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wild
I. Wíld, a., –est:
(s. Wald, Anm.)
1) (ohne Steigrung) in dem rohen, nicht durch Kultur veränderten Naturzustand:
a) von Pflanzen: W. wachsen, von selbst, unangebaut; W–e [unveredelte] Obstbäume, Rosen etc.; Meinen w–en Strauß [aus w.-wachsenden oder Feldblumen] .., schlecht-w–es Zeug, dem W–en [s. 2a etc.] gleich, | der ausging es zu finden. Freiligrath SW. 1, 404; Die sonst pyramiden- und fächerartig gehaltenen Obstbäume sind . . kunstlos w. ausgewachsen. G. 26, 233; Diese Pflanzen blühen hier alle in der w–en Üppigkeit der Natur. 30, 103; Einen w–en Rosenstock, damit ich zahme Rosen darauf pflanze. Kerner 520; Nährten .. von w–er [w. wachsender] Frucht sich. Platen 4, 281 etc.; bes. oft vor Namen von Kulturpflanzen, ähnliche Gewächse zu bez., die aber doch nicht die Kulturpflanzen selbst sind, vgl. 7a.
b) von Thieren: W. leben, im Naturzustand, frei und unabhängig vom Menschen, nicht in seinem Dienst und unter seiner Obhut stehnd: Die Gänse auf Neuseeland zu lassen, um sich daselbst zu vermehren und w. zu werden. Forster R. 1, 133 (s. verwildern) etc.; W–e Thiere, w. lebende (s. II), bes.: reißende oder Raubthiere. 2. Mos. 23, 29; 3, 22, 8; 1. Kor. 15, 32 etc.; ferner vor den Namen von Hausthieren zur Bez. entsprechender Thiere, die aber nicht als Hausthiere, nicht im zahmen Zustande leben: W–e Katzen, Kaninchen, Schafe, Rinder, Schweine, Pferde etc.; Enten, Gänse, Hühner etc.; Bienen etc.; Das Thier mag zahm oder w. sein. Börne 2, 175; W–e [Auer-] Ochsen. Forster Br. 1, 464; Einen w–en Frischling. Münchhausen 30 etc.
c) von unkultivierten, im Naturzustand lebenden Völkerschaften (s. Naturvolk): W–e Völkerschaften, Völker; Die w–en Indianerstämme, Jnsulaner etc.; W.-freie Bergbewohner. Freiligrath 2, 264; Halb-w–e Völker. G. 35, 191; Bei einem halb-w–en, d. i. noch ganz lebendigen, nur Bewegung und Gefühl athmenden Volk. H. 11, 341; Seht jene w–en Stämme an, wie un-w–e sie unter sich leben. Ph. 4, 165 etc. c) substant.: W–e, die W–en und von einzelnen Individuen: Ein W–er, der W–e, z. B.: Die also dichten .., werden meist .. von unsern Reisenden W–e genannt, ein Sprachgebrauch, dem ich mich nicht fügen kann. Cham. 4, 212; Bei den Halb-W–en in Mittelasien. Heeren 1, 7; Der W–e (noch nicht an Unterwürfigkeit Gewöhnte). Kant Anthr. 229; Ein [s. d. Anm. 1] nackender W–e. Klinger F. 40; Spielende Kinder sind europäische kleine W–en [korrekter: W–e]. IP. 36, 97; Der Mensch .. als W–er, wenn seine Gefühle über seine Grundsätze herrschen oder als Barbar, wenn seine Grundsätze seine Gefühle zerstören. Der W–e verachtet die Kunst und erkennt die Natur als seinen unumschränkten Gebieter etc. Sch. 1153b; 1149b; 23b; 55b; 79b; W. 29, 171; 34, 341; Zimmermann Nat. 140 etc. 8) nach a: Ein W–er, Bez. für Jemand, der, als Glied einer Gesammtheit, sich doch keiner der in ihr bestehkden Genossenschaften und Verbindungen zu- und unterordnet, so nam. burschik.: ein Student, der keiner studentischen Verbindung angehört (s. Fink 3); ferner: ein Abgeordneter, der sich keiner Fraktion anschließt, z. B. Volksz. 10, 19 etc., vgl. auch: Deren Mitglieder auf ihrer Bahn so wohl eingekegelt sind, daß ein Fremder, „W–er“ genannt, unmöglich mithalten kann. Grube 3, 39 etc. γ) nur vereinzelt fem.: Die W–in, z. B. in einer Art Personif.: Dreimal ergriff ich die W–in. Baggesen 2, 113, die Feder, die dem Schreiber sich nicht fügen, nicht gehorchen will. Hieran schließen sich eng die folg. (mehrfach ineinandergreifenden) Nummern: 2) (s. 1) im Ggstz. zu ruhig; gesetzt; in den gehörigen Schranken sich haltend etc., z. B.:
a) Er wird ein w–er Mensch sein, seine Hand gegen Jedermann etc. 1. Mos. 16, 12; Ein Weib .., w. und unbändig, daß ihre Füße in ihrem Hause nicht bleiben können. Spr. 7, 11; 9, 13; Starkes Getränk macht w. 20, 1; Wird das Volk w. und wüste. 29, 18 etc.; Reuig .. | erwiesen sich die Männer, sonst so w. Cham. 4, 137; Hallt .. die Weise | .. traurig mild und schaurig w. 3, 401; Mit w–em Satz [Sprung]. Freiligrath SW. 1, 392; Ich lief voll Zorn . ., knickte Blatt und Bast, | ließ nicht ab vom w–den Raufen. 404; Die Wolken flogen wirr und w. 457; Da saust ein w–er West. G. 1, 181; Zeiten der w–en Zerstörung. 5, 19; Ich habe sie oft vor der Knaben Wildheit beschützet. .. Fliehen die w–eren Spiele. 21; Vom zartesten Gelispel | bis zum w–esten Tumulte. 6, 312; So bin ich meiner selbst nicht mächtig, bin | im Falle, toll und w. das Äußerste zu wagen. 8, 47; Daß es draußen so w. zugeht. . . Daß es bei uns so friedlich und ruhig ist. 10, 112; 11, 6; Eine w–e Nacht an einer Dirne Busen. 8; Entschlafen sind nun w–e Triebe | mit jedem ungestümen Thun. 50; 12, 11; Indeß auf wohlgestimmter Leier w. | der Wahnsinn hin und her zu wühlen scheint | und doch im schönsten Takt sich mäßig hält. 13, 121; Daß bei so w–er, gewissermaßen roher Beschäftigung .. der Jüngling nicht zum Thier verwildere. 18, 299; In einem w–en, wüsten Wesen. 22, 282; Trieben so w–es Zeug. 28, 73; Es blieb immer etwas W–es und Verworrenes in seinen Studien zurück. 39, 110 etc.; Es ging gar bunt, gar w. über Eck. Holtei Mensch. 1, 96; Jetzt fächerten die Mädchen wieder ganz w. Kühne Fr. 36; Laß nur erst das w–e Feuer der Jugend verlodern. Leisewitz Jul. 24; L. 10, 91; Matthisson 104; W–e Ausschweifungen. FVReinhard (Wackern.4, 1017²); Die Bezähmerin w–er Sitten. Sch. 55a; Ewig aus der Wahrheit Schranken | schweift des Mannes w–e Kraft. .. Mit zermalmender Gewalt | geht der w–e durch das Leben. 81a; Ihr w–es Reich behauptet Phantasie. 100a; Wenn .. die Frau Mama das w–e Leben säh. 352b; Wer soll .. euch schützen | vor w–en Thieren (s. 1b) und noch w–ern Menschen? 481a; 492a; Der Leidenschaft w–e Gewalt. 513a; W–e Zerstreuungen. 1078a; 1115b; Das Löwen- artig-W–e des Alexander in der Schlacht. Schwegler (46) 272; Tiedge Ep. 1, 236; V. Ov. 1, 47 etc.
b) (s. a und 4c) Das w–e Heer (s. d. 3). Auerbach Jos. 137 (Das Muotisheer. 132, s. Wuth, Anm. und DMus. 14, 2, 825 ff.); Das ist die w–e Jagd (s. d. 2), es ist der Schimmelreiter mit dem w–en Gejaid. 140; Eine Wirthschaft . ., daß ich nicht anders dachte, als der w–e Jäger (s. d. 2) sei bei mir eingezogen. G. 7, 324 etc., vergl.: Der w–e Zug | macht Alles leer. 10, 227 etc.
c) durch Etwas erregt, in Wuth gebracht, ganz außer sich, z. B.: Indem ich an Diesen denke, werde ich so w., daß ich meinen Brief gleich schließen muß. L. 12, 405; Wenn dein Vater Das wüßte! Wie w. er schon war, als er nur hörte, daß etc. Gal. 2, 6; Er ist gewaltig w. auf mich. Ders. etc., verstärkt: Die Sie so fuchs- w. ansieht. Dyk Th. 8, 19; Der König ist fuchs-w. drüber. Fouqué Dr. 1, 268; G. 7, 214; Goltz 3, 261; Wurde fuchs-w. darob. Gotthelf Sch. 42; Gutzkow R. 4, 269; 5, 205; 8, 171; Er war über den Schimpf fuchs-w. Höfer V. 10; FMüller (Wackern. 4, 780⁷); Prutz E. 3, 31 etc.; Er wurde teufels-w., wenn etc. Schwegler (47) 260 etc.; Ich war so fuchs-teufel-w. auf sie und mich. PHeyse Mer. 262; Gartenl. 10, 626; Spindler V. 2, 394; Da wurd dir nun das Männchen fuchsteufels-w. FMüller Schafschur etc.; Nur nicht so wolfs-w.! Droysen A. 2, 372 etc.
d) (vgl. c) Was ist dir? „Nichts, Nichts“ Und blickst so w. [verstört und außer dir] um dich! L. Gal. 2, 6 etc., vgl.: Deß [darüber] ward er in Narrheit ganz w. Brant N. 60²⁶ und (veralt.): Die Festung . ., wo man die W–en schleußt [das Jrrenhaus]. Rachel 6, 159 etc.; ferner auch: Da sind die Weiber all w. [wie besessen] auf die Herrschaft. Musäus Ph. 2, 190, vgl. e.
e) (s. d) Ein Pferd wird w., geräth wie außer sich und ist nicht zu halten (geht durch); Die Bremsen machen die Kühe w. etc., so auch: Der Junge ist ganz w. nach dem Mädchen, vgl. d, Schluß.
f) Ins W–e, vgl.: ins Gelag (s. d. 4), z. B.: Andre, welche ins W–e gefordert hatten. Möser Ph. 2, 31, unverhältnismäßig hohe Preise; Er spricht ins W–e, sicher ist er toll. Schlegel Sh. 7, 331 etc., vgl.: W. weg (s. d. 6); W. drauf los (s. d. III 3) = ohne Bedacht und Überlegung etc.
g) W–es Gewässer, Wasser (versch. 5; 6c; d), das sich ungestüm, nicht regelmäßig fließend ergießt: Einschnitte in den Bergabhängen, in denen w–e Gewässer fließen. Kohl A. 1, 113 etc., s. sturzes-w.; Wilde 3; W.-Wasser 1, vgl. h.
h) (vgl. g und Wolf 11) Mitten im feuersprühenden Getöse [des Feuerwerks] drangen jedoch plötzlich zw. den kunstgerechten auch w–e Flammen hervor. Ense D. 2, 269 etc., vergl. (Ziegelbr.): Das sog. w–e Feuer (versch. i; 5), das sich durch heftige aus den Zuglöchern strömende, oft 4— 6“ hoch steigende Flamme von silberweißer Farbe zu erkennen giebt. Karmarsch 3, 485, s. Großfeuer.
i) heftig, ungestüm tobend etc.: Ihrer Bewohner | neue Verbrechen durch w–ere Flammen, | durch geschärftere Pfeile des ewigen Todes zu rügen. Kl. M. 9, 742; In der Verzweiflung endlos w–en Peinen. Mosen Ah. 71 etc., vgl. (versch. h): W–es Feuer (s. d. 5i), auch: Der Wilden: Entzündung bei einer Wunde. Stalder 2, 451 und erwilden, intr., tr.: bösartig (sich) entzünden: Daß der Schade alt wäre und gar erwildet. Paracelsus Chir. Schr. 111a; So hätt’s der Luft dermaßen erzündt und erwildet. 346b. 3) von Menschen nicht gehegt, bebaut, bewohnt oder: zum Anbau, zum Wohnsitz nicht geeignet etc., z. B.:
a) (vgl. Wildnis) Ein w–er Wald, Urwald; W–e, rauhe Gegenden, Gebirge, Wüsten, Wege, Stege etc.; Das w–e, unwirthbare Meer etc.; In der Wüste, im w–en und ungebahnten Lande. Jer. 2, 6; Wo die Gemse nur | die flücht’ge Bahn sich über Gletscher bricht, | recht einsam in der w–esten Natur. Cham. 4, 34; Engel 1, 221; Das w.-schöne Buschrevier. Fallmerayer Or. 1, 242; Ich sollte mich .. in die w–e, wüste Welt hinauswagen. G. 25, 167; Daß wir endlich bei dem allereinsamsten und w–esten Wirthshause ankamen. 28, 218; Du hast w–en Boden entsumpft. Gotthelf 6, 300; Das Schloß .. stand auf der Grenze des lieblich Sanften und w. Romantischen. Hackländer Stillfr. 1, 296; Im w–en Wald, bewohnt von w–en | Thieren und Räuber- Mördergilden. Rückert N. 194; Schaidenreißer 11b; Suche Deinesgleichen in der w–en See. Simrock Gudr. 78; Auf den w–en Fluthen. 397; Diese Recken weilten an einer w–en Bucht. 851; Wege, | rauh, öde, w. und völlig un- wirthsam. Streckfuß Rol. 8, 19; Stumpf 607a; 609a; Den Garten . ., der zwar w. genug aussah. W. 1, 79; Im w–esten Gewälde. Zinkgräf 1, 116 etc.
b) Der sog. w–e Boden, der unter der Schichte der Ackerkrume liegt. Auerbach Leb. 211 etc.
c) W–e Fischerei, in nicht gehegten Gewässern, in Landseen etc. Döbel 4, 100a.
d) Ein w–er Bart (s. bart-w.), der nicht gehegt, gepflegt, geordnet ist; Die Haare hängen ihm w. um den Kopf etc.; Etwas’ liegt w. umher, Ungeordnet; Felsenweg, der .. über Morast und w. umhergeworfene Steinblöcke hinanleitete. Immermann M. 3, 170 etc. 4) (s. 1; 3) in der Wildnis sich befindend, dort lebend und: solchem Leben gemäß in Sitte, Aussehen etc., z. B.:
a) W–e, halb-w–e Gestüte (s. d.). Rohlwes Th. 1, 211 etc.; W–e Fasanerie (s. d.). Döbel 1, 143 etc.
b) Ein Thier ist w., scheu, wie in der Wildnis lebende etc.
c) W–e Räuber, Waldmenschen, Köhler etc.: Ein Mann von struppig w–em Aussehn (s. 3d und strauch-w.); In der w–en Farbe von Meer und Sonnenbrand. Heinse A. 1, 162 etc., auch von mehr oder minder gespenstischen Wesen, s. 2b; W–er Mann (s. d. 2a); Ein w–es Gezwerg | oder ein Meerwunder. Simrock Gudr. 75; Erlernt hatt’ es der Recke von einem w–en Weibe. 529; Das w–e Meerweib. N. 1514 etc. 5) (s. 1) kunstlos, natürlich, z. B.: Der w–e Natursang [des Vogels]. Arnim 38, im Ggstz. zum erlernten Lied etc.; W–es Wasser (versch. 2g; 6c; d), im Ggstz. künstlicher Wasserleitung. Adelung; W–es Bad, s. W.-Bad etc.; W–es Feuer (versch. 2h; i), Blitz vom Himmel. Schm. (s. W.-Feuer) etc. 6) in einigen Fällen: was nicht benutzt wird oder werden kann, z. B.:
a) Bergb.: W–es Gestein, theils: taubes, theils: solches, das wegen seiner Härte nicht zu gewinnen ist; Mit w–em Abraum ausgefüllt. König Kl. 1, 128.
b) Hüttenw.: W–e Fluth: das von einem Poch- oder Waschwerk in die frei fortlaufenden Bäche oder Flüsse abfallende trübe Wasser. Scheuchenstuel 265, vgl. c.
c) Müll.: W–es Wasser (versch. d; 2g; 5); Das Wasser w. laufen lassen, dessen Kraft nicht für die Mühle benutzt wird.
d) Salzw.: W–es Wasser (vgl. c), das aus der Soole fortzuschaffende, s. W.-Wasser 2 etc. 7) in einigen Fällen zur Bez. des Nicht-Echten etc., z. B.:
a) (s. 1a) W–e [unechte, unveredelte] Rosen; W–er Wein, ohne schmackhafte Traube, vgl. auch Jer. 2, 21 und: Wird das israelitische Blut, gar vermischt, unrein, wässerig und w–e [entartet etc.] worden sein. Luther 8, 121b etc.
b) Die sog. w–en Blattern (s. d. 3 und Pocke). König DFam. 1, 235.
c) In w–er Ehe leben (vgl. Sa und Kebsehe), auch bloß: Mit Dem sie Anfangs w. gelebt und erst verheirathet wurde, als er den Posten bekam. Gutzkow R. 2, 64 etc.
d) W–es Fleisch in einer Wunde etc.
e) W–es Frucht- oder Schafwasser, bei der Nachgeburt, dem eig. Fruchtwasser bei der Geburt entsprechend.
f) W–e Lauge, Art schlechtrer Vitriollauge.
g) W–er (oder W.-) Stahl, eine Art weißen, bei der Drahtfabrikation verwendeten Roheisens. Scheuchenstuel 265.
h) Lag in Kindesnöthen und wenn sie einige w–e Wehen hatte, vermeinte sie, es sei die Geburt schon da. Rockenphil. 3, 185 (vgl. rupfen 3b) etc. 8) veralt., mundartl. Anwendungen s. Schm. etc. und z. B.:
a) unrecht, ungesetzmäßig (s. 7c): Die Wuchrer führen w. Gewerb. Brant N. 93, α; 27.
b) grellfarbig, bunt (wohl eig.: fremd- artig, seltsam, wunderlich): Es muß sein lündsch und mechelsch Kleid, | .. mit aller Farb w. über w. 82, 17; 4, 19; Das Kleid [des Adels] w. und weltlich. Wackern. 3, 331¹⁸ (Franck); Die neugeborenen Kinder [der Bettler] in w–en Tüchern eingewickelt. 753³5 (Schupp) etc.
c) (schwzr.) ,,von Bergsteigern: frech, denen es auf hohen Felsenkuppen nicht leicht schwindelt; daher: W. gehen, d. i. auf steilen Abhängen“. Stalder, vgl. W.-Heuer. Zsstzg. z. B.: Ein bart-w–es [3d]. Scherr Gr. 2, 314; Fuchs(teufel)-w. [2d]; Halb-w., z.B. [1c; 1c; 4a]; Sehnsucht-w–en [2a] Gesang. Heine Lied. 331, worin sich die Sehnsucht wild und leidenschaftlich ausspricht; Reis. 2, 298 etc.; Ein alter, schroffer, strauch-w–er [4c] Mann. G. 30, 459 etc.; Als entdecke sie an sturm-w–er [3a] Küste einen rettenden Ankergrund. ASchlichtkrull Lat. Mag. 29; Holzgang, unter welchem die sturzes-w–e [2g] Wimbach schäumt. Gartenl. 11, 196; Teufel(s)-w. [2d]; un-w., ohne Wildheit (selten). H. Ph. 4, 165, s. [1c]; Ur-w–es [3a] Gehölz mit dem Pfluge gezähmet. V. H. 2, 223 etc. u. ä. m.