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Zeichnen Um-Zeichnen Um-Zeichnen
Zēīchnen, Zeichen- (s. rechnen, Anm.):
1) tr.: das Obj. mit einem Zeichen (s. d., bes. 7) versehn, nam. insofern es dadurch von Andrem unterschieden oder angegeben wird, woher es stammt, wohin oder wem es gehört etc., eig. und übertr., z. B.:
a) Die Waaren in der Fabrik; die Pferde des Gestütes; die Leibwäsche; ein Fracht-, Poststück z. etc.; Gehe durch die Stadt Jerusalem und „zeichen“ mit einem Zeichen an die Stirn die Leute etc. Hes. 9, 4 (s. 3); Weil man in jeder Klafter etliche Scheite mit dem Stempel zeichnet. Döbel 3, 94a; Ein Siegelring ist schwer zu z. [es ist schwer, das Einzugrabende zu finden; denn es gilt]: | den höchsten Sinn im engsten Raum; | doch weißt du hier ein Echtes anzu- eignen, | gegraben steht das Wort, du denkst es kaum. G. 4, 4; Er konnte es nicht länger verbergen, daß er vom Stempel der Liebe mächtig gezeichnet war. Heinse A. 1, 108; Zeichentinte zum Z. der Wäsche. Karmarsch 3, 474; Herzog Georg hat .. solche Antwort mit seinem Namen und Schild auswendig [auf dem Titelblatt] „gezeichent“. Luther 6, 19b; Zeichnet mit Thaten die schwindenden Gleise | unserer flüchtig entrollenden Zeit! (vgl. 7). Salis 11; Er zeichnet mich dem Mördereisen. Sch. 30a; Lasst sie den Arm aufstreifen, seht die Punkte, | womit die Hölle sie gezeichnet hat. 479b; Die Stellen gemarkt und gezeichnet. Tieck N. 5, 10; Auch die Erde, zuvor wie Luft und Sonne gemeinsam, | zeichnete jetzt vorsichtig mit langer Grenze der Messer. V. Ov. 1, 13; Auch die Sonn’, aufstrahlend und wieder ins Meer sich verbergend, | zeichnet die Luft, es folgen der Luft untrügliche Zeichen. Ländl. 3, 39 etc.
b) weidm.: Die Röhren, den Dachsbau z., Reiser oder Grashalme davor stellen, die dann als Merkzeichen dafür dienen, ob der Dachs heraus sei oder nicht, s. Laube Br. 303.
c) Einen z., ihm Eins einen Schlag, Hieb, eine Wunde etc. versetzen, so daß er davon ein Mal, eine Narbe etc. hat, eig. und übertr. (vgl. Denkzeichen): Isegrim’s Kinder blendet’ er so .. | und nun dacht’ er, den Vater zu z. G. 5, 287; 299; Sie riß den Dolch .. heraus und fuhr . . ihm rasch über die Hand weg. . . Man muß euch Männer scharf z., wenn ihr merken sollt. 16, 339; 28, 158; Die lumpigen Schrammen? pah! ich bin schon anders gezeichnet gewesen. Spielhagen Pr. 7, 43; Das Gesicht verbunden und gezeichnet, nicht von der Hand Gottes (s. da), sondern von den Klauen einer Katze. Tieck DQ. 2, 350 etc.
d) Gott etc. hat Einen gezeichnet: c) ihn in einer Weise getroffen (s. c, Schluß), worin man seine strafende Hand erkennt: Sie ist dem blitzgetroffnen Felsen gleich, | ein von dem Waltenden gezeichnet Wesen. Cham. 4, 17 etc. 8) von Pers., in deren Leibesbeschaffenheit, Haarfarbe etc. der Volksglaube einen warnenden Fingerzeig Gottes, sich vor ihnen zu hüten, erblickt: Das gemeine Sprichwort: Wen Gott und die Natur zeichnet, vor dem soll sich Roß und Mann hüten. Berlichingen 130; Zinkgräf 1, 229 etc.; Wohl ist sie recht an Augen und Stirne gezeichnet, daß man sich vor ihr hüten möge. G. 17, 46; Sein Haar ist roth, er ift einer von den Gezeichneten. Gutzkow R. 5, 172 etc. γ) Joh. 6, [27], da Christus spricht: Diesen hat Gott der Vater versiegelt [s. d. 2]. Da wäre wohl besser deutsch gewesen: Diesen hat Gott der Vater „gezeichnet“ oder: Diesen meinet Gott. Luther 5, 143b.
e) Eine Schrift etc. z. (gw. unter-z., vgl. 6) sie mit drunter gesetztem Namen-Zeichen (s. d.) oder -Unterschrift etc. versehen: Hochwürd’ger Herr, lasst z. den Vertrag. Cham. 4, 135; In der That zeichnete Franz I. alle Gesetze mit der .. Formel: Car tel est notre bon plaisir. DMus. 15, 1, 23 etc. a) auch ohne Obj.: Schickt mir die Akte nach | und ich will z. [sie unter-z]. Schlegel Kaufm. 4, 1 etc. 8) meton. (s. 3) mit dem Namenszeichen als Obj., z. B. als gw. Briefschluß (auch refl.): Seinen Namen unter ein Dokument z.; Und zeichne mich hochachtungsvoll ergebenst N. N.; Er, der in allen Briefen „Henri de France“ zeichnet, ist in Wahrheit Nichts als ein Graf von Chambord. DMus. 15, 1, 16 und bei Geschäftsanzeigen, z. B.: Rud. Meyer hört auf zu z.: AWMeyer u. Co.; MMeyer wird z. AW Meyer u. Co. etc. ) meton. (s. 3) mit Dem als Obj., wozu man durch seine Namensunterschrift sich verpflichtet, was man damit übernimmt: Er hat zu der Sammlung, zu dem Denkmal 50 Thaler gezeichnet; Unser Handlungshaus hat bei der Aktienzeichnung 10 Aktien gezeichnet, vgl.: Der Andrang der Zeichner für die 7ê₀ procentige Anleihe. Nat.–Z. 18, 229 etc. S. ferner 11b; c. —..2) (s. 1) tr. zuw. meton., indem Das, womit Etwas be- oder gezeichnet wird, als Subj. erscheint, z. B.: Hier zeichnete kein Stein die Marken grüner Felder, | kein Fleck das eigne Lamm, kein Malbaum fremde „Wälder. Lichtwer 247; Den Schild des Helden zeichnet | kaum ein Schriftzug. Uhland 307; Weil sie die Schand’ abschreckt und die große Schmach, die mich zeichnet. V. Il. 3, 242 etc. 3) (s. 1) tr., meton., indem das auf Etwas gesetzte Zeichen als Obj. erscheint, z. B.: Das Packet mit Ⅱ. V. z. (1) oder —: I. W. auf das Packet z.; Selber die Himmelsgegend wird oft an die Rinde gezeichnet. V. Ländl. 3, 239; Die Narb’ umher im benageten Stamme gezeichnet. 247; Zeichne ein Zeichen auf die Stirn der Männer. Zunz (Hes. 9, 4, vgl. 1a) etc., s. 1es; γ; 4 ff. 4) (s. 3) tr. und ohne Obj., verallgemeint: Figuren, Bilder mittels Striche darstellen, nam. insofern es kunstgerecht geschieht, vgl. reißen 3 und (auch für die Belege) malen 3, auch übertr. z. B.: Mathematische Figuren z.; Kreise mit dem Zirkel oder aus freier Hand z. etc.; Den Riß zu einem Bau z. etc.; Eine Landkarte z. etc.; Ein Bild, ein Porträt, einen Kopf, eine Landschaft, eine Skizze z. etc.; Mit Bleistift, mit Kreide, mit der Feder z.; Z. lernen; Täglich einige Stunden z. etc.; Der Andre zimmert Holz lzum Götzenbild] .. und „zeichets“ mit Röthelstein etc. Jes. 44, 13 = Er zeichnet es mit dem Stifte .., mit dem Zirkel zeichnet er es und macht es nach dem Abbilde eines Mannes. Zunz etc.; Hier kann er nicht genug Zickzacks auf seine Karte z. G. 4, 280; Kaum hatt ich ein paar Pappeln [gelzeichnet. 6, 46; Ich zeichnete die Porträte auf grau Papier mit Kreide. 22, 238; 395; Das Landschaft- Z. 24, 123; 29, 399; 30, 255; 257 etc.; Der erste Übergang der Ägypter vom Z. zum Schreiben. Statt nämlich eine Figur ganz zu z. etc. (s. 6). Kriegk 1, 90; Oftmals zeichnet der Meister ein Bild durch wenige Striche, | was mit unendlichem Wust nie der Geselle vermag. Platen 2, 296, übertr. wie schildern (s. d. 2c) auf Darstellung in Worten; Eine von dem Dichter nach dem Leben gezeichnete Figur; Ich will ihn malen, nach dem Leben will ich ihn z. Rabner 3, 110 etc. 5) refl. (s. 4, vgl. malen 4) sich nach seinen Formen und Umrissen dem Auge sichtlich darstellen, zeigen: Zierlich ausgeschweifte Höhlen und Löcher, die, wenn sie mit scharfen Kanten und Spitzen zusammentreffen, sich seltsam z. G. 14, 177; Da, wo sich ihr [der Wolken] Saum gegen den blauen Himmel zeichnete. 219; Die schlanken Glieder z. | sich durch das .. Kleid. Gottschall Gött. 60; Unter dem Mieder zeichneten sich voll und scharf die Brüste. Kinkel E. 391; An dieser Dunstkugel oben zeichnete sich die Sonne wie eine erblassende Nebensonne hinein. IP. 3, 65 etc. und verallgemeint: Während die Gianettino’s, die zu einer deutschen Revolution berechtigten, sich noch schärfer durch Schandthaten zeichneten als die Jtaliäner. Palleske Sch. 1, 305 etc. 6) (s. 4, Schluß) tr., zuw. st. schreiben (vgl. 1e): Schreib’s ihnen vor auf 21* eine Tafel und „zeichens“ in ein Buch, daß es bleibe ewiglich. Jes. 30, 8 = In ein Buch zeichne es ein. Zunz und so bes. in Zsstzg., s. auf-, ein-, ver-z. etc. 7) Einen Weg etc. z., mit einer wirklich oder der Auffassung nach fichtbar bleibenden Spur beschreiben (s. d. 4b): Es nahmen ihren Platz die neugebornen Sonnen, | die Welten wälzten sich und zeichneten ihr Gleis. Haller 144; Der die alten Wege weiter bahnet und neue Pfade durch unbekannte Gegenden zeichnet. L. 6, 368; Durch die Lüfte spinnt sich der Sonnenfaden und zeichnet | einen farbichten Weg weit in den Himmel hinauf. Sch. (Wackern. 2, 1147¹³) etc. 8) Pferd.: Das Pferd zeichnet noch, hat noch das Zeichen (s. d. 9; Bohne 4c), ist noch nicht 8 Jahr; es zeichnet nicht mehr, hat die Bohne ausgefressen, ist über 8 Jahr. 9) weidm.: ) s. 1b. b) Der Hund zeichnet (Döbel 1, 88a) oder zeichnet die Fährte (Laube Br. 303), bewegt sich mit der Nase genau auf derselben (s. 7). c) Ein geschoßnes Wild zeichnet (s. Zeichen 10), giebt durch seine Bewegung etc. zu erkennen (markiert), daß und wie es getroffen ist, z. B. Die Hirsche wendeten, wobei der Zwölf-Ender entschieden zeichnete. Gartenl. 9, 150a; Der Hirsch zeichnete mit einem gewaltigen Sprung und stürzte bald darauf in voller Flucht zusammen. Houwald 4, 353; Das Z. der Repphühner, wenn sie im Fluge durch den Schuß verwundet werden. Winkell 2, 333 etc. 10) adjekt. Partic. Präs., zuw. = plastisch (s. d.), z. B.: Z–de Künste. Sulzer 4, 747 etc.; Die angedeuteten Situationen waren so sprechend und so z–d, daß etc. Eckermann G. 1, 187 etc. 11) adjekt. Partic. pass., z. B.:
a) s. 1d8.
b) (s. 1a) Diese mit dem heil. Kreuz gezeichneten frommen Christen. W. 36, 157 etc.; Die kreuzgezeichneten Haufen, welche ins gelobte Land ziehen sollten. Fischart B. 140a; Der narbengezeichnete Krieger. Kosegarten D. 2, 53 etc. c) (s. b) auch von den Figuren (durch Striche, Punkte, Flecken etc.), die sich auf Naturkörpern finden: Ein Vogel, schwarz mit gelben Pünktchen gezeichnet. Gutzkow R. 9, 55; Die Strahlen der wunderbar schönen gestreiften Körper [im Gehirn] wurden bei dem Menschen gezeichneter und feiner. H. Ph. 3, 180; Schön gefärbte und gezeichnete Raupen. Oken 5, 1072; Wie schön der Hühnerhund gezeichnet ist! Rabner 4, 102; An der dunkelen Stirne mit schneeiger Blasse gezeichnet. V. Ov. 1, 160 etc.; Die f ußgezeichneten und großfleckigen Böcke. Mendelssohn (1. Mos. 30, 35; 31, 39); Schwarz- und weißgezeichnet etc. Dazu: Zeichnung, die Art, wie Etwas gezeichnet ist (vgl. Färbung). d) in Bezug auf Form und Umrisse, die Etwas zeigt: Diese regelmäßig gezeichneten Züge [des Gesichts]. Gartenl. 13, 258b; Von zugleich feingezeichneten und vollen Lippen umsäumt. HHerz 30; Der schöngezeichnete Fuß mit hohlliegend geschwungenem Reien. Vischer Ästh. 2, 213 etc., auch: Die schwarze duftgezeichnete edle Pyramide des Finsteraarhorns. Ruge Rev. 2, 21, die sich aus dem Duft der Ferne abhebende etc. 12) Dazu (s. u.) Zeichn- er, -ung. Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [4] zeichnend abbilden (s. d. und Mendelssohn 4, 1, 37); Franke Kat. 66; Heinse A. 1, 68 etc., auch zuw. (wie schildern) in Worten, vgl. ba.
2) [5] Es zeichneten sich ihre .. weißen Schultern hell ab gegen den dunkeln Grund des Sammtsessels. Lewald W. 1, 72; Ruppius West 2, 202; Scherr Gr. 1, 136 etc.
3) Einen Raum etc. a., mit Zeichen abstecken, abgrenzen: Zeichneten nun zuerst den Kampfraum ab. B. 310a = Maßen umher die Weite des Kampfraums. V. Jl. 3, 315 etc.
4) Etwas mit einem Abzeichen versehn, s. 6. Dazu:
5) (s. 1) Daß, wo dgl. Ohrgehenke an sterbl. Weibern zu sehen sind, sie ein Zusatz des Abzeichners wären. L. 11, 394.
6) Ab- zeichnung:
a) (s. 1) das A. und das dadurch entstandne Bild: Eine Kamera obskura zu bequemerer Abzeichnung. G. 39, 196; Thümmel 6, 43 etc., auch: Die Abzeichnungen [Schilderungen], in denen sich ein Reiseschreiber .. oft genöthigt sieht, so reizende Geschöpfe der neugierigen Welt bloß zu stellen. 4, 98 etc.
b) (s. 2) In der Abzeichnung seiner Kontouren gegen den blauen Hintergrund des .. Himmels. Gutzkow 11, 206 etc.
c) s. 3.
d) (s. 4) das A. und —: das Abzeichen, z. B.: Ich [der Geistliche] trug gewöhnliche weltliche Kleidung ohne irgend eine Ab- oder Auszeichnung. Gartenl. 12, 722a; Kastanienbrauner Hengst ohne Abzeichnung. Pückler Sem. 1, 3, 186.
Án-:
1) [1; 3] durch ein beigefügtes Zeichen notieren, eig. und übertr.: Er sei bei den Franzosen so angezeichnet, daß sie .. seine Auslieferung verlangen könnten. Arndt E. 123; Ein .. Lohnbediente jagte mich durch alle Straßen etc. . ., daß ich kaum in meinem Volkmann a. konnte, wo ich gewesen war. G. 23, 119; Die hinter jedem Bilde angezeichneten röm. Zahlen. 30, 406; Daß ich Ihnen alle die Stellen anzeichne, die etc. W. 35, 81; Der Tag soll als ein unglücklicher angezeichnet werden. Luc. 1, 907; Er lässt nichts Doppelsinnigs | .. unangezeichnet. HB. 2, 241 etc.; Anzeichnungen. Preuß. Landr. 1, 21 § 165 etc.
2) [6] veralt. st. auf-z., s. Belege bei Wurm. Āūf-:
1) [4] auf eine Fläche etc. zeichnen: Ein zu stickendes Muster a.; Einer symmetrischen leicht aufzu-z–den Figur. G. 40, 478; Mit A. und Schraffieren. 15, 26 etc., s. ver-z. 2.
2) s. 1 und [5]: So zeichnen sie [die Individuen] sich in diesen Briefen mir recht deutlich auf. 32, 341 etc.
3) [6] aufschreiben, aufnotieren: Er nahm oft aus seinem Schreibtische . . Geld, ohne es auf-zuz. G. 19, 291; Um kurze Tagesbemerkungen flüchtig aufzu-z. 25, 30; 36, 319; Wenn in der Geschichte das Gute mehr aufgezeichnet würde. IP. 7, 198 u. o. (Veralt.: aufzeichen. Micyll Tacit. 86a etc.). Dazu:
4) (s. 3) Aufzeichner ihrer Schicksale. Zschokke 1, 259; Ge- schichts aufzeichner. Platen 4, 239 etc.
5) Aufzeichnung, z. B.:
a) (s. 1) Von Aufzeichnung horizontaler Sonnenuhren. G. 40, 477 etc.
b) (s. 3) Durch die Aufzeichnung eines Zeitgenossen bestätigt. Freytag NB. 293; 527; 540 etc.; In allen ältern Sagen und Aufzeichnungen. DMus. 14, 2, 832.
Āūs-:
1) [4] zu Ende, fertig zeichnen. G. Stein 1, 53; Wackern. 4, 1246²⁷ etc.
2) [5] Die Gruppe . ., die sich auf der leeren Fläche merkwürdig auszeichnete. G. 19, 402, vgl. 4 und ab-z. 2.
3) [1] Etwas aus-, hervorhebend, aussondernd an-, be-z., bemerklich machen etc., eig. und übertr., z. B.:
a) Buchdr.: Die Prime (s. d. 2) a., im Manuskript den Schluß des abgesetzten und Anfang des neuen Druckbogens be-z.
b) Die zu fällenden Bäume a. (s. Hammerzeichen) etc.; Der die unglücklichen Schlachtopfer der Tyrannie auszeichnete. W. Luc. 6, 249 etc.
c) Sich einen Weg a., ihn sich wählen und abstecken, z. B. bildl. W. 5, 66 etc. Veralt.: Germania, von den Franzosen mit dem Rhein .. ausgezeichnet [als Grenze getrennt]. Franck Weltb. 42a.
d) Aus den Briefen unserer Freunde eigenthümliche Bemerkungen, originelle Ansichten etc. auszu-z. [aushebend zu notieren, s. 6]. G. 15, 232; Zeichnete ich mir sorgfältig aus, wo etc. 16, 27; 20, 3; Eine Stelle Quinktilian’s verdient als ein wichtiges Denkmal .. ausgezeichnet zu werden. 30, 27; H. 11, 468; Er zeichnete die wichtigsten Fehler aus [hob sie hervor]. W. 8, 109; Zimmermann Nat. 5 etc.
e) Jemand zeichnet Einen aus, vor den Übrigen aus etc., behandelt ihn mit vorzüglicher Aufmerksamkeit, Achtung, Ehre etc., s. 5.
f) s. [2] Etwas, eine Eigenschaft etc. zeichnet eine Person oder Sache aus, erscheint als etwas ihr besonders Eigenes und sie von Andrem Unterscheidendes (s. 4; 5; 6): Den Diamanten zeichnet vor allen Körpern seine Härte aus; Die hohe Kraft des Verstandes, welche den Königsberger Weisen vor allen spekulativen Philosophen auszeichnet. Klinger 12, 209; Ich kenne den Hauptfehler sehr wohl, der ihn [meinen Stil] von so manchen andern Stilen a. soll und Alles, was zu merklich auszeichnet, ist Fehler. Wackern. 4, 278¹⁰ (L.); Mäßigkeit, gefällige Sitten, ein feines Gefühl für Schicklichkeit .. hat unser Volk stets ausgezeichnet. 10172 (FWeinhard) etc.
4) refl., s. 2; ferner zu 3f: Eine Person oder Sache zeichnet sich aus (von, vor, unter andren; über andre; aus der Menge etc.; durch Etwas etc.), thut sich hervor, macht sich bemerklich etc.: Der vom verworfensten Mörder sich nur auszeichnet durch Unscham. Baggesen 2, 40; Männer, die sich aus dem großen Haufen a. Forster Br. 1, 229; Die sich als Sonderlinge auszeichneten. Dgl. wird in einer beschränkten Stadt, wo sich Niemand, weder im Guten noch im Bösen hervorthun soll, nicht zum Besten aufgenommen. G. 20, 89; Ein Palmbaum zeichnet sich aus [unter den übrigen Pflanzen]. 23, 222; Die ersten Eltern .., deren jeder sich besonders auszeichnet oder aus-zu-z. ist. 26, 318; Die charakteristischen Züge, durch welche sich die Götter über die Menschen a. L. 8, 9; Unter andern Besondernheiten, wodurch sich Hassan’s Körbchen von andern auszeichneten. W. 9, 211 etc., vgl.: Cronegk, Lichtwer u. a. haben sich in diesem Felde hervorgezeichnet. Mauvillon 1, 195.
5) (s. 3e; f) adjekt. Partic. Präs., wobei das Obj. fortbleibt, nahgrenzend an 6: Der Diamant mit der [ihn] a–den Härte; Seine theatralische Bibliothek etc. zeigte dies Talent noch a–der H. Ph. 13, 127; Wünschte ihm zu der a–den Gnade des Sultans Glück. Klinger 6, 80; 10, 41 etc.
6) (s. 3f; 4) Ausgezeichnet, sich von dem Gewöhnlichen unterscheidend, hervorthund; ungewöhnlich, ungemein, besonder, vorzüglich etc., z. B.:
a) Den Bedrängnissen zu entgehen, womit alle ausgezeichnete Personen [in erimierter, höherer Stellung] bedroht waren. G. 19, 209 etc.; Da verloren diese Fürsten den ausgezeichneten [hervorragenden etc.] Platz, den ihnen Schmeichelei .. anzuweisen gedachte. 27, 451; Ein junger Mann ohne ausgezeichnete Gestalt. 25, 168; Ein ausgezeichneter Klavierspieler; Er spielt ausgezeichnet Klavier; Von ausgezeichneter Herzlichkeit. Freytag NB. 507; Ausgezeichnet herzlich etc.; auch zuw. von etwas Schlimmem, z. B.: Das Regiment, das .. ausgezeichnet [eklatant] herabgesetzt war. Archenholtz (Kurz 3, 671b); Behandelte den Seemann mit der ausgezeichnetsten Verachtung. HSmidt Meeresst. 112 etc.
b) Fortbild.: Verdacht gegen die Ausgezeichnetheit der Kathedrale. Kohl Irl. 1, 382; Ein Gebäude, das .. schon durch sein Material von einer gewissen Ausgezeichnetheit des Besitzers sprach. Ruppius (Volksz. 9, 288) etc.
7) Auszeichnung, nach den versch. Nüancen des Zeitw. = das A. und: das A–de, z. B.: Ihm werden viele Auszeichnungen zu Theil (s. 3e); Schon die bloße Außerordentlichkeit der Sache verdiente eine besondere Auszeichnung. W. Att. 3, 3, 69 (s. 3d) etc.; s. ab-z. 5d; be-z. 5 etc.
8) Auszeichner:
a) Jemand, der und insofern er ein Obj. auszeichnet (selten).
b) ein Werkzeug mancher Lederarbeiter zum Zeichnen der Umrisse des auszuschneidenden Leders.
Be-:
1) Zeichen auf das Obj. setzen; es damit versehn, markieren etc., eig. und bildl., z. B.:
a) Waaren mit dem Fabrikzeichen, mit einer Nummer, mit dem Verkaufspreis b. etc.; Etwas mit einem Stempel (s. d. 5a;
b) b.; Mit dem Stempel des Genies bezeichnet. W. 34, 222; G. 17, 251 etc.; Eine Waare als fein, mittelfein, extrafein b.; Etwas oder Einen als gut, schlecht, rein, unrein b. etc.; Einen durch ein Brandmal als (einen) Falschmünzer, Etwas als (eine) Sünde b. etc.; Der Götze wird Landsabgott und Jedermann zu seinem Sklaven bezeichnet. H. R. 7, 304; Ihr begrübt mich am Wege . ., daß Priester und Levit vor dem [als Grabstein eines Selbstmörders] bezeichneten Stein sich segnend vor- übergingen. G. 14, 152 etc. b) (s. a) Sich mit dem Kreuze (s. d. 2e) b. Schwab V. 1, 150 etc., auch bloß: Sich b. Nicolai 6, 121, s. segnen 1 etc.
c) Einen Raum etc. b., mit Zeichen abstecken, markieren etc., z. B.: Bezeichnet nun den weitgevierten Schacht! G. 6, 25; Die Grenze mit Malsteinen b.; Einen Weg mit aufgerichteten Steinen, Kreuzen etc. b.
d) (s. c) Seinen Weg, Gang; sein Leben, Dasein; seine Tage etc. mit Etwas b., das das Genannte begleitet und gleichsam als Dessen Spur zurückbleibt: Wessen Muse ist vermögend, mit dem Könige, der jeden Tag mit liederwürdigen Thaten bezeichnet, Schritt zu halten? L. (Danzel 540); An dem huldbezeichneten Tage. Pyrker 388 etc.
e) [6] selten: Den preußischen Konsul, der unsere Pässe b. sollte. Laube Kön. 1, 38, unter-z., signieren, visieren.
f) Etwas mit einem Ausdruck etc. b., der als Zeichen (s. d. 4) das Obj. vertritt, es bedeutet, indem man unter dem Zeichen die Sache versteht, z. B.: Einen Begriff mit einem Wort; Laute mit Buchstaben; Töne mit Noten; Zahlen mit Ziffern b.; Man bezeichnet die unbekannten Größen gw. mit den letzten Buchst. des Alphabets; einen Winkel mit 3 Buchst. etc.; Lauter Ausdrücke, einen .. schwachen Mann zu b. Gotthelf U. 2, 197; Das leibliche Brot wäre genug ,„bezeicht“ mit dem Wort: Das [st. unser] täglich Brot. Luther 1, 79b etc. (s. 2).
g) (Einem) Etwas b., es mit Zeichen angeben, woran es zu erkennen, wodurch es bestimmt ist etc.: Ich will dir den Dieb nicht nennen, aber deutlich b.; Den Ort der Zusammenkunft b.; Männern, denen ich mich nur näher zu b. brauchte. G. 23, 394; 393; Als am bezeichneten Altar | versammelt waren alle Seelen. Sch. 36b; Der Graf von Luxemburg | ist von den mehrsten Stimmen schon bezeichnet. 549b, als der zu Wählende, designiert etc.
2) s. 1 und [2] meton.: ein Zeichen für Etwas sein, abgeben etc., z. B.
a) (s. 1a) Der Stempel bezeichnet den Fabrikort und die Qualität der Waare = sie sind dadurch oder damit bezeichnet (1a); Das Brandmal bezeichnet ihn als Fälscher; Der Accent bezeichnet in diesem Wörterbuch die betonte Silbe; die unbezeichneten Silben haben keinen oder nur einen Nebenton etc.; Ein Gebäude, als den Mittelpunkt der Fläche b–d. G. 23, 221; Kein Diadem bezeichnete ihn vor den übrigen Personen. W. 26, 296 etc.
b) (s. 1c) Die Malsteine b. die Grenze etc.; Viele Kreuze | b. ihn [den Weg]. Sch. 552a etc.
c) (s. 1d) Jeden Tag bezeichnet eine liederwürdige That; Zweckmäßige Schritte sollten seine Bahn b. G. 16, 285 etc.
d) (s. 1f) Das Wort bezeichnet einen Begriff, der Buchstabe einen Laut, die Ziffer eine Zahl, die Note einen Ton; x eine unbekannte Größe etc.; Sintemal alle Zeichen geringer sind denn das Ding, so sie „bezeichen“. Luther 3, 442b etc.
e) (s. d) adjekt. Partic. Präs. = bedeutend, bedeutsam, charakteristisch etc., z. B.: Den b–dsten Ausdruck wählen; B–de Äußrungen. DMus. 14, 2, 764 etc.; Die einfach sach-b–de Benennung. Mommsen 3, 307 etc.
3) [7] Einen Weg etc. b. zuw. st. beschreiben (s. d. 4b): Indem sie sich hin- und herschwingt, bezeichnet sie die wunderlichsten Bahnen. G. 19, 311 etc.
4) [5] Tafft, Atlas, Sammt, obgleich alle von seidnem Ursprung, b. sich anders dem Auge. 29, 422, stellen sich dar etc.
5) Dazu: Die Bezeichnung (nach den versch. Nüancen des Transit.) z. B. der Waare mit dem Stempel etc.; der unbekannten Größe mit x, der Töne mit Noten etc.; Machte er sie Alle durch Bezeichnung mit dem heiligen Kreuz (s. 1b) gesund. G. 26, 218; Sag mir, ob ich vielleicht ihn erkenn’ in solcher Bezeichnung. V. Od. 14, 118 etc.; Neben- (Arnim 257), Noten- (Franke Kat. 72) Bezeichnungen etc.; (ugw.) Das Vermögen der Erkenntnis des Gegenwärtigen als Mittel der Verknüpfung der Vorstellung des Vorhergesehenen mit der des Vergangenen ist das Bezeichnungsvermögen. Die Handlung des Gemüthes, diese Verknüpfung zu bewirken, ist die Bezeichnung (signatio) .., von der nun der größere Grad die Auszeichnung genannt wird. Kant Anthr. 105. Bēī- [4]: Die bei- (oder neben-) gezeichnete Figur etc. Dúrch- [4]:
1) Wenn der Schüler das erste Heft der Vorlegeblätter durchgezeichnet hat, zeichnend damit zu Ende ist etc.
2) Etwas, indem man mit einem Stift genau den Umrissen folgt, auf ein draufgelegtes durchscheinendes Blatt oder auf ein druntergelegtes worauf sich ein Farbstoff abdrückt nach-z. (s. bausen 2; kalkieren): Umrissene Figuren, die, weil sie auf die Bilder selbst durchgezeichnet waren, ihren alterthüml. Charakter vollkommen erhalten hatten. G. 15, 160; 31, 70; Prechtl 9, 431 etc.; dazu: Durchzeichnungen. G. 31, 51; 84; Durchzeichnung mit weißer Kreide auf schwarze Florrahmen. 24, 92; 27, 296; 332; 341 etc. Eīn-:
1) [4] Anatomische Zeichnungen, die in Briefe eingezeichnet waren. 26, 98; 40, 496; Auf der Karte Petermann’s ist jener Fluß nicht eingezeichnet. Nat.-Z. 15, 380 etc. und bildl.: Eine schöne Seele, welcher die Natur die Lineamente der Tugend eingezeichnet hat. W. 6, 187 etc.
2) [6] Dort wurde ich in ein Buch eingezeichnet [eingeschrieben]. Börne 2, 232; Den Ort und den Tag in dein Denkbuch ein-zu-z. W. 16, 184 etc.; Als wenn er tiefsinnig in seinem Gedenkbuch etwas Wichtiges einzeichnete. Tieck A. 2, 123 etc.; Ihn um Einzeichnung in ihr Gedenkbuch ersuchend. Notter Uhl. 226. Fórt- [4]: fortfahren zu zeichnen. G. 24, 199. Gêgen- [1e]: kontrafignieren (s. d.). Ense T. 5, 3; Gartenl. 13, 156a; Gegengezeichnet von 6 Ministern. Nat.–Z. 18, 229 etc.; Einen schwachen Minister, dem von der Krone die Gegenzeichnung ungesetzlicher Akte zugemuthet wird. Volksz. 10, 30. Hín- etc.; Mit sichrer Hand und breiter Kreide hingezeichnet [4]. G. 33, 119 etc., auch verallgemeint von Schildrungen in Worten. 22, 182; 39, 67; Cham. 4, 188 etc.; Hinauf-z. [7] etc.; Ich werde noch einige Schlagschatten hinein-z. müssen [4]. Spielhagen Pr. 4, 91; G. 29, 411 etc., s. auch [5] etc.; Du kannst denken, wie ich mich auf dem Thüringer Walde herumzeichne [4]. G. Merck 1, 94, zeichnend herumtreibe; Sich hervor-z., s. aus-z. 4. Kénn-:
1) charakterisieren (s. d. und be-z.):
a) [1] Jemand kennzeichnet ein Objekt: bezeichnet es mit einem Kennzeichen, z. B.: So kennzeichneten wir oben das Wesen des Feudalstaates. Gartenl. 13, 255b; Ich habe die in der Mäusebach’schen Bibliothek befindlichen Ausgaben durch einen Stern gekennzeichnet. JZacher 36 etc. (s. d).
b) [2] Etwas kennzeichnet ein Obj., erscheint als Kennzeichen desselben: Die starren Konsequenzen . ., die den Mann k. Auerbach D. 4, 94; Hackländer Tag. 1, 29; Hausbl. (56) 1, 287; Husarenuniform, deren Abzeichen und Verzierungen ihren Träger als Ofsicier kennzeichneten. Höser GschDam. 192; Jahn M. 79; Ruppius West. 2, 183; Scherr Pilg. 2, 96 etc., s. d; e.
c) refl.: Etwas kennzeichnet sich, ist an einem Kennzeichen zu erkennen, zeigt dies: Malerschulen, welche sich durch die Behandlung des Kolorits etc. .. k. Guhl 2, 211 etc.
d) (s. a—c) Etwas ist durch Etwas gekennzeichnet, dies haftet daran als Kennzeichen etc. Gutzkow Unt. 2, 2, 375; Herrig 24, 433; Von einer eigentlichen, durch sichere und best. Symptome gekennzeichneten Trichinenkrankheit. Virchow Trich. 33 etc.
e) (s. b) adjekt. Partic. Präs.: charakteristisch, be-z–d etc.: Sonderbar und für die Schrullen jener Provinz unsers Vaterlands k–d. Gutzkow Z. 1, 98.
2) Einen k., ihm ein Kennzeichen (Abzeichen) anhaften machen, z. B.: Er wolle sein Kind nicht „k.“, alle seine Kinder .. müßten „ordentliche“ Namen bekommen. Kompert Gass. 1, 86 (nicht solche, die sie gleich als Juden kennzeichneten, 1b); Einen im Duell k., ihm einen Schmiß versetzen, wovon er die Narbe behält etc. Míß- [4]: Ein mißgezeichneter Charakter. W. 36, 244, s. ver-z. Mít- [4]: Der Briefschreiber zeichnet in der lebendigen Schildrung unbewusst sich selbst mit. Nāch- [4]: bes.: zeichnend nachbilden, eig. und übertr.: Er hatte die Köpfe der Kopie nachgezeichnet. G. 31, 71 etc.; Das ganze Jahrhundert.. liegt in diesen Jugendbekenntnissen [Goethe’s] mit treuen Umrissen vor- und nachgezeichnet. Gutzkow Königsl. V; Dem Leben abgelauschte und mit treuem und feinem Griffel nachgezeichnete Gestalten. Nat.-Z. 18, 73 etc.; zuw. auch mit sachl. Subj.: Haar .., welches .. die Linien des wundervoll schön geformten Kopfes in weichen Umrissen nachzeichnete. Spielhagen Pr. 3, 123 etc. Dazu: Als wir die s. g. Affekten von Le Brün zur Nachzeichnung [zum N.] erhielten. G. 20, 136 etc., auch: das durch N. entstandne Bild: Nachzeichnungen, die aus Paris gesendet worden. 26, 77 etc. Nêben-: s. bei-z. Nīēder-: auf-z., z. B. [6]: Wie er mit zitternder Hand die letzten Offenbarungen seines Genius niederzeichnet. Nat.–Z. 18, 211 (vgl. niederschreiben); Prutz E. 3, 258. Über- [4]: mit etwas darüber Gezeichnetem bedecken: Ihren Bildern durch Retouchieren nachzuhelfen und man begegnet.. dergestalt überzeichneten oder übermalten Bildern, daß etc. Karmarsch 2, 590; Sulzer 4, 752a. I.
Um-: rings- um be-z. Adelung. II. Úm-: anders zeichnen, z.B.:
1) Die Waaren um-z., mit einem andern Zeichen versehen. Ders. 2) [4]:
a) Dies Bild wünscht’ ich umgezeichnet. G. Zelt. 2, 235; Die kleinen [Züge], womit Peter von Cortona .. ein weinendes Kind in ein lachendes umzeichnete und dieses in jenes zurück. IP. 21, 70 etc.
b) in engrem Sinn: Behufs des Abdrucks ein Bild mit Vertauschung von Rechts und Links sowie es im Spiegel erscheint zeichnen, damit in dem dies Vh. wieder umkehrenden Abdruck das Abbild dem Urbild entspreche: [Das Kupfer] nach einem nicht umgezeichneten Bilde gemacht. L. 8, 107; Lichtenberg Hog. 1, 75 etc. Unter- [1e]: unterschreiben (s. d. II), eig. nur mit dem Namenszeichen, dann auch: mit Namens- unterschrift und verallgemeint: Seinen Namen; sich; eine Schrift; ein Urtheil; eine Subskriptionsliste; sich auf der Liste mit 50 Thaler unt. etc.; Die Bekenntnisse oder Widerrufe, die Berengarius auf den Kirchenversammlungen ablegen und unt. müssen. L. 8, 333; Sch. 834b; W. 5, 241b etc.; Einen Jeden, welcher den Wechsel mit unterzeichnet hat. DWechsel-Ordn. 81 etc.; Eine Glückwunschadresse mit mehr als 1000 Unterzeichnungen. Ense Tag. 4, 197; Ich mache keine solche Fordrung auf eine unbeschränkte Unterzeichnung des Lesers. Kant SW. 1, 167, daß er mein Urtheil unterzeichne, sich damit ganz einverstanden erkläre; Die Unterzeichnung [des Friedens]. D Mus. 14, 2, 753; Aktien unterzeichnung. Strel. Gesetzs. 2, 1, 383; DieNamensunterzeichnung. ABölte ModCh. 2, 121 etc.; Die Unterzeichner der Adresse etc.
Ver-:
1) [4] fehl zeichnen (vgl. miß-z.): Wie der schiefe Blick das Bild verzeichnet. W. 18, 95; Die Hauptfigur (im Bilde, im Roman) ist verzeichnet; Sich ver-z. Adelung; Wenn der Dichter sich hier verzeichnet hat. DMus. 15, 1, 149 etc.: Die Verzeichnung des kalten, schweigsamen ehernen Karl zum Bonvivant. Immermann (MBeer Br. 176); Kl. Od. 2, 29 etc.
2) [4] zeichnen, s. auf-z. 1; ein-z. 1 und vgl. 3, z. B.: Ein verzerrtes Bild zu ver-z., das in einem Spiegel .. regelmäßig erscheine. Von der Verzeichnung solcher Bilder. Gehler 1, 100; Einige bedienen sich .. der Sonnenuhren, die sie sich auf der Rückseite ihres Hauses .. auf-z. lassen, ohne zu bedenken, daß noch nie eine solche Uhr verzeichnet worden ist, durch welche etc. Littrow 700; Jch verzeichnete seine Hauptwasserscheide auf meine Karte von Spanien. G. 27, 328 und bildl. (s. 3): Mit dem Schwamm über Alles hinzufahren, was bisher auf die Tafel der Menschheit verzeichnet worden war. 39, 129 etc.
3) [6], s. 2; auf-z. 2; ein-z. 2, z. B. zu 2 von schriftl. Schildrung (s. d.): Der Zustand, wie er nachstehend skizzenhaft verzeichnet ist. 25, 154 etc.; ferner: Diese Schrift, die da „verzeichent“ stehet. Das ist aber die Schrift allda verzeichent: Mene etc. Dan. 5, 24 [auf gezeichnet. Zunz]; Dies und Andres mehr, das Jason in 5 Büchern „verzeichnet“, gedenken wir hier auf das kürzeste zusammenzuziehen. 2. Macc. 2, 24; Luther SW. 63, 61 etc.; bes. in engrem Sinn: die zu einer Gesammtheit gehörenden einzelnen Stücke aufzählend auf-z., aufschreiben (s. Verzeichnis): Alles zu verz., zu schätzen [taxieren] und zu verkaufen. G. 31, 107; Dies Buch ist im Katalog nicht verzeichnet etc.; Von beiverzeichneten Werken. KAugust 2, 238; Eins von nachverzeichneten Büchern. Rabner Br. 122 etc.; Hiermit stimmt auch der ungenannte Verzeichner der Olympiaden überein. FAWolf Einleit. zu Platons Gastmahl etc.
4) (veralt.) mit einem aufgedrückten Zeichen versehen, s. Brandzeichen; brandmalen. Vōr-:
1) [4] Einem Schüler etwas Nachzuzeichnendes (s. d.) vor-z. etc.
2) (s. 1) Einem zeichnend Etwas vor die Augen stellen, vorführen, auch verallgemeint, z. B.: G. 36, 318; 321; Dieser pantomimische Tanz, der .. in einer unmittelbar zur Empfindung redenden Sprache die feinsten Schattierungen der Leidenschaft den Augen vorzeichnete. W. 16, 163; Jch begnüge mich, dir nur das Wesentlichste, und auch Dies nur mit den äußersten Linien, vor-zu-z. 22, 264 etc.
3) (s. 1; 2) etwas als Richtschnur etc. Dienendes zeichnen, darstellen, sichtbar machen etc. (vgl. vorschreiben 3): Ich hatte keinen fest vorgezeichneten Weg. Ense D. 1, 12; Wie hat Shakespeare seinen Hamlet [dem Schauspieler] vorgezeichnet? G. 17, 31; Jenen Weg .., den ihm die Natur einmal vorgezeichnet hat. 20, 153; Der den Sonnen, Monden, Sternen | vorgezeichnet ihren Lauf. Heine Lied. 293; Man führt den Zirkel .. so, daß .. die Spitze .. eine der Kante parallele Linie andeutet oder einreißt. Nach der so vorgezeichneten Linie geschieht nun der Schnitt. Prechtl 11, 587; Dies Schwert . . zeichnete dem Samenkorn des Glaubens | auf diesem Welttheil blut’ge Furchen vor. Sch. 259a; Lobreden, welche nach dem von Thersagoras vorgezeichneten Muster zugeschnitten waren. W. Luc. 6, 147 etc. Dazu: Zum Vorzeichner königlicher Pflicht. BSternau etc.; Das Zuschneiden .. geschieht bei krummlinigen Schnitten nach einer Vorzeichnung mit einer Pfrieme. Prechtl 11, 585 etc.; Die Vorzeichnung zu einem in der Weberei auszuführenden Muster wird auf Papier entworfen. Karmarsch 3, 591; Es giebt [in der Natur] eine ursprüngliche und allgemeine Vorzeichnung [ein Vorbild, Grundtypus], die man sehr weit verfolgen kann. G. 40, 501 etc.
4) Mus.: die Vorzeichen (s. d. 2) vor ein Tonstück setzen: Bei einem Stück aus G-Dur wird ein Kreuz, aus F-Moll ein B vorgezeichnet; Die Vorzeichnungen für die 12 Durtonarten. Lobe Kat. 27 (vgl. vorsetzen 4a). Zurück-: (s. um-z. II 2a) zeichnend in das Ursprüngliche zurückverwandeln. Zusámmen- [4]: s. zusammen 1; 2, z. B. in Bezug auf das Zusammenkommen des Obj.: Von solchen mißgeschaffnen Dingen hatte er ein ganzes Buch zusammengezeichnet. Wackern. Klost. 146 etc.; Wenn nun eine Figur im Ganzen gut zusammengezeichnet ist. G. 29, 411, so daß die Theile gehörig zusammenpassen etc.