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Gewog Woge wogen um-gewog
Gewōg, n., –(e)s; –e:
das Wogen und —: das Wogende, die Woge (eig. und übertr.): Baggesen 1, 72; Über allem trüben G–e des Lebens dieser Stern .. leuchtend. Ense D. 2, 34; Welch kleinliches G. | zu meinen Füßen hier! Freiligrath SW. 1, 457; Trunken von des G–es [Meers] regsamen | Geschaukel. G. 12, 163; Heine 8, 247; Des Ährenfelds G–e | rauscht. Matthisson 137; Meine Verse rinnen, | wie G. im Silbersee. Platen 1, 109; 2, 225; 300 etc.; Ein solches G–e skeptischer Meinungen. Scherr Bl. 1, 190; V. 4, 163; Il. 9, 6; 13, 29; 14, 16; Ländl. 2, 491 etc.; Die . . Birke mit ihrem schleier- artigen Blätter-G–e. Nat.–Z. 17, 285; Sein [des Meers] Flut-G. WHumboldt 3, 65; Rückert 1, 12; Mit dem reichsten Lebens- und Lust-G–e. Gartenl. 12, 708b; Als wallete ringsum | Purpur-G. V. 3, 18; Verstand kein Wort von diesem Sprach-G–e. Gutzkow 11, 67; Es woget am Himmel ein Meer von Wettergewölken; | lauter und lauter entrollt dem Wolken-G–e der Donner. B. 246b etc.
Wōge, f.; –n; –n -:
1) s. Wage 6.
2) (s. ebd. 12 und Anm., vgl. Diez 374; 741) eine mächtige Welle, s. d. 1 worauf die Hinweise in () sich beziehn auch für die Belege:
a) (a) eig. und bildl.: W–n des Meers. Hiob 9, 8; Luk. 8, 24; Arndt 316; Der Bach entrauscht in schnellen W–n. Geibel 86; G. 12, 233; 35, 223; Immermann M. 1, 334; Die W. verschlinget die W. Knebel 1, 11; Von dem Gischte sturmbewegter W–n. Rückert 1, 193; Sch. 31a; So hat die Zeit . endlich die glänzende W. heraufgewälzt, die mein Glück.. trägt. Tieck A. 2, 196; Woher durchschifft ihr die W.? V. Od. 9, 252; 5, 425; 12, 240; 13, 84 etc.; dichterisch auch: Hochauf hüpft im Gebrodel die Fluth [des Kessels] und es gärt in der Höhlung | dumpfig die Wog’. Än. 7, 465, vgl.: Rauchend in des Henkels Bogen | schießt’s mit feuerbraunen W–n. Sch. 78b etc.
b) (d) Also steigt | und fällt des Urtheils wandelbare W. 417b.
c) (f) Des Kornes bewegte W–n. 78a; Hölderlin H. 1, 10; Die ziehenden W–n auf den Ährenfeldern. IP. Wahrh. 1, 90 etc.
d) (h) W–n von Menschen stürmen herein, W–n von Menschen stürmen hinaus. Forster It. 2, 126; G. 35, 291; Mit Volkes W–n. 12, 200; Der Herden W. 192; Von weißer Schafe W–n | die Hügel überzogen. 4, 50; Mit thürmender W. | kamen sie. Kl. M. 13, 455; Europa mit W–n von Bajonetten bedecken. Scherr Bl. 1, 17 etc.
e) (i) Auf der W. des Lebens. G. 9, 224; 13, 141; 21, 264; Wie sie sich hinüber | aus des Lebens W. stritt. G. 22, 228 etc.; Von W–n des Schicksals umrauscht. ChSchiller 1, 44 etc.; Palleske (s. Kreuzetc. Welle); Der auf des Zweifels wilden W–n schwebt. Stolberg 3, 28 etc.; Zertrümmert prallten links und rechts die W–n der Schlacht von ihm ab. B. 277a etc.
f) (k) Hüpft der gelehrige Fuß auf des Takts melodischer W. Sch. 86a.
g) (l) War sein Gemüth . . von leidenschaftlichen W–n zerwühlt. Spiel- hagen Rösch. 310.
h) (o) Die sanften, bald fern blauen, bald noch grünen oder braunen W–n der Erde flossen still darunter hin. Keller gH. 1, 30.
i) [Der Pegasus] entrollt mit einem Mal in majestät’schen W–n | der Schwingen Pracht. Sch. Mus. 67, sie auf und ab bewegend [in Sturmes Wehen. Sch. 99a]; Und auf der Walze künstlichen W–n rollt es [das hölzerne Pferd] dahin. Sch. 31a etc. Zsstzg. vgl. die von Welle, z. B.: Sänftigendes Ol auf die Aufstands-W–n träufeln. Gartenl. 12, 392a; Den Eisstrom (s. d.). . . Ein Berg, von dessen beiden Seiten Eis-W–n in den Hauptstrom hereinstarren. G. 14, 195; Der Aufbruch aus diesen halberstarrten Erd- [h] und Wasser-W–n. 25, 16; Neue Feuer-W–n wälzen | vergebens sich am Horizont empor. Michaelis 177; Im goldnen Abendmeer die tausend Flammen-W–n. Wackern. 2, 1345³; Die aus der Nordsee heraufrollende Fluth-W. Gartenl. 9, 636a; Deine [des Stroms] Frühlings-W–n. Freiligrath SW. 4, 282; Der sich am liebsten auf mystischblauen Gefühls-W–n schaukelt. Heine Lut. 2, 190; Meine aufgeregten Gefühls -W–n zu beschwichtigen. Zw. Schwestern 2, 63; Drum hab ich euch . . ehrenvoll | stets unterschieden in der Heeres-W. [-Masse]. Sch. 381; Umrauscht von vollen Klanges-W–n. Plönnies Mar. 63; Als wenn die ungeheuren Kriegs-W–n nicht umher brausten und strömten. G. 31, 315; Krieges-W–n rasten über Hain und Dach. 6, 175; So bist du schon im Hafen? .. Jch nicht. Es treibt der ungeschwächte Muth | noch frisch und herrlich auf der Lebens-W. Sch. 400b; Meeres- W. Börne Par. 5, 297; Göckingk Lieb. 114; G. 30, 418; Platen 2, 99 etc.; Wo .. bunte Menschen-W. [d] sich ergoß. Heine Lied. 164; Münchn. Dicht. 81 etc.; Die Nordsee-W. DKunst 12b; Orgel-W–n. B. 99b (vgl. Klanges-W.); Purpur-W–n. Platen 4, 351 etc. (des Bluts. Fouqué Dr. 1, 116 etc.): Komm | auf Schlummer-W–n gegangen, | Traumgott! Wackern. 2, 1558⁵; Auf des Wohllauts Sil- ber-W–n. B. 72a; Matthisson 66 etc.; Des Meeres Spiegel- W–n. Wackern. 2, 1550³²; Im.. Brausen einer niederstürzenden Sturm-W. Willkomm Pom. 1, 125; Goldammer Lith. 30 etc.; In der Tages-W–n Streit. Freiligrath SW. 6, 166; Ense T. 4, 49 etc. [schwankende Tagesgeschichte etc.]; In Thränen-W. [-Fluth]. Heine Lied. 11; Wie Leuchtetc. Thürme in der Brandung der Unglücks-W–n stehen. Scherr Bl. 2, 262; Völker-W–n [d]. Bodenstedt Ausgw. 149; Es blitzen Waffen-W–n [d] den Hügel schwankend ab. G. 1, 94 (s. Welle 1h, Schluß); Wasser-W–n. Weish. 5, 10; Luther 5, 314a; Hoch im Bogen| spritzen Quellen Wasser-W–n. Sch. 78b; Ein Kleid . ., das .. wie eine Wellen-W. sie umfloß. Gutzkow R. 1, 330; So entsteht mitten in der Welt-W. eine Stadt Gottes. G. 27, 90; Plötzlich schlug eine Wind-W. .. gegen eins der Fenster. Willkomm Pom. 1, 119; Frischgrüne Wipfel-W–n. König 15, 290 vgl. [c]; Die Wolken- W. G. 31, 233; Zitter-W–n. 12, 144 etc. I.
Wōgen: 1) intr. (s. Anm. zu flammen etc.):
als oder: wie oder: auf Wogen sich bewegen, s. I wallen, worauf die Hinweise in () gehn:
a) (2a) von bewegtem Gewässer: Zu w. schien ein klarer See. Cham. 4, 30; Es w. lebendig | die weißen Wasserberge. Heine Lied. 330; Vor mir woget die Wasserwüste. 348: Rom. 81; Heftig wogete der See. Sch. 529a etc.; Dem Fluß der zum Meere wogt. Rückert Nal. 115 [w–d fließt] etc.; Partic.: Auf deinem w–den Wellengebiet. Heine Lied. 344; Kose- garten Rh. 1, 160; Münchn. Dicht. 287; V. Än. 6, 729 etc.; Auf dunkel-w–der Meerfluth. Od. 4, 482; 8, 568 etc.; Brauste .. | laut-w–d ein sprudelnder Strom hervor. ESchulze 3, 109 etc.; Auf der leise-w–den Wasserfläche. G. 32, 115 etc.
b) (b) von kochenden Flüssigkeiten, vgl. a: Wie’s brandet, wie es wogt und Wirbel zieht! Sch. 518a —: Der Bube steht am Kessel. . .| Das wogt und wallt und wirbelt. WhMüller 1, 395.
c) (c) Lispelnd wogt das goldne Meer [der Ähren] im lauen Winde. Kotzebue NSch. 10, 5; Es wogt das Feld der Ähren. Meißner Gd. 128; Platen 2, 24; Sch. 55b; 75a; Thümmel 5, 76; V. 3, 146 etc.; Das w–de Feld. Auerbach Gv. 195; Der Saaten goldnes Meer, | sanft-w–d. Langbein L. 227.
d) (e) Es woget am Himmel ein Meer von Wettergewölken. B. 246b; Cham. 4, 34; G. 40, 338 etc.; Erstickt vom w–den Staube. 5, 9 etc.; Nebelgestalt, schwebt sie vorbei. .. Noch schwankt’s immer und wogt’s. 10, 304; Wogte der Nebeltanz. Heine Lied. 147; Grau-w–de Dämmrung. ESchulze 3, 11; Wackern. 2, 863¹⁴etc.
e) (f) Luft .., durch welche mächtige Harmonien wogten. Cham. 4, 222; Hör ich .. | sanfter Melodieen Schall | .. w. wie ein weites Meer. V. 4, 165; Wohllaut-w–des Tonmeer. Baggesen 1, 269 etc.
f) (g) Wimpel und Flaggen, die im Winde wogten. Tieck DQ. 2, 459; Teppiche, welche, gespannt hoch über das weite Theater, | w–d schweben. G. 39, 155 etc.
g) (l) Daß der Übersetzungsgedanke erst lang’ in ihm gewoget und gegoren habe. B. 177a; Indessen wogt, in grimmigem Schwalle, | des Aufruhrs wachsendes Gewühl. G. 12, 10 etc.
h) (n) Dies W. und Branden in dem Herzen. Auerbach Ab. 129; Uns hat gewogt die Freude, wie es wogt und fluthet | im Meer. Claudius 6, 95; Deren Herz wallte und wogte, wie ein dem Sturm naher See. Gutzkow R. 7, 454; Alles, was mir im Herzen wogt, Jhnen auszusprechen. Immermann M. 4, 269 etc.
i) Mag’s [das Feuer] doch .. um ihn [den Thurm] wüthen und w., bis er berstet. Hölderlin H. 2, 27 etc.; Zu den im Sonnengolde w–den Fenstern. IP. 2, 11: Die w–de Flammentohe. Rückert Nal. 167; Das w–de Geglitze [der fliegenden Pfauen]. BE. 335 etc. k) Vor uns lag eine perspektivische Ansicht über einander w–der Berge. Pückler Verst. 1, 25, s. Erdwoge etc. l) lebendig rege sein und sich bewegen: Das Feld ergrünt, der Handel wogt lebendig. G. 6, 254; Ein immer bewegtes öffentliches Leben .. wogt vor unsrer Einbildungskraft. 4, 204 etc., und so bes. von einer sich durch einander bewegenden Menge etc. (vgl. Welle 1a): Rings wogre drohend schon das Volk. Cham. 4, 41; llnzählige .. Herren und Damen .. wogten und walzten und wirrten da bunt durch einander. Eichendorff 3, 21; Fouqué Dr. 1, 135: G. 10, 284; Das w–de Gedränge. 11, 6; Wo die Masse, thätig strömend wogt. 13, 328; 23, 94; AHNiemeyer Beob. 1, 107; Der Feinde Fluth .., die .. w–d in das Lager dringt. Sch. 463b; Steffens Malk. 1, 361 etc.; auch: Ein Platz oder: Es (s. d. 7) wogt von Menschen etc.; Den menschen-w–den Platz. Mundt Mir. 2, 191; Lewald W. 4, 202 etc. l) schwankend, wechselnd sich auf und nieder, hin und her bewegen: Die Kraft . ., | die w–d [wechselnd] Krieg und süße Lust gebar. Cham. 4, 66; Unter neun Geschwisterbildern | wogte zweifelnd Wahl um Wahl. G. 6, 115; Wo Deutschland, in und mit sich selbst entzweit, | verworren wogte. 243; Dankt es dem regen, | w–den Glücke. 1, 88; Schon wogt der Kampf. Sch. 7a (Campe citiert irrig: wogt sich). m) auf w–dem [a] Wasser sich fortbewegen, z. B. schwimmend: Da zeigt sich in den Strudeln ein Mann, der wogt und ringt. Uhland 376 etc. (s. n; 2; 3); bildl.: Ich woge [schwimme] in einem Wonnestrudel. Pfeffel Pr. 8, 151 etc.; ferner: schiffend: So abwechselnd bin und wieder geschaukelt . ., wallten (s. d. 1r) und wogten sie versch. Tage. G. 18, 284; Schiff er und wog’ als Krämer im winternden Schwalle der Meerfluth. V. H. 2, 282; Ov. 2, 219 etc. n) (s. m) durch das Luftmeer schwimmen, d. h. fliegen: Turteltauben .. wogten über ihrem Dache. Pfeffel Pr. 3, 125. 2) zuw. refl. = 1m: [Die Nymphen] scherzten und wogeten sich auf den krystallenen Fluthen. Musäus M. 3, 100.
3) zuw. tr., zu 1a; m, z. B.: Der stürzende Bach | wogte Tod [todbringend etc.]. Kl. Od. 2, 188; [So] sprang Brandung, Sturz auf Sturz, daher | und wogte zu Trümmern [zertrümmerte w–d] den Spiegel [das Eis]. Kopisch (Hungari 1, 621); Er, den der Süd wogte [w. ließ, 1m = hintrieb etc.] gen Orikos. V. H. 1, 176; Hoch aufschwoll das Gewässer vom niederstürzenden Felsen, | vorwärts w–d das Schiff. Od. 9, 542 etc., s. auch ein-w.; dagegen: Wer’s will über Meer mit wogen, | über tausend Wässer wild. Spee (Wackern. 2, 280²⁷) wohl st. wagen (s. d.). Zsstzg., nach den versch. Nüancen von 1, vgl. die von wallen, strömen, fluthen etc., z. B.: Áb-:
1) Da wogen ab und zu die Massen [1l]. Freiligrath SW. 6, 302 etc.
2) Agir’s Töchter .. | wogen auf und wogen ab [1m]. Rodenberg 246 etc.; In der auf- und a–den Fluth [1a]. HSmidt Meeresst. 276; bildl.: Auerbach Tag. 34; SchV. 76; Gutzkow R. 3, 26 etc. An-: wogend annahen: Der Salzfluth, wenn sie .. anwogt. Platen 2, 217; Streck- fuß Rol. 7, 14 etc., auch tr.: wogend an- oder bespülen. Āūf-: in die Höhe (empor) wogen: Wo das .. Gefübl .. in mir aufwogt. Heine Verm. 1, 85; Des tief- a–den Meeres. WHumboldt 1, 380; Sturm, vom Zorn der Götter wild a–d. 3, 55; Ein neu a–des Vivat. DMus. 1, 1, 1 19; Der Name machte eine Fluth von Erinnerungen in ihrer Seele a. Scherr Pilg. 1, 97; Bl. 1, 278; ESchulze 3, 13; Od. 4, 354; 570 etc.; Auf- und ab-w. (s. d.); und nieder-w. 12, 419; 14, 309; Platen 1, 150 etc. Āūs-: z. B. [1e] Das Lüftchen ließ einen ganzen Klanghimmel an den Ohren a. [wogend, schwellend austönen]. IP. (Wackern. 4, 939²⁰) etc.; ferner: Wo, von sanfter Luft gehoben, | Alles woget ein und aus. Grüneisen 81. Dahêr- etc.: Wie der Rocken mit grünlichem Dampfe daherwogt. V. 1, 10 etc.: Auf dem Wasser, das ruhig dahinwogt. Gutzkow R. 9, 478; Wogt er [der Kahn etc.] dahin. Platen 2, 310 etc. I. Durch-, tr.: wogend durchdringen, durchziehn, erfüllen etc.: Empfindungen, von denen ich mich durchwogt fand. Höfer Nor. 1, 192; Häng’ ich das Barbiton auf, durchwogt es mir freundlich, ihr Winde. Kinkel 171; 164; [Schiffe] durchwogten das Meer. Mohnike Fr. 23; 73; Die Straße ward von Menschenhaufen durchwogt. Oppenheim 12, 390; Schlegel Span. 2, 23; Der Schall durchwogte .. den Hof. Temme SchwM. 1, 202; Wiedasch Od. 5, 377 etc. II. Dúrch-: hindurch-w. (vgl. I): Daß sich ihr [der Geschichtel ganzer Gang, mit allem Um- und D. durch das menschl. Gemüth, auf eine allgemeinere Natur bezieht. Rahel 2, 343. Eīn-: z. B. tr.: durch Wogen in Schlaf bringen: Woget und wieget den Knaben mir ein, [Wellen!]. WhMüller 1, 53 etc., s. ferner aus-w. Einhêr-: Wogte schwarz Gewölk einher. Bodenstedt Ausgw. 201; Durch die . . Thore wogen | .. Tausende einher. Sch. 32b. Empōr-: (s. auf-w.): Seine Liebe wogte wie ein siedendheißer Quell in ihm empor. Spielhagen Pr. 4, 200 etc. Ent-: Der dem Gebirg e–de Strom etc., seltner ohne Dat. = dahinw.: Und breiter und stiller entwog’ ich [Elbe] die Bahn. Körner 38a. Entgêgen-: Als sie Sebba’s Reiter | sehn e. Rückert Morg. 1, 215. Fórt-: Die Weltbegebenheiten .. wogten in steigender Entwickelung zu neuen Kriegsverhängnissen fort. Ense B. 3, 74; Fortwogt das Schiff, vorbei dem Bergeszuge. Kinkel 207; Gern wär er noch so lange fortgewogt in diesem Strom angenehmer und neuer Empfindungen. Ruge Rev. 2, 192. Hêr- etc.: Ein wildes Treiben .. wogte um ihn her. Gervinus Sh. 1, 122; Wasserfluth, h–d. Sch. 430a etc.; Diese Menge .., diehin und her | in diesen Räumen wogt. G. 13, 347; 22, 231; 286; Unsre Zweifel wogten hin und her. 25, 77; 29, 159 etc., auch tr.: Durch eigne und fremde Leiden und Freuden hin- und hergewogt [geschaukelt etc.], hab ich die 5 Monate zugebracht. Zelt. 2, 200 etc. und refl.: Die Worte wogten und wiegten sich her und hin. Waldau N. 1, 153 etc.; Daß ein Jeder . . zwischen Erkennen und Jrren .. hin-und wiederwogt. G. 22, 193 etc.; Als der Bürgertumult hinwogt’ in die Waffen den Neuling. V. H. 2, 336, tr.: hintrieb etc.; Das vom Vesuv herab-w–de Feuermeer. Börne 2, 353; Monatbl. 2, 442a etc.; Schon wogen die Jünglinge . . hinab ins Thal. Wackern. 2, 1266¹³; Den Thron gegen die heran-w–de Demokratie zu decken. Scherr Bl. 1, 300; Rückert Morg. 1, 240 etc.; Das herein- w–de Volk. G. 20, 240 etc.; Wie wogt ihr lieben Töne | in die dunkle Nacht hinein. Rodenberg 7; Seh ich die Kämpfer wie eine Katarakte dort herunter-w. Hölderlin H. 2, 47; W. 25, 12 etc.; Inmitten der hervor-w–den Stimmen der öffentl. Meinung. Ense B. 3, 296; Kurz 3, 190b etc. Mít-: Der Schauplatz, auf dem unaufhörlich eine glänzende fremde Welt mitwogte. Ense D. 6, 45. Nāch-: Die n–de Fluth, Menge etc.; Weit nachwogt’ ihm das Todesgewand. Sonnenberg. I. Über-, tr.: wogend überfluthen, überdecken etc.: Wie ringt mit grausen Wettern | dein überwogtes Schiff. Boie (Matthisson A. 8, 158); Überwogt von Adlerfedern. Freiligrath H. 120 etc., s. II. II. ūber-: wogend überfließen (s. d. I und Anm.): Jordan, Po und Tiber, | .. wogen über | von Papst- und Türkenwuth. H. 15, 227. I.
Um-, tr.:
mit, in Wogen oder wogend umwallen: Ströme von Blut umwogten die Hyder. Apel Cik. 1, 291; Ense D. 6, 447; Ein Gesicht, von Rabenlocken umwogt. Frenzel Gr. 1, 166; Auf seiner rund vom Meer umwogten Insel. Grube 3, XV; Rings von Dienerschaft umwoget. Heine Lied. 66; Die Sonne von weißen Wolken umwogt. 340; Das Gefühl der Unendlichkeit umwogte und umschloß das Ganze. Lut. 2, 7; Kinkel 140; 164; HKleist Hint. 124; Umwogt ihm die Barke der Südwind. V. H. 2, 7; Arat. 61; Der umwogeten Thetis. Or. 2, 212; Kreta . ., rings umwogt. Od. 19, 173 etc.; Meerumwogte Buchten. Solger Soph. 1, 15; Zum haarumwogten Scheitel. Bodenstedt Ausgw. 92; 1647 Dein [des Löwen] mähnenumwogtes Haupt. Cham. 3, 253 etc. Um-, tr.: wogend umwerfen, umfallen machen: Schaff Ordnung hier! | sie wogen noch das Zelt des Guiskard um. HKleist Hint. 245. Umhêr-: Pyrker 93; V. H. 2, 186 etc. Ver-: dahin-w–d vergehn, z. B. von Tönen: so verhallen. JP. 13, 56 (vgl. aus-w.). Vorbēī- etc.: Als der Zug .. vorbeiwogte. G. 20, 234; Das einsame Vorüber-W. .. eines leise bewegten Stromes. 22, 303 etc. Zū-: wogend zustreben etc.: In schwanken Silberwellen | wogt die Saat der Ernte zu. 12, 5; Flämmchen, die ganz langsam nach dem Entweichungspunkte z. Karmarsch 3, 548 etc., s. auch ab-w. 1.