Wichtel
Wichteln
wichtig
Wicht~el, n., m., –s; uv.; –chen, ein:
Verkl. von Wicht (s. d. I und Anm. 2), nam.:
1) Koboldchen etc. —
2) (s. 1) Der Weichselzopf [s. d.] ist nicht zu verwechseln mit dem s. g. „gelüstigen W.“, von dem man in dem deutschen Schlesien reden hört. Hier ist er die nach langer Krankheit bei Rekonvalescenten der untern Volksklassen durch Vernachlässigung häufig vorkommende Verwirrung schlechtgepflegter Haare, verbunden mit der Sehnsucht nach verbotenen Speisen, nam. nach Saurem. N. 2, 134. —
3) (s. 1; vgl. Wicht 2; Kauz 1; 2) Kauz; Eule zum Vogelfang. —
4) (s. 3) = W.-Pfeife (s. d.). —
~eln: s. I. Wicht, Anm. — ~ig, a.: 1) nam. von Münzen etc.: das volle, gehörige Gewicht habend (ge-, voll-w.): Kr. Dichtk. 2, 79; Wenn die Dukaten noch so schwer und w. 2, 184; Bringt leichtes Gold für w. an im Spiel. R. 65; 12, 58; Luc. 1, 88 etc.; Die W–keit eines Dukaten etc. — 2) bedeutend an Gewicht:
a) eig., von körperl. Schwere, gw. (zur Vermeidung von Zweideutigk.) ge-w. (s. d., vgl. auch wuchtig). —
b) übertr.: sehr ins Gewicht (s. d. 4) fallend, bedeutend an Wirksamkeit; einfluß-, belang-, folgenreich etc.: W–e [vielvermögende] Personen; W–e Begebenheiten, Umstände, Folgen, Unterschiede, Ursachen, Gründe, Angelegenheiten etc.; Etwas ist Einem sehr w.; Etwas w. nehmen (s. d. 11c); W. thun (s. d. 6d) oder: sich w. machen (s. d. 11) etc. (ugw.: Das Werk ist wichter als ich wohl gedacht. Getr. Sch. 3, 9). Dazu: Die W–keit einer Person, Sache, Begebenheit, Ursache, eines Grundes etc.; Ein Mann von W–keit; Um einen Preis von ganz andrer W–keit kämpfen. Luc. 6, 224 etc.; auch in Mz.: Heute haben wir für alle diese W–keiten [w–e Angelegenheiten] kaum noch ein Lächeln. Hofgsch. VIII; Allen den lächerlichen W–keiten der Heraldik und Etikette. Bl. 1, 272 etc. — Zsstzg. z.B.: Áll- [2b]: 432b. — Ámts- [2b]: Mit . geheimnisvollen und a–en Gesichtern. SchwM. 2, 126. — (s. Bleigewicht) B–e Bullen. B. 4. — Fólge- [2b]: Den f–en Vorgang. 2, 233 etc.; auch: Die interessantesten und folgen-w–sten Aufschlüsse. 30, 12; 5 etc. —
Blēī-: Ge-: 1) [1] Er solle mir 1000 alte g–e Goldgülden auszahlen. .. Der die voll-w–en Stücke aussuchte. 28, 327; Vom echtesten Schrot und g–sten Korn. M. 1, 315; Der Bäcker g–e Brote backt. 2, 1235³s etc. und scherzh.: Weil er ihm gleich die g–ste [Nase] ließ darwägen. Garg. 247b. —
2) [2a] Die Lanze war sehr groß und g. DQ. 2, 101; Sammt dem g–en Helm. Il. 22, 112; Umfasst er seinen g–en Speer. 15, 232 etc. —
3) [3] vgl. 2: Das Lob aus deinem Munde klang g. 4, 139; Sie hielten es für Pflicht, Das, was an ihrem Einfluß g. sein konnte, auch auf die Schale zu legen. 27, 138; Ein g–es Wort. 493a; Ich denke nicht, daß es einer g–eren Auktorität bedarf, um die Verkleinerer .. zu Boden zu wägen. HB. 2, 241 etc.; Die viel-g–e Stimme der Mutter. E. 2, 349 etc.; Keine Ahnung von der G–keit des Augenblicks. 56; Sagte er mit der G–keit eines Eingeweihten. Reis. 1, 256. — Glēīch-:
1) (veralt.) im Gleichgewicht liegend etc.: Wenn sie aufwippen und niederfahren | mit einem g–en Bauholz. Fr. 469. —
2) [3b] von gleicher Wichtigkeit: Das Wer ist berichtigt; nun zum g–en Wie. 164b etc. — Grōß- [2b]: von großer Wichtigkeit: G–e Ursachen. 6, 378b, ähnl.: In dieser hoch-wen Sache. 380; 27, 366 etc. (vgl. mehr-w. 197a). — Láng- [2b]: (ugw.) Sie machte keine l–e Vorbereitungen. Sal. 1, 228, nicht wichtig thuend lange Vorbereitungen. — Stāāts- [2b]: wichtig für den Staat (vgl. welt-w.). (44) 2105a. — Uber- [1): So richtet man sich [beim Strecken] darauf ein, die Platten etwas ü. zu erhalten, sofern sie nicht genau richtig sind. 2, 719; Ü–keit einer Münze etc. — Un-:
1) [1]. —
2) [3] Einige nicht ganz u–e Jdeen. 770a etc.; U–keit. — Vóll-:
1) [1] eig.: M. 1, 264; 10, 228 etc.; bildl., s. Kipper 2; umprägen etc.; auch: Wir standhafte und v–e Deutsche. 2, 477 etc. —
2) [2a] selten: mit voller Wucht: Zwei mörderl. Hiebe . ., die, wenn sie voll-w. fielen, sie .. zerspalten mußten. DQ. 1, 51. — Wélt- [2b]: (vgl. staats-w.) Eine wichtige, w–e Blüthe der Reformation ist die deutsche Philosophie. 5, 84 etc.
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