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Wohner Wohnererin Wohnerschaft wohnerhaft Gewohnheit wohnerlich wohnig argwöhnig wohnerisch Angewöhnis wohnlich wöhnlich wohnsam Wohntheit Verwöhntheit Wohnung Wohrd Wöhrde Wohrt Woid Woit
Wōhner, m., –s; uv. (~erin, f.; –nen):
Jemand, der und insofern er wo wohnt (s. d. und Zsstzgn): Wenn man des W–s Sinn im Hause schauet. WHumboldt 1, 387; 356; Die dürft’gen W. 4, 362; Die alten einzelnen W. oder Sassen. Möser Osn. 1, 193; 6; Ph. 3, 220; So weiß auch von Nala kein Andrer, | auf Erden kein W. und Wandrer. Rückert N. 260 etc.; Edens W–in. H. 15, 234; Du W–in der Gärten. R. 7, 64 etc., gewöhnlicher in Zsstzgn mit Vors. (s. die von wohnen), seltner mit Hw. (vgl. Be-W.), leicht zu mehren nach folg. Bsp.: An-:
1) ein angrenzend, benachbart Wohnender: Erregten brennende Erdölmassen die Aufmerksamkeit der A. Burmeister Gsch. 265; G. 40, 29; Die Be- W. und A. [des Guts]. 15, 30; Kein A. des Äquators. H. Ph. 4, 4; Damals unserer Thür’ A–in. V. Th. 2, 71; Ein A. des Olympus. W. Luc. 1, 58 etc.; Meer-A. Möser Ph. 2, 4; See-A. G. 32, 289; Ufer-A. Ense B. 4, 55 etc.
2) selten st. Metöke (s. d. und Bei-W. 2): Hintersassen und A. (Sklaven kannte er nicht). H. Ph. 13, 192; 196 etc. Be-: Einer der und insofern er Etwas bewohnt, was zumeist dabei genannt ist (vgl. Ein-W.): Die B. der Erde, der Welt, des Mondes (Littrow 370), der Planeten (355), des Merkur und des Uranus (354), der Himmelskörper, des Himmels etc.; eines Landes, Reiches; einer Stadt, eines Dorfs, Fleckens etc.; eines Hauses, Palastes, einer Hütte, eines Zimmers etc.; Bis der himmlische Belohner | ihren [der Gruft] ehrlichen B., | seine Krone zu empfangen ruft. B. 16a; Daß wir die Hauskonstruktion über die B–innen [des Hauses] vergessen hatten. G. 23, 383 etc.; minder gw.: Nicht 50 | .. blieben zurück von allen unsern B–n. 5, 3, wo die gw. Prosa: Ein-W–n vorziehn würde etc.; auch zuw. von Thieren: Die B. der Luft [die fliegenden, nam. Vögel, vgl. Geflügel], der Fluth, des Meers etc. [die schwimmenden, nam. Fische], z. B.: Dort brachten wir ohne Barmherzigkeit .. die kühlen B. des klaren Rheins in den Kessel. G. 22, 20 etc.; auch von Pflanzen: Die Wasserpflanzen haben gewisse specifische Charaktere, die den B–n des Landes fehlen. Mager 2, 354³¹ etc. Doppelzsstzg. z. B.: Alpen- B. Arndt E. 161; Berg-B. Ausland 37, 617a; Dorf- B.; Die Ein-B. fremder Zonen. Mendelssohn Ps. 65, 9 (ugw.); Erd- (G. 27, 437; H. Ph. 4, 161; V. Sh. 2, 410), Erde- (G. Zelt. 1, 279; V. Od. 9, 502; 20, 76; W. 29, 48 etc.); Erden- (6, 47; 24, 222 etc.) B.; Feld-B. Klinger 6, 89; Die Marsch- und Gebirgs-B. Freytag NB. 8; Diesen unschuldigen Grund- B–n [den Fischen]. G. 31, 205; Hallig-B. Gude 2, 83; Haus- B. Sch. 79b; Himmels-B.; Hütten-B. Gutzkow R. 7, 147; Die Jupiters-B. Littrow 360 (s. Planeten-B.); Die Küsten- und Insel-B. Willkomm Wald 179; Masse der freien Land-B. Freytag NB. 10; Der niedern Landes-B. G. Aug. 1, 22; Laub-B. [Vögel]. Thümmel K. 39; Das geflügelte [Geschlecht] der Luft-B. V. Ländl. 4, 806; Marsch- [Ggstz.: Geest-] B. Nat.–B. 17, 323; Wir sind Menschen und aus Erdesöhnen, die wir waren, Meer-B. worden. W. Luc. 4, 175; Quallen und andern kleinen Meeres-B–n. Scherzer 1, 16; Burmeister Gsch. 387; Die Mit-B. der großen Häuser. Godin Kat. 138; Eine Katze im Hause, eine nothwendige Mit-B–in wegen der vielen Mäuse. Hartmann N. 1, 154; Alle seine Mit- B. dieses Sonnenstaubs im Universum. W. 30, 406; Seleniten (Monds-B.). Luc. 4, 163; Planeten- B.; Helioten oder Sonnen-B. 159; Stadt- (Oppenheim 13,200), Städte- (Schwegler 47 199) B.; Tropen-B. Natur 13, 205b; Ur-B. vieler Inseln der Südsee. ebd.; Kohl Irl. 1, 47; Die Wände [des Kerkers] trugen .. die Spuren unsauberer Vor-B. JWiggers Unt. 17; Wald-B. G. 31, 143 (auch = Vogel. Jris 6, 443); Ich bin Welt-B. 3, 96 = Weltbürger, s. d., vgl. dagegen: Der Unterschied zwischen Welt-B–n und Weltbürgern. W. 30, 408; Wüsten-B. Mendelssohn Ps. 72, 9 (= Wüstenwohner. H. R. 7, 80); Zunz (Ps. 74, 14); Daß der Zelt-B. den B. der Hütte wie eine verkümmerte Abart .. betrachtet. H. Ph. 4, 161; Zelten-B. Mendelssohn (1. Mos. 4, 20 = Zeltwohner. Zunz) etc. Bēī-: s. An-W.: 1) (veralt.) Die B. des Meers. Eppendorf 101; Nicht allein von meinen B–n, sondern auch aus fremden Landen. Luther 1, 363a; Dieser See von den B–n der Krommsee genannt. Stumpf 390a: 678b etc. 2) Wodurch sie [die Bürger] sich von B–n und Einliegern .. unterschieden. Möser Ph. 1, 202; Heuerleute und B. 2, 28; 5 etc., s. Beisaß; Mit-W. 2; Neben-W. 1; Ein-W. 2etc. Dórf-: Dorfbewohner. Dasypodius 316b. Eīn-: s. In-W.: 1) (s. einwohnen 2b) Jemand, der und insofern er wo sein Domicil hat, wohnhaft ist: E. eines Landes, Reichs, Welttheils, einer Insel, Stadt, eines Dorfs, Fleckens etc., sehr häufig in geogr. Werken, in der Bibel etc.; Attika enthielt 3 Klassen von E–n, nämlich Staatsbürger, Sklaven und die s. g. Metoiken, d. h. Beisassen oder Schutzverwandten (s. 2). Kriegk 1, 305; Die E. [der Wespennester] theilen sich in Arbeiter, Weibchen und Männchen. Oken 5, 974; E. der unsichtbaren Welt. W. 34, 161; Luc. 4, 177 etc.; E–in. Jer. 46, 19; 48, 19 etc.; Das Elend seiner Mit-E. Kretschmann 5, 195; Möser Ph. 2, 31etc.; Die Orts- E. Schwegler (47) 199; Die verdrängten Ur-E. Herrig 24, 435 etc. 2) (s. einwohnen 1) ein nicht vollberechtigter Wohner an einem Orte (s. Beisaß; Einlieger etc.): Ich bin ein Fremder und E. bei euch. 1. Mos. 23, 4 (= Bei-W. Mendelssohn; Einsaß. Zunz); Den Bauersleuten und E–n auf dem Lande. Erbvgl. 240. Féls-: Tieck Cymb. 4, 2. Gêgen-: G. (Antoeci) nennt man Diejenigen, welche auf eben demselben Meridian und unter gleichgroßer, aber entgegengesetzter Breite wohnen. Gaspari 185 (vgl. Neben-W. 2). Himmels-: Matthison 3. Hȫhlen-: Troglodyt (s. d.). In(n)-: nur noch bei Einzelnen st. Ein-W. (s. d.), z. B.: Haus mit bösen I–n. Auerbach D. 4, 218; Die Burger und I. einer Stadt. SClara EfA. 1, 428; Gerstäcker Äq. 3, 303; Grube 3, 367; Leibnitz Erm. 3; Luther 6, 5a (Widman); Meißner Stein 28; Oken 3, 693; 1512; 7, 1260; 1520; IP. Fat. 1, 133; Richey (Weichmann 3, XLIII); HSachs 4, 1, 15b; Zinkgräf 1, 268 etc. Insel-: Sch. 451a (s. Insulaner). Mít-:
1) Wohngenoß. Cham. 5, 118; H. Ph. 10, 122; 339 etc.
2) = Beisaß. Adelung. Nêben-:
1) (s. Bei-W. und Nebenwohnung). Möser Ph. 1, 350 ff.; 2, 3, 26; 115; 304 etc.
2) (vergl. Gegen-W.): Diejenigen, welche mit einander .. auf demselben Parallelkreis, aber 180 Grad der Länge von einander wohnen, heißen N. (Perioeci). Gaspari 184. Nēū-: der sich an einem neuen Ort wohnhaft niederlässt. Möser Ph. 4, 146. Trócken-: T. nennt man in Berlin die Proletarier, welchen die Häuserspekulanten die Wohnungen in ihren neu erbauten, eben fertig gewordenen Häusern ohne Forderung eines Miethzinses überlassen, bis jede Feuchtigkeit aus dem Neubau verschwunden und das Haus für zahlende Miether bewohnbar ist. Kladderad. 14, 150. Um-: die Umwohnenden (s. d.): Kamen die U. aus den Häusern. Auerbach Tag. 202; Fallmerayer Or. 2, 23; Die Be- W. und U. des Jordans. G. 20, 156; Gutzkow R. 7, 381; Hartmann E. 261; Die U. des Mittelmeers. Mommsen 1, 3; Rüstow gK. 293 etc.; seltner: Rings der Erd’ U. [Be-W.]. V. H. 1, 14; Erd-U. Wiedasch Od. 9, 502; 20, 76 [Erdebewohner. V.]. Wǖsten-, Zélt-: s. Wüsten-, Zelten-Bewohner u. ä. m.
Wōhn~erschaft, f.; –en:
eine Gesammtheit von Wohnern (s. d. u. Zsstzg. mit Vors.): W–en, Gemeinden, Kirchspiele. Jahn M. 171. Zsstzg. z. B.: Be-: Immermann 12, 359; Mit seiner B. von 980000 Seelen. Kohl E. 2, 187; Die gesammte B. eroberter Städte. D Mus. 1, 2, 819; 894; Nat.-Z. 13, 409; Oppenheim 13, 170; Scherr Bl. 1, 273; Scherzer 1, 441; Stahr Weim. 303 etc.; Die sämmtlichen Haus- B. Gotthelf U. 1, 305; An die Mit-B. des Hauses erinnert. IWiggers Unt. 217; In allen diesen Thal-B–en. Augsb. Ztg. (44) 1689a. Eīn-: Nun begann ein neues Leben in der .. E. Ense D. 6, 13; König Kl. 1, 100; Lewald Hel. 1, 282; Mommsen 1, 32 etc. Um-: Die ganze U. Petersburgs. Kohl Pet. 1, 314; Irl. 2, 84 etc.
~haft, a.:
wo sein Domicil (s. d.) habend und wohnend: W. an einem wohlgelegenen Orte. G. 21, 228; In dieser Stadt ließ er sich w. nieder. Sch. 872a; Mit einem in dieser Stadt w–en feinen Mann. W. 18, 78 etc.; bildl.: So suchte ich darin [in dem platonischen Staat] w. zu werden. Delbrück Sokr. 135, heimisch etc. (Verlängert: Die Kinder deiner Knechte werden w–ig bleiben. Luther 1, 35b [Ps. 102, 29]; veralt. Zsstzg.: Eine .. keusche Göttin, welche sich weder mit Göttern noch Menschen in Fleischlichkeit vermischt; allein mich hat Gott zu ihr geführt, ihr heimlich und bei-w. gemacht. Schaiden reißer 28a, s. beiwohnen 1a).
Gewōhnheit, f.; –en; –s -:
(s. wohnen, Anm.) das (Gewohn- oder) Gewohnt-Sein und: das gewohnte Sein und Thun etc., z. B.: Eine G. oder: Etwas in G. haben; Eine G. annehmen, ablegen; Etwas wird (Einem oder: in einem Lande etc.) zur G.; Etwas aus G. thun; Von Natur und G–s wegen (s. d. I 3a). W. 34, 165; Nach seiner G.; Ganz gegen seine G. etc.; Die G. des Rauchens oder zu rauchen etc.; sprchw.: G. ist andre Natur; „Was die G. nicht thut!“ sagte der Schneider und warf einen Flicken von seiner eignen Hose in die Hölle etc. (s. Körte 2155 ff.); Gewöhne dich nicht an die Lügen, denn Das ist eine schädliche,,gewonheit“. Sir. 7, 14 etc.; Sie machten eine „gewohnheit“ draus in Israel. 2. Chr. 35, 25 [als Sitte für Israel. Zunz]; Richt. 11, 39; Ruth 4, 7 etc.; Daß bebrieft und beflegelt werden mußte, was sonst zwischen Gesetz und G. in der Mitte geschwebt. Arndt Ber. 331; Die feste Gewöhnung an die kleinen G–en des Lebens. Freytag B. 2, 294; Neigung besiegen ist schwer; gesellet sich aber G. | wurzelnd allmählich zu ihr, unüberwindlich ist sie. G. 1, 307 (s. 2, 293; 3, 336); Süßes Leben! schöne, freundliche G. des Daseins! 9, 239; Nach hergebrachten Rechten, Privilegien und G–en. 165 [vgl. G–s-Recht]; In andern Ländern mag es Sitte (s. d. 1b) sein; | doch hier versagt’s G. und Gesetz. 35, 314; 39, 379; Gutzkow R. 5, 259; Aus Gemeinem ist der Mensch gemacht | und die G. [personif.] nennt er seine Amme. Sch. 362b; V. Ov. 1, 93; W. 6, 41; 44 etc.; Zsstzg. z. B.: Die Hirten-G–en dieser beiden Ländergebiete. Natur 13, 355a; Eine Jugend-G.; Junggesellen-G. Hopfen Per. 48; Die hausbacken-ehrbaren Lebens-G–en des Königs. Scherr Bl. 1, 108; Wackern. 4, 1347²²; Die in diesem Kreise beliebte Lese-G. Hartmann N. 1, 18; Stammes- (Lewald Gschl. 3, 37), Volks- G–en etc.; ferner mit Vors.: An-: eine von Jemand angenommene und ihm nun anhaftende Gewohnheit: Nun hatte er die seltsame A., daß er auf manche Anrede Nichts antwortete. Auerbach D. 4, 314; G. 22, 186; Die übeln A–en der Jugend. Rabner 4, 103; 98 etc.; seltner: Daß das althergebrachte Mittel schon durch die A. [Gewohnheit] das vorzüglichste. JvMüler 6, 221. Un-: das Ungewohntsein: Die U., etwas Gutes zu genießen, ist Ursache, daß etc. G. 17, 3; „Es wird mir noch sehr schwer“. Das macht die U. etc.; daneben: Des Meeres Ungewohntheit that den Kindern weh. Simrock Gudr. 116; Stahr Jahr. 2, 267; Den unsoldatischen Geist . . der Offiziere . ., ihre Kriegsungewohn t heit. Gneisenau (Nat.- Ztg. 18, 93) etc.
~lich, a.:
auf Gewohnheit beruhnd, ihr gemäß etc.: Es war nur ein g–er Ausruf der Verwunderung. König Fam. 1, 339; Kl. 2, 151; Im Hause wurde das katholische Kirchenjahr in seinen Vorschriften nur g. befolgt. Saalf. 2, 27; DFam. 1, 7; Mit seinem alltäglichen Behaben, mit seinem g–en Thun. Stahr Jahr. 2, 168 etc.
Wōhnig, a.:
st. wohnlich (s. d. 1). Rahel 1, 470; 2, 295 etc. (Veralt.: Land-w., auf dem Lande wohnend. Eppendorf 99, von Thieren Ggstz.: Wasserthiere).
Argwöhn~ig, a.:
(veralt.)
1) in Argwohn stehnd, Argwohn erregend: So Jemand einer Übelthat .. verdacht und argw o hnig .. würde. Carolus 6 etc.; Daß seine Lehre a. wäre der Ketzerei. Eck (Luther 1, 162a); Nun ist die Sach a. Zwingli 2, 16; Es ist aber dieser Skribent gar a. und wohl möglich, daß es nur ein erdichteter Name sei. Stumpf 179b; 164a; 461a; 549a etc.; Wiewohl seine Weise nicht Jedermann un-a. 526a; 331b etc.; daneben: Argwöhnisch. Fronsberg 3, 230a; ThPlaten 85 (argw onisch. Thurneißer Wirk. d. Erdg. 4; argwänisch. Paracelsus 1, 724b etc.). Dazu: Die Juden verargwöniget wurden, als sollten sie die Brunnen .. vergiftet haben. Stumpf 729b etc.
2) Argwohn hegend, mißtrauisch: Luther 6, 32a etc.; ohne Uml. 1, 85b etc., heute gw.: argwöhnisch (s. d.).
~isch, a.:
1) (veralt.) s. argwöhnig 1. 2) (s. ebd. 2): Ihr kämet gleich in die Hände der a–en Gerichte. Arnim 43; Der Feind, a. und vorsichtig, verbot etc. G. ,26, 202; Dem A–en und Zweifelnden. 31, 82 u. o.
Angewöhnis, n., –ses; –se:
(selten) Angewöhnung (s. d.).
Wōhnlich, a.:
s. wöhnlich: 1) (vgl. wohnig, wohnsam, wohnbar): zum bequemen Wohnen geeignet: Die Häuser sind durchgängig w. und reinlich. Bodenstedt 2, 238; 290; Mit w–er Unterkunft. Fallmerayer Or. 1, 208; Es fing schon an, w–er und menschlicher auszusehen. G. 19, 45; Sinn für das W–e und Bequeme. Gutzkow 11, 178; R. 5, 137; Hier müßte es einem Dichter recht w. sein. Tieck A. 1, 324 etc.
a) Es fängt an, recht freundlich und be-w. im Hause zu werden. Sch. Charl. 1, 248; Ihre Kammer wird ordentlich und bew. eingerichtet. 299 etc.
b) Die W–keit eines Hauses etc.; aber auch (mit Mz.) = w–e Räumlichkeit, z. B.: Eine lebendig benutzte W–keit. G. 19, 14; An beiden Ufern . . W–keiten. 26, 236 etc. 2) (selten) bleibend, dauernd: Hielt Vieles, was oft nur Liebhaberei und Ziererei ist, für dauernd und w., dem man sich eifrig hingeben müsse. Keller gH. 3, 175 etc.
3) s. gewöhnlich.
Wȫhnlich, a.:
1) = wohnlich 1: Inwendig kann man es wohnbar, aber nicht w. nennen. G. 23, 59; Ich mache mir’s gern gleich w., wenn ich so irgendwo ankomme. 35, 73; Die Welt war damals noch so w. Heine Lied. 216; Es quält mich, daß Sie nichts W–es hier finden. GRaimund 6, 126; Sch. 519a; V. Br. 2, 18 etc.; Indeß sich der Dichter . . häuslicher W–keit freut. G. 32, 113; Klencke Parn. 1, 246 etc. 2) s. wohnlich 2: Fest, im ererbten Sinne w. [beharrend], | erweisen sie sich unversöhnlich. G. 12, 256. (Schwerlich gehört hierzu: Schmachtend großäugige Gesichter, süße w–e Leiber. Heine Reis. 3, 137, eher wohl zu 1 mit Gedanken an Beiwohnung). Zsstzg.: Bēī-: (veralt.) freundlich mit einander verkehrend etc.: Zu vernünftigem und b–em Leben. Philander. Ge-:
1) so wie es in der Regel, gemeinhin zu sein pflegt:
a) als Adv., vgl. gemein(ig)lich, gemeinhin etc., z. B.: G. glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, | es müsse sich dabei doch auch ’was denken lassen. G. 11, 109 etc. (veralt. ohne Uml.: Man verwundert sich gewohnlich etc. Eppendorff 33; Stumpf 390b etc.), auch pleonastisch neben pflegen, s. d. 3b und z. B.: Da man im 14ten Jahre g. das Schwarze und Weiße recht nah an einander zu malen pflegt. G. 16, 31 u. o. Im Superl.: Am g–sten = zumeist.
b) als Ew.: Diese Art ist sehr g., die g–ste oder am g–sten; Eine sehr g–e, eine g–ere, die g–ste Art; Zur g–en Zeit; Meine g–e Kleidung; Im g–en Leben; Die g–en Besucher, Gäste (vgl. Stammgast); Nach einem g–en, wiewohl sehr betrüglichen Vorurtheil. W. 6, 50 etc.
c) als sächl. Hw.: Das ist das G–e, das G–ste; auch als verhüllender Ausdruck für Menstruation (s. d. und Regel 5): Sie hatte nicht mehr das G–e wie andere Weiber. Mendelssohn (1. Mos. 18, 11).
2) (s. 1 und gemein 3; alltäglich
3) mit mehr oder minder tadelndem Nbnsinn: sich nicht über die Mittelmäßigkeit, über das alltäglich Vorkommende erhebend und davon auszeichnend: Er singt —, sein Gesang ist nur sehr g.; Der Sänger hat nur eine sehr g–e Stimme, Fertigkeit etc.; Die jungen Leute waren nicht eig. gemeine, aber doch g–e Menschen. G. 20, 207; Hier sprichst du, wie g–e Menschen, g.; am Neuen sehen wir nur das Seltsame, aber im Seltenen jedoch alsobald das Bedeutende zu erblicken, dazu gehört schon mehr. 19, 28 etc. 3) Dazu: G–keit (vgl. Alltäglichkeit):
a) (ohne Mz.) das G.-Sein, sowohl zu 1: Die G–keit eines Phänomenes etc., als auch nam. zu 2 (vgl. b): Ragte kaum noch ein Dritter über das Niveau der G–keit hervor. Scherr Bl. 1, 300; Ich werde eingespannt, wie der Ackerstier, in das Joch der alltägl. G–keit. Tieck A. 1, 191 etc.
b) (mit Mz.) zu 2: etwas G–es: Irgend eine G–keit .., wie sie das Publikum allzeit belacht. Droysen A. 3, 411; Puh! welche G–keiten! Frese Bed. 1, 214. Zsstzg. zu 1; 2; z. B.: Áll-: Wundervoll, wenn nicht das Wunderbare in der Natur eben das A–e wäre. Falk G. 40. (vgl. alt-gewohnt, -hergebracht). Spittler Han. 2, 296. Aūßer- (vgl. außerordentlich): Die Post kommt heute a. (un-g., wider-g.) früh; A–e Kraft. Freytag NB. 522; Die A–keit des Falles rechtfertigt eine so a–e Maßregel. Der Winter kam dies Jahr un-g. früh, dauerte un-g. lang; Die u–e Kälte; Ein u–es Talent; Wunder . ., | was Kindern bloß so heißen müßte, | die gaffend nur das U–ste, | das Neuste nur verfolgen. L. Nath. 1, 2; Er grämte sich billig über diese, wiewohl nicht u–e Laune des Glücks. W. 6, 49; Von seinem Vater un-g. hart gehalten. ebd. etc. (Zu ungewohnlicher Zeit. Schaidenreißer 10b) etc.; Die U–keit der Erscheinung etc., auch: Um nicht durch eine U–keit [etwas U–es] Aufsehen zu erregen. Bahrdt 2, 151 etc. Der sonst immer so verschloßne Mann muß angetrunken gewesen sein; er war so w. mittheilsam etc.
Ált-: Un-: Wīder-:
Wōhnsam, a.:
(selten) zum Wohnen gleichsam einladend: Den aller-w–sten Garten [Paradies]. HSachs G. 2, 174, s. wohnlich, vgl. wonnesam.
Wōhntheit, f.:
in Zsstzgn, z. B.: (Un-)Be-W., s. bewohnen; (Un-)Ge-W., s. gewohnen 3n.
Verwȫhntheit, f.:
s. verwöhnen 1f.
Wōhnung, f.; –en; –s -:
1) (ohne Mz.) das Wohnen (s. d. und Zsstzg.), Domicil: Seine W. an einem Orte haben, nehmen etc.; veralt. auch von längrem Aufenthalt: Daß Trajanus bei dem helvetischen Volk viel W. .. gehabt. Stumpf 303a.
2) eine Ortlichkeit, Räumlichkeit, wo und insofern dort Jemand, im Besondern eine Familie, wohnt: Eine geräumige, große etc.; enge, kleine etc. W. haben; Eine W. miethen, vermiethen; In diesem Hause stehn 3 W–en leer etc.; Sieh herab [Gott] von deiner heiligen W., vom Himmel. 5. Mos. 26, 15; Der Herr segne dich, du W. der Gerechtigkeit, du heiliger Berg. Jer. 31, 23 etc.; Führe mich zur W. der Geduld, | ins Kloster. G. 13, 300; Unsre enge, rollende W. [Kutsche]. 23, 225; Ob mir die Mutter noch weilt in den W–en. V. Od. 16, 35; Ein Fischer .., dem W. die Barke. Mosch. 5, 10. Zsstzg., mit Vors. entsprechend denen von wohnen (s. d.); ferner zu 2, vgl. die von Haus, z. B.: Die Lehrer haben Amts-W–en im Schulhaus; Keine Bauern-W. König Saalf. 2, 101; Bei- W., s. beiwohnen 5, ferner vgl. Neben-W.; Bienen- W–en [-Stöcke]. Kirsten Kat. 52; Drachen-W. Jer. 9, 11; 10, 22; 51, 37 etc.; Die Einsiedler- (G. 22, 356), Eremiten- (Thümmel 5, 56) W.; Des Menelaos Feld-W. [im Lager]. 31, 138; Im Schoße der Erde Felsen-W–en. Gartenl. 12, 636a; Klinger 5, 20; W. 16, 145; 28, 351 etc.; auch: An des nie besiegten Rhodan’s Felsen-W. FMüller (Matthisson A. 11, 268) etc.; Fürsten-W.; Die schöne Garten-W. König Saalf. 1, 67; Gärtner-W. Prutz Ob. 3, 96; Eine behagliche Glanz-W. [glänzende]. G. 18, 247; Der Himmel als Götter-W. V. Ländl. 3, 185; Häusler-W. Höfer GschDam. 85; 180; Daß hier keine Kriegs-W. [Einquartierung] sein solle. 31, 65; Aus seiner einsamen Land-W. Börne Par. 5, 301; Lehrer-W. Freytag NB. 575; Lust- W.; Menschen-W–en. Freytag Hdschr. 1, 31; Mieths- W.; Neben-W–en [außer der Haupt-W. oder dem Haupthof]. Möser Ph. 2, 4; Eine geräumige Pachter- W. Prutz Ob. 2, 6; Die Pfarr-W. G. 21, 278; In Privat-W–en. König Jer. 2, 117; Die Dame bewohnte eine Sommer- W. im nahen Dorfe. Freytag Hdschr. 1, 275; Jetzt beginnen auch die Jgel, die Fledermäuse, die Hamster ihre Winter-W–en zu suchen. Natur 13, 366a.
Wōhrd, Wȫhrde, Wōhrt: s. Werder, Anm. 2; 3. Wōīd, Wōīt: s. Weud.