wipp!
Wipp!e
Wipp!el
wipp!eln
Wipp!en
Wipp!er
wipp!ern
wips!
Wipps!
wipp!en
Wipp! interj.:
W. wapp! s. Wabbe, Anm.; ferner s. Wipps. —
~e, f.; –n; -chen: (s. Wabbe, Anm.):
1) ohne Mz.:
a) = Kippe 1 (s. d.), eig. und übertr., z. B.: Das klingt und lacht und flittert Alles in dem Hause und steht doch auf der W. 5, 1, 40; Noch 800 Mark stehen durch sein Verschulden auf der W. 13, 336 etc. —
b) Turnk.: s. wippen 1c. —
c) in der Verbind.: Kippe (s. d. 2) und W. —
2) Name verschiedner Vorrichtungen und Werkzeuge mit schnellender Bewegung, bes. solche 2armige Hebel etc., z. B.:
a) eine Vorrichtung zum Auf- und Nieder-Schaukeln, bestehnd aus einem in der Mitte unterstützten Balken etc. (s. Bippapp, Anm.; Schwebe 2: etc.): Zur schwankenden Wipp’ im Schatten des Birnbaums. Po. 2, 376; Wenn die Bachstelzen [s. d. und Wippsterz] sich niedersetzen, so geht der Schwanz wie eine W. auf und nieder. 1, 65b etc. —
b) Art Marterwerkzeug (s. Wippgalgen): Wär ich auch auf der W. oder irgend einer andern Folter. Sh. 6, 74; Fab. 2, 43 etc. —
c) Peitsche (engl. whip): Wenn ich die W. nähme und sie hinaustriebe aus dem Hause. Pom. 1, 246 etc. —
d) Stürzkarre, bes. im Oldenburgischen bei den Deicharbeiten, Wuppe. 5, 305 ff., auch: die Abtheilung von Deichgenossen, die zu je einer „Wuppe“ gehört (Landwuppe). —
e) Spannwinde (s. d.) für Armbrüste. —
f) Brunnenschwengel. —
g) hebelartiger Balken zum Auf- und Niederlassen von Zugbrücken. —
h) Drechsl.: eine lange, biegsame und elastische Holzstange, die am dickern Ende festgemacht ist und von deren dünnrem Ende eine mehrmals um das Arbeitsstück gewickelte Schnur mit dem Fußtritt der Drehbank verbunden ist, durch dessen Bewegung eine abwechselnde Drehung erfolgt (heute gw. durch das Schwungrad ersetzt). M. 2, 160. —
i) Fisch.: ein langer Stock in der Mitte eines durch Bügel aufgespannten Fischernetzes zum schnellen Heraufziehn desselben (Fisch-W.). — k) Instrumentenmach.: der durch das Niederdrücken der Klaviertasten emporschnellende und den Hammer bewegende Theil etc. —
1) Münz.: am Stoßwerk eine Art Gabel, die bewirkt, daß das obre Ende des Schiebers mit dem Schrauben- ende stets in Berührung steht, ohne daß die Drehung der Schraube merklich auf den Schieber wirkt, s. 10, 245. — m) Nadl.: W., Nadler-W., kleines Fallwerk zum Anköpfen der Stecknadeln. 283; 3, 369; M. 1, 532. — n) Schiff.: ein Windezeug bestehnd aus einem einscheibigen Block und durchgeschornem Tau. 742b etc.; auch: kleiner Krahn zum Aus- und Einladen der Schiffsgüter (Wuppe). 5, 305. — o) Uhrmach.: eine bei Thurm- uhren angebrachte Vorrichtung, wodurch die Uhr während des Aufziehns weiter geht. — p) Web.: wagebalkenartiges Querholz am Gehänge (s. d. 4) des Webstuhls, s. M. 2, 374 u. ä. m. — 3) verkl.: täuschendes Gaukelspiel, Winkelzüge etc.; Keine Flausen! Bin nicht der Mann zu. Gradaus ist meine Art! Kauf, Zug um Zug; Nichts von Wippchen dabei. H. 2, 1, 193; Mir mache keine Wippchens vor! 10, 299a etc. — 4) Bot.: bei 3, 1512 ff. eine Zunft der Nußpflanzen (Gröpsnusser), dazu: Flügel-W–n, Gyrocarpus; Leim-W–n, Penaea; Obst-W–n, Inocarpus; Pfeif-W–n, Hernandia. —
~el: s. Wiebel. — ~eln, intr. (haben), tr.: schaukelnd bewegen (s. wippen). —
~en (vgl. wuppen; kippen): 1) intr. (haben): sich schnellend oder schaukelnd bewegen etc., z. B.:
a) Die Wünschelruthe hier | in meiner Hand [die Peitsche], sie wippt gewaltig. Corr. 106 etc. —
b) Mit Körpertheilen w., z. B.: Mit dem Steiß, Arsch w. (vgl.: Zum Wipparschen. Ar. 1, 400); Wippt wie die Bachstelzen [s. d. und Wippsterz] stets mit dem Schwänzchen. Th. 98; 124; Die Elster, indem sie wohlgefällig mit dem Schwanze wippte. M. 3, 167 etc.; Wie es [das Repphuhn] mit dem Köpfchen wippt, | wie es mit dem Schwanze schnippt! Br. 126 etc.; Der Strauß spannt die Flügel aus, wippt damit. 7, 657, auch refl.: Der Storch . . wippt sich erst mit den Flügeln. H. 1, 1, 263 etc. —
c) (s. b und
2) Turnk.: W. (Wippe): wiegende Bewegung oder Schwingung des Körpers oder einzelner Theile desselben im Stande, Gange, Hange oder Stütze. T. 74; Beim Fuß-W. wird der ganze Körper fortwährend gehoben und gesenkt, indem die Fersen sich von dem Boden entfernen und in schneller Abwechslung wieder nähern, ohne denselben zu berühren. 73; Knie-W.: eine Beinübung mit schnell abwechselndem Beugen und Strecken der Kniee; Steif-W.: eine Barren- übung, wobei ein Schwingen des gestreckten Körpers statthat etc. — 2) tr.: schnellend, schaukelnd bewegen etc., z. B.:
~er, m., –s; uv.: a) Einen oder einander, sich w., auf einer Wippe (s. d. 2a) schaukeln. —
b) stürzen, zum Fall bringen: Der Minister von Manteuffel arbeitet aus allen Kräften, den Grafen von Brandenburg zu w. T. 5, 361; Edmund, der Bastard, | er wippt den Ehsohn. Sh. 3, 160 etc. —
c) Einen w., auf der Wippe (s. d. 2b), dem Wippgalgen emporschnellen und martern: Er sei ein strenger Aufseher und würde, um einer Kleinigkeit willen, Sankt Johann den Täufer selbst w. lassen. 28, 165; Fab. 2, 194; Der Tortur unterworfen. . . Man versuchte zunächst die Qual des W–s an ihm. Allrw. 269 etc. —
d) Münzen kippen (s. d. 2c) und w., auch bildl.: Lumpenvolk, gewippt und gekippt, | verprägt, verschliffen etc. A. 2, 216, keine vollwichtigen, richtigen Männer etc., s. aus-w.; Wipper. —
e) schnell streifend berühren etc.: Gedanken w. wie Schwalben die Fluth. Byr. 3, 75. — Zsstzg. z. B.: Auf- und ab- (oder nieder-) w. [1; 2a]; Die Kinder .., | wenn sie auf- w. und niederfahren | mit einem gleichwichtigen Bauholz. Fr. 469 etc.; Seit ich die Beine dir aufwippte [2b]. Sh. 3, 198 etc., s. um-w. 174; Daß die zu schweren und also werthvollern [Münz-] Stücke ausgesucht (aus gewippt) und eingeschmolzen würden. M. 1, 562; Pfl. 1, 219 etc. [2d]; Auf den Sophas wippt man hin und her [1]. Erb. 2, 92; Der flaumleicht über den Wasserspiegel hin-w–de [2e] Nachen. Pilg. 2, 68 etc.; Wo ich mit dem Kahn úmwippte. Br. 1, 273; Der Staat wippt um. Phil. 68 etc. und tr.: „Ich lasse mich nicht schlagen, Mylord!“ Kent (ihm ein Bein stellend): Auch nicht um-w.? Sh. 3, 174 (s. o.: auf-w.) etc. —
Einer, der wippt, nam. Münzen wippt (s. d. 2d), bes. in der (auch verallgemeinten) Verbind.: Kipper (s. d.) und W., z. B. 3, 759³¹ und bes. B. 2, 151 ff., auch in Bezug des sie verspottenden Wachtelrufs „Kippediwipp!“, dazu: Kipperei (s. d.) und Wipperei; Die ganze Kipper- und Wipperschaft des Kleinhandels ist Ihnen fremd. Mark. 1, 12 (vgl. kippern). —
~ern, intr. etc.: schaukelnd bewegen (s. wippen): Wie ich einst dich knuffelte und wie du grinzend | wippertest, leicht von Gelenk, und dort an die Eiche dich schmiegtest. Th. 5, 117; Ar. 3, 12 etc. —
Wip(p)s!Wip(p)s! interj.: zur Bez. der schnellen Bewegung = im Nu, vgl. flipps; husch, wupp(s) etc., z. B.: W.! hatt’ er’s weg! | w.! ging er durch. 24b; 287b; Indessen stiehlt das Rabenkind | w.! ihre Butterschnitten. 1, 164; 2, 20; 13, 443; Lind. 2, 335 etc. —
~en, intr. (sein): huschen (s. d., vgl. wipps! flitzen, wischen etc.): Ich wipste hinter den Teppich. Sh. 1, 375; „Die Lecker nahn im Husch“. | Wipst in das Zelt, wie Hasen durch den Busch! 2, 517; Indeß die Jüngern, ähnlich dir, úmwipseten [sich flink hin und her wendeten]. Ar. 1, 44 etc.; Ein junger Herumwipser [Springinsfeld]. 403 etc.
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