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Zeichen
I. Zēīchen, n., –s; uv.:
etwas sinnlich Wahrnehmbares, insofern es Etwas bedeutet oder anzeigt, man Etwas daraus oder daran erkennt etc., z. B.:
1) Rothe Backen sind oder: gelten als ein Z. von Gesundheit; des Wohlbefindens; daß man sich wohl befindet etc.; Nimm Dies als ein oder zum Z. meiner Liebe; daß ich dich gern habe etc.; Einem mit der Hand, mit der Trompete ein Z. geben, daß oder wann er anfangen soll etc.; Sich an Etwas ein Z. machen oder merken, woran man es erkennen, von Andrem unterscheiden kann etc.; Etwas hat alle Z. [Merkmale] des Echten etc.; Die Augurn sahen in dem Flug der Vögel, in einem Blitz etc. ein Z. für den Willen der Götter; Das ist ein gutes, böses, (un)günstiges, (un)glückliches Z. etc.; Zum Z., daß mein Herr unschuldig. Alexis H. 1, 2, 316; Hab ob mancher Z. | Mutter schon gefragt. Cham. 3, 14, was sie bedeuten; Gieb, daß ich sie betreten, mir ein Z., | ein Mal. Cham. 4, 81; Ein Dichter heißt um so mehr ein Maler . ., je mehr er seine bloß willkürlichen Z. den natürlichen nähert. Engel 4, 302; Wenn so ihr Mal und Z. | die Sage sich bewahrt. Freiligrath SW. 1, 384; Zum Z. seiner Freundschaft, | als ein Merkmal der Erinnrung. 2, 192; 238; Daß ihr den Kindern diese hohe Lehre erst als ein sinnliches Z., dann mit einigem symbolischen Anklang überliefert. G. 18, 190; 20, 213; Ihr Vater habe ihr .. einen Teller an den Kopf geworfen, davon sie noch das Z. [die Narbe] trage. 17, 46 etc.; Dies ist ein Z. . ., | doch Z. ist nicht Sache. Mohnike Fr. 110 etc.; Der Verehrung Z. | ihm in Geschenken darzureichen. Rückert Morg. 1, 27; Prüft mir das Gemisch, | ob das Spröde mit dem Weichen | sich vereint zum guten Z. Sch. 78a; Nicht frohe Z. sind’s, | die diesem Bündnis . . leuchten. 350b; Die die That will, nicht das Z. 366a; 482b; 516b; Pfeife dann mir zu, | zum Z., daß du Etwas nahen hörst. Schlegel Sh. 1, 155; 8, 100; Du verstandst aus meinen Z. mich | und pflogst durch Z. mit dem Z. Rath. Joh. 4, 2; Simrock Gudr. 153; Auf dieses Z. verstummte sofort das Stimmengewirr. Stahr Par. 2, 193; Uhland 39; V. Od. 2, 35; Il. 4, 76; 17, 548; Georg. 1, 394; 471; W. 1, 131; 12, 237; Luc. 5, 234; Wozu hälfen auch Z., nachdem wir die Sachen selbst haben? Merck 2, 121; Zinkgräf 1, 220 etc., s. Zsstzg., st. deren oft das Grundw. genügt, ferner z. B. Losung (4 ff.); Mal I2; Merkmal; Marke; Omen; Signal; Signatur; Wink etc. und die folg. Nummern.
2) (s. 1) Das Z. des Kreuzes (s. d. 2), z. B. auf dem Gewand der Kreuzritter; als Namens- unterzeichnung (s. 7d) etc.; nam. auch: insofern man sich damit segnet (s. d.; Kreuz 2e; bekreuzen 3).
3) (s. 1) Z., Das, woran man erkennen kann, welches Gewerbe Jemand treibt etc., vgl. z. B. Schürze 1 und bes. Schild 4 und z. B.: Krug: eine Schenke, vom aushangenden Z. des Kruges. V. 1, 189; Viele Häuser haben bezeichnende Inschriften, auch wohl manche selbst ein Z., ohne gerade ein Wirthshaus zu sein. G. 26, 126 etc. Dazu: Jemand ist seines Z–s ein Jurist (Gutzkow R. 4, 308), Fuhrmann (Hackländer Stillfr. 1, 16), Händler (ebd.), Küstner (Hdl. 1, 155), Kürschner (Lewald Ferd. 1, 29), Verwalter (Ruppius West. 2, 4), Rohrstuhlflechter (Schücking Gschw. 2, 37), Schneider (Prutz GschTh. 188), Mäkler (W. HB. 1, 142) etc.; auch in scherzh. Verallgemeinerung: Nicolai war und ist eig. seines Z–s ein ausgemachter Berliner Badaud. Fichte N. 116; Er war seinem Z. nach ein Esel. Freytag Hdschr. 3, 336; Er ist ein Flegel seines Z–s. Schm. 4, 217 (wo es zu 5c gezogen wird). 4) (s. 1) In vielen Fächern, Wissenschaften haben gewisse Z. eine best. Bed., z. B.: Die Buchstaben sind Z. für best. Laute, die Ziffern für Zahlen, die Noten für Töne etc. Wir erwähnen bes.:
a) Mathematische Z.: Die gw. Rechnungs-Z. sind das Z. der Addition oder das Additions-, Plus-Z. (—); das Subtraktions- oder Minus- Z. (—); das Multiplikations-Z. (); das Divisions-Z. (:); das Wurzel-Z. (); das Differential-Z. (d); das Integral-3. (|) etc.; Das Gleichheits-Z. ist =; das Ähnlichkeits-Z. -; das Kongruenz-Z. ⏒; das Winkel-Z. etc.; Als Z. für die unbekannten Größen gelten die letzten —, wie für die bekannten die ersten Buchstaben des Alphabets etc.
b) Die Alten haben den Planeten versch. Z. gegeben. . . In spätern Zeiten hat man diese Z. mit der Mineralogie .. in Verbindung gebracht. .. Auf diese Weise wurde der Planet Merkur mit dem Quecksilber gepaart, die beide das Z. ō erhielten etc. Littrow 295 ff. etc.
c) (s. b) Er schlägt das Buch auf und erblickt das Z. des Makrokosmos. . . Er erblickt das Z. des Erdgeistes: Wie anders wirkt dies Z. auf mich ein! G. 11, 21 ff.
d) Musikalische Z., z. B. (s. o.) Noten; Pausen etc.; in engrem Sinne: die Bez. der Stelle, von wo an ein Tonstück wiederholt werden soll etc.; Metrische Z., nam. zur Bez. von Länge (–) und Kürze (⏑) etc.; Chemische Z., s. b und z. B.: Das Z. der heutigen Chemie für Quecksilber ist Hg etc. 5) Sternk.:
a) s. 4b.
b) Die 12 Z. oder Sternbilder des Thierkreises (s. d.), s. Littrow 79; 296 etc., eingetheilt in: Frühling-, Sommer-, Herbst-, Winter-Z.
c) bei den Astrologen = Konstellation (s. d. und Aspekten); auch von der Phase eines Himmelskörpers, insofern sie für das Geschehende von bedeutsamem Einfluß erachtet wurde etc.: Morgen war ein besonderbar gut Z. [im Kalender] zum Beschütten und nachher eins zum Kabissetzen. Gotthelf Sch. 167; 252; Die Z. stehen sieghaft über dir; | Glück winken die Planeten dir. Sch. 366b; In einem gewissen Z. des Mondes. W. 1, 171 etc. 6) nam. bibl.: etwas von dem gw. Lauf der Natur Abweichendes, worin sich Gottes unmittelbare Wirkung zeigt oder zeigen soll: Ein Z. thun; Z. und Wunder thun etc. (s. Wunder-Z.). 7) gewisse Figuren oder Charaktere, Marken, womit als mit einem Merkmal man Sanders, deutsches Wörterb. II. Etwas bez., z. B.:
a) Das Z. der Fabrik (Fabrik-Z.) auf die Waaren setzen, prägen, stempeln etc.; Leinenpapier, graugestreift, eine Traube zum Z. G. 32, 266, s. Wasser-Z. etc.
b) Dem Vieh, den Pferden etc. ein Z. einbrennen (s. d; Brand-, Gestüt-Z.); Z. auch prägt er dem Vieh. V. Ländl. 3, 25 etc.
c) Auf der Adresse des begleitenden Briefs muß das Z. vermerkt sein, womit das Packet signiert ist etc.
d) Nach dem Landbuch des Hofgerichts Klosters soll der jüngste Sohn des Vaters Z. führen und haben, es sei am Vieh, Brenn-Z. oder auch Siegel und Petschier. . . Will er das Holz im Walde liegen lassen, so setzt er sein Z. dar- auf. Solch Holz-Z. etc. . . So soll er sein eigen gewohnliches Haus-Z. an seines Schuldners Hausthür machen. DMus. 15, 1, 592 ff. 8) Z. (oder Ab-Z.) eines Thiers, ein von der Grundfarbe sich abhebender (gewöhnl. heller) Fleck (s. Blässe, Stern etc.): Wenn das Z. etwas kleiner wäre, so würde es dem Pferd wohl anstehen. Gotthelf U. 1, 18 etc. 9) Pferd.: s. 7b; 8; ferner = Bohne (s. d. 4c), der schwarze Fleck der Zähne, woran sich das Alter erkennen lässt, s. zeichnen 8. 10) weidm.: Z. machen oder zeichnen [s. d. 9c]: die Gebärde des Wilds auf den Schuß; es zeichnet so und so. Laube Br. 303. 11) Buchdr.: An der Handpresse arbeiten 2 Drucker. .. Sie wechseln mit Ziehen (des Bengels, dem eigentl. Drucken) und Auftragen (Schwärzen der Form) mit einander ab. Dies geschieht alle(r) Z. (halbe Ries). Franke Kat. 106 u. ä. m.
Anm. Goth. taikns, ahd. zeichan, mhd. zeichen, dazu zeich(e)nen, goth. taiknjan, ahd. zeichanjan, mhd. zeichenen, wahrscheinlich (doch vgl. Graff 5, 591) zusammengehörig mit zeigen (s. d.) und zeihen (s. d., nam. 3), goth. teihan, ahd. zihan, zihen (Partic. gezigen), dazu: Zicht, ahd., mhd. ziht in Be-, In-, Verzicht etc., vgl. lat. dicere, sagen, gr. dcμννναe, zeigen, wozu lat. digitus, gr. dατνoς, Finger (zunächst als das Zeigeglied der Hand, vgl. Zeh) und das Zahlw. lat. decem, gr. déα, zehen (s. d.).
Zsstzg. unerschöpflich, leicht zu mehren (z. B. aus Spate 2609 ff.) und zu verstehn nach folg. Bsp. (s. auch die Wörter am Schluß von 1): Áb-:
1) [8] FalkeTh. 1, 11b, s. 2.
2) ein augenfälliges Unterscheidungs- Z., das ein Wesen an sich hat: Ein hübscher junger Mann ohne ausgezeichnete Gestalt oder irgend ein A. G. 25, 168; Husarenuniform, deren A. und Verzierungen ihren Träger als Officier kennzeichneten. Höfer GschDam. 192; Wer Thalia’s Farbe trug .., auch nur als freigewähltes A. fröhlicher Parteischaft. Holtei Jahr. 2, 288; Seine großen, glänzenden, starren Augen, das einzige erbliche A., das er von seinen Vorvätern an sich trug. Klinger 6, 82; Kriegk 1, 86; Legte Scipio die A. seiner Würde wieder an. Mommsen 2, 310; Die drei goldenen Ringe, das alte A. des Adels. Musäus M. 2, 140 etc.; (Dessen verschiedene Uniform und Abzeigen. Hartmann N. 2, 295). Ábkürzungs- [4]: s. Verkürzungs-Z. Ábtheilungs-: s. Unterscheidungs- Z. 2. Additiōns- [4a]. Āderlaß-[5c]: s. Aderlaßkreuz. Áhnlichkeits- [4a]. Án-: ein Zeichen, das und insofern es Etwas ankündet, anzeigt (s. Anzeige 2; das Anzeigen und Wahr-Z. 4b, Schluß): Wenn nicht alle A. trügen. DMus. 14, 2, 773etc.; Was wird dieses A. bedeuten? Gellert 3, 158; 159; Dieser Ausfall mochte für ein A. eines Kopfes gelten, der sich nicht immer gleich blieb. G. 18, 64; Die Gefangenen waren A. einer für die Alliierten unglücklichen Schlacht. 20, 116; Hartmann N. 1, 47; 64; Höfer GschDam. 168; Vorbedeutungen, Ahnungen und A. W. 1, 206; Das tönt ja beinah wie Eifersucht. Ich nehme es für ein gutes A. 21, 148 etc.; Göttliche Vor-A. eines Krieges. Kolb Gsch. 1, 220, vgl.: Vernimm die Voranzeigen meiner [des Tiresias] Kunst. Solger Soph. 1, 211. Ánführungs- [4]: s. Gänsefuß 5 und Sanders Orth. 123. Apothēker- [4]: Das A. für Skrupel ist ) etc. Āūfhänge-: z. B. [3]: Das A., das Schild am Wirthshause. H. R. 7, 17, häufiger: Aushänge-Z. Āūflösungs-: nam. [4] musikalisches Zeichen, wodurch die Erhöhung oder Erniedrigung einer Note um ¹ Ton aufgelöst (s. d. 3) oder widerrufen wird, auch Widerrufungs- Z. Lobe Kat. 13, vgl.: Von den Erhöhungs-, Er- niedrigungs- und Wiederherstellungs-Z. 12. Āūsruf(ungs)-: ein als Satztonzeichen dienendes Interpunktions-Z. (!), s. Sanders Orth. 136 etc.; scherzhaft, s. [2]: Ich habe gleich einem guten Zeitungsschreiber fromme Ausrufungs-Z. geschlagen. Börne Par. 5, 256 etc. (s. Verwunderungs-Z.); auch: Da ich ihr jedes kleine Gedicht, auch wenn es nur ein Ausrufungs-Z. gewesen wäre, gleich mittheilte. G. 22, 128. Bēī-: ein beigefügtes Zeichen, Attribut. 30, 457 etc. (Veralt. = Beispiel: Der Dunst hat die Kraft, den Stein zu treiben. Ein B.: Nimm 1 Pfd. guts Pulvers etc. Büchsenmeist. 3.) Bēīfalls-: Seine Zuhörer unterbrachen ihn mit rauschenden B. Nat.–Z. 18, 179; Notter Uhl. 364. Bīēr- [3]: Das B. .. aus zwei verschränkten Triangeln zusammengesetzt (s. Drudenfuß). G. 22, 212; IP. 32, 34; Fat. 1, 119 etc., auch: Bierhaus-Z. Freiligrath SW. 1, 348, vgl. Krug 3; Kegel 2; Wisch 2d und oberd.: Der Zeigel. Schm. 4, 230 etc., auch: Wenn die Haare nicht anders hersehen als wie ein zerrütte[te]r bairischer Bierzeiger. SClara EfA. 1, 482 (vgl. Bierwisch); Daß der Kopf einem weißen Bierzeicher zu Kehlheim mehrer als einem Menschenhaupt gleichte. 2, 627. Bínde-: (s. Divis) Sanders Orth. 36; 105. Blēī-:
1) [7a] Plombe (s. d.) als Waaren-Z.
2) (weidm.) B.: Hirschfährte auf einem Stein, die wie mit Bleistift gezeichnet aussieht. Laube Br. 243. Bránd-: ein ein- oder aufgebranntes, z. B. [7b]. Falke Th. 1, 150b etc.; bes. aber: ein brandmarkendes (s. d. und Brand-Mal, -Marke). Fischart B. 51a; Haben ein Brandmal-Z. [Brandmal. 1. Tim. 4, 2] in ihrem Gewissen. .. Ein solch B. . . Diese brandverzeichneten Blindenleiter. Luther 1, 411a, vgl.: Gewissen . ., mit Mal-Z. verzeichnet. 272a. Brénn- [7d]. Būch-: ein in ein Buch zu legendes Zeichen, um sich eine Stelle darin zu markieren, namentl. wieweit man im Lesen gekommen (Lese-Z.): Als B. diente ihr die Schwanzfeder eines Vögelchens. Gartenl. 11, 326a etc. Dánk-: Zeichen des Dankes: Verehrten mir eine goldene Medaille als D. für den Kunstantheil etc. G. 27, 354. Dénk-: ein Zeichen, das an Etwas zu denken mahnt (vgl. Erinnerungs-, Gedenk-Z., Denkzettel etc.): Die Begräbnisplätze, D., Denkschriften. G. 15, 156; Er hatte eine Mopsnase, welche durch einen Studentenhieb in zwei Abtheilungen getheilt war, zum D. einer großen Vornäsigkeit in der Jugend. Keller gH. 4, 375; Wünschen Sie mich .. mit einem kleinen D. gesund, mit einem kleinen Pfahl im Fleische, der den Dichter von Zeit zu Zeit den hinfälligen Menschen empfinden lasse. L. 12, 165. Dēūte-: Für Alles, was sittlich genannt wird, giebt es ebenso sichere D. als für Das, was wir durch sinnliche Gegenwart erkennen. G. 33, 81. Dīēnst-: s. Ehren-Z. Differentiāl-, Divisiōns- [4a]. Dóppel-: z. B.: Gewiß ein D., daß wir weder an unserer Poesie noch an unserm Volk verzweifeln dürfen. Nat.-Ztg. 18, 179 etc.; ferner vom Doppel- adler. Körner 1, 92 etc. Drōhungs-: Warnungs- und D. Klinger 9, 54, auch: Droh-Z. Ehren-: ehrendes, z. B.: Der Hirschfänger ist das besondere E. eines Weidmanns. Döbel 3, 107b etc.; Dienst-Z. . ., E. des Diensts. Kant Anthr. 108 etc.; nam. auch Ordens-Z., z. B. Bölte ModCh. 2, 184; G. 15, 257; 27, 444; Ritter-E. Gryphius Fr. 422. Eīnschluß-: Parenthese. Spate 2, 34. Eīnzel-: z. B.: Nach den mehr oder minder verwickelten E. [der Keilschrift]. Ausland 38, 411b. Erhȫhungs-: s. Auflösungs-Z. und Kreuz 4o. Erínnerungs-: (vergl. Denk-Z.) Das E. am Tage, wo etc. Sch. 1075b; Prutz Ob. 3, 229; Thümmel 5, 196 etc.; veralt.: Erinner-Z. Thurn- eißer Alch. 2, 186. Erkénnungs-: Jede Partei hat ihr Feldgeschrei gefunden, ihr Stichwort und ihr E. Görres V. 43. Ernīēdrigungs-: s. Auflösungs- Z. und B. Erwīdrungs-: s. Gegen-Z. 1. Fabrīk- [7a]: s. Wasser-Z. 1. Fä́rber-: eine Marke, die Jemand, der einem Färber etwas zu Färbendes bringt, von diesem erhält, um gegen dieselbe den gefärbten Ggstd zurückzuerhalten. Fêhde-: Drohend warf er seinen Handschuh (s. d.). .. Albrecht nahm das F. Stolberg 1, 58. Féld-: ein Zeichen, woran die Truppen sich als zusammengehörig im Felde erkennen, nam. Fahnen, Standarten etc.: Soldaten, Feld-, Kriegs- und Glücks-Z., auch Stangen hoch emportragend. G. 31, 95; Fahnen oder Paniere. . . Daß auch 215 die Franken sich solcher F. bedienet. Mascou (Wackern. 3, 1052¹³); Sch. 1089b; Simrock Gudr. 780; 859 etc., vgl.: Am Schafte ließ er flattern ein Zeichen, das war roth. N. 1535 und Heer-Z. Férn-: ein fernhin wahrnehmbares: Das dort errichtete trigonometrische F. Scherzer 1, 513. Fēūer-: vgl. Flammen-Z., z. B.:
1) Feuerlohe; Feuerschein am Himmel etc. als Zeichen einer Feuersbrunst. G. 10, 309 etc.
2) [5c] ein feuriges oder wie feurig erscheinendes Meteor.
3) ein durch Feuer gegebnes Fern-Z. G. 15, 277 (vgl. 267); Drei F. von dem Hauptthurme sollten die Losung sein, daß etc. . . Die Feuersäulen (s. d.). Sch. 875b; Zum Werk bereit, | erwartet ihr der Berge F. 544a (vgl.: Die Feu’rsignale auf den Bergen. 547a); bildl. (vgl. 4): Diese Schrift sollte der Welt ein F. bleiben, um die Ketten zu brechen. Neumann Am. 1, 260.
4) (s. Feuersäule. 2. Mos. 13, 21) Der .. voran, ein F., geht. Herwegh 1, 134.
5) = Feuermal. Adelung (selten).
6) Signal, wodurch eine Feuersbrunst bez. wird: Erscholl plötzlich von der Rathhausglocke das F. Kompert Gass. 1, 35; Der Schlüssel zur Sturmglocke .. und zur Lärmtrommel. .. Damit die F. gegeben werden können. Strel. Gesetzs. 2, 1, 485. Flággen-: Flagge: Ragt hoch ein sturmzerwettert F. DKuns 79a. Flámmen-: z. B.:
1) s. Feuer-Z. 1: In Flammen lag die Stadt, an dreizehn Ecken | schlugen zugleich die F. auf. Körner 2, 25.
2) s. Feuer-Z. 3: Frisch auf, mein Volk! die F. rauchen. 1, 72; Den Fanatismus, der schon damals hüben wie drüben seine F. aufsteckte. Prutz Ob. 1, 60.
3) Das ist mit F. [feurigen Zeichen, Lettern etc.] in die Geschichte des Menschenthums eingetragen. Kompert Gass. 2, 121. Frāge-: ein Interpunktions-, Satzton-Z. (?), eine Frage bezeichnend, s. Sander- Orth. 136 ff.: Wobei aber ein zweifelsüchtiger Leser ein großes F. mit Rothstift gesetzt. Immermann M. 4, 257 etc.; bildl.: Tausend F. im Gesichte [des Wirths] zweifeln, was man befehle. Börne 2, 96; Eure Tannen, eure Eichen, | habt die grünen F. | deutscher Freiheit ihr gewahrt? Herwegh 1, 55. Frēīmaurer-: Erkennungs-Z. für Freimaurer. Frēūden-: Die F.: die Stadt beleuchtet etc. Relstab Leb. 1, 205. Frēūndschafts-: Doch haben sie geehret einander und gewechselt F. Cham. 4, 143; Dich erfreut mein Glück. | Dir dank’ ich für dies F. Hagedorn 2, 108; 286 etc. Frīēdens-: Bin ich [Olivenzweig] doch .. | F. jeder Flur. G. 12, 23; Zum Kriege wider mich war er [der Schmuck] bestimmt, | nehmt ihn aus meiner Hand, zum F. Sch. 468a, vgl. Versöhnungs-Z. Frǖhlings-: nam. [5b]. Gedä́chtnis-, Gedénk-: s. Denk-, Erinnerungs-Z. Gêgen-:
1) ein Zeichen als Erwidrung: Schlägt er in die Hände, das G. erwartend. G. 31, 143 etc.
2) = Kontremarke (s. d.). Campe. Gelēīt-: eine Marke, daß der Geleitzoll bezahlt ist. G. 9, 50. Gestǖt(s)- [7b]: Falke Th. 1, 335b. Gewinn(st)-: als Zeichen, daß man gewonnen, eine Marke, gegen deren Abgabe man den Gewinnst empfängt. Glāūbens-: religiöses Symbol etc. Freytag NB. 191; Hagedorn 1, 98. Glēīchheits-: nam. [4a]. Glǘcks-: z. B.:
1) glückliches Omen.
2) ein durch Glück gewonnenes und von Glück zeugendes Zeichen, s. Feld-Z., vgl. Gewinnst-Z. etc. Góttes-: Dahin nur will ich schauen, du bist mein G. Mügge Rom. 3, 1, 316. Grúnd-: z. B.: Doch lassen sich alle diese Zeichen [der chinesischen Schrift] wieder in eine kleinere Zahl von sogen. G. oder Schlüsseln zerlegen. Kriegk 1, 20. Hámm-: Zeichen, Marken des Hammstocks (s. d.). Hámmer- [7a]: z. B.:
1) Fabrik-Z. der Erzeugnisse eines Eisen-Hammers, -Werks (auch: Werk-, Meister-Z.). 2) ein mit einem Hammer, nam. mit dem Mal- oder Forsthammer (s. d.) eingeschlagnes Zeichen, s. Holz-Z., vgl.: Zog er einen Baumhammer aus der Tasche .., schlug das Zeichen ein. Höfer GschDam. 32. Hāūpt-: ein hauptsächliches, z. B. (Sternk.): Die vier H. des Thierkreises [5b], die dem astron. Anfang der vier Jahreszeiten entsprechen; (weidm.) H.: Zeichen, woran man den Hirsch in der Fährte ansprechen kann. Laube Br. 261. Hāūs-: z.B. [7d]. Hêêr-: Feld-Z., Banner. Hélm-: Zeichen, Ab-Z. am Helm, nam. des Wappenschilds. Hérbst-: nam. [5b]. Hímmels-: z. B.:
1) [5b]. V. Ländl. 3, 232³³; 154 etc.
2) [5c].
3) weidm. = Himmelsspur (s. d.). Hírsch-: wonach der Weidmann den Hirsch anspricht, z. B. Laube Br. 262. Hólz-: Die Bäume angewiesen und mit einem H. oder Stempel (s. d. 5a und Hammer-Z. 2) geschlagen. Fleming J. 58; s. auch [7d]. Húnde-: Marke, daß die Hundesteuer erlegt ist. König Kl. 3, 188. Hütten- [7a]. Integrāl-[4a]. Interpunktiōns-: die in Schrift und Druck zur Sonderung und Verdeutlichung der Sätze und Satztheile angewendeten Zeichen. Franke Kat. 51 etc., s. Satz-Z. Kāīns-: Lösche dann von meiner bleichen | Stirn das schwere K. Houwald 1, 497 (s. 1. Mos. 4, 15, vgl.: Das Mal der Dichtung ist ein Kaīnsstempel. Freiligrath SW. 1, 294); Die Reorganisation, welche das K. des Eidbruchs an der Stirne trägt. Volksz. 13, 107. Kalénder-: in Kalendern angewendete, s. [4b; 5c]; Aderlaß-Z. etc. Kénn-: ein Zeichen, woran man Etwas kennt oder erkennt, von Anderm unterscheidet (vgl. Merkmal): Ein wesentliches, untrügliches K.; So führten mich diese K. trüglich genug hin und her. G. 20, 81; K. oder Attribute der Götter. Kriegk 1, 86; K.: das Zeichen, wodurch sich ein Hirsch an Fährte und Geweih von einem gleich starken unterscheidet. Laube Br. 267; Liebet einen Jeden, in welchem ihr die ehrwürdigen K. der Menschheit erblicket. W. 7, 76 etc.; Ein Haupt-K. unseres Knochens. G. 36, 232; 330 etc.; Das menschliche Haar .. als ein so merkwürdiges Mit-K. in der Beurtheilung der Racenunterschiede. Scherzer 1, 445 etc., s. kennzeichnen. Kongruénz- [4a]. Kránkheits-: Kenn-Z. einer Krankheit, bes. zur Diagnose derselben. Krēūz- [2]: Indem er das K. über ihrem Haupte machte. Mügge Rom. 3, 1, 30 etc., auch z. B. (s. Feld- Z. etc.): Unter dem Kreuzes-Z. zu kämpfen. Freytag NB. 27. Krīēgs-: s. Feld-Z. Kúnst-: Man kann die Zeichen in willkürliche (K.), in natürliche und in Wunder-Z. eintheilen. Kant Anthr. 107. Kürzungs-: s. Verkürzungs-Z. Lāden- [3]: s. Aushänge-Z.: Damit ich mit Ehren von der Messe komme, nehme ich vorher mein L. ein. Michaelis 110. Lāūt-: Die chinesische Schrift besteht nicht, wie die unsere, aus L., sondern aus Wort-Z. etc. Lêbens-: ein Zeichen, daß Leben in einem Wesen ist, eig. und bildl.: Hartmann N. 1, 95; Monatbl. 1, 158b; Drei Tag und nicht das kleinste L.! W. 11, 192; Ein L. von sich geben. Luc. 4, 186 etc. Lēīb-: (Rechtsspr.) ein am Leichnam wahrnehmbares Zeichen stattgehabter Ermordung. Lêse-:
1) Buch-Z.
2) Interpunktions-Z. Līēbes-: Als ein L. | fordr’ ich ihn. Platen 4, 283; Sch. 369b; Selber lieben mich ja meine Brüder, | gaben mir schon manches L. Talvj 2, 160. Lōs-: Omen (s. I. Los, Anm.): In castris natus, patriis nutritus in armis, | jam designati principis omen erat, zu deutsch: Er ist im Heer geboren und unter des Vaters Waffen erzogen, welches ein L. war, daß er sollte zu einem Fürsten erwählt werden. Stumpf 172b. Lōsungs-: (s. Losung 4—6) Der Schläfer folgt dem L. | seiner immer wachen Warnerin. WhMüller 1, 263. Māl-: (s. I. Mal und Brand-Z.) Gal. 6, 17 (mit Randgl.: Die M. sind nicht die Narben an Christus Leib, sondern allerlei Leiden, das wir am Leibe um Christus willen tragen); Off. 19, 20 [H. R. 7, 352]; 13, 16 ff. [Namenszug. H. R. 7, 303] etc.; 2. Mos. 17, 16; Sein Werk trägt dieses M. seiner Zeiten an sich, daß etc. JAEberhard Ap. 1, 124; Das Lispeln und das kleine Mal ihrer Wangen. .. Lispeln und M. H. 13, 282; Luther 1, 408b; 6, 94b; 97b; 289a; Stumpf 390a etc.; niederd. auch = Zielscheibe für Schützen. Māß-: z. B.: Die in der Dichtkunst gw. M. [das Versmaß bezeichnend]. Heynatz Br. 5, 16. Mēīster-: Zeichen, woran man den Meister eines Werks erkennt etc., s. Fabrik-, Hammer-Z. etc. Mérk-:
1) Erinnerungs-Z.: Ein hölzernes Kreuz auf das Grab zu stellen . ., wenn auch ein solches M. durch die Zeit aufgehoben wird. G. 15, 153; Für die Erinnerung so sichere M. zu gewinnen [durch den Maler]. 23, 272; 119; 20, 151 etc.
2) ein Zeichen, woran Etwas merkbar wird, man es gewahr werden kann etc. (vgl. Merkmal): Jch gab ihm die genauesten M. sogar von dem Wassermanne, der etc. 28, 258; 18, 83; Alle M., wodurch man an den Tag legt, man gebe auf sich selbst Acht. Hippel Leb. 1, 401; Dieses M. der Abkunft. W. 6, 165 etc. Mīnus- [4a]. Míttel-: in der Hirschfährte = das Blenden (s. d. 1). Multiplikatiōns- [4a]. Nácht-: Nachtsignal. Nāmens-: Namensunterschrift oder ein sie vertretendes Zeichen. W. 9, 274 etc., vgl. unterzeichnen etc. Nêben-: s. Haupt-Z. Nōth-:
1) Nothsignal. Freytag NB. 257.
2) Die Losung und das N. [der Fehme] lautet: Stock, Stein, Gras, Grain. Immermann M. 4, 121. Opfer-: Omen, Zeichen, das aus Opfern entnommen wird (vgl. Los-Z.). Simrock Fr. 37. Ordens-: (s. Orden 3) Rückert 2, 13 etc., vgl. Ehren-Z. Plús- [4a]. Póst-: Poststempel: Mit einem verwunderten Blicke auf das P. legte er das geschlossene Kouvert in ihre Hand. Ruppius West. 2, 186; JKohl Par. 1, 164 etc. Prǟg(e)-: Die Prägung erhielt oft neben dem eig. Münzbilde noch ein besonderes P. JFalke DLeb. 3, 280. Réchnungs- [4a]. Sátz-: Interpunktions-Z.: Die S. Man unterscheide die Satzpausen .. von den Satztonzeichen, nämlich Ausruf- und Frage-Z. etc. Sanders Orth. 122. Schánd-: Sch. (Brandmark und dgl.). Kant Anthr. 108. Schlúß-: den Schluß, das Ende bezeichnend: Das Sch. eines Tonstücks etc. Schríft-: Sch. sind’s, Buchstaben. Cham. 4, 153 etc. (vgl. Laut-Z.). Schúrf-: (Bergb.) den Mittelpunkt eines Schurfgebiets bezeichnend. Scheuchenstuel 219. Sīēges-: das Zeichen eines erfochtnen Siegs (s. Siegesmal; Trophäe etc.). 1. Sam. 15, 12; G. 35, 136; Körner 1, 78; Sch. 1557a etc. Sómmer-: nam. [5b]. Sónderungs-: s. Theilungs.Z. Sprāch-: Wie das konventionelle Sp. zu dem Gedanken [sich verhält], den es ausdrückt. Sch. 1113b. Stándes-: St. (Wappen). Kant Anthr. 108. Stríchel-: aus Strichlein bestehend. Herrig 30, 37. Subtraktiōns- [4a]. Tāg(es)-: Tagsignal. Thēīlungs-: s. Divis, vgl.: Verbindungs- Z. oder „Sönderungs-Z.“, wie er es nennt, z. E. in Landes-Mutter. Heynat Br. 5, 29. Thiērkreis- [5b]. Tōdes-: Keinen zu beerdigen, ehe sichere T. vorhanden. Tōn-: wodurch ein oder der Ton bez. wird. Kant Anthr. 108 etc., z. B. auch Satz- T., s. Satzzeichen. Trāūer-: Landestrauer, während welcher das ganze Volk T. trug. Kriegk 1, 82. Trōstes-: trostspendendes etc. G. 6, 374. Unglücks-: unglückliches Omen etc. V. Ländl. 3, 188. Unterschēīdungs-:
1) ein unterscheidendes: Da man diesen Knochen als ein U. zw. dem Affen und Menschen angegeben. G. 36, 223; Sch. 864b etc.
2) Interpunktions-Z.: Die U. oder Punkturen (wozu auch das Abtheilungs-Z., in der Kunstsprache Divis, gehört). Prechtl 3, 255; Beobachtung aller Kommas und übrigen U. W. 14, 182 etc. ūr-: ursprüngliches, z. B. G. 20, 151 etc. Verbíndungs-: s. Theilungs-Z. Verkürzungs-: Abbreviatur (s. d.). W. 21, 171, auch (Ab-)Kürzungs-Z. Versétzungs-: (Mus.) Erhöhungs- und Erniedrigungs-Z. Lobe Kat. 27; 87. Versȫhnungs-: s. Friedens-Z. Verwúnderungs-: Ausruf-Z.; auch nach der Zeichnung auf den Flügeln, Name eines Nachtfalters, Phalaena exclamationis. Vōr-:
1) Omen: Freytag NB. 196; Ahnungen und V. Höfer GschDam. 255 etc.; Ein trauriges V. Platen 4, 197.
2) (Mus.) die zu Anfang eines Tonstücks als für den ganzen Umfang desselben geltend vermerkten Versetzungs-Z. (die „Vorzeichnung“. Lobe Kat. 27).
3) veralt., mundartl. Umdeutschung des aus dem lat. Portikus (s. d.) entstandnen ahd. phorzih (s. Schm. 1, 635; Stalder 2, 468), Portal oder Vorhaus einer Kirche, z. B. bei Keisersberg. Vorbedēūtungs-: vorbedeutendes (s. Vor-Z. 1). Mendelssohn Ps. 74, 9. Vōrtritt-: ein Zeichen, worin ein Vortritt oder Vorzug begründet ist. Spate 2, 5. Vōrzugs-: ein Zeichen, daß Einem ein Vorzug zukommt, gehört etc. Hagedorn 2, 194; 3, 131. Wāāren-: womit eine Waare bez. ist, z. B. zur Angabe des Verfertigers oder des Preises nach der Nummer (s. d. 2b) etc. Wāhr-: z. B.:
1) (veralt.) ein zum Gewahrwerden gegebnes Zeichen, Signal: Der Königin ein W. geben | mit einem rothen seidnen Fahnen. HSachs G. 2, 77.
2) ein Zeichen, woran man gewahr wird, daß Etwas so und so ist, nam. so, wie es sein soll, wie angegeben wird, sich verhält, daß es wahr ist; wodurch es bewährt wird etc. (s. Wahrschau; Wort- Z.): Es war kein eig. Orden, nur das W. .. eines Domkapitels, auf welches die Glieder seiner Familie ein Geburtsrecht hatten. Alexis Neap. 85; Carolina § 18; 19 etc.; Darin wird man die Feilen finden, als ein W. Freytag B. 1, 69; Der Brief mit dem [übersandten] Löwchen gesiegelt, als vorläufiges W. des glücklich angelangten Packets. G. 23, 208; Parterre und Gallerie bevölkerten sich gar bald wieder als W. und Gleichnis, daß . . Alles die alte Richtung angenommen. 27, 228; Ich erkannte den Mann gleich an den W., die man mir gegeben. 28, 298; Wobei weißt du, daß euch Gott zusammengefüget hat? Gieb Deß ein „Warzeichen“. Luther 5, 242a; Er würde Deß beredt mit gewaltigem Schein und warzeichen, seine Vertrauete wäre gestorben. 249a; Zu warzeichen. 8, 76b (92a; 6, 327a etc.); Und zum warzeichen hält dasselbe Bisthum .. noch .. die Kirchenrecht .. mit Messensingen. 6, 492b; 246a etc.; Die vorbereitenden W. [Vor-Z., Omina] seines Falles. Niebuhr (Wackern. 4, 1333¹²); Köln ist ein W. römischer Herrschaft außer römischen Landes. Rahel 2, 569; Es ist bei der Römer Zeit ein herrlicher Platz gewesen, wie noch .. römische Monumenta oder „waarzeichen“ gute Anzeigung geben. Stumpf 432b; Schaidenreißer 89a [V. Od. 21, 217]; Dies kann dir ein genugsam glaubwürdiges „warzaichen“ sein etc. 96b = Also dies W. verkünd’ ich dir . . | Jener sprach’s; ihr aber erzitterten Herz und Kniee, | da sie die Zeichen erkannt, die genau ihr verkündet Odysseus. V. Od. 23, 203 ff.; V. Ländl. 3, 185 (s. Anzeige2) etc.; Das Haupt-W. des tief unsittlichen Gegensatzes. Oppenheim 10, 279 etc.
3) (s. 2) W. eines Ortes, Sehenswürdigkeiten, die als von besonderem Interesse selten ein Besucher in Augenschein zu nehmen verabsäumt und durch deren genaue Schilderung man sich gleichsam als wirklich am Ort gewesen legitimieren kann: Ariost’s Grabmal. . . Tasso’s Gefängnis. .. Luther’s Dintenklecks. . . Die meisten Reisenden haben doch etwas Handwerksburschenartiges und sehen sich gern nach solchen W. um. G. 23, 216; Rabner 3, 126; Die W. von Abdera sämmtlich in Augenschein genommen. W. 13, 234 etc.
4) ein Zeichen, das man gewahr wird, um sich danach zu richten, z. B.:
a) ein sichtlich aufgerichtetes, eig. und bildl.: Welch festes W. für verwandte Gesinnung nam. sein [Arndt’s] „Geist der Zeit“ im deutschen Boden einschlug. Ense D. 6, 363; Als Kenn- und W. der Gegend überall her vom Wandrer zu schauen. Pfarrius Soonw. 168; Daß dem Muthe sein W. nicht, | der Ehre nicht ihr freudig Wimpel fehle. Uhland Ludw. 153 etc.
b) ein Omen als Richtschnur: Wie man die Bibel zu einem Wahlspruch oder einem W. aufschlägt. Auerbach Leb. 1, 7; Wie wir anzogen, so hüt ein Schäfer .. und zum W., so fallen fünf Wölf’ in die Schaf und grifsen auch an etc. Berlichingen 179 (vgl.: Das gute Zeichen. G. 9, 20); Sofern nun euer göttlicher Will ist, daß etc. .., so gebt mir zwei ,,warzaichen“, eins inner-, das andere außerhalb dies Haus. Schaidenreißer 85a (= Dann rede mir einer der Wachenden Vorbedeutung | hier im Palast und draußen erschein ein Zeichen vom Himmel. V. Od. 20, 100; Außen erschein’ An-Z. von Zeus mir! Wiedasch). (vgl. Helm-Z.) Daß im Streit König Fridmar Marcellum ersehen und erkennt bei seinem Waapenzeichen. Stumpf 164b. warnendes: Ein leiser Pfiff, das W. unsres Führers. Ruppius West. 2, 84; Einen Strohwisch als W. ausstecken. Thümmel 2, 208 etc., s. Drohungs-Z.
Wáppen-: Wárnungs-: Wásser-:
1) Gw. pflegt man in dem Papiere das Fabrik-Z., einen Namen, ein Wappen oder dgl. anzubringen, welche heim Durchsehen durch ihre hellen Linien bemerkbar sind (W., Wassermarken). Prechtl 10, 497; Karmarsch 2, 801; M. 2, 854 etc.
2) (weidm.) W. oder Schürze heißt der lange Haarbüschel, welcher am Feigenblatte der Ricke vortritt. Laube Br. 252, als Unterscheidungs-Z. von Ricke und Bock (vgl. Wasser 4b; Scheibe 21a etc.). Wêge-: woran man den Weg erkennt: Die die W. [Wegweiser] ansehen und wandeln den Weg dennoch nimmer. Luther 1, 312a. Wétter-: Zeichen, aus denen man auf das kommende Wetter schließen kann. V. Ländl. 3, 182; bildl.: Als in Deutschland Todtenstille auf der Masse lag, in Frankreich ferne W. über den Horizont stiegen. D Mus. 15, 2, 16. Widerrūfungs-, Wiederhêrstellungs-: s. Auflösungs-Z. Wiederhōlungs-: ein Zeichen, daß Etwas wiederholt werden soll, nam. in der Mufik: Daß der erste Theil kein W. hat. Lobe Kat. 96. Wínkel- [4a]; ferner: Fūnf-W. = Pentagramm (s. d. und Drudenfuß). G. 6, 247. Wínter-: nam. [5b]. Wírthshaus- [3]: s. Bier(haus)-Z. Wórt-:
1) ein Zeichen für ein Wort, s. Laut-Z.
2) in Wörtern bestehnde Zeichen: Jene Kenntnis ist keine Erkenntnis, sondern ein bloßes Auswendiglernen von willkürlichen W. Fichte 7, 407.
3) veralt. = Wahr-Z. (s. d., vgl. Graff 5, 593; Benecke 3, 864; Schm. 4, 166 und niederd. wär–teken), z. B.: Also gab Der von Rechberg Denen im Schloß ein W. durch eine angezündete Scheuren. Stumpf 693a; Er sei von seinem Schneider bei seinen langen Nägeln an Fingern und andern W. erkannt worden. 741b etc. Wúnder- [6]: Hes. 12, 6; 11; Joel 3, 3; Jenen Drachen, der bei dem Opfer .. als ein W. erschien. G. 31, 122; 35, 371; Mendelssohn Ps. 65, 9; Schaidenreißer 86b etc. Wúrzel- [4a]. Zāhl-: (s. Ziffer) Ohm 1, 9 etc.