Wiese
Wiesel
wiesen
wiesenhaft
Wiesenheit
wiesig
Wīēs~e, f.; –n; Wieschen, lein; –n-, -:
(ahd. wisa, mhd. wise, nach Gl. 602 „mit wase zu lat. virere“, niederd. Wisch) Grundstück zur Heuwerbung (s. Heu-W., vgl. — theilw. auch für die leicht zu mehrenden — Bsp. Alpe 2; Anger; Aue III 4; 5; Koppel 4; 5; Matte 1; Trift III 1b8; Weide II): Ein-, zwei-, drei-mähdige (s. d.), -hauige, -schürige (s. d. 1b) W.; Sumpfige, quellige, saure (s. d. 3) W.; Die W. wässern, entwässern, drainieren etc.; mähen etc.; Jch tränke meine „wise“. 24, 42; 14, 273; Du Schmelz der bunten W–n. 3, 87; Der W–n Matten | im Sonnenschmelz. 245; 2, 313; Nachts wird .. die trockene W. | besser gemäht. Ländl. 3, 27; 139 etc.; verkl.: Wieschen. 7, 304; E. 410 etc.; sprchw.: Das ist Wasser auf seine W. (gw. Mühle, s. d. 1c). Das ist ihm eine gemähete (s. d. 1) W. etc. Ver- allgemeint auch zuw. nur: eine grasbewachsne Fläche etc., z. B.: Die Folge ihres Fruchtbaues ist: Bohnen, Weizen, Tumenia; das vierte Jahr lassen sie es [das Feld etc.] zur W. liegen. 23, 351 (s. Brache 2; Dreesch etc.); ferner = Anger, Plan. Ul. 74 etc. (s. Zsstzgn); ferner übertr., z. B.: Da wird auf dürren abgemähten politischen W–n mit Wohlbehagen hin- und hergegrast. 2, 132; So waren mir die schönen bunten W–n in den Gründen des deutschen Parnasses .. niedergemäht. 21, 48; Über uns blüht die W. des Himmels mit all ihren funkelnden Blumen [Sternen]. H. 2, 76. — Zsstzg. z. B.: Eine grüne Alpen-W. mit Zaunwerk künstlich eingefriedigt. Or. 2, 9 etc. (s. mähbar); Durch Asphodelos-W–n quoll dir der lichtscheue Lethestrom. 2, 262; 12, 223; Od. 11, 539 etc. (s. Blumen- W.); Die reichen Baum-W–n. 15, 3; Auf trockenen Berg-W–n. 19, 314 (Berges-W. 2, 215); Blumen-W–n. 22, 25; Bullen-W., als Ort des sog. Bullenstoßes (s. d. und Pfingst-W. 3), auch: eine W., deren Jahresertrag dem Herrn des dabei siegenden Zuchtstiers zu Theil wird; Ein Gehölz, eine Busch-W. durchzupirschen. Y. 1, 91; Feld-W., ein zur W. gemachtes Feld (s. Kunst-W.) — mit Feld- (nicht W–n-) Recht; Fluß-W., an einem Fluß gelegne; Gemeinde-W. NB. 8; Grummet-W. (s. Grummet und Jakobs-W.); Hege-W., gehegte — mit Gartenrecht; Heu-W. (dafür schwzr. Acker, während W. = Sumpf-W., Fenn, Moor, s. 1, 89; 2, 450); Hoch-W. N. 2, 241, vgl. Alp-, Berg-, Hügel-W. 305; Die einmähdigen W–n werden gemeiniglich um Jakobi gehauen und heißen daher Jakobs- W–n. 23, 148 (Ggstz.: Pfingst-, Grummet-W.); Kabel-W. (s. Kabel III, vgl. Kabelholz); Herströmen die Scharen von fern und nah | zur Kaiser-W. 21a, als Ort der Kaiserwahl, vgl.: Zogen sie . . ins Maienfeld [s. d.] hinab zur Kaiserwahl. 451); Die Känguruh-W. [im zoologischen Garten]. 13, 304a; Die Kunst-W–n, die durch die Vervierfachung des Viehstandes nöthig geworden. N. 2, 74, frz. prairies artificielles (vgl. Feld-W.); Lilien-W–n. 2, 128 (s. Blumen-W.); Marsch-W., s. I. Marsch, vgl. Moor-, Ried-, Sumpf-W.; Ein Gestüt, kurzweg die Pferde-W. geheißen. Nov. 2, 193; Pfingst-W., z. B.:
1) eine zweischürige (s. Ggstz. Jakobs-W.). —
2) eine Gemeinde-W., die bis Pfingsten gehegt wird und erst dann zur Weide dient. — 3) = Bullen-W. (vgl. Pfingst-Ochs, -Weide). — 4) = Vogel-W. (s. d.). — Privat-W., Ggstz.: Gemeinde- W.; Reihe- (oder Um-) W., Gemeinde-W., deren Besitz in einer gewissen Reihenfolge umgeht — oder umging; Ried-W. = Ried 1; Sumpf-W. 13, 304b, s. Heu- und Marsch-W.; Tannen-W–n. 195, vgl. Baum-W.; Thal-W–n. 3, 126, Ggstz.: Berg-W.; Torf-W., zum Torfstich benutzt; Um-: s. Reihen-W.; Vogel-W., als Lokal des Vogelschusses (s. d.), nach der gw. Zeit auch Pfingst-W.; Wer Holz von der Wade-W. empfängt. 2, 225 (vgl. etwa Wedel 3?); Eine große, sanftabhängige Wald-W. 16, 225; 25, 17; Kühe, die an der Wald-W. hinaufgrasten. Hdl. 2, 3; Sag. 1, 17 etc., vgl.: Tiefer im Walde weiden die Kühe... Bis sie sich wiederkäuend auf einer Wild- W. lagern. Tag. 39; 40 etc. —
~el, m., n., –s; uv.; f.; –n; –chen, ein; -: 1) ahd. wisala, mhd. wisel(e), f.: ein marderartiges kleines Raubthier, Mustela vulgaris (Haus-, Speicher-W.): Laufen 5, 81; 2, 52), hüpfen Mak. 2, 147); geschäftig DW. 413), behend [60] 1, 183), munter Leb. 270), rasch 3, 214), rasch und flink Mus. 3, 234); Augen machen Kind. 1, 36) wie ein W.; Zänkisch wie das W. Cymb. 3, 4 etc.; Hüpfen und tanzen 2, 225), behend 7, 154) wie eine W.; So rund und vergnügt wie die Wieseln. 3, 48 etc.; ferner z. B. fem.: 9, 275; 277; Zur W. 1, 38b; 5, 166; 293; Mz.: W–n. 22, 313; 1, 32b etc., vgl.: Die zwo [fem.] Wiesel. .. In einer W. Loch. .. Mein gutes W–chen. 2, 33 etc.; masc.: Der W. .. Ein schlimmer W. 10; hagen Fr. 228 etc.; neutr.: 7, 919; Th. 72; (bildl.) Ist der Adler England erst auf Raub, | so kommt das W. Schottland angeschlichen | zu seinem unbewachten Nest. Sh. 7, 23 etc., vgl.: Ein W. HB. 1, 140; Ein „Wißele“. 50; Des Wyßels. 58; W–chen. M. 1, 454; gH. 2, 116; Vor Angst noch fiestend herber als ein W–chen. Ar. 3, 347 etc. Zsstzg.:
a) s. o., vgl.: Ein dem Hermelin sehr ähnliches Pelzwerk. .. Diese Felle .. kommen von dem in Sibirien lebenden gemeinen W., welches daselbst im Winter ganz weiß wird und in diesem Zustande Schnee-W. (M. nivalis) heißt. 11, 17. —
b) Hermelin-W., M. erminea. 17 (s. Hermelin). —
c) Frett-, Kaninchen-, Wald-W., M. furo (s. Frett). —
d) Stink-W., M. putorius (s. Jltis). —
e) Nörz-W., M. lutreola (s. Nörz). —
f) Spur-W., Viverra ichneumon, Ichneumon (s. d. 1). —
g) Beutel-W., Gymnura, Art Beutelthier etc. — 2) (s. 1) das Fell des W–s als Pelzwerk: Besetzt mit W. H. 147 etc. —
3) Botan.: Weiß W–chen, Draba verna. Fl. 41, s. Hungerblume. —
~en, tr.: Zsstzg.: Be-: im Partic. pass.: mit Wiesen versehn: Auf allen bewiesten Bergabhängen. A. 1, 206. —
~enhaft, a.: wiesen- artig: Die Umgebung der Stadt ist flach und w. 4, 408. —
~enheit, f.: s. erweisen 1a. —
~ig, a.: wiesenhaft etc.: Die Ufergelände grün, w. und waldig. A. 2, 17; In einem w–en Thal. 4, 319; 2, 299 etc.
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