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Wolf Wölf Wolfart Wolfen Wölfen Wolferei wolfericht Wolfert Wolferlei Wölfin wolfisch Wolfram Wolger Wolfern
Wólf, m., –(e)s, (–en); Wölfe, (–e); Wölfchen, lein; –s-:
1) (goth. vulfs, ahd., mhd. wolf, s. Benecke 3. 800b und das dort Angeführte) ein zum Hundegeschlecht gehöriges, bes. den Schafherden gefährl. Raubthier, Canis lupus (weibl.: Wölfin), s. Döbel 1, 34 ff.; Eppendorf 58; Nemnich; Oken 7, 1558; Ryff Th. 64 ff. (Mz.: Die Wolff und: Wölff); Stumpf 607b etc.; Beißiger denn die „Wolffe“ des Abends. Hab. 1, 8 [Reißender als Abendwölfe. Zunz] etc.; Wölfe sind nicht heißhungriger. G. 29, 262; 13, 47; Behüt Gott All’s | vor des W–en Zahn! s. Kohl A. 1, 131; Das Wölfchen fühlt des W–es Trieb. Lichtwer 57; Einen entsetzlichen W. mit aller Schnelligkeit des gefräßigsten Winterhungers. Münchhausen 21; Musäus M. 1, 103; Rückert Rost. 72a; Froh überrascht der Sohn im Walde Vater W–en. W. 1, 115; Wölfen gleich, die durch den Nebel spürend schleichen, | herausgestachelt von des Hungers Wuth. Sch. 33b; W. Eisengrim. Waldis Es. 4, 73 (s. Jsegrimm); Mich hungerte wie 600 Wölfe. W. 27, 149 etc. (vgl.: Weil hier im Hause es wohl so ziemlich „zum hungrigen W.“ sein thäte. JGMüller Lind. 2, 386). Bildl.:
a) von Pers.: Benjamin ist ein reißender W.; des Morgens wird er Raub fressen etc. 1. Mos. 49, 27 (vgl. W. als Eigenn. und z. B. Uhland 423) etc.; Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern [s. d. und Schafspelz; Lammgewand] zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende „Wolffe“. Matth. 7, 15 (vgl. Luther 8 1b ff.; 6, 500a; Zwingli 2, 8 etc.); Werden [sie dann] nicht zahm, so sind sie ausgepichte Wölfe. G. 9, 202; Heine Rom. 195; Krieger sind Wölfe zum Rauben und Wüsten. Logau (L. 5, 224); So ist oder so von Einem uns geholfen, | es sei vom jungen Welf [s. d.], es sei vom alten W–en. Rückert Rost. 17b, wir find des einen der gefährlichen Helden entledigt; W. an Fräßigkeit. V. Sh. 3, 236, s. Tieck NK. 4, 96 etc.; Wölfe des Erdkreises [raptores orbis, die unersättlich raubgierigen Römer]. Walch Agr. 57 etc.; weiblich: Die Wölfin! die wuthschnaubende Megäre. Sch. 455b; Schlegel Sh. 8, 217 etc.
b) (vgl.
a) zuweilen auch in einer Art Belebung: Der ewige W. stirbt nicht . .; der W. des Ungenügens, der ewig sich wandelnde, der Wär-W. der Welt, der von Anbeginn losgelassen ist, wird sie fressen. Alexis H. 2, 3, 271 (vgl. Höllen-W.); Die Könige, | die den Krieg, | den geflügelten W., | hinhetzen | über die Herden der Völker. Meißner Gd. 169; Welche Gattung von Empfindnissen . .? Zorn? dieser heißhungrige W. frisst sich zu schnell satt! Sorge? dieser Wurm etc. Sch. 113a; Das Schwert, ein W. [des Schwertes W. Mohnike Fr. 109] streicht hungrig über Berg und Thal. Simrock Fr. 165 etc. c) in einer Menge Sprchw., s. Körte 6937 ff. und z. B.: Wer einmal Wölfchen heißt, kommt sicherlich zu dem Namen W. vHorn Schmj. 29 etc.; „Lamm, Lamm!“ ist des W–es Vesperglocke. Schottel 1134a etc.; Der W. in der Fabel (s. d. 2, vgl.: Wenn man den W. nennt, | kommt er gerennt. Gerstäcker Äq. 2, 208; OLudwig Th. 1, 516); Den W. bei den Ohren (s. d. 9d) halten (W. 10, 256), zupfen (Klinger F. 61); Mit den Wölfen [,,Wolffen. Agricola 240] heulen, in schlimme Gesellschaft gerathen, ihre Sitten mitmachen. W. 34, 127; Zimmermann Nat. 27 etc.; Zweidunkel zw. W. und Hund (s. d. 1d, vgl. V. Ländl. 4, 666) etc.; s. auch Zarncke Br. 468b etc. d) Volkssitte und Volksglauben: In vielen Orten .. wird die letzte Garbe in Gestalt eines Thieres geformt .. und die letzte Garbe erhält darnach selbst Namen wie: die Roggensau, der Halmbock, der W., der Hahn, der Hase etc. Wh. Mannhardt; Eine besondre RA., um die kleinen Kinder vom Verlaufen in ein Getreidefeld abzuhalten . . .: Der W. sitzt im Korn. ebd. (s. Rocken-W. 2). 2) (s. 1) w.-artige Säugethiere. Oken 7, 1552; Der mexikanische W., Canis mexicanus. 1557; Der rothe W., C. jubatus. ebd. etc., s. Zsstzgn. 3) (s. 1) ein Sternbild des südlichen Himmels. 4) (s. 1) Schaf und W., Name eines Brettspiels. Möricke Hutzelm. 16. 5) (s. 1) Name einiger gefräßigen, verheerenden Insekten, z. B.:
a) der weiße Kornwurm, Tinea granella.
b) Der W. oder Heuwurm, eine Raupe, welche nur an der Rebe sich nährt etc. Nat.-Z. 11, 320 [= Rebensticher?].
c) W., Bienen-, Immen-W. (s. d.), Phalaena (od. Tinea) mellonella; ferner: Attelabus apiarius etc., s. Rocken-W. 6) ein Fisch, Stichling, Gasterosteus aculeatus. Nemnich etc. (s. auch Meer-W.). 7) (schwzr.) Kuh mit grauem Rücken. Tobler 450. 8) W. und bes. verkl. Wölflein st. Welf (s. d.), Welflein. 9) Der Feldberg im Schwarzwald .. zeigt oft noch Ende Junis starke Schneestreifen und der Sennhirt ist nicht ohne Sorge, daß einmal in schneereichen Jahren zum Nachtheil der Weide ein sogen. „W.“ sich festsetze. Volger EE. 180. 10) der starke, dicke Hauch, den kalte Luft beim Einströmen in ein warmes Zimmer hervorbringt. Weinhold 106a. 11) Bäckerei: W., Feuer-W., aus dem Backofen hervorbrechendes wildes (s. d. 2h) Feuer. 12) Gärtn.: ein „Dieb“ (s. d. 4) oder „Räuber“ (s. d. 2b) bei Nelken. 13) Arzn. (vergl. 5, s. Wurm; Krebs 4 etc.): Name fressender, zehrender Entzündungen in der Haut etc., z. B.:
a) Mit den bösten Geschwären behaftet als dem Krebs, dem W. Wackern. 3, 231³⁵ (Hutten); 810³³ (Simpli- cissimus); Abt Berchtold hat den W. viel Jahr an einem Schenkel. Stumpf 369a etc.
b) (s. a) Thierarzn. = Mauke (s. d. 3), wobei Stücken aus der Haut ausfallen. Falke 2, 442b; ferner = Sterzwurm, eine die Schwanzwirbelbeine des Rindviehs angreifende Geschwürbildung. ebd.
c) (s. Fratt 2) die schmerzende Entzündung am Hintern, zw. den Beinen, durch anhaltenden Marsch oder Ritt verursacht: Matt durch langes Reiten. . . Vielleicht hat’s auch daneben | ein Wölfchen abgegeben. B. 23a; Droysen A. 2, 413; Der sagittarius [Gestirn des Schützen] dräuet den Pilgern Blattern an den Fersen und Wölf zw. den Beinen. Fischart Großm. 95; Wetter noch einmal, Das heißt geritten! hast doch keinen W. hinter dir gehabt [wortspielend mit 1]. König Jer. 1, 254; 3, 30; Eine Salbe gegen Blasen an den Füßen, Wundsein und W. Petermann (64) 372b; HSachs 1, 531c etc., s. Arsch-, Reise-, Reit-W.
d) Wölfele(in), Wolfele(in), Zahnbeule; danach zunächst Ammenspr., dann scherzh. —: Zahn. Schwäb. W. 537; Schm. 4, 67; Stalder 2, 456 (auch wölfen = zahnen), vgl. Woferl = Zahn. Spindler V. 3, 173.
e) Blutwülfel = Tripper. Schm. 4, 68. 14) Name von Maschinen, die, Etwas mit eisernen Zähnen von einander zausend und reißend, es von Staub etc. reinigen, bes.:
a) (s. Teufel 2e u. Willow) in der Baumwollspinnerei (s. b). Karmarsch M. 2, 507.
b) (s. a) Das Wolfen oder Maschinieren. . . Der W. zur Bearbeitung der Wolle hat Ähnlichkeit mit jenem, welcher für Baumwolle gebraucht wird. .. Dem Woll-W–e. 680, vgl. (irrig od. Drckf.): Ein Schaf geschoren, dann die Wolle gewollt und mit Baum- öl eingefettet. Hebel 3, 391.
c) (s. a; b) Papiermach.: zum Reinigen der Lumpen: Lumpen-W. Karmarsch M. 2, 816. 15) Landw.: Das schlechteste, magerste Gras, W. oder Läuserich genannt. Grube 3, 126, s.: W.: „in Schlesien = Borstengras, Nardus stricta.“ FBWeber 666b. 16) Hüttenw.: ein Erz-, nam. Eisenklumpen als Ergebnis des Schmelzprocesses, s. Prechtl 5, 172; Eisensau; W–s-Ofen u. (s. Deul) Luppe (vgl. lat. lupus). 17) ein grauer Bauernrock. Murner Ul. 71, s. Anm. 256 und: W.: grober Wollenzeug. . . Die Zunft der Grautucher, die dgl. Zeuge woben, hatte zu Basel in ihrem Wappen einen W. (1). Schwäb. W. 537. 18) Orgelb.: ein dissonierender (heulender) Beiton (s. d.) beim Anschlagen zweier harmonischen Töne (nam. des Grundtons und der kleinen Terz). 19) Bauk. = Rammklotz. Adelung (vgl. Bär III 1; Bock 7). Ferner, wobei aber wohl wie theilw. vielleicht auch im Vorhergehenden andre Stämme zu Grunde liegen, meist (veralt.) nach Adelung: 20) der Feuerraum der Malzdarre; die Krappdarre. 21) Bauk.: Da in einigen Städten noch nicht alle Schornsteine aus dem Dache gezogen sein mögen, so sollen die gefährlichen Wölfe sofort aus dem Dache gezogen, mithin es schlechthin nicht länger geduldet werden, daß ein in die obern Stockwerke des Hauses gezogener gemauerter Rauchfang oben offen sei, ehe er aus dem Dache geführt worden. Strel. Gesetzs. 2, 1, 484. 22) Fisch.: Art Garnsack mit vier Bügeln. 23) Forstwirthsch.: starke zum Umhaun reife Eiche. Schwäb. Wörterb. 24) Fuhrmannsw.: Bolzen, woran die Wacht eines Wagens hängt. 25) Korbmach.: Wölflein: Zwinge, für die mit Schienen zu überflechtenden Reifen. Schm. 26) Sägemüll.: ein ungleich dick geschnittnes Brett. Ders. 27) Schiff.: W., Wulf = Gilling (s. d. und Anm., wohl zu wölben), bes. Hintergilling, auch: Heck-, Krumm-, Spiegelwulf oder Verwulfsel. Bobrik 709a; dagegen: Oberer oder Knickwulf (bei Ade- lung: Überwurf) = kleine Gilling. 743b; 744b. 28) Schmied.: „ein Hufschmied, in einer Bergschmiede als Gesell arbeitet.“ Jacobsson Technol. Wörterbuch. 29) Seiler. = Lehre (s. d. 1h). 30) Tischl. = Falzhobel. Frisch, u. ä. m. Zsstzg. z. B.: Ābend-: [1] Zunz (Hab. 1. 8), auch [1a]. Ders. (Zeph. 3, 3): auch [2] = Hyäne. Nemnich. Ars- [13c]: Den A., so vom Reiten verursacht wird. Tabernae- mont. 253; A.-Reiter. Fischart Garg. 125b. bei Altern ein grauses Raubthier (vgl. Tiger-W.): Wie ein B. Luther 8, 213b etc., und daher auch [1a]: Wenn du denn Nichts fühlst . ., so ist ein B. dein Vater gewesen. LPHahn Hoh. 77; Das gräulich ungeheuer Thier, den Papst, den B. Luther SW. 60, 184; 61, 364 etc., vgl. Wer- W. 2a. Bāūch- [13]: Gürtelrose. Paracelsus Chir. 445c. Bérg- [1]: V. Od. 10, 212, vgl.: Die Steppenwölfe sind merklich kleiner als die Gebirgs- und Waldwölfe. Nemnich 828. Bēūtel- [2]: die Gatt. Thylacinus. Giebel, vgl. Zebra-W. Immen-W.:
Bǟr-: Bīēnen-:
1) [5c].
2) Vögel, Merops, nam. M. apiaster, s. Bienenspecht. Blūt-: s. [13e]. Erd-:
1) [2]:
a) Proteles (Lalandi).
b) Die Wasserratte (Hypudaeus amphibius Linn.), auch E. genannt. Natur 13, 258b.
2) [5] Gryllus gryllotalpa, auch Molt-W., Were etc. Fēūer- [11]. Fréß-: gefräßiger; danach [1a]: Wenn Sie mir F–e den Brotkorb so hoch hängen. L. 13, 588 (vgl. Geld-, Lese-W., Freßwurm). Gebírgs-: s. Berg-W. Géld- [1a]: ein unersättlich geldgieriger Mensch. Simplicissimus K. 518. Góld- [2]: Der G. oder Schakal. Prechtl 11, 21 (auch Schnell-, Zwerg-W. Nemnich). Hálb- [2]: Wolfshund. Hāūs-: Zu Weihnachten bäckt man an der rauhen Ebrach aus Tejg allerlei, bes. Thierfiguren, unter dem Namen H., s. Schm. 4, 67. Hāūt- [13]: nam. eine fressende Flechte. Héck-[27]. Hírsch-: s. Thier-W. Höllen-: s. [1a] Bez. des Teufels. Immen-: s. Bienen-W. Kníck- [27]. Kórn- [5]:
1) [5a].
2) = Erd-W. 2. Adelung. Krúmm- [27]. Lêse-: [1a] Einer, der gleichsam die Bücher verschlingt, eine unersättl. Lesewuth hat. Lewald Vat. 1, 218 etc. Lúmpen- [14c]. Mánn-:
1) s. Wer-, Menschen-W.
2) vgl.: Den jungen eingefangenen Wölfen, welche heulend die Mutter- wölfe und, um ihrer Weiber willen selber die Männer- W–e [die männl., im Ggstz. der Wölfinnen] heranlocken sollen. LSchefer Rom. 5, 240. Mêêr-:
1) [2]:
a) = Hyäne. Nemnich (vgl. Strand-W.).
b) = Rüsselrobbe. Oken 7, 1460 etc.
2) [6] gefräßige Raubfische, z. B. Anarrhychas, nam. A. lupus (See-W. Oken 6, 147): Einen schönen Fisch, den man M. nennt. Schwab V. 1, 79; ferner: Lophius piscatorius, der (häßl.) Froschfisch: Die Fischer nennen ihn Meerteufel und M. Oken 6, 75 etc., vgl.: Umwimmelt rings von Meeres-Wölf’ und -Lämmern. Rückert 1, 150 etc., s. See-W. Ménschen-: nach weitverbreiteter Sage: ein Mensch, der Wolfsgestalt angenommen: Menschenwölf’ und Drachenweiber, | die im Flug vorüberziehen. G. 8, 371, s. Wer-W. Mólt-: s. Erd-W. 2, vgl. Mull 1; 3. Mútter-: s. Mann-W. 2. Nǟhr- [1a]: ein nähriger (s. d. 2) Geizhals (vgl. Geld-W.). HSachs, s. Schm. und Wer- W. 2b. Pústa- [1]: Steppen-W. (von ungar. Pusta = Steppe): Wald-W. und .. P. oder Rohr-W. Tschudi Th. 432. Rāūb-: räuberischer Wolf. V. Th. 5, 106. Rêgen-: s. Wasser-W. Rēīse- [13c]: Gegen den sogen. R. sind Talg .. und Waschen .. die besten Mittel. Grieben Reisebibl. 48, 16, ähnl.: Reit- W. Rócken- (Róggen-):
1) [5] niederd.: die große Grasheuschrecke, Locusta verrucivora (auch: Rockenschneider, vgl. Korn–wolp, Werre. Brem. W. 5, 286).
2) [1d] Heulen wie ein R. IGMüler 3, 95 (vgl.: Rohrte as en lütten Roggenwulf. FReuter 3, 21, s. d. Folg.). Rōhr-: Pusta-W. (s. d.): Die ungrischen s. g. Rohrwölfe. Prechtl 11, 21; Der schreckliche R. Pyrker 243; 259, s. Rocken-W. 2 und röhren 2b. Schnéll- [2]: Gold-W. Sēē-:
1) s. Meer-W., nam. 2; auch = Haifisch, Menschenhai (Adelung), vgl.: Der entsetzliche Hai, des Meers Hyäne. Sch. 64a.
2) [1a] ein wilder Seemann. Heine 12, 84 etc. und bes.: Seeräuber, Korsar: Mohren-S. H. Cid 66. Spīēgel- [27]. Stéppen- [1]: Der russische St. Prechtl 11, 21, vgl. Pusta- und Berg-W. Stránd- [2]: Hyaena brunnea. Thīēr- [2]: In Wallis . ., wo der Luchs Th. genannt wird. Tschudi Th. 412, s. Bären, Wölf, Thierwölf, Lüchs. Stumpf655a (vgl. 607b), auch „Hirsch-W.“. Nemnich (frz. Loup-cervier, s. Thier 1f). Tīger-: vgl. Bär-W.: Wie sie [Jeanne d’Arc] den T. bezwang | das grimmig wilde Thier, das unsre Herden | verwüstete. Sch. 450a, nam. aber [2] Hyaena crocuta und Felis jubata. Wáld-: s. Berg-W. Wǟr-: s. Wer-W. Wásser-: der große Brachvogel, Scolopax arquata, auch Regen-W. Nemnich, „Wölp“. Oken 7, 508. Wê(h)r-:
1) Menschen-W. (s. d., vgl. Eppendorf 58; Nemnich 466; Grimm Myth. 1048; Diez 677 und I. Wehr, Anm., auch Larve 3): Freytag NB. 368; Da kamen des Nachts 7 Wehrwölf’ zu mir, | waren 7 Weiber vom Dorf etc. G. 1, 125; Wie wilde und blutdürstige Menschen Währ-Wölfe und Währ- Kater werden können. Immermann M. 3, 168; Kinkel 64; Als ich den Wehrwolf mit geerbtem Silber schoß. V. 4, 140 (s. entwolfen); Des Wehrwolfs, der aus dem Unthier | schnell in des Mannes Gestalt sich verwandelte. Ov. 2, 27 (Metam. 7, 270); Hexe .. die .. als Wehrwolf | Hämmel raubt. Ders. (Wackern. 903¹) etc.
2) s. 1 und [1a]:
a) (vgl. Bär-W.) ein grimmiger, bärbeißiger, Furcht erregender, unangenehmer Mensch etc. Frenzel Watt. 1, 124; Hackländer Tag. 1, 243; Daß ich mich vor dem Mädel am meisten fürchtete, mehr als vor dem W., dem Alten. PHeyse Mer. 262; Du Wärwolf ohne Schick! | du giftgeschwollner Drache! Rückert Erb. 2, 93; HSachs G. 1, 226; Da kam der W., nahm sie untern Arm | vor meinen Augen weg mit meinem holden Lamm [Braut]. W. 20, 58 etc.
b) (vgl. Nähr-W.): Doch leb ich noch am End’ vom Jahr, | wo mancher Wärwolf ist schon todt | aus Ängsten vor der Hungersnoth. G. 7, 131; „Mit einem Habgierigen nicht.“ Ist Das so ein Währwolf? Gutzkow R. 2, 286. c)s. [1b]. Wóll- [14c]. Art Beutel- W. oder wolfsähnliches Beutelthier, Dasyurus cynocephalus. Gold-W. u. ä. m.
Zēbra-: Zwérg-:
Wölf: s. Welf. Wólfart: s. Wolfram. Wólfen: 1) adj. (oberd.):
aus Wolfsfleisch: Einen w–en Braten. Mathesus Lthr. 8b. 2) tr.: mittels des Wolfs (s. d. 14b) zausend reinigen; ferner in Zsstzg.: Ent-: einen Werwolf (s. d.) seiner Wolfsgestalt entkleiden etc.: Ein Silberkugelschuß aufs Fell, | ein Kreuzdorn auch entwolft ihn schnell. V. Gd. (1802) 6, 113. Ver-: in einen Wolf verwandeln, nam. refl. (s. Werwolf).
Wölfen: s. welfen und Wolf 13d. Wolf~erēī, f.; –en:
wölfisches Wesen, Treiben. Luther 6, 494a; 8, 5b.
~ericht, a., ~ert, n.:
s. Wolfram.
~erlei: s. Wolverlei. Wölf~in, f.; –nen:
weiblicher Wolf (s. d. 1).
~isch, a.:
in der Weise eines Wolfs etc.: Mit w–er Gier. Kürnberger Am. 422; Daß wir w. [verhungert aus-) sahen. ebd.; Logau (L. 5, 131); Ihr w. Regiment. Luther 8, 3b; 5a; Aller mördrischen und w–en Lehrer Art. SW. 61, 116; Mathesius Pr. 30; Dein ganz Begehren | ist w., blutig, räuberisch und hungrig. Schlegel Kaufm. 4, 1 (V. Sh. 2, 95); Simrock Gudr. 1203; 1280; Es sah .. w. genug in mir aus. .. Ich haßte mit einem w–en Haß. Spielhagen Hoh. 1, 288; Die Züge haben etwas w. Lauerndes. Stahr Par. 2, 261; Wenn der Wolf langtönig der einsam w–e aufheult. V. Arat. 203 etc.; ohne Uml.: Ein füchsisch . ., wolfisch, teuflisches Verfahren. Lichtenberg 4, 368; Luther 8, 5a; b; 7a etc.
Wólfram, n., m., –s; 0; ein seltnes Metall:
Sondern den Zinnstein von den anhängenden Gangarten, vorzüglich vom W. G. 40, 305; Der W. oder Schirl. . Spuma Lupi [s. Rahm 2a, Schluß]. Krünitz 10, 567; Das W. (Mitscherlich 2, 2, 418; Oken 1, 121) etc., auch: Wolfart, Wolfert etc., vgl. Eisengraupe und: Erzt, so wolfericht, ist eine lange schwarze, spreißige Unart, welche die Bergleute im Sichern sehr betrüget etc. Jablonsky 309a.
Wólg~er, f.; –n:
(s. walgen, Anm. 2): Gänsenudel. Eppendorf 149.
~ern, tr.:
Gänse etc. nudeln.