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Wenige wenigern Wenigkeit Wenken
Wēnig~e, f.; 0:
(veralt.) die geringe Anzahl: Nach der Menge (s. d. 2a) der Jahre . ., nach der W. der Jahre. 3. Mos. 25, 16; Stumpf 673a (s. Viele).
~ern, tr. (veralt.):
weniger machen, (ver-)mindern etc.: Klöster nicht mehr stiften, sondern w. Luther 1, 368a; 299b; 312a; 389b etc.
~keit, f.; –en:
1) (ohne Mz.) das Wenig-sein, das geringe Maß (vgl. Geringheit; Wenige): Die proportionierte [vh.-mäßige] W. und Kleinheit der Flüsse dieses Erdstrichs- H. Ph. 3, 34; Die W. eines Dinges erhält den höhern Preis. Jversen 143b; Ich hab genug in der Beständigkeit meines Herzens, in der W. meines Begehrens. Klinger Gris. 80; Glearius (s. 3, Schluß); Weil mir meine W. und Unvermögen wohl bewusst. Opitz (Wackern. 3, 620¹); Rahel 1, 288; Wenn sich zu der Eigenliebe die W. der Begriffe gesellet. Zimmermann Nat. 37 etc.; auch (veralt.): Almosen .. nach W. . . gegeben. Anderßen Anh. 101b = wenige. 2) ein Weniges, eine Kleinigkeit: Weil es mir Nichts oder eine W. kostet. Engel 12, 18; Wir schafften eilig unsre W–en [wenigen Sachen, geringen Habseligkeiten] hinüber, sie in die Kommoden einzuordnen. G. 23, 365; Es fehlt nur eine W. an einer Elle, an einem Scheffel, an einer Million etc. 3) Meine W., für ich, eig. als Ausdr. der Bescheidenheit oder Demuth (= meine geringe Pers., vgl. wenig 4c; Kleinigkeit, Schluß), z. B. Bahrdt 1, 142; B. 104a; Dünzer H. 3, 218; L. 3, 121; Münchhausen 22; Platen 7, 114; W. 17, 118; 148; 34, 355; Luc. 4, 285; Merck 2, 147 etc. und in indirekter Rede: [So] hätte die Hoheit der kaiserl. Tugenden seine W. [ihn] von diesem Vorhaben abgeschreckt. Zinkgräf 2, 10 etc.; Unsre W–en [wir] etc., vgl. (s. 1): Die Knesen .. müssen ihre Sklaverei und W. gegen dem Zar .. damit bekennen, daß sie .. ihre unterschriebene[n] Namen alle im diminutivo setzen müssen. Olearius Reis. 100b.
Wénken: s. winken 1c.