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Weichsel
Wēīchsel (spr. wēīr–), f.; –n (uv.); –chen, ein; -:
Sauerkirsche (s. d.), die Frucht und der Baum, Prunus cerasus, s. nam. Oken 3, 2049, der als Arten aufführt: Reine W–n oder Herz-, Pelz-W–n (woraus der W.-Wein, eine Art Branntwein, bereitet wird, s. Kirschbranntwein); Pflaumen-W–n; Möllen-W–n; Mandel-W–n; Pfirsich-W–n; ferner davon versch.: Stein-W., Prunus mahaleb (vgl. W.-Rohr), vgl.: Der Sauerkirschbaum oder die W. Natur 13, 44b; Die Mahalebkirsche oder Stein-W. 46a etc. (vgl. Kirsche und Zsstzgn), ferner z. B.: Die W–n sind weiß, die schwarzen Kirschen sind schwarzbraun. Agricola 609; Das Kirschenpflücken: W–n waren gut gerathen. Gerhard Wil. 1, 73; Die Kirschen sind zeitig, | die W. sind braun. Rank Achtsp. 1, 78; W–chen, mit Frucht befruchtet, | reich fruchtend stand es da. Talvj 2, 47 etc.
Anm. Ahd. wihsela, mhd. wihsel, vgl. türk. X wischneh, schwarze Kirsche (s. Davids, Gramm. Turke 141); russ. Bmwn; ital. visciola etc. (s. Diez 373).