Wähler
Wählerei
wählerisch
Wählerschaft
Wählerthum
wählig
Wǟhler, m., –s; uv.:
Jemand, der — und insofern er — wählt, z. B.: in Bezug auf Deputiertenwahlen: Die eig. W. saßen drinnen etc. R. 2, 331 (s. Ur-W.); auf die Kaiserwahl: Die W., die Sieben [Kurfürsten]. 69a etc., auch (s. wählen 1; 2b): Was bewundr’ ich zuerst?... der Finger Geschick? oder der W–in Geist? 1, 249, die die Blumen so geschmackvoll zum Kranz ausgewählt; Fraun, gewöhnt an Männerliebe, | W–innen [vgl.: wählerisch] sind sie nicht, | aber Kennerinnen. 12, 199 etc. Zsstzg. z. B.: Tāge-: Die T., das sind, die da etliche Tage unselig, etliche glückselig örtern. SW. 10, 339 (vgl. Los I, Anm.); 5. 18, 10; 14 (Zeit-W. oder „Wolkenbefrager“), vgl. 81b. — Ūr-: (s. Urwahl) die Wähler der Wahlmänner etc. —
~ēī, f.; –en: das Treiben von Wählern, das Wählen (verächtl.): Der Henker hole Ihre ganze Wühler- und W.! R. 1, 167 etc.; Tage-W. etc. —
~isch, a.: in der Wahl heikel (s. d. und wählen 1; 2b; 6a): Im Ausdruck w. B. 96; Sie sind dabei nicht w., sondern schnappen die .. Fleischfliegen weg. 5, 1489; Den nicht sehr w–en Geschmack des Königs zu befriedigen. Gsch. Th. 285; Du bist zu w.; etwas Moosthee! Magst du nicht? W. 14; Rep. 2, 61; Malk. 1, 335 etc., vgl. wählig 1 und Kur III, Anm. —
~schaft, f.; –en: 1) die Würde eines Wählers, z. B.: Wie Napoleon die Groß-W. für Cambacerès erfand. 3, 330. —
2) die Gesammtheit der Wähler: Die ganze W. zum Parlament betrug im 18. Jahrh. etwa 300000 Pers. 15, 121 13, 98; 14, 412 etc.; 11, 233 etc.; Die Frage vor die ganze preußische Ur- W. bringen . .. Von der Majorität des Landtages an die Majorität des Urwählerthumes appelliert. 10, 70 etc. —
~thum, n., –(e)s; 0: s. Wählerschaft 2, z.B.: Ur-W. deutsches Wörterb. Il. 18; 163; 192; 9, 302; 11, 273 etc. —
Wǟhlig, a.: 1) wählerisch: Indem er sich w. eins [der Brötchen] aussucht. 10, 24; Was dem w–sten Geschmack genügt. 8, 425); Eine w–e Bedingnis stellen. 11, 339; In ihren Nahrungsmitteln sehr w. Reis. 3, 68; Lut. 1, 247; 2, 48; Nicht eben w. hinsichts seiner Wohnungen. 169; J. 1, 390; J. 2, 124; Warum wollen wir ekler, in unsern Vergnügungen w–er .. sein? 7, 80 etc.; Da dieser Herr in Ertheilung seiner Unterschrift eine außerordentl. W–keit an den Tag legt. Chr. 2, 247; 1, 2, 354 etc. — 2) voller Wähl (s. d. und Wahl I, Anm.; vgl. geil 3a): Fühlten sich außerordentlich wohlig und w. E. 8; Dem Turnwesen, welches die Körper und Geister w. macht. 3, 337; Ein w. sattes Eselein. A. 2, 137; 1, 318; Wild und w. wie’n Fisch. Leb. 9 (mit Anm.: muthwillig, ausgelassen, lebendig); T. 103; M. 299; Es wird ihm so w. zu Muth. LvS. 318; In w–em Behagen. 375; Ein Papillon die .. Flügel w. auf- und zuzieht. N. 399 Ästh. 2, 123); 158; A. 7, 135; 1, 250; Okt. 165; Ein Nest rothbackiger w–er Kinder. 1, 131; W–er Hengste Gewieher. 2, 70; 152; Hüpfen w. 4, 29 etc.; W–keit, vgl.: Ein schönes Roß | jung, weilig, freidig etc. Es. 278.
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