Weiser
Weiset
Wēīser, m., –s; uv.; -:
1) Jemand, der — und insofern er — weist, gw. nur in Zsstzg., s. nam. die von weisen. — 2) von Thieren:
a) (s. 1) = Weisel (s. d.). Ländl. 4, 760 ff.; 799 etc., auch: Bienen-, Immen-W. —
b) Der Indicator cuculus, | auf Deutsch der Honig-W. F. 1. 228, s. Kuckuck 2d. —
c) eine Flügelschnecke, Fechter (s. d. 2), vgl. Sonnen-W. etc. — 3) sachl.: Etwas, das — und insofern es — weist (s. d. und einweisen, Schluß), z. B.:
a) an Uhren der Theil, der auf dem Zifferblatt die Zeit zeigt (Zeiger), z. B.: Der W. einer Sonnenuhr; bildl.: Die Pyramide .. schmückt als ein goldner W. | der Wüste nackte Sonnenuhr. SW. 4, 280 (vgl. Riesenzeiger); bes. an Räderuhren, so: Stunden-, Minuten-, Sekunden-W. —
b) zuw. st. Weg-W. (s. d.), z. B.: W. stehen auf den Straßen, | weisen auf die Städte zu. 1, 144 etc., bildl.: Der Inhalt .. bot ihm keinen gewissen W., wohin er seine Schritte zu lenken habe. Gr. 2, 167 etc. —
c) = Draht-W. (s. d.). — Zsstzg. mit Vorsilben, s. die entsprechenden von weisen, ferner z. B.: Bīēnen- [2a]. — Blátt- [3]: Register (s. d. 1a) in Büchern. Canitz 102 [wofür Seiten-W. verlangte]. — Drāht- [3]: in Plätt- und Zwirnmühlen die Vorrichtung, welche den Faden (Draht) auf den richtigen Weg weist (vgl. einw.). — Hánd- [3]: Weg-W. mit einem Arm (s. d. 6), der oft in eine Hand ausgeht: Mit Überstreichen der H. 17, 332. — Hōnig- [2b]. — Jmmen- [2a]. — Irr- [1]: ein Irreleitender etc. M. 59. — Minūten- [3a]. — ein veralt. Werkzeug der Seefahrer, die Höhe des Polarsterns zu nehmen, s. 505a. — Nórd- [3]: Kompaß. Rob. 2, 92. — s. Blatt-W. — Sekúnden- [3a]. —
Nácht-: Sēīten-: Sónnen-: 1) [3]: Sonnenuhr und [3a]: der Weiser derselben. Ländl. 4, 607. —
2) [2] nach Ahnlichkeit mit 1 = Kompaßmuschel (Ostrea pleuronectes). — Stúnden-:
1) [3] etwas zur Bestimmung der Stunden Dienendes; s. Uhr, nam. Blumenuhr; Die aufsteigende Sonne ist mir jetzt nur ein St. seiner Ankunft. 311b; Der St. meines Schicksals zeigte unwiderruflich auf diese schwarze Minute. 708b etc. —
2) [3a]. — Úrtheils- [1]: s. weisen 1b, z. B. Ph. 1, 299; 342 etc. — Wêg-:
1) [1] Jemand, der Einem den Weg weist, z. B. eig.: R. 1, 257; Jt. 2, 18; 19, 211; (60) 1, 345; 3, 36; 3, 321 etc.; bildl. (s. 2): Einen W. nicht hören zu wollen, der die Gänge so mancher frühern Genies beachtet . ., alle Abwege erkundigt etc. 7, 29 etc., auch: Der Weg eweiser. Saalf. 2, 75 etc. und weibl.: Eris wirft sich zur W–in auf. Morg. 60 etc. —
2) [3] von Nichtpers. (s. 1):
Wēīset: s. weisen I 2. a) Sich des Polarsterns als W. in den Wasserwüsten zu bedienen. (44) 2091a; Wobei mir die Methode .. als W. diente. 40, 420; 7, 237; Die Schaubühne .. ist ein W. durch das bürgerl. Leben. 704a etc., nam. aber:
b) Armsäule (s. d. und Hand-W.): Die Arme wie ein W. ausgebreitet. M. 1, 405 etc. — Zēīt- [3]: z. B. = Uhr. N. 491; = Kalender. etc.; bildl.: Ein rechter Z. ist dieser Vortrag für unsern Kulturzustand. T. 2, 256. — Zurécht- [1]: (s. weisen 1b, Schluß). Teutsch. 211 etc. —
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