Weizen
I. Wēīzen, m., –s; (uv.):
1) (s. weiß, Anm.) eine Art Getreide (s. d.), Triticum, mit versch. Arten, nam. Tr. vulgare (s. 3, 389; Ländl. 3, 114; 3, 625): Polnischer; bärtiger oder rauher (s. Bart-); vielähriger (s. Doppel-) W. etc.; Der Brand [s. d. 14a], in den wir sehn den W. mißgerathen. Ros. 73 etc. —
a) sprchw.: Die Spreu (s. d.) von W. scheiden 2, 214), absondern 17, 16) etc.; Zu sichten .. | den Glauben von dem Wahne, den W. von der Spreu. 3, 326 etc. —
b) In einigen Gegenden hat man das Sprichw.: wenn man sagen will, daß man einen Gewinn oder Vortheil zu hoffen habe, sagt man: „Mein W. blüht“. 3, 326, z. B.: Wenn dir der W. bei Hofe blüht. 22, 244; M. 299; 3, 1, 105; NK. 4, 240; Sh. 3, 658; Daß sein W. in den Reihen des Liberalismus nicht blühe. N. 2, 120 etc. —
c) veralt., mundartl. Formen: Der „Weitz“. 382 etc.; Den Flegeln thut es wohl, | ein grobes Haberbrot; was für den Landsknecht soll, | muß weiß und ,,weitze“ [vgl. II] sein. 2, 262; Er sättigt dich des besten „Waizen“. Ps. 147, 14 (st. W–s) etc. —
d) Mz., z. B.: Die W. 3, 389 für die versch. Arten; selten: [Es müsse] der Waizen Mark sie sveisen. Ps. 81, 17 etc. —
2) mit näherer Best., auch von andren Pflanzen, nach Ahnlichkeit — nam. des Mehls, z. B.: Türkischer W. = Mais (s. d., vgl. Türken), nach auch = Melica ciliata etc., s. Zsstzg. — Zsstzg. z. B.: Bārt- [1]: Tr. durum, Rauh-W. — Būch- [2]: Polygonum fagopyrum (s. Heidekorn; Polenta): B. .. wegen der Ähnlichkeit des Samens mit den Buch eckern und wegen des Nutzens .. mit dem Weizen verglichen. (auch Franz-W.); Hier sieht man bunten Buchbei echtem Weizen blühen. 1, 110 (Buchen-W. 9, 151); Ph. 1, 221; Nachg. 1, 119; Vom B. umblüht, im Gesums’ eintragender Bienen. 1, 10 etc. (veralt.: Den Grütz[-] oder Bauch-W. mit Milch zu sieden. Sp. 42a; 286b). — Dínkel- [1]: Tr. spelta (s. Dinkel), auch Korallen-, Krull-W. — Dóppel- [1]: Tr. compositum, ägyptischer D.; Josephs-, Reich-, Ringel-, Trauben-, Wechsel-, Wunder- oder vielähriger Weizen. — Erd-: s. Kuh-W. 1a. — Fránz-: s. Buch-W. — Gēīß- [2]: = Kuh-W. (?) Th. 4, 25. — Hünds-: Tr. repens (s. Quecke), auch Elymus caninus (vgl. Sand-W.). — Jōsephs-: s. Doppel-W. — Kêgel- [1]: Tr. turgidum (englischer Weizen). — Korállen-, Krúll-: s. Dinkel-W. — Kūh- [2]:
1) Melampyrum, K., Ochsen-, Rinder-W., Wachtel-W., und zwar:
a) M. arvense, rother oder Acker-K., auch: Erd-, Mohren-, Ringel-, Schwarz-W. —
b) M. nemorosum, blauer oder Busch-, Hain-K., auch: blauer Waldweizen. —
c) M. pratense, Wiesen- K. —
d) M. silvaticum, Wald-K. —
2) Lolium temulentum (s. Lolch), auch: Schaf-, Schlaf-, Trunken-W. — Mōhren-: s. Kuh-W. 1a. — Ochsen-: s. Kuh- W. 1. — Rāūh-: s. Bart-W. — Rēīch-: s. Doppel-W. — Rínder-: s. Kuh-W. 1. — Ríngel-:
1) s. Kuh-W. 1a. —
2) s. Doppel-W. — Sánd- [2]: Elymus arenarius. — Schāf-, Schlāf-: s. Kuh- W. 2. — Schwárz-: s. Kuh-W. 1a. — Sómmer- [1]: s. Sommerfrucht; Ggstz.: Winter-W., vgl.: Wechsel-W., der als Sommer- oder Winterfrucht gebraucht werden kann. — Trāūben-: s. Doppel-W. — Trúnken-: s. Kuh-W. 2. — Wáld-: s. Kuh-W. 2. — Wéchsel-: s. Doppel- und Sommer-W. — Wínter-: s. Sommer-W. — Wünder-: s. Doppel-W.
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