Wedel
Wadel
Wedelei
wedelig
wedeln
Wedem
Wêd~el, m., –s; uv.; –chen, ein (–e); - (Nbnf.: Wādel etc., ahd. wadal, wedil, mhd. wadel, wedel, s. Benecke 3, 454 ff. und das dort Angeführte):
1) ein Werkzeug, damit fächelnd zu ,,wehen“: Diese hält in der Hand kein W–e, womit sie die heißen Sonnenstrahlen möge abtreiben. EfA. 1, 336; Mit großen W–n . ., die Fliegen wegzuscheuchen: 3, 224 etc. —
2) (s. 1) verallgemeint: etwas Schwankes, am Ende Büschelförmiges, nam.:
a) ein Werkzeug, Flüssigkeiten (nam. Wasser) damit zu sprengen: Wo ein Priester, mit einem großen W. versehen, das Weihwasser .. spritzte. 23, 198 etc.; Mit dem Wadel aus dem Weihwasserkessel bespritzt. 1, 231 etc. —
b) der Schwanz von Thieren, z. B. weidm. „des Roth-, Elen- und Damwilds“. Br. 300 (vgl. W.-Ziemer); ferner z. B.: Reineke . . benetzte ..den rauhen W. mit seinem | ätzenden Wasser. 5, 286 ff.; 283; Es war ihm der W. | breit geworden. 298 (vgl.: Den Schwanz hoch tragen etc.), vgl.: Der Weidel. 8, 35 etc.; Wadel. 9; 46; 68; 75 etc. (Mz.: Wie man den Unterschied an den Wadelen spürt. 86 etc.; Alle Thiere haben fast Wädel sonder [außer] der Mensch. 228; 87 etc.); Der Hund mit dem Wadel. Gs. 2, 655; Blutroth .. vom Kopf zum Wadel [der Kuh]. 395 etc. —
c) die blattartigen Organe der Farnkräuter: Von den W–n großer Farrenkräuter überdeckt. Soll 2, 295; Eine Unzahl von Farnkräutern, theils als Stämme, theils als W. K. 1, 294; 2, 27; 13, 142b etc. Dazu: Die zungenwedligen Farnkräuter. 4, 21b etc. —
d) in Zsstzgn als Pflanzenname (vgl. c) etc., vgl. andre mehr mundartl., veralt. Anwend. bes. 4, 21 ff. —
3) (veralt., wohl zu wandeln) eine Mondphase, der auf irdische Dinge ein vortheilhafter Einfluß zugeschrieben wird, bes. aufs Holzfällen (Holz-W., -Wadel). — Zsstzg. z.B.: Fárren- [2c]: 13, 259a. — Flīēgen- [1]: 4, 168; 10, 292 etc.; Fliegenwadel. 64, 24 etc. — Gēīß-:
1) [2b]. —
2) [2d] Spiraea ulmaria, Johannis-, Wiesen-W. — Hólz- [3]. — Johánnis-: Geiß-W. 2. — Kátzen-:
1) [2b]. —
2) [2d] Equisetum arvense. — 3) (vgl. Fuchsschwanz 1) eine scharwenzelnde Pers. H. 1, 2, 6. — Kórn- [2d]: — Kǖhl-, Lösch- [2a]: womit die Schmiede die Kohlen besprengen (Kühl-, Löschwisch). — Pfāūen- [1]: Fächer aus Pfauenfedern. 10, 236; 12, 61; Verm. 1, 114 etc. — Sēē-: Art Koralle, Gorgonia ventilabrum. 5, 110 (vgl. Seeweide, G. anceps). — Spréng- [2a]: namentl. = Weih-W. (s. d. und Sprengel 1), veraltet: Squerm- W. SW. 60, 401. — Tánnen- [2d]: Hippuris vulgaris; Chara vulgaris. — Wánnen-: schweizer. = Wannenweher (s. d. und Wannenaar). — Wēīh- [2a]: zum Sprengen von Weihwasser (z. B. 2, 310), nam. in der kathol. Kirche; auch: Weihw adel. EfA. 1, 480; B. 208a; 261a etc., mit der scherzh. Fortbild. zur Bez. eines Bischofs: Ew. Weihwadlität. XIV etc. — Wīēsen-: Geiß-W. 2. — Wínd- [1a]: Einen Fächer oder „Windweddel“. Reis. 268b etc. —
~elēī, f.; –en: das Wedeln (Gewedel): Die Schweif-W. vor dem fremden Eroberer. 14, 2, 53. —
~elig, a.: s. Wedel 2c. —
~eln, intr. (haben) etc. (s. Wedel): 1) wehend fächeln, z. B.:
a) (mundartl.) Kühl-w–de Lüftchen, getadelt von 4, 1, 241 etc. —
b) Sie fächerten und wedelten und pusteten. 1, 1, 448; Timm wedelte mit dem Hut, den er in den Händen hielt. Pr. 7, 367; BrM. 37 etc., auch, wie fuchteln (s. d.): Mit der Reitgerte wedelte er mir unter der Nase herum. Eng. 3, 209. —
c) tr.: W–d den Fächer, | so wie ein Möpschen den Schwanz. 2, 70, hin und her bewegen etc. und bes. mit Angabe der Wirkung: Einem die Fliegen vom Leibe (oder ab-, fort-, weg-) w.; seltner bloß: Daher man sich in ameisenreichen Gegenden die Ameisen w. lassen muß. 5, 183 etc. — 2) von Thieren: den Wedel (s. d. 2b) schweifelnd hin und her bewegen, bes. von Hunden: W. 11, 49; Malk. 1, 52 etc.; Mit dem Schwanz Br. 1, 586; Od. 17, 302) oder den Schwanz (s. d. 1c) w., vgl.: [Der Hund Argus] „wähelte“ mit dem Schwanz. 73a; Wölfen und Löwen .. gezähmet, daß sie Niemand anfielen, sondern „wadelten“ mit den Schwänzen. 42b [10, 215] etc.; „Wehzegel“ mit dem Schwänzel dein. G. 1, 245 etc. (s. Zagel und 4, 230); auch mit Dat.: Dem Bilde 2, 303); Einem Th. 25, 72) w. etc. —
3) (s. 2) hündisch kriechen und schmeicheln: W–d gegen die Einen und geifernd gegen die Andern. T. 2, 300; Den Hunden, glatter Schranze, | gesellen wir dich zu: | sie w. mit dem Schwanze | und mit der Zunge du. EpSp. 103; 8, 26; Nachg. 92; 1, 159 etc. — Zsstzg. z. B.: Áb- [1c]: Sich die Fliegen a. 37, 161b etc., auch (von Pferden: mit dem Schweife. Pr. 3, 2); Einem die Mücken a. Lut. 1, 274; Eine Art Kunst- Loretten, welche mit ihrem koketten Getändel wie mit Pfauenfächern die sumsenden Zukunftgedanken, die unsichtbaren Mücken von uns a. 2, 302 etc. — Án-:
1) [2; 3] vgl. anschmeicheln, tr.: Od. 10, 215 ff.; Pind. 74 etc., auch refl.: So wedle nur mit deiner Zung dich an! Centr. 32 etc., intr. s. daher-w. —
2) [1]. — Dahêr- [2]: wedelnd daherkommen: Drauf wedelte dein kleiner Mops daher. 3, 349; An-, daheretc. gewedelt kommen. — Dúrch-: Sich durchschlängeln und d. 48, 261, sich schlängelnd und wedelnd hindurchbewegen. — Fórt- [1c]. — Herúm- [1b; 2] etc. — Schwēīf- [2; 3]: Spucknäpfeln und sch. 15, 185b etc. und trans. Doppelzsstzg.: Die in dem nämlichen Bericht belobhudelten und beschweifwedelten Rheinbundfürsten. 12, 121 etc. — Um-: Einen um-w., z. B. [2] 3, 146; Kl. 1, 16 etc. und [3]: Wenn euch die servilen Gestalten mit fast ironischer Demuth um-w. 8, 39; Reis. 4, 322 etc. — Vōr-: z. B. [1a]: Die v–de Flamme. 7, 124. — Wég- [1c]: Ihm sorgsam die Fliegen w. A. 1, 238. — Zū-:
1) [1] Einem Kühlung z., zufächeln. —
2) [2] Einem z. Gr. 1, 145; Luc. 1, 191 etc.; aber auch tr.: Der mir oft noch Muth ins Herz gebellt | und mir Trost hat zugewedelt. 3, 27 etc. — Zurück-: z. B. [1c]: Es hieße, die Fluth mit einem Sonnenfächer z. wollen. Hog. 1, 180 etc. —
~em: s. Widem. Work in progress
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