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Wespe wespen wespenhaft
Wésp~e, f.; –n; -chen; –n-:
(s. Wabbe, Anm.; mundartl. Webes, Webse. Schm. 4, 7; 8; Quickb. 329): 1) bienenartige Insekten (s. Natur 13, 232 ff.), ohne Zusatz Vespa (Papier-W., nach der papierartigen Masse der Zellen), nam. V. vulgaris (Erd-W.), danach auch übertr., bildl. von Pers., s. W–n-Nest, -Stich, -Tallle; sumsen, summen etc., ferner z. B.: Ein großes Spinnengewebe .. so künstlich, daß . . selbst die privilegirten W–n nicht ungerupft herausfliegen können. G. 21, 126; Schoß, wie eine W., zur Thür hinaus. Gotthelf Sch. 5; G. 280; Eine Taille muß sein wie bei einer W. Gutzkow R. 4, 445; Ehe diese fremden W–n | zehren sollen unsre Beute. H. Cid. 17; Endlich lassen sich die großen W–n doch auch aus dem Loche schrecken; die götting’sche sumset nicht so arg als sie zu stechen droht. L. 12, 517; Sch. 166a; Wie weit eine verboste poetische W. die Rache zu treiben fähig. W. 23, 363; 12, 157; 34, 318; HB. 1, 154 etc. 2) Maulschelle (s. 1 und stechen 19). Zsstzg. zahlreich zu 1, s. Natur l. l.; Oken Reg. 453; Tschudi Th. 48; Nemnich etc., z. B.: After- oder Bastard-, Grab- W.; Die gemalte Bienen-W., Philanthus pictus, apivorus; Blatt-W., Tenthredo (z. B. Kiefer-, Rosen-, Stachelbeer-Blattwespe etc.); Blumen-W–n [Bienen]; Dach-W., V. tectorum; Dolch- od. Grab-W.; Erd-W. (s.o.); Feld-W., V. gallica; Gall-W., Cynips (s. Galle1; Gallapfel; Knopper 1 etc.; dazuz. B.: Eichen- od. Färber-, Knoppern-; Feigen-; Rosen-Gallwespe etc.); Gold-W., Art Grab-W., Chrysis (dazu Feuer-Goldwespe, Chr. ignota); Grab- oder Dolch-, Mord-, Sack-W., Sphex; Höhlen-W–n [Ameisen]; Holz-W., Sirex; Knoppern-W., s. Gall-W.; Maurer-W., Eumenes muraria; Mord-W., s. Grab-W.; Mutter-W., weibliche (entsprechend der Königin bei den Bienen, z. B. Oken 5, 969); Papier-W., s. o.; Papp-W., Vespa nidulans s. chartaria; Raub-W–n als Sippschaft; Riesen-W., Sirex gigas, s. Holz-W.; Sack-W., s. Grab-W.; Säg- W–n, mit sägenartiger Legröhre, dazu die Blatt-W–n; Sand-W., Art Grab-W., Ammophila sabulosa; Schlupf-W–n, Ichnenmon, ihre Eier in andre Jnsekten legend; Schwanz-W–n mit einer Legröhre; Sichel-W., Foenus jaculator; Sieb-W., Crabro crihrarius; Töpfer-W., Trypoxylon figulus; Viper-W., Cryptus glomeratus; Weg-W., Pompilus viaticus; Zellen-W–n, Zellen bauend (wie die Papier-, Pappen-W–n) u. ä. m.
~en, intr. (sein), tr.:
selten, auch in Zsstzg.: (Chor der Wespen) So verwespet mich zu sehen nach der Mitte hin. Droysen A. 2, 115, mit wespenhafter Taille.
~enhaft, a.:
wespenartig: Ich w.? Nehmt meines Stachels wahr. V. Sh. 3, 373 etc., vgl.: Ein füchsisch, wespisch, wölfisch, teuflisches Verfahren. Lichtenberg 4, 368.