Faksimile 0654 | Seite 1476
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Wand
III. Wánd, m., –(e)s; Wände:
in Zsstzgn entsprechend denen von wenden (s. d.), z. B. Án-: selten (vgl. I): Der A. deiner Zeit. Karschin (Anwendung). Āūf-: das Aufwenden d. h. Verwenden und Draufgehnlassen, ohne Zusatz nam.: von Geld, oft mit dem Nebenbegriff des Zuviel (vgl. Luxus, Verschwendung): Viel, großen A. machen, treiben; Von dem A–e will ich nicht reden, der auf alle Fälle gering für mich wird, wenn er zu uns zieht. G. 15, 6; [Das] hielt er .. für un- nützen A. und Verschwendung. 230; Dieser großsprecherische A. ist ein unnützer Luxus am falschen Platze. 40, 478; Weil er den A. des Gesprächs recht gut zu bestreiten wußte. 21, 64; Den großen A. von göttlichen Mitteln zu einem so geringen menschlichen Zweck. 105; 25, 208; 30, 11; H. Erinn. 1, 278; Keinen A. in und außerm Hause leiden. Müllner 5, 112; Platen 4, 31; Durch meiner Künste A. | noch zu decken meinen A. Rückert Mak. 1, 210; Welche den kleinen Gewinn vielleicht mit dem A. eines ganzen Lebens erkauften. Sch. 704b; Wie viel A. und daneben unwürdige Knickerei. Tieck A. 1, 267; Wackern. 4, 1284²; Mit dem wenigsten A–e von Genie, Wissenschaft und Erfahrenheit ein gepriesener Schriftsteller zu werden. W. 4, 193; 5, 236 etc.; Der Armen-A. [an Almosen für die Armen]. Kretschmann 5, 129; Großen Bühnen-A. Oppenheim 11, 336; Ohne besondern Gei- stes-A. G. 21, 55; Geld-A.; Kleider-A.; Mit wie viel oder wenig Kraft-A. ich die Bewegung verrichten will. Sch. 1113a; Der an die Ausführung verschwendete Kunst-A. W. Att. 1, IX; Mit wenigem Wort-A–e. Sch.; Zeit-A. etc. Mz. unüblich, wenigstens giebt auch Grimm, nach dem sie „kein Bedenken haben“ soll, keinen Beleg dafür. Be-: selten st. Bewandtnis: Nicht wissend, um das Glas welchen B. es habe. Rückert BE. 87. Eīn-: Einwendung, das gegen Etwas Eingewendete: Einem einen E. machen; Einen E. erheben, widerlegen; Leere, nichtige, nicht stichhaltige Einwände; Nach der Abweisung aller Einwände. Frenzel Watt. 1, 208; So kann daraus kein E. gegen die Rechtsverbindlichkeit entnommen werden. Deutsche Wechselordn. 85 etc. Vōr-: Das, was man vorwendet (s. d., vergl. Vorgeben, Prätext): Sich, wenn er nur irgend V. und Feigenblatt hat, seinen Neigungen hinzugeben. Claudius 6, 24; So unverschämt . ., nicht einmal einen V. zu brauchey, kein elendes Deckmäntelchen, sondern gradezu zu sagen: Wir nehmen, weil wir können. Forster Br. 2, 464; Durch Zögern und Vorwände wollen wir schon eine Entschuldigung finden. G. 22, 2; Unter ich weiß nicht welchem V–e. 24, 174; 9, 269; Unterm V. eines großen Jagens. Platen 4, 280; Daß man begierig diesen V. hascht. Sch. 344a; 414b; Ein Tertianfieber reichte ihm einen scheinbaren V. dar, die Ausführung zu verschieben. 853b; Der Ungerechtigkeit zum V–e dienen. Thümmel 3, 48; Unter verschiedenen Vorwänden. W. 5, 242; 2, 15; 7, 126; Zwei Dinge . ., die oft mit einander verwechselt werden: Ursache einer Revolution und V. derselben. 32, 424 etc.