Faksimile 0761 | Seite 1583
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Wermut Wermuth
Wérmut(hWérmut(h), m., –(e)s; (–e). f.; 0; -:
eine Pflanze von sehr bittrem Geschmack, Artemisia absinthium (Bauern-W.), auch vrwdte Pflanzen, z. B. Baum-W., A. arborescens; Eis-W., A. glacialis; Frauen- oder röm. W., A. pontica; Küchen-W., A. dracunculus; See- oder Wasser-W., A. maritima etc.; auch bildl. als Bez. von Bittrem, Bitterkeit etc.: 1) ohne erkennbares Geschlecht: Bitter wie „Wermut“. Spr. 5, 4 u. o.; Mit W. tränken (Klag. 3, 15 ff.); speisen (Jer. 9, 15) etc.; Durch W. wird das Bittre nicht versüßt. Cham. 4, 163 u. o. 2) m.: Adelung; Campe; Durch die Tugend des W–s. G. 28, 77; Wie Bienen süßen Saft aus herbem W. tragen. Haller 91; Hölty 72 etc.; Oken 3, 762, auch Mz.: Die W–e. ebd. 3) f.: Heilende W. Kl. Od. 2, 183; König Kl. 3, 207; Wo ihr der W. viel und wenig Lust genossen. Lichtwer 68 (auch Ramler Lichtw. 59); Die bittre „Wermut“ zu Honig machen. Luther 5, 341b; Mühlpforth Hochz. 157; Leich. 189; Nicolai 1, 94 etc.
Anm. Ahd. wer(i)muot(a), mhd. wërmuot(e), ags. vermód; engl. worm–wood = Wurmholz, vgl. die Bez.: Wurm-Bad, -Kraut, -Tod etc., s. Brem. W. 5, 291; Bol Fl. 41.