Faksimile 0895 | Seite 1717
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Zeichner Zeichnerei zeichnerisch Zeichnis Zeichnung
Zēīch~ner, m., –s; uv.:
Jemand, der und insofern er zeichnet, z. B. s. zeichnen 1eγ; bes. aber (s. zeichnen 4, vgl. Maler): Giebt es eben so viel gute Koloristen als Z. G. 29, 417; 416; Liebe bleibt .. | ein beßrer Z. als ich bin. 6, 47; In den Händen von Z–n und Stechern [geographischer Karten]. Petermann (64) 439a; Rafael, der größte Z. unter den Neuern. Sulzer 4, 751a etc.; Ein Z. von (Land-)Karten; Karten-Z; Ein Z. von Stick-, Webemustern etc.; Muster-Z.; Karikatur-Z. G. 30, 348 etc.; auch, insofern der Dichter Figuren etc. zeichnet, z. B.: Moliere ist als Charakter-Z. berühmt. Vischer Asth. 3, 1435 etc.; ferner z. B.: Stein-Z. Roquette NE. 198, der zu Lithographien die Zeichnungen auf dem Stein entwirft etc., s. Zeichnung, Zsstzg. und für die Zsstzgn. mit Vorsilben die entsprechenden von zeichnen.
~nerēī, f.; –en:
das Zeichnen (verächtlich).
~nerisch, a.:
in der Weise, Auffassung eines Zeichners; solcher gemäß etc.: Wir vergnügten uns an der unendlich mannigfaltigen Aussicht und suchten, sie im Einzelnen z. und malerisch (s. d.) zu entwickeln. G. 23, 284; Seine z–e Reise anzutreten. 348; Z–es Talent. 40, 507; Gutzkow Bl. 1, 278 etc.
~nis, n., –ses; –se (f. –se):
Zeichnung, das Gezeichnete: Ich | bin der trüglich Argwohn, | mach durch ein schlechte Gleichnus | gar ein gewaltige Zeichnus“. HSachs G. 1, 61, veralt., wie auch: Wie hernachgesetzte Abzeichnus weiset. Kirchhof MilD. 125; Die Beschreibung und Aufzaichnus derselben [Arzeneien]. Schedel 91b u. ä. m.; allgem. üblich: Ver-: (s. verzeichnen 3) die Aufzeichnung, z. B.: Die Tagebücher, welche bis dahin in der Regel nur ein V. der zufälligen Vorfälle gewesen waren. Freytag NB. 200 etc., nam. insofern darin das Einzelne, woraus Etwas besteht, aufgezählt wird, vgl. auch für die leicht zu mehrenden Doppelzsstzg. Katalog, Liste, Register 1, Rodel 1 etc. —, z. B. G. 30, 406; Sch. 703b (s. Register 1) etc. (bei Altern auch fem., z. B. Schweinichen 1, 12; 3, 2; Zinkgräf 1, 8 etc.); Auktions- oder Gant-; Bücher-V.; Das reiche In- halts-V. dieses Buchs. Monatbl. 1, 55a; Kosten-V.; Ein Personen-V. oder einen Komödienzettel. Tieck NK. 4, 3; Titel- und Personen-V. Gödeke Grundr. 787; Preis- V.; Quellen-V. des Wörterbuchs; In dem Satrapien-V. Heeren 1, 909; In dem Tribut-V–e. 908; 905; Die Straf- V–se der deutschen Zuchthäuser. Gartenl. 13, 297b; Waaren-V. etc.
~nung, f.; –en; –s-:
1) das Zeichnen (s. d. 4) und mit Mz. —: das dadurch Erzeugte (Bild, Figur etc.), z. B.: [Titian] der einzige Maler, der die menschliche Natur wahrhaft gemalt hat; andere zeichnen sie nur .. und illuminieren dann ihre Z. Forster Jt. 2, 136; Ein Blatt, worauf der Alte die Gegend gezeichnet hatte. .. Ich nahm die Z. G. 29, 92; Die wahre Z. sei Nichts anders als der Schatten des Runden . ., die Malerei aber ist eine Z. mit Farben gefärbt. 199; 415 etc.; L. 11, 135 (s. Malerei); Feder-Z–en ebensowohl als Z–en mit Kreide. Prechtl 9, 429; Sulzer 4, 749; 756 etc.; auch von dichterischen Erzeugnissen: Haller’s schneidende Satire . . ist nur eine lebenswahre Z. der Sittenzustände. Scherr Bl. 1, 168 etc.
2) (s. zeichnen 11c) die Färbung (s. d.) eines Naturkörpers. 3) zuw. (s. zeichnen 11d) Form und Umrisse, Kontouren: Diesen Gefäßen die gefälligste Ründung, die schönsten Henkelwindungen und die zierlichsten Z–en zu geben. Böttiger Sab. 341 etc. Zsstzgn mit Vors., s. die entsprechenden von zeichnen; ferner: Aktien-Z., s. zeichnen 1eγ etc. und zu 1, nam. nach dem gezeichneten Obj., dem zum Zeichnen benutzten Werkzeug etc.: Architektur-Z–en; Die Baum-Z. ist vortrefflich, die Behandlung des Laubes etc. Schwegler (46) 281; Seine [Hackert’s] meisterhaften Bleistifts- und Feder-Z–en nach der Natur auf weiß Papier [gw.: auf weißem Papier]. G. 31, 198; Alle von mir gemachten Pläne und Detail- Z–en [zum Bau]. Lewald Gschl. 2, 152; Landschaftliche Feder-Z–en. G. 27, 364 etc.; Dem kleinen und großen Watzmann . ., deren Fels-Z. wie ein schwarzmarmoriertes Brett erscheint. Petermann (64) 439a; Die freie Hand-Z. [aus sreier Hand]. Sulzer 4, 755a etc. und bes. das dadurch Erzeugte: Die Hand-Z–en großer Meister. 756b; Stahr Par. 1, 266 etc.; Kreide- (Prechtl 9, 413 etc.) oder Kreiden- (405; IP. Fat. 1, 175) Z–en, mit Kreide (s. d., Anm.) gezeichnete; Linear-Z–en .., um den Vorgang deutlich zu machen. G. 39, 158; Vorlegeblätter und Mu- ster- Z–en zum Nachzeichnen, aber auch: Diese .. einem Stickmuster ähnliche Z. ..; Beispiele von solchen Muster- Z–en [aufgezeichneten Mustern]. Karmarsch 3, 591; Daß die Abdrücke ebensoviele Faksimiles dieser Original-Z. .. sind. Prechtl 9, 416; Perspektiv-Z–en; Rand-Z., z. B. bildl.: Randzeichnungen zur Literaturgeschichte von Arth. Levysohn etc.; Silhouetten .. Schatten-Z. Musäus Ph. 3, 61; Situations-Z–en [aus der Vogelverspektive]; Die Stein-Z–en aufdenlithographischen Stein]; In wohlgelungenen Umriß-Z–en. Schwegler (46) 114 etc.