Wink
Winke
Winkel
Ein
Winkelei
winkelhaft
~lig
~elig
winkeln
Wink, m., –(e)s; –e:
1) das Winken (s. d.), das dadurch gegebne Zeichen als Meinungs- oder Willensandeutung etc., eig. und übertr.: Einem einen W. geben, — von Etwas oder: daß etc. G. 233); mit dem Finger, der Hand, dem Ellenbogen 12, 26), dem Auge; mit einem Zaun-, Laternenpfahl (s. d.) etc.; mit oder in einer Wendung des Gesprächs, mit einem Wort etc.; Ein leiser, stiller 12, 26) etc., plumper, halbcentneriger G. 334) W. etc.; Den W. verstehn, merken etc.; Dem W. gehorchen; Des W–s gewärtig (s. d. 2); Auf einen, auf Jemandes W. achten, gehorchen; Etwas thun 1, 277; 13, 236; 388); auf den ersten W. 16, 193); auf Wort und W. 327b) etc.; ugw.: Auf Phöbus „holdem Wink““ erwacht | der Lüfte Volk. 259 (wo m und Apostroph kaum einen Druckf. annehmen lassen); Nach Jemandes W. — und Willen (s. d. 10k); Nach dem W–e der Natur. 7, 64 etc.; ferner z. B.: Einzelne Urtheile.. waren mir W–es genug, das verborgene Licht bei ihm zu erkennen. 3, 273; Land und Meer gehorchten schon | meines W–es Ball zu werden. F. 100; Mit verständig treuen W–en, | wie man Beßres wählt. 4, 42; Das Schicksal.. winke nur, ich will dem heil’gen W–e | .. mich fügen. 13, 343; Ihr [der Noth] ernster W. | ist oberstes Gesetz. 69; 15, 87; Sie operierten nach Wellingischen Fingerzeigen und nach bedeutenden W–en des Meisters. 21, 157; 39, 378; Sollte Marko .. nur einen W. versuchen, um den Grafen zu warnen, so etc.; Da ist ein Gebirgs-, ein Ortsname, der dorthin W–e zu geben [zu deuten] scheint. 27, 88; Am W. der Hoffnung [personif.] hangen. 15, 12; Da wird ihr ein W. ihres Geliebten, sich . . nicht .. zu entfernen. R. 7, 10; Ihren [der Natur] W. zu erfüllen. Giaf. 206; 16b; Die aufgewiegelten Sinne könnten den gefährlichen W. dieser Finsternis merken. 171a; 2, 1499³; 5, 192; Daß er von seinem Vorhaben keinen W. bekäme. 6, 54; 11, 121; Geron wurde Dies ein W., | sich der gefährlichen Versucherin | nicht länger auszusetzen. 128; 205; Sie würdigt ihn nicht eines leisen Nicks, | nicht eines W–s. 224; 20, 188; Wenn Zeus .. Einem einen gnädigen W. verleiht. Luc. 3, 6; Dgl. kleine Umständchen geben uns über Sitten etc. . - W–e. 349 etc. —
2) (s. 1) = Augenblick (s. d. 2a), Nu, vgl.: Schnell wie ein W. M. 13, 219 etc., z. B.: Zween W–e, so etc. 8, 21 etc.; Schwebst im W. durch tausend Sonnenfernen. 188 etc. und bes.: In einem W. 6, 248; 74; Sh. 2, 158; 10, 151; 12, 263; 20, 89 etc. —
3) (s. 1) etwas kaum Merkliches, eine geringe Spur (s. d. 1g), Spürchen etc.: Alles ist vorübergegangen! kein W. der vorigen Welt, kein Pulsschlag meines damaligen Gefühles. 14, 92; Hier ist der Ausdruck . . um einen W. verfehlt. 1, 14 etc. — Zsstzg. nam. zu 1, z. B. Aufmunterungs- W–e. 11, 356; Vor dem Augen-W. eines Hohenpriesters zittern. 5, 23; Dem Alban folgten die Dienstleute auf einen Augen-W. D. 4, 25; Gr. 1, 288; Bemerkte den Augen-W. des Austretenden, ihn nicht zu beachten. Gsp. 1, 87; 3, 346; Mit einem scharfen Augen-W. auf seinen Wächter. 10, 81 etc. und [2]: Im Nu des Augen-W–s. 469a; Sein Zorn währt einen Augen-W. Ps. 30, 6; 35; Mak. 1, 16 etc.; Mit Blitzes-W. [2]. 12, 60 etc.; Diesen Droh-W. hören. 12, 559b; Finger-W. Th. 2, 201; 29, 145 etc.; Freundschafts-W. Lustsp. 1, 405; Versteht den leisesten Geschäfts-W. Beamt. 304; Erkläre den Götter-W., den du wahrnahmst [Kalchas]. Il. 1, 85; Ländl. 4, 681; 733; 10, 27; Herrscher-W. 485; Laternenpfahl-W. Meklbg. (47) 103; Mord-W., s. Todes-W.; Vom Himmel sich einen Schicksals-W. erflehend. 5, 64; 13, 81a; Dieweil mit Segens-W–e sie Jupiter | vertheidigt. Ländl. 4, 734; Voll .. von Seiten-W. [Anspielungen etc.] und stachlichtem Geneck. Sh. 2, 548; Traurige Zeichen | gab er ihm, Todes-W–e geritzt auf gefaltetem Täflein. Il. 6, 169 [Varianten: Todes- worte; Mord-W–e]; Liebe, dein Tyrannen-W. A. 8, 81; Daß ich den W. nicht sah, | den Warnungs-W., der mich noch retten wollte. 11, 240; Begrüßte den Freund nur mit freundlichem Zu-W. Banko 1, 122 etc. —
~e, f.; –n: Nadl.; Web. = Wippe (s. d. 2m; p). —
~el: I) m., –s; uv.; –chen, ein; -: (s. winken, Anm.): 1) (s. Ecke 1; 2a) der Raum zw. 2 Linien, die in einem Punkt — oder zw. 2 Flächen, die in einer Linie — zusammenstoßen, mit Rücksicht auf das Maß ihrer Divergenz: (s. die genauern mathem. Definitionen z. B. 6; 350 etc.): Die Schenkel, der Scheitel oder die Spitze eines W–s; Die W. eines Drei-, Vier-, Vielecks; Konkave W., und zwar spitze, rechte, stumpfe; Gestreckte W.; Konvexe W. etc.; In den W. der Wohnung. 2. 40, 22; Von einem W. [des Munds] zu dem andern. 64;
Ein hervorspringender W. .., wo gegenüber ein hineingehender war. Forster A. 3, 178; Den W. zw. der Nahe und dem Rhein. G. 25, 219; Alles ist .. gebaut, jedes Eckchen und W–chen genützt. 19, 193; O daß der W. | dort noch hinzu mir käme, der nun mein Äckerchen einkrümmt. V. H. 2, 175 etc. — 2) (s. 1) Der rechte W. oder jener von 90 Grad kommt in den mechanischen Künsten am häufigsten vor, daher auch das für ihn best. W.-Maß [s. d.] bei den Arbeitern meistens nur W.-Haken oder W. ohne weitern Zusatz heißt. Prechtl 9, 501; Karmarsch M. 2, 96 etc., vgl. Schräg-W. etc. und (Schiff.): Knie außer — oder binnen — dem [rechten] W., stumpf- oder spitzwinklige. — 3) (s. 1) ein abgelegner, abgeschloßner Ort etc., mit ineinandergreifenden Nüancen, nam.:
a) ein geheimer, versteckter, zum Versteck geeigneter Platz etc.: Nicht verborgen; denn Solches ist nicht im W. geschehen. 26, 26; Die Augen des Herrn schaun auch in die heimlichen W. 23, 28; 9, 7 (s. Huren-W.) etc.; Losgebunden erscheint . . | alles Böse, das tief das Gesetz in die W. zurücktrieb. 5, 55; 13, 300; Er ließ mich in die verborgensten W. seiner Seele blicken. 16, 317; Die Wand hat auch ein Ohr, die W. oft Gesichter. 1020; Alle in Schatten (s. d.) oder in den W. zu stellen. Anthr. 226; Zu W. kriechen. 8, 91a; W. und Falten der Seele. 4, 1, 51; Es ist mir nie Etwas im W. geschehen. 6, 9; Sein Haus | bis auf den letzten W. zu durchspüren. 5, 128; Erleuchten soll er [der Dichter] klar der Seele tiefste W. 2, 64; 4, 353; Entlassen aus dem sichern W. | des Herzens .., gehört sie [die That] jenen tück’schen Mächten an. 362b; 400b; Verschwelgt in jedem nächsten W. | des finstern Lasters seinen Raub. Ep. 1, 110; 6, 158, s. auch: W.-ziehend, -Zug etc.; -Schule, -Gesandtschaft, -Volk etc. —
b) ein Ort für etwas Hinzuwerfendes etc.: Fürder holen sie einen Jesajam aus dem W. herfür (s. a). B. 2a; Der rechte W., in welchen ich so Etwas .. hinwerfen kann. 8, 508; Er durchsuchte alle W. in seinem Kopfe, ein Mittel zu finden. 15, 78 etc. —
c) ein kleines, enges Gemach etc. 21, 9; 25, 24; Er sucht in Demuth an, | ihm einen W. anzuweisen, | ein Obdach nur. 12, 107 etc.; auch: ein engbezirkter Wirkungskreis: Gradsinnig thu ich auf meinem W., was mir recht scheint, und lasse die Folgen außer meinem Kreis Dem über, der Alles leitet. 4, 328 etc. —
d) ein heimliches, stilles, abgelegnes Plätzchen etc.: Durch den glücklichen W. | dieses fruchtbaren Thals. 5, 3 (vgl. 1: 25, 219); Beim Heruntergehen nahmen wir einige Zeichnungen von reizenden W–n und Aussichten ab. A. 1, 101; M. 4, 83; Aus allen lauschigen W–n. gH. 4, 11; 3, 73; A. 1, 154; Zu W. gehen, wenn er nachdenken wolle. 3, 321; Ein Volk in einem vergessenen W. Europa’s. 775b; In der Welt | ist doch kein W., der an Anmuth dem | von Bajä gleicht. HB. 1, 29 etc. —
e) (s. c) niederd.: Krambude, Laden: Ich lege von meiner Sparsumme einen W. an. M. 4, 64; Hat einen Seiden-W. gehalten. 425; 5, 264; auch: Werkstätte einiger Handwerker; Arbeitslokal in Tabacksfabriken etc. — Zsstzg. leicht zu mehren und zu verstehn nach, folg. Bsp., ohne Bem. zu 1, (vgl. die von Ecke): Äbdachungs-: A. des Bodens. A. 3, 159. — Daß es oft nur auf einen geschickten Flngerdruck aus dem Einfalls-W. den A. zu machen. Ph. 10, 285 [aus dem konkaven den konvexen?]. — Álpen- [3d]: 2, 164. — Anschlag- [1]: Winkelmaß mit einem Anschlag (s. d. 6b), d. h. einem vorstehnden Theil zum Anlegen an eine Kante. 9, 502; M. 1, 234. — Áschen- [3b]: Winkel, wohin die Asche geschüttet wird. 3, 46 etc. — den ein (Baum-) Ast mit dem Stamm macht. 47, vgl. Rippen-W. — An. 709; Schielt man mit dem A. hin. 37, 29; Die harzige Masse im A. Br. 262; Thränen, die .. ihm die A. füllen. 3, 24 etc. — Āūsdreh- [2]: Das Tiefenmaß (der A., Schub- W.) hat die Gestalt eines genau rechtwinkligen Kreuzes. ..Der Name A. kommt von der Anwendung des Instrumentes beim Drechseln von Höhlungen. M. 1, 234. — s. Ausschlag 5. — der Neben-W. eines innern Winkels einer Figur, deutsches Wörterb. II. namentl. eines Dreiecks. — Bácken- [3a]: (ver- alt.) Backentasche (s. d.). — Pflanzenn., als Umdeutschung des lat.: Vinca pervinca. — den eine Kurve mit der Tangente bildet (vgl. 158). — Der B. ist derjenige, welchen der gebrochene [Licht-]Strahl mit der Verlängerung des Einfallslothes macht. 2, 122, vgl. 1, 435. — Bútz- [3a]: (veralt.) Schlupf- W.: Kamen an heiml. B–n zusammen. Chr. 618; 1, 230. — Mittelpunkts-W., ein Winkel, dessen Scheitel der Kreismittelpunkt und dessen Schenkel Halbmesser sind. — Ort, wo heftige Gewitter toben. Hdschr. 1, 133. — s. Schmutz-W. — ein Winkel als Maß der Drehung. 1, 351 (Torsions-W. 2, 33). — Winkel eines Dreiecks (ähnl.: Vierecks- etc., Vielecks- oder Polygon-W.): Die Summe der D. ist = 2 Rechten. — Der E. ist bei der Brechung wie bei der Spiegelung der Winkel, welchen der einfallende Strahl mit der im Einfallspunkt errichtêten Normalen, dem Einfallsloth, macht. 1, 122 (vgl. 1, 670), s. auch Absprungs-W. — Eīs- [3b]: Aus dem großen Eisrevier. ., das der eig. .. E. der Welt zu nennen wäre. — Erd- 23, 35; A. 2, 216), Erden- Kat. 206 u. o.): [3d]. — Félsen- [1; 3d]: In diesem F. sich niederlassen. Rom. 3, 1, 53. — das Maß der Neigung zweier Flächen, s. 350. — Gedánken- [3d]: Rob. 1, 143. — gegenüberliegender. In jedem Dreieck ist diejenige Seite die größte, welche den größten G. hat. 17. —
Ábsprungs-: Ást-: Āūgen-: Āūsschlag-: Aūßen-: Bǟr-: Berǖhrungs-: Bréchungs-: Céntri-: Dónner-: Dréck-: Drêhungs-: Drēīecks-: Eīnfalls-: Flä́chen-: Gêgen-: Gesíchts-: 1) Zwei Linien, von denen die eine, bei seitlicher Projektion des Schädels, durch die Ohröffnung und den Nasengrund, die andre durch eben diesen tangierend an die Stirn gelegt wird, geben den G. an. Gsch. 574; 4, 327. —
2) s. Seh-W. — Gestírn-: In Ausrechnung der G. B. 11a, s. Stunden-W. — Hāfen- [3a]: 2, 236. — Hǟūser- [3a]: Alle Kirchen- und H. durchstöbern. 13, 24, vgl.: In einem Hinterhaus-W. 2, 172. — Hérzens-: z. B. [3a], auch: Bläst der Wind aus diesem H.? SchM. 184 etc. — Höllen- [3]: ein entlegner Ort, wo es wie in der Hölle ist: Jenes Land, | als H. mir .. dargestellt. 13, 313. — Hūren- [3a etc.]: Ort, wo Hurerei getrieben wird. 4. 25, 8. — Kánten-: ein ebner Winkel, insofern seine Schenkel Kanten eines Körper-W–s sind (s. 350). — Kêhl-: durch die Kehllinien (im Festgsb.) gebildet. — Kírch-: Auf den Altären in den K–n. B. 11b, s. Häuser-W. — Körper-: s. Ecke 1. — Krǟh-: Ortsname (ahd. crawinchil, wie viele ähnl.) — als sprchw. Repräsentant kleinstädtischen Wesens: Ein jakobinisches K. (44) 1347a; Ein deutscher Hofmeister, der aus einem kleinen K. seines Vaterlandes heranpilgerte. Pet. 2, 92 etc. Dazu: Ein Krähwinkler; Von einer gewissen reichsstädtischen K–e i. B. 124; Selbst mit seinen K–eien war ich ausgesöhnt. Sal. 1, XV; Die vornehmsten Diplomaten von K., nebst ihren kräh- und schiefwinklichten Gemahlinnen. Lut. 2, 124; Diese krähwinklige Eifersüchtelei. Bild. 299; K–haft etc., vgl. Rauf-W. — Kúnst-: ein Winkelhebel zur Fortpflanzung der Bewegung der Wasserkunst (im Bergb.). — Lánd-: In dem L., den der bei Basel gegen Norden sich wendende Rhein macht. 32, 129 etc., vgl. Erd-W. — Lāūnen- [3c]: Boudoir (s. d.). 1, 325; Ph. 3, 127 etc., auch „Schmoll-W.“ etc. — Líppen-: Mund-W. 30, 437. — Makulatūr- [3b]: Im M. eines Buchladens. Verm. 1, 26. — Míttelpunkts-: s. Centri-W. — Múnd-: An. 757; Die zusammengekniffenen feinen M. R. 1, 228; Eine Ironie um die M. 6, 26; 8, 279; Mer. 100; Bl. 1, 37 etc., s. Lippen-W. — Nêben-: ein Winkel, der — und insofern er — mit einem andern Winkel den Scheitel und einen Schenkel gemeinsam hat, während die nichtgemeinsamen Schenkel eine grade Linie bilden. — Nēīgungs-: wodurch die Neigung zweier Linien oder Flächen gegen einander gemessen wird, s. 11, z. B. = Einfall-W. 1, 670; 1617 4, 926 etc. — Ofen-: in der Nähe des Ofens befindl. Zimmer-Ecke etc. 6, 169; Ausgw. 7, 127; Ob. 2, 203; 223 etc. — Peripherīē-: ein Winkel, dessen Scheitel in der Peripherie liegt und dessen Schenkel Sehnen sind. — Plínz- [3a]: P. (Versteck) gespielt. Altpr. 85. — Plúnder- [3b]: In einem P. seines Gehirns. Lind. 4, 247. — Polygōn-: s. Dreiecks-W. — Positiōns-: z. B. bei Doppelsternen. 463. — Rāūf-: als erdichteter Ortsname, — wo es Raufereien giebt. J. 246. — Reflexiōns-: der Winkel, unter welchem ein einfallender Strahl zurückgeworfen wird. 2, 102; 4, 925; Zurückwerfungs-W. ebd. — Ríppen-: (vgl. Ast-W.) 3, 1538 etc. — Rūhe- [3d]: Auf dem Kirchhof, wo ich mir schon ein R–chen ausgesucht. Mer. 142. — Schēītel-: ein Paar Winkel, die den Scheitel gemeinsam haben und bei denen die Schenkel des einen die Verlängerungen der Schenkel des andern sind. — Schlēīf- [3a]: Schlupf-W.: Alle Sch. und Irrgänge der Sophisterei. 5, 703. — Schlúpf- [3a]: ein Winkel, in den man hineinschlüpfend sich retiriert, — eig. und übertr.: Die Memme .. versteckte sich und keifte aus ihrem Sch. hervor. 2, 114; Da ich weder die Sch. des Argwohns, noch die Schleichwege der List kenne. 5, 110; Sch. und Ausflüchte. 7, 27; Er vertrat ihm jeden Sch., in welchen er sich hätte retten können. 16, 86; Lut. 1, 11 etc. — Schmóll- [1; 3]: ein Winkel, in den man sich schmollend zurückzieht. 2, 213 etc.; = Boudoir [3a]. Hamb. 648, s. Launen-W. — Schmútz- [3b]: Misthaufen und Sch. 13, 152a etc.; auch: ein Winkel, Ort, wo sich Schmutz angehäuft (Dreck-W.). — Schnābel-: vgl. MundW. — Schräg- [2] (s. Schmiege 2). 9, 504. — Schūb- [2]: Ausdreh-W. 511. — Schútt- [3b]: E. 1, 189. — Sēh-: Die scheinbare Größe der Ggstde hängt von der Größe des Netzhautbildchens ab. Denken wir uns von den beiden Endpunkten eines Netzhautbildchens Linien nach den entsprechenden Endpunkten des Ggstds gezogen, so schneiden sich diese Linien im Kreuzungspunkt unter einem W., den man den S. nennt. 2, 185; Sehe- W., Ge- sichts-W., optischer Winkel. 4, 29. — Sēīden- [3a]. — Spǟhe- [3a]: Versteck zum Spähen. Mer. 339. — Spánnungs-: z. B. der, welchen die aufgezogne Rippe des Regenschirms mit dem Stock bildet. 11, 565. — Spūl- [3a]: Im hintersten Sp. verborgen. Garg. 4. — Stérbe- [3c etc.]: Mein armes friedliches kleines St–chen. Mer. 15, Gemach, wo ich sterben werde, will. — Stōß-: den die Richtung des Stoßes mit der gestoßnen Fläche macht. — Strēīch-: (Festgsb.) den die Streiche mit der Kortine macht. — Stúnden-: Man nennt diese Abstände der Stundenkreise von dem Meridian St. 14, s. Stern-, Sonnenzeit etc. — Thāl- [3d]: Die entlegensten Th. (64) 430b. — Tísch-: Stubenecke, wo der Tisch steht. 12, 797b. — Torsiōns-: Drehungs-W. — Vertikāl-: Scheitel-W. — Vīēlecks-, Vīērecks-: s. Dreiecks-W. — Wāgen- [3]: In den W. gedrückt. 169. — Wáld- [3d]: 12, 631b. — Wéchsel(s)-: Werden 2 Linien von einer dritten geschnitten, so entstehn 4 äußre und 4 innre Winkel. Je ein Paar äußrer oder innrer Winkel, die an versch. Seiten der Schneidenden liegen, ohne Neben-W. zu sein, heißen äußre oder innre W. —Wélt- [3]: Mich hat der süße kleine Gott in einen bösen W. relegiert. Aug. 1, 101. — Zurückwerfungs-: Reflexions-W. u. ä. m. — II) n., –s; uv.: in Zsstzg.: Gewinkel: eine aus vielen Winkeln (s. d. 3) bestehnde, winkelhafte Ortlichkeit etc.: Die Stadt ist ein Gewirre von schmutzigen Winkeln. . . Von diesem häßlichen G. 13, 302; NN. 3, 115; In dem G. des alten Baues. Mer. 348; Th. 1, 407; 7, 4 etc. —
~elēī, f.; –en: Gewinkel, auch übertr.: Man lichtete die alten W–en in der Gesetzsammlung. LvS. 183 etc.; Zsstzg.: Kräh-W., s. Krähwinkel. —
~elhaft, a.: voller Winkel (s. d. 3) und Ecken: Die alte w–e .. Beschaffenheit des Hauses. 20, 9; 26, 200; Einen modernen Palast, nicht so ein eckiges, w–es Ding. 17, 570. —
~(e)lig~(e)lig, a.: 203
1) winkelhaft. Das w–e Weimar. H. 3, 289; Die w–en Gassen. 21, 199; Die w–e Treppe. Mer. 345; 19, 247; Das Winklichte beleidigt Gesicht und Gefühl. 23, 95 etc. —
2) in Zsstzg.:
~eln, tr.: a) mit so und so beschaffnen Winkeln, z. B.: Ein gleichseitiges Dreieck ist zugleich auch eingleich-w–es [die 3 Winkel desselben sind gleich groß]; ein ungleichseitiges auch ein ungleich- w–es; Zwei Figuren sind gleich-w., wenn die Winkel der einen beziehlich denen der andern gleich sind etc.; Zwei Winkel in einem Dreieck sind immer spitze; jenachdem der dritte ein spitzer, ein rechter oder ein stumpfer ist, heißt das Dreieck spitz-, recht-, stumpf-w.; Ein recht-w–es Viereck. 23, 270 [in welchem alle 4 Winkel rechte sind]; Ein spitz-w–es Prisma. 37, 123, dessen Grundflächen spitz-w–e Dreiecke; Ein Prisma heißt recht-w..., wenn die sämmtl. Seitenflächen . . Rechtecke sind . .; schief-w. dagegen oder schief ist jedes Prisma, dessen Seitenfläche Rhomboīde sind. 356; Recht- und schief-w–e Parallelogramme, jenachdem es 4 rechte Winkel oder ein Paar spitze und ein Paar stumpfe enthält; In solch einem engen schief-w–en . . Kasten [Haus]. Mark. 1, 1 mit schiefen st. der rechten Winkel etc. —
b) Kräh-w., s. Krähwinkel. —
nach einem — und insonderheit: nach dem — Winkel (s. d. 2) biegen, formen etc., z. B.: Zu den zierlich behauenen, gewinkelten und polierten Quadersteinen. Irl. 2, 359; Die Arme werden im Ellenbogen gewinkelt. Rüstüb. 22 etc., vgl.: Winkler: ein Künstler, der winklige, eckige, steife Formen hat. 30, 384.
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