Faksimile 0919 | Seite 1741
Zieche Ziechner
Zīēch~e, f.; –n:
1) (ahd. ziecha, mhd. zieche, s. ziehen, Anm.): Der Überzug eines Kissens oder Polsters wird in Niedersachsen Bü[h]re (s. d.) genannt, in Obersachsen [und Südd.] Züge und Z. V. 1, 203; Bühre: Bettzüge, ein Überzug der Betten und Kissen. 2, 197; Adelung; Weinhold 109a und außer dem dort Angeführten: Die Ziehe. Stalder 2, 471; Züche für Bettüberzug. Hagen Nor. 70 [in Königsberg]; Alle Bettstücke, alle Z–n, alle Leintücher. Gotthelf U. 1, 271; Ich komm von dieser Z–n nicht, | weil ein’ Feder darinnen ist. HSachs H. 362 etc.; Da fand er .. | die innern Bett-Z–n zerrissen. 242; Paracelsus 2, 91b; Die Leil-Tücher . . .; die Küssen-Z–n. Garzoni 682b; Kopfküß-Z. Frisch 2, 473b; Polster- Z. ebd. etc.
2) (s. 1) weiter Sack, z. B. zu Hopfen, Nüssen etc. Schm.
~ner, m., –s; uv.:
(schles.) Weber der karierten Ziechen-Leinwand. Weinhold (s. Schwäb. W. 548), auch: Parchner [s. Barchanter] und Züchner heißen in Breslau die mit Parchen und Bettziechen handeln.