Faksimile 0716 | Seite 1538
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weinerlich Weinerlichkeit weinern weinhaft weinicht Weing weinlich Weinling
Wēīn~erlich, a.:
(s. Ggstz. lächerlich) in der Stimmung, daß man weinen möchte, und —: solcher Stimmung und deren Außrung gemäß, z. B.: Einem ist (es) w. G. 34, 214; V. 2, 73 etc.; wird w. (Wackern. 3, 1067¹), w. zu Muthe (Thümmel 7, 119) etc., auch: Er ist (Möser Ph. 3, 58), wird (Freytag Soll 3, (274) w. etc.; W–er Quengler (Dorow 2, 88), Weichling ETAHoffmann Ausgw. 7, 61) etc.; Ein w–er Ton (G. 10, 164; L. 13, 440), Predigerton (Schlegel Dr. 2, 2, 390); W–e Komödie. Claudius 5, 95; Was seine Anhänger das rührende Lustspiel und seine Widersacher das w–e nennen etc. L. 4, 109 ff. (s. larmoyant), vgl. 7, 36; In ihrer Deklamation und Gebärden hat sie das w. Angespannte, was man sonst für pathetisch hielt. G. 26, 26; 21, 89; Lustige und w–e Dinge. Jris 3, 142; Ein weiser Mann denkt niemals w. W. 3, 17; Die Liebe .. bei dir .. spricht so w. etc. 44; Mit dem w. lächerlichen Schauspiel. 5, 201; 12, 184; 22, 293 etc.
~erlichkeit, f.; –en:
das Weinerlichsein und (mit Mz.): etwas Weinerliches: Alle Empfindelei, alle schwächliche W. Klencke Parn. 2, 203; Die W–en und Schwächlichkeiten. IP. 36, 76 etc.
~ern, a.:
s. brötern.
~haft, a.:
in der Art des Weins, wein- ähnlich, -artig etc.: Der Saft, welcher w. aussieht. G. 39, 37; Von w–er Farbe. 27 etc.
~icht, a.:
weinhaft: Der Apfel hat einen w–en (weinartigen) Geschmack. Beitr. z. d. Spr. 1, 182; So ein Apfelgewächs in einen tragbaren w–en Baum zu verwandeln. Falk G. 45 etc.
~g, A.:
1) weinicht, z. B. Oken 3, 634 etc., auch: W–e Gärung. Karmarsch 3, 693; Natur 4, 63a etc.
2) Ein brannt- w–er Korporal. G. 2, 147, der Branntweins voll ist. 3) s. wenig.
~lich, a.:
(veralt.)
1) weinicht. Mathestus Lthr. 155b.
2) Be-w., s. beweinbar.
~ling, m., –(e)s; –e:
Name weinsaurer Früchte, z. B. Apfel etc.; auch = Berberitze.