Wind
II. Wind, n., –(e)s; –e:
in Zsstzg.: Be- (holländ.) Befehl, s. B.-Haber. — Ge-:
1) das Sich-Winden und -Krümmen (s. Gekrümme). 90b. —
2) etwas sich Windendes oder Gewundnes, z. B.:
a) solcher Gang, Weg, Windung etc. (eig. und übertr.) Aus des Hains mäandrischen G–en. 12, 331 etc.; Ein wollustgirrendes Getön .. schleicht in schlängelnden G–en | ins Herz sich ein. 302; Ein .. G. | von süßem Irrthum. 3, 19; Nach .. Herumtreiben in den G–en und Jrrgängen der Spekulation. Att. 1, 1, 128 etc. —
b) etwas Gewundnes und in einander Geschlungnes: Der Knoten furchtbares G–e | gewaltsam zu zerreißen. 31a etc., bes. aber: Sträuße .. und Kränze. . . Diese G–e. 1, 249; 12, 25; Gd. 146; In des Kranzes duftigem G–e. Po. 2, 247; SchwM. 1, 32 etc. —
c) der mit Draht umwundne Theil des Degengriffs. —
d) (s. a) die Windungen einer Schraube, Schraubenmutter etc.: Weil die Schrauben übereinstimmend liegende (linke) G–e haben. 1, 822; M. 1, 310 ff.; 11, 163 etc. —
e) Scharnier, z. B.: Scharnierzirkel, deren beide Schenkel durch ein G. .. zusammenhängen. M. 1, 226 etc.; so auch: an Thür- und Fensterbändern der sich um die Haspe bewegende hohle Cylinder etc.; ferner = G–e-Gelenk (s. d.). An. 59 etc. —
f) die mit dicken Tauen zur Verstärkung umwundnen Stellen der Masten (s. Wuhling). —
g) auch als Maß: soviel Garn als man gw. auf einmal aufwindet (auch: Windlein, Windel, neutr.). — Doppelzsstzg. z. B.: Ein Ton .., den .. das Echo wiederbringt | aus weiten Berg- G–en (a). 1, 631; Es wehten .. | viel Blumen- G–e (b) vom Mast. 2, 77; bildl.: Das Frucht- G–e des Geistes war vom Blumen-G–e der Gestalt schön verhüllt. 29, 135 etc., auch (s. a): Pfauen, welche durch die Blumen-G–e schritten. Soll 1, 127; Jede unter Blumen-G–en hinschleichende Quelle. 23, 251 etc. — Mit einem Blüthen-G–e geschmückt. Phot. 1, 120. — Degen-G–e (c). — Wallend durch des Lebens Dorn-G–e (a). 3, 244; Den Stab, den Dornen-G–e (b) | ganz umher einhüllt. Ov. 1, 130. — Mit den Epheu-G–en (b), welche sie dicht umrankten. Rom. 3, 1, 10 etc. — Fels- (301; 20, 257), Felsen- Gd. 1, 6; Ov. 2, 340) G–e (a). — Fenster-G–e (e). — Das mäandrische Fluß-G–e (a). 25, 141. — Frucht-G–e, s. Blumen-G. — Garn-G. (g). — Hundert Gedanken-G–e (a) knäuelten sich in ihm zusammen. Dicht. 2, 49. — Vertiefte mich in das Irr-G–e (a) zw. den Gärten und Landhäusern. Erz. 123; 27, 70; 80; Daß der Befreiung Plan | durch Irr-G–e führt. 218; 3, 312 etc. (s. Labyrinth). — Kranz-G–e. Per. 64. — Aus ihrer mit Laub-G–en (b) bekränzten Wohnung. 1, 209; Irl. 1, 194; Haml. 4, 7 etc. — Wird das Mutter-G–e (a) für die Schwanzschraube eingeschnitten. 2, 79; 11, 415; 602 etc. (s. Schraubenmutter). — Jene tadellos gefügten Triller, Skalen, Passagen-G–e (b). 18, 51. — Längst stehn die Höhn umfahn von Reb-G–en (b). Sch. 180. — Das ganze Schlangen-G–e (a) von Sophismen. Teutsch. 196; 1, 297 etc. — Ein ehern Schnecken-G. (a) des steilen Stufengangs schraubt | zu seinem ernsten Gericht den Ausgestoßnen hinan. 6, 133 (s. Treppen-G.). — Schrauben-G–e (d). 3, 236 etc. — Auf steilem Trepp-G. (a). s. Wendeltreppe. — Tulpen-G–e (s. Blumen-G.). Hdschr. 3, 110. — So Zeit- als Volks-G–e (a). 6, 54, das labyrinthische Gewühl, Gewirr der Zeiten und der Volksmenge. — Ein feines Wort-G–e. 159, Wort-Geflecht u. ä. m.
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