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y um-y um-y
4 y IeI 4 103 etc. c) (s. a) von etwas Festsitzendem:
(im Winde) hin- und herflatternd sich bewegen: Die Fahnen (s. d. 1), Flaggen, Wimpel w.; Sie w. lassen; Auf Algier’s Thürme [vgl.: Thürmen] weht, o Greis, die Trikolore. Freiligrath SW. 1, 146; 6, 259 etc.; ferner: Um den Bug des Riesenpferdes [Giraffe] weht des Reiters [des Löwen] gelbe Mähne. 1, 237; Weht auf seinem Haupt| des fremden Helmes Busch. Sch. 33a etc.; Durch w–de Zweige | des dämmernden Hains. G. Merck 2, 39 etc. d) vom oder wie vom Winde getrieben sich fortbewegen, z. B.: Der Schnee dafür auch: es (s. d. 7) weht. Schm. 4, 1 (s. ein-w. 1) etc.; Die Wolken w. [ziehn]; Wie .. weit hinweg die dunkeln Wolken w. ESchulze Ros. 10 (s. her-w.) etc.; Wie des Dampfers Säule weht [vergl. verweht], | schwinden alle Erdengrößen. Sch. 54aetc.; auch: So wehten thöricht vorwärts die Gedanken. Cham. 4, 156 etc.; Jhrem Ruhme . ., | der weit durch die Provence wehte [sich verbreitete]. Lenau A. 41 etc. und selten mit persönl. Subj.: Sie weht’ [huschte] im Hemdchen an die Thür. B. 103a etc. S. d. Folg. 2) tr., z. B.:
a) w–d bringen, tragen, bes. mit Angabe des Woher, Wohin etc.; Der Wind weht den Schnee von den Dächern etc.; auf einen Haufen (oder zusammen); Der erste [Wind] weht euch [den Luftschiffenden] nach Paris. Alxinger D. 217; Du todter Stamm, den des Exiles W. [s. 4] 3mal von hinnen, 3mal heim geweht. Freiligrath SW. 5, 150; Da wehte mich Gottes Hauch | zum ersten [Schöpfungs-] Morgen. Siehe, da trafen mich Gesichte. H. 15, 139; Die Brise wehte ihm alle Dünste aus dem Kopf. Höfer Leb. 10; Die Wohllaute wehte ein mildes Lüftchen bald weiter bald näher. IP. (Wackern. 4, 939²³); ESchulze Ros. 102 etc.
b) (s. a) wehend bewegen: Trugen die Rosse pfeilgeschwind | die Kön’ge zu einander, als wehte sie der Wind. Simrock N. 184; 340; 451 etc.; auch: Schimmer, | der beinahe verlosch, geweht von dem Winde. Kl. M. 15, 209, vgl. (s. d) aus-w.
c) (Einem) Etwas w. (s. a, vgl. zu-w.), w–d zuführen, erzeugen etc.: Die Eiche weht | ihm Gelispel. Od. 1, 205; Alles weht und lispelt Ruh. DKunst 56b (Hartmann); Die alten Bäum’ herum, so Manchem wehn | sie Lebensathem wohl zum großen Werk. Werner Osts. 1, 93 etc.
d) zuw. mit Angabe der Wirkung auch außer der Ortsveränderung . (s. a): Von Stürmen selber zu erwarten, | daß auch sie den Halm zur Reife w. Tiedge Ep. 1, 273 etc., s. aus-w. etc. 3) adjekt. Partic. Präs. nach 1, auch meton.: Sie durchwandelten bald die w–den Krümmen des Berges. V. Od. 19, 432 = in denen es wehete (vgl.: Des Bergs umstürmete Schluchten. Wiedasch); ferner mit Adv., z. B.: Der sausende Westwind, | auch hell-w–der Nord. 5, 296; Des Wests hell-w–de Hauche. FAWolf An. 1, 219 etc.; O laß den reinen Hauch der Liebe dir | die Gluth des Busens leise-w–d kühlen. G. 13, 48; Heftig, kalt, kühl, ungestüm w–d etc.; ferner (s. 2) mit Hw.: Weit in die Quer’ hinziehend das flammen-w–de Haupthaar, | funkelt der Stern. V. Ov. 2, 380; Wirbel-w–d .. und flammend. Kl. M. 5, 29 etc. 4) subst. Jnfin. z. B.:
a) (s. 1a) Des Windes W. Cham. 4, 157; Als das Stürmen allmählich in strichhaltiges W. ausgetobt. Laube Band. 1, 3; V. Od. 3, 176; W. 11, 157 etc.; Da rauschte Windes- W. mich an, | es wehte leise her. Freiligrath 1, 350; Des Westes Schmeichel-W. Herwegh 1, 145 etc.
b) (s. 1b) Hier webet Gottes Geist | . ., du hörst sein W. etc. V. 3, 223 (vgl. Joh. 3, 8); Wenn er an seiner Wang’ ein geistig W. verspürt. W. 20, 234 (vgl. 220); Denjenigen Ton, der nöthig ist, um mit dem W. des heil. Geistes zu sympathisieren. G. 14, 254 etc.; Das W. und Weben der räthselhaft mordgeschichtl. Romanzen. 32, 152; Was entgegen | uns blühet aus der Dichtung heil’gem W. WHumboldt 3, 397 etc.; Dies Ahnungs-W. von einem bessern Leben. ESchulze 3, 307 etc.
c) (s. 1c) Im W. der Haine (Schlegel Gd. 1, 265), des Walds (V. 4, 165) etc.; O frisches Buchen-W. vom Berge Teut. Freiligrath SW. 1, 354 etc.
d) (s. 1d) In Sturm und Schnee-W. Mügge Norw. 99 etc.
Anm. Goth. vaian, ahd. waian, wâ(ha)n, mhd. wejen, wn; russ. BBarb, vgl.: Und wegt der Wind dazu sauer. Murner Ul. 24 etc. (s. Adelung 8. v. wegen); Mit wechelden Flügeln. Schaidenreißer 6b; Wähelte mit dem Schwanz. 73a (s. wedeln 2; Wedel etc.). Dazu: Wind, goth. vinds, ahd., mhd. wint, lat. ventus, russ. B6pЬ, litth. wejas etc., vgl. gr. ἄνēμος zu ημα etc., s. Graff 1, 621 ff. und Wende 4.
Zsstzg. (vgl. die von blgsen, hauchen, fachen, fächeln, stürmen, flattern etc.) z. B.: Áb-:
1) intr.:
a) [1a] Der Wind hat abgeweht, sich gelegt. Bobrik 7b, f. aus-w. 1.
b) [1c] Gaffel, von welcher die Landesflagge vornehm abweht. Hausbl. (56) 1, 295; (58) 2, 81; Lohenstein A. 1, 951.
2) tr. [2a]:
a) Selbst des Fegfeurs Flammen wehet [hält wehend] | sein Athem kühlend von ihr ab. W. 10, 147 etc.
b) Die abgewehten Töne des musikalischen Gefolges. IP. 9, 218, die vom Wind weggetragnen.
c) Eine plötzlich abgewehte Lenzblüthe. Ders. (Wackern. 4, 928¹³); Der Sturm weht Blüthen und Früchte ab etc.; Falbe Blumen, abgewehte Haare. G. 22, 280 etc.
d) (s. c) Sand von den Dünen —, meton.: die Dünen a.; Die Sandberge, stets von der Meeresseite abgeweht und an der Landseite neu aufgeschüttet. Volger EE. 343.
Án-:
1) intr.: wehend herankommen: Lauschen den Zwillingstönen des Waldhorns, welche vom See her | .. nah und entfernt a. V. 1, 165 etc., s. 6.
2) tr.: wehend anhauchen (s. 6):
a) Linde, laue Lüfte etc.; kalte, rauhe Winde, Stürme etc. wehen Einen oder Etwas an, z. B. Forster Jt. 1, 149; In dem vom Wind angewehten Gewande. Heinse A. 2, 17; Sch. 135b etc., vgl. auch (s. heran-w.): Wie in der Höhe der [= die] Luft von allen Orten her angewehet, beweget und getrieben wird. Ryff Sp. 5a etc.
b) bildl.: Von dem Geniewesen der Sturm- und Drangperiode .. stark angeweht und durchgeweht. Arndt E. 28; Wonne weht mit weichem Flügel | des Piloten Wangen an. B. 72b; Kalt wehten Entsetzen und Grausen sie an. 62a; Hauch der Freiheit weh auch Diese an. Freiligrath SW. 6, 75; Nichts Verdrießlich’s weh uns an. G. 1, 112; Den kann nichts Übles a. 15, 54; Dieselbe Friedensluft wehte mich wieder an. 22, 274; Süßer Ton, noch einmal wehe mich an! Hölderlin H. 2, 18; Immermann M. 3, 141; Keler gH. 3, 289; Opitz 2, 135; Angeweht| von frischem Muth. W. 20, 89; Vom Geist einer edlen Ruhmbegier angeweht. ,23, 248; 10, 265; 15, 189 etc.
c) Ein Hauch, Wind etc. weht [facht] das glimmende Feuer etc. zu heller Flamme an (oder auf), eig. und bildl.: Daß ihre mit soviel brennbarem Stoff angefüllten Seelen, von dem mächtigen Geist ihres Meisters angeweht, wie in einer einzigen Lohe aufwallten. W. 18, 309 etc.
3) Einem Etwas a., es ihm zu-w–d aufliegen, anhaften machen: Die Nähe der holländischen Grenze schien ihr Etwas wie holländisches Phlegma angeweht zu haben. Prutz Mus. 2, 61; Verzeih mir Gott, | daß ich so prahle! eure fränk’sche Luft| weht mir dies Laster an. Schlegel Sh. 7, 93 etc.
4) (s. 3) intr. (sein): Von der Lüge des Salons, von der Prüderie der üblichen Erziehung war ihr Nichts angeweht. Gutzkow R. 9, 153 etc., s. anblasen 1c.
5) tr.: anhäufend zusammen-w.: Der Wind hat Schneehaufen, Sandberge, Dünen angeweht (a ufgeweht) etc.
6) subst. Jnfin.; nam. zu 1; 2; Von westlichen Hauchen des Nords, nie schral(l)enden A–s. Baggesen 2, 319; Das A. der Begeisterung. Kosegarten Rh. 3, 67; Saiten einer Äolsharfe, die unter dem A. einer längst vergangnen Stunde zu spielen beginnen. IP. 3, 65; W. 23, 67; HB. 2, 254 etc. Āūf-:
1) intr.:
a) wehend aufsteigen (empor-w.): Wie ein Gewebe zuckt die Luft manchmal | durchsichtiger und heller auf-zu-w. Moricke (Hungari 1, 186); Hell a–de Gluth. V. Ov. 2, 14; Ein Gefild a–des Sandes. Ders. etc.; auch: Wir sehn sie [die Blüthen] auf-, wir sehn sie nieder-w. Freiligrath SW. 6, 73; Bänder wehten auf und nieder. Herwegh 1, 175 etc.
b) durch Wehen sich öffnen: Ringsher leuchte der Hain . ., | beflügelt weh auch des Tempels Thor auf. Schlegel Jon 50, s. 2d.
2) tr.:
a) faktit. zu 1a: Der Wind weht den Staub, Staubwolken auf; Die Luft weht’s [Gottes Lob] zu dem [Regen-] Bogen mit auf. Kl. Od. 1, 177; Flügel, die ihn vom Boden aufwehten. IP. 22, 9; Den Wind .., | der Mähn’ und Schwanz a. musst. Rollenhagen Fr. 507 etc.
b) (s. an-w. 5) Zwischen hochaufgewehten Haufen gelber Tannennadeln. Immermann M. 2, 286.
c) (s. an-w. 2c) Ein schlummerndes Fünkchen zur Flamme auf-zu-w. W. 15, 140; 5, 119; 12, 170; 28, 386; Wackern. 4, 917³¹ (IP.) etc.
d) durch Wehen öffnen (s. 1b): Der Wind hat die Thür, das Fenster aufgeweht; Bis Zephyr hier im Blumenbeet | die Knospen kosend aufgeweht etc.
e) wehend schwellen: Zephyr steigt aus seinen Höhlen, | deren Brüste zu beseelen | und von neuem aufzuwehn. Hoffmannswaldau 1, 380.
f) Bedecktes durch Wehen aufdecken, bloßlegen.
Āūs-:
1) intr. (haben) aufhören zu wehen, vgl. ab-w. 1.
2) wehend auslöschen:
a) tr. [Du, Wind,] wehst die Gluth nicht aus. Cham. 6, 278; Kein Erdensturm vermag | die Fackel aus-zu-w. Jris 2, 156 etc.
b) intr. (sein): Ich hielt die Hand vor, damit das Licht nicht auswehte.
3) wehend entfalten, ausdehnen, z. B.:
a) Der Wind weht die Flaggen aus, vgl. intr.: Die Flaggen sind ausgeweht, spielen. Bobrik 76b.
b) [Rom ward] lüstern, die Zwirbelwinde seiner Ehrsucht über den .. Alpen aus-zu-w. Lohenstein A. 1, 895 etc.
4) wehend aushauchen: Robben . ., die durchdringenden Duft a. aus der Tiefe des Meergrunds. Wiedasch Od. 4, 406.
5) = auf-w. 2f. Be-, tr., vgl. über-w.: 1) wehend berühren (s. an-w. 2): B. die Winde die Stoppeln. Hölty 35; Der kühle West beweht die Rose. Sch. (Beas SchJ. 1, 122); Tiedge 2, 93; Kl. Od. 2, 83 etc. 2) wehend bedecken, bestreuen: Da die Lüfte des Lenzes mit Blüthen das Mädchen bewehten. 1, 211; Beweht von der Blüthe. 211; Matthisson 198 etc. Dahín-: z. B. intr.: Wie Spreu, im Winde d., vgl.: Mir dann ließ er den Hauch des freundl. Westes daherwehn. V. Ov. 10, 25 etc.; tr.: Winde, die bald die schattigen Wolken .. auseinander d. Il. 5, 525 (s. zer-w.). I. Dúrch-: 1) intr.: hindurch-w. 2) tr. zuw. st. II, z. B. Arndt E. 28 (s. an-w. 2b); Wenn deine Kammern durch die gesunde Frühlingsluft recht durchgeweht und durchgereinigt sind. Sturz 1, 256. II. Durch-, tr.: wehend durchdringen (s. I 2), eig. und übertr., sehr gw.: Man wird von allen vier Winden durchweht. Bahrdt 3, 371; 297; Wie des Lenzes Hauch den Schoß der Erde, | durchweht des Glückes Ahnung mir die Brust. MBeer Arr. 44; Cronegk 2, 188; Wenn des Rauchwerks Düfte feierlich | ein Schloß d. Freiligrath SW. 5, 109; Den Segen, | der unsre Flur durchweht. G. 1, 92; Die Welt ist bereits vom paulinischen Geist durchweht. König 15, 119; Körner 241; Kosegarten Po. 1, 35; 44; 84; JP. 21, 31; Schlegel Gd. 1, 233; V. Od. 19, 440; Georg. 2, 441; W. Luc. 4, 346; Zachariä 1, 140 etc.; Blumenduft- durchweht. .Gutzkow R. 9, 510 etc. Eīn-:
1) [1d] in Bezug auf Schneewehen:
a) Es weht ein, der Wind treibt Schnee ins Haus. Schm.
b) tr.: Er kroch dem zur Hälfte eingewehten Menschen entgegen. Spindler V. 1, 250, vgl. einschneien. 2) [2a] Ein Wort, das auch in den Roman eingeweht worden ist. König 15, 167 etc. 3) [2d] wehend einstürzen machen: Ein Kartenhaus, das der Wind einweht (vgl. um weht). auf-w. 1 und 2a, z. B. tr.: JP. 7, 131 etc.
Empōr-: Ent-:
1) intr. (sein) fort-w.: Die letzte Luft war entweht. Höfer Hausbl. 1, 33 etc., nam. mit Dat. des Woher: Jedes ländliche Lied, welches dem Dorf entweht. Hölty 68; Eh dem Baum das Laub entweht. 126; Hungari 1, 87; Kl. M. 13, 7; Kosegarten Po. 2, 68; Rh. 3, 87; Matthisson 30; KMayer 308; Schlegel Gd. 1, 224; ESchulze Ros. 13; P. Od. 10, 24 etc.
2) tr. faktit. zu 1: Nicht einen Seufzer soll der Wind mir dann e. Göckingk 3, 44 etc. Entgêgen-:
1) intr.:
a) Ein e–der [konträrer, ungünstiger] Wind etc.
b) Möge Ihnen die Aura, die Ihnen daraus entgegenweht, angenehm .. sein. G. 26, 11; Immermann M. 1, 394; Wann, wie Ruhe, leis’ und labend | sein Abruf ihm entgegenweht. Tiedge Ep. 1, 93; W. 11, 157; Düfte . .,| die ihm .. e. 10, 58.
2) tr. (s. 1b) Zephyr’ wehen mir den Balsam .. entgegen. 25, 355; 12, 312. Fórt-:
1) weg-w.:
a) intr.: Fortweht sie [die Trauer] endlich auf den wilden Wogen. Mohnike Fr. 45; IP. 21, 17 etc.
b) tr.: 86; Als wehte ihn die Nachtluft fort. Hungari 2, 447; WhMüller 1, 149.
2) fortfahren zu wehen. Hêr- etc.:
1) intr.: Vom Strymon h–d [1a], tobte Sturmwind. WHumboldt 3, 39; Golden und rosig wehen | die Wolken drüber her [1d]. Uhland 245 etc.; Hauch des Lenzes, weh auch uns [Dat. = für uns] heran. Freiligrath SW. 6, 75; Das Hinan-W. des Winterfrostes. H. Merck 2, 32 etc.; Sie weht als Dunst von der Hölle herau f. Platen 4, 49 etc.; Band er den Schlauch, daß Nichts ihm herausweht’. Wiedasch Od. 10, 24 etc.; Wenn dämmerndes Vergessen | .. vom Jenseit .. zu uns her- überweht. Tiedge 2, 28; W. 20, 250; Weil die Kunde . . nur entstellt in manche Gegend hinüberwehte. Salis III etc.; Hinweg-w. [1d] etc.
2) tr.: Dinge . ., die der Zufall hin- und herwehe. W. 9, 121 etc.; Der Wind hatte den .. Nebel herangeweht. Immermann M. 3, 299; Fouqué Dr. 1, 25 etc.; Liebliche Gerüche, wie von Frühlingswinden .. herbeigeweht. W. 2, 121; Vom Ersten, den der Wind herbeigeweht. 11, 115; 20, 280; Schlegel Sh. 8, 249 etc.; Wenn nicht ein gütiger Hauch des Schicksals uns wenigstens Blüthen vom Geiste dieser Völker herübergeweht hätte. H. Ph. 4, 31 etc.; Die du so bang den Abendgruß | auf mich herunterwehst. IGJacobi 3, 254; Die Winde .. wehn herunter den Geruch der Blüthen. Platen 4, 254 etc.; Wo der Wind die Funken hinwegweht. V. 2, 16 etc. Nāch-:
1) intr.: z. B.: Nun ließ in die Segel .. Fahrwind .. n. . . Kirke. V. Od. 11, 6; Wiedasch ebd. etc.
2) tr.: Staub n. etc. Nīēder-: herunter-w. (s. auch auf-w. 1). Über-, tr.: vgl. be-w.: 1) Etwas ü., drüber hin-w.: Dem Staube, dem beweglichen, eingezeichnet, | überweht sie der Wind. G. 4, 110; Wenn .. | das Meer ein schnell erwachter Nordwind überweht. Nicolai 6, 20; Die Luft | im Ü. (–⏑ ) 4, 10. 2) wehend überdecken, überschweben etc.: Wo Zephyr’s Hauch mit Schlummer | mich überweht. Brückner 219; G. 4, 107; Die Fluthen | überweht von Wimpeln ohne Zahl. Kosegarten Rh. 2, 36; Von der Hagerose | . . überweht. Matthisson 199; Dieses herrliche Land mit Lob zu ü. Mommsen Pind. 144; Nat.-Ztg. 14, 493; ESchulze 3, 232. I.
Um-, tr.:
allseitig bew.; wehend umgeben, sehr gw.: Solang ihr seid, umwehten | euch seine [des Waldes] Stimmen. Freiligrath SW. 1, 432; 441; 5, 108; 116; 204; Von ihrer Anmuth leis und lind umweht. G. 6, 278; Als wenn im nächt’gen Wald uns Mondenglanz umweht. 11, 31; 12, 158; 35, 415; 416; Das umwehte sie mit Geisteshauchen. Gutzkow R. 9, 163; Wie umwehten uns der Duft und die Kühlung! Kl. Od. 1, 222; Mahlmann 51; Sich mit Zweigen | .. die Wangen umwehn. Salis 62; Sch. 514b; Das Unglück, das unser Haupt | mit Rabenflug umweht. Stolberg Sch. 4; V. 1, 29; 3, 119; W. 25, 63 etc.; Nord- (Solger Soph. 1, 140), palmen- (Grün Gd. 161) umweht etc. II.
Um-, tr.:
wehend umfallen machen: Ich ließ mich einen sauern Wind nicht bald um-w. Schweinichen 2, 97; Wackern. 2, 269* etc. Ver-:
1) tr.:
a) (s. verweben; zer-w.): weg-w., wehend verschwinden machen etc.: Der Wind verweht die Spreu, das Gewölk, die Wolken. G. 7, 227 etc.; Verwehet oder weggezehret hat die Eindringlinge der stille Hauch des Klima. H. Ph. 4, 117; Der kühle, sanfte Wind, der um Giafar’s Stirn spielte, verwehte die ernste Betrachtung. Klinger Giaf. 263; Daß er sichtbar, sichtbar mich | durch’s Feuer trüg, von seinem Fittige verweht. L. Nath. 1, 2; Reithard XI; Mögen | die Winde das Gesprochene v. Sch. 462a; ChSchiller 1, 656; Thümmel 5, 198; 8, 180 etc.; pass. Partic. (hierher oder zu 2): Verwehte Worte. Ense Gal. 1, 101; Sieht ihre Reize bald verweht. CRudolphi NGd. 48 etc. und verneint: Dem Opferrauche . ., der .. unverweht, | durch reine Lüfte steigt. Alxinger D. 118 etc. Minder gw.:
b) das Obj. von da, wo es sein sollte, weg-w.: Den grauen Mantel über die Schultern geworfen, vom Winde verweht. Heinse Hild. 1, 34; Die Flotten .., wenn sie verweht oder verströmt [s. d. 2], sich endlich erblicken. Kl. Od. 2, 44.
c) wehend verbreiten: Verwehte Wolken trüben | des Himmels Lasurblau. Kosegarten Rh. 3, 385; Die himmlischen Lüfte, die sein düftender Fittig verweht. W. 26, 5 etc.
2) intr. (sein), entsprechend dem Pass. von 1 (s. d. a –c in Betreff des Partic.), nam. zu 1a: wehend verschwinden, verfliegen etc.: Die Sonnen erbleichen und die Sterne v. Brachvogel Narc. 154; Heine Lied. 53; Der Cypresse verweht | ihre Klag’ an dem Grabe des Einen | und kommt nicht hinüber | nach des Andern Gruft. Kl. Od. 1, 22; Kosegarten Po. 1, 76; In die [fälschl.: der. Sch. 514a] Luft ver-w. die Entschlüsse, | die etc. Sch. Mess. 152; Schnell, wie Geister in die Luft ver-w., | entschwand sie mir. 42 = Sch. 495b; Uhland 173; V. 4, 161; HVoß JP. 4 etc. Vōr-: Mit weit v–dem Schleier etc. Vorǖber-: So wird ein Hauch jener Fülle glücklicher Stunden gewiß v. G. 22, 299; Der den Staub v–de Wind etc. Wég-: hinweg-w., s. fort-w. 1, z. B. tr. Dünzer H. 3, 305; Kl. M. 13, 41. Zer-:
1) tr.: wehend zerstreun, zerstören etc.: Donnerstürme, deren Hauch | die schwarzen Wolken sausend sonst zerweht. B. 164b (s. dahinw.); Wie der Wind die Spreu auf heiliger Tenne zerwehet. 227a (164a); Mit zerwehtem Haar. Forster A. 1, 13; Freiligrath 2, 26; Wilde Stürme müssen dir nicht die Locken z. Stolberg; Wie Zephyr der hangenden Spinne Gewebe zerweht. 263; Tiedge Ep. 1, 65; W. 25, 293 etc.
2) intr. (s. 1 und ver-w. 2): Vergeht, | wie Spreu im Wind zerweht etc. Zū-:
1) tr.: Winde, weht ihm Schlummer zu! Cronegk 2, 274; [Ihr] mit breiten Fächern . . Luft zuzu-w. G. 17, 361; Wehe größere Wellen auf mich zu, Morgenluft! JP. 7, 149; Blumen, | deren Balsam die Luft mir mit leisen Fittigen zuweht. Stolberg 286; W. Luc. 6, 180 etc.
2) intr.: Unter dem Z. der tausend dreifarbigen Fahnen. König DFam. 1, 315 etc. Zurück-: Weht aus dem Liliennacken zurück das ringelnde Haupthaar. Kosegarten D. 2, 200 etc. Zusámmen- [3a]: Der, wie des Zephyrs warmer Hauch, | zwo Blumen sanft zusammenwehet. Pfeffel Po. 3, 63 etc.