verwaisen
Waisling
Verwāīsen: 1) tr.:
waise (s. d. I), zur Waise (s. d. II) machen: Im Frühling zarter Tage | hat mich der grimme Tod verwaiset. 2, 397²¹); Er hat mich so verwaist. 2, 46 [,zur Wüste gemacht“. 1, 13]; Unmäß’ge Wollust . . hat schon oft | zu früh verwaiset manch beglückten Thron. Makb. 4, 3; Daß sie nicht das Schicksal ganz verwaist. Ep. 1, 279; Der schon trostlosen Gattin, | ach, den v–den [sie des Manns beraubenden] Tag entfernt. 3, 78 etc., vgl. 2; 3. — 2) (s. 1) intr. (sein) waise, zur Waise werden: Verwaiste | der Olympos? Verm. 2, 30 etc., s. 3. — 3) (s. 1; 2) bes. Partic. Präter.: st. des veralten- 4 den waise, z. B.: Verwaiste Kinder; Väter 13, 256; 4, 28; 6, 354 etc., der Kinder beraubt) etc.; Ich stand verwaiset, auf der Welt allein. 4, 41; Verwaiset und verwüstet war der Ort. 65; 16, 294; So leb ich fort, entgegen ewig verwaister Zeit. 10, 302; Jetzt bin ich verwest und verwaist und ꝛverwüstet. Mak. 1, 200; Giebt Herzog Bernhard .. dem verwaisten [des Führers beraubten] Heere .. ein fähiges Oberhaupt. 964a; Zum Herrn bist du dich schuldig dem verwaisten Land. 513b; N. 2030 etc. Auch mit Komplement (wessen beraubt), z. B.:
Wāīsling, m., –(e)s; –e: a) Soll verwaist er aller Söhne werden? 4, 279; Alles meines Trostes ich nun verwaiset mich sehe. N. 2266 etc. —
b) An Der ist nun verwaiset schöner Jungfraun große Zahl. 1134; Es ist ein Unglück: Waisenkind zu sein; das größte: an seinem Volk verwaist zu sein. 1, 227). —
c) Verwaist von jeder Hoffnung. A. 9, 78); Die . . verwaisten Gefährten, | auch von Belindo verwaist. 85. —
d) Die hauptverwaiseten Scharen. 260; Ein sohnverwaistes Weib. 8, 281) etc. — 4) (s. 3) Die Verwaistheit meiner Tochter. DQ. 2, 356. — 5) Verwaisung zu 1; 2. —
s. Waise II 1d.
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