. Musäus M. 3, 94; Wiewohl sie .. den Römern, ihrer Obrigkeit, zu gehorsamen wider die .. Feind zugezogen. Stumpf 675a (s. Zuzug 1) etc.; Die Zeit, wann die neuen Dienstboten z. etc.
Zurück-:
1) tr., örtl. und übertr., z. B.: Einen von einem Ort, vom Abgrund (Sch. 359b) etc.; die Truppen, Leute aus dem Feuer (G. 25, 60) z. etc.; Möchte dich dann die Erinnerung ..., wie der Arm eines Genius . .. vom Rande des Abgrunds z. W. 8, 132; Wenn die Gewohnheit uns nicht bald wieder mit mechanischer Gewalt zurückzöge. 7, 118; Sie aus der andern Welt . . | in ihren Leib zurückzuziehn. 12, 245; 36, 812 etc., auch: Es (s. d. 7) zieht mich grausend hin und zieht mich schaudernd | mit dunkler, kalter Schreckenshand zurück. Sch. 510b etc.; ferner z. B.: Den Vorhang z. Spielhagen Pr. 3, 40 etc.; auch: Die aus-, vorgestreckte Hand z. etc.; bildl.: Die (helfende, schirmende etc.) Hand z. Olearius Ros. 66b; Sch. 461a etc.; Im Brettspiel einen Stein z., aufs ursprüngl. Feld, z. B. durch einen neuen Zug oder: den gethanen Zug zurücknehmend (s. d. 3); ähnlich: Seine Gelder (G. 29, 167), Kapitalien etc.; sein Versprechen, sein Wort z.; Reugelder für die beim Wettrennen zurückgezognen Pferde etc.
2) (s. 1) ohne Obj. oder intr. (haben): Im Brettspiel z., auch: mit einem Stein; Ich habe (oder bin, s. 4) mit dem König zurückgezogen etc.; Der alte Adam zeucht [uns] wieder zurück ad visibilia. Luther 5, 529a etc., s. auch 3a.
3) refl., z. B.:
a) mit pers. Subj.: Um sich aus vielen Gesellschaften zurückzuziehen. Dieses Z. [vgl. 2 und Sich]. Arnim 186; Man hat sich aus allen Zerstreuungen zurückgezogen. G. 29, 386; Manchen . ., der sich auf sich zurückzieht. 20, 84; 22, 39; Nachdem wir uns denn aus dem .. Feuer zurückgezogen. 25, 56; Das Kind zog sich zurück. 14, 23 etc.; Daß der Mystiker sich in die Traumwelt seiner innern Anschauung zurückzieht. Heine 13, 280; Sich auf das Land z. Lewald NRom. 1, 170; Sch. 384b; 969a etc., s. 4; 5.
b) zuw. mit (mehr oder minder) sachl. Subj.: So wird doch immer eine Minorität für das Wahre übrig bleiben, und wenn sie sich in einen einzigen Geist zurückzöge. G. 19, 164; Stille zieht sich der Trieb der strebenden Ränder zurücke. 2, 292; Mein Ideal von Glück zieht sich genügsamer in mich selber zurück. Sch. 187a etc.
4) [4] intr. (sein), gew. mit Bezug aufs Wohin, z. B.: Die Schwalben, die im Herbst fortgezogen, ziehn im Frühling wieder zurück; Wenn die Heringe . . zurückzögen. Oken 6, 375; Wieder in die frühere Wohnung z.; Wir ziehen den vorigen Jrrweg | wieder nach Hause zurück. V. Il. 1, 59 etc.; seltner, wie das Refl., mit Hervorhebung des Woher (= zurückweichen etc.): Da dieser Held | von der Belagrung Orleans’ [sich] zurückzog. Schlegel Sh. 7, 204.
5) adjekt. Partic. pass. (zu 3a, vgl. ein-z. 14a): Zurückgezogen von der Welt etc.; Der zurückgezogenste Miethmann. G. 33, 130; Haben alle zurückgezogenen . . Menschen vor der Welt ein fremdes Ansehen. 29, 343; Unter bürgerl. Namen zurückgezogen leben. Lewald NRom. 1, 74 etc. Dazu: Lebte in beschränkter Zurückgezogenheit. Ense D. 9, 232; In freiwilliger .. Zurückgezogenheit vom Staat. Gneist Pol. 2; G. 20, 99; Lewald W. 2, 39; NRom. 1, 193; Scherr Bl. 1, 49; Die Zurückgezogenheit [„ Einsamkeit“. Sch. M. 10, 189], in der er bisher gelebt, .. mußte einer zerstreuungsvollen Lebens- art Platz machen. Sch. 734a; In Zurückgezogenheit von Geschäften. Zschokke 8, 197 etc. Zusámmen-: (s. zusammen, nam. 2):
1) tr., z. B.:
a) Truppen aufeinen Punkt; ein Heer (Sch. 893b) z.; Mit dem Rauche (s. d.) die Fasane z., auch die verflogenen wieder herbeibringen. Döbel 1, 138b etc.; Wahlverwandtschaft, durch welche sie willkürlos zusammengezogen würden. Zschokke 1, 246 etc.; Neid .. sei ein Geschwür, das die Wahrheit allenthalben her, wie einen Eiter zusammenziehe. Zinkgräf 1, 307.
b) Schlingen (Sch. 1074a), Schleifen, Maschen, Knoten etc. enger z., eig. und bildl.: Das lockere Band (Klinger Giaf. 409 = Freundschaftsband etc.), ältre Verhältnisse (W. 19, 151) enger z. etc.
c) Ein Z. seiner Augen. Stahr Par. 2, 80, zusammenkneifen etc., auch (vgl. d): Daß der Blick vom Hellen nicht so sehr zerstreut, vom Finstern nicht zu sehr zusammengezogen würde. G. 39, 162 etc.
d) Das Bier war sauer, zog ihm den Mund zusammen. Hebel 3, 174 etc.
e) Wem aber Unglück | das Herz zusammenzog. G. 2, 50 (vgl. zusammenschnüren etc.); Daß Mißtrauen gegen ihn unsre Herzen zusammenzieht. 10, 6; Stolze Selbstgenügsamkeit zieht das Herz des Weltmanns zusammen, das in dem rohen Naturmenschen noch oft sympathetisch schlägt. Sch. 1154b etc.
f) Etwas, einen Vortrag etc. kurz; aufs kürzeste (2. Macc. 5, 24); ins Kurze (G. 17, 220), ins Engere (37, 127) z.; Don Karlos .. für die Bühne zusammengezogen. 35, 351; Die Stelle ist zu gedrungen, um zusammengezogen zu werden. B. 139b etc.; auch (vgl. b): Wenn die ausgereckten .. hexametrischen in kürzere, straffere jambische zusammengezogen werden. 243b etc.
g) Mehrere Wörter in eins z. (z. B.: „all-zu-gut“); Mehrere Sätze in eine Periode z. (vgl. f) etc.
h) Zahlen etc. z., addieren, z. B. Gutzkow R. 8, 25 etc., s. d. Folg.
2) refl., z. B.:
a) (s. 1b) Die Schlinge etc. zieht sich zusammen; Zauberstricke, die sich immer stärker z. G. 32, 345 etc.
b) (s. 1a) Die Truppen etc. ziehn sich zusammen; Als der Rauch, aus allen Essen aufsteigend, sich über dem Thale sanft zusammenzog. G. 37, 327; Eine mächtige dunkle Wolke (Gutzkow R. 6, 147); ein Gewitter (Prutz Ob. 3, 182), Ungewitter (Platen 4, 200), Sturm (Sch. 366a) zieht sich (über —, gegen Jemand) zusammen etc.; Der Eiter zieht sich im Geschwür zusammen etc.
c) (vgl. 1f) Das Papier zieht sich beim Trocknen in einen kleinern Umfang zusammen. Karmarsch 1, 407; Der Mund zieht sich durch die Säure zusammen (s. 1d) etc.; Etwas zieht sich in unserm Geist zusammen. G. 22, 368, schrumpft in der Erinnerung ein etc.
d) Daß er aus dem formlosen Schweifen sich z. [koncentrieren, sammeln] möchte. 189 etc.
3) (zu 1; 2) adjekt. Partic. pass., z. B.:
a) Er ist an Armen und Beinen zusammengezogen (s. kontrakt 2), in dem krüppelhaftesten Zustande. 32, 293 etc.
b) (s. 1f; 2c) Ihr Bild nach dem allerkleinsten Maßstabe zusammengezogen. 19, 65; Das Gleichnis ist .. eine ausgemalte Metapher, .. die Metapher .. ein zusammengezogenes Gleichnis. L. 11, 156; Die .. Freuden .. sind noch nicht eingewickelt und die Farbenwelt der Jdeale ist noch in eine dunkle Knospe zusammengezogen. IP. 48, 1 etc.
c) (s. 2d) Auf einen einzigen Ggstd sind .. alle seine Kräfte zusammengezogen. Sch. 762b etc.
4) Fortbild. zu 3, z.B. (s. 3c): In der Zusammengezogenheit seines Gemüthes auf den Punkt des Gewissens. Schwegler (46) 808 etc.
5) [4] intr. (sein), nam.: in eine gemeinsame Wohnung ziehn etc.