Faksimile 0627 | Seite 1449
Faksimile 0627 | Seite 1449
Faksimile 0627 | Seite 1449
Faksimile 0627 | Seite 1449
Wage
Wāge, f.; –n; -:
1) Werkzeug zur Bestimmung der Schwere (des Gewichts), von versch. Einrichtung (s. Zsstzg.), in der gewöhnlichsten bestehnd in einem horizontalen (w.-rechten) Balken, an dessen beiden Enden je eine Schale (s. d. 3 und Wagschale) hängt und in dessen Mitte sich die den Ausschlag (s. d. 5) der einen oder andern anzeigende Zunge (s. d.) befindet (Gehler 4, 609; Karmarsch 3, 575; Pouillet 1, 64 etc.), eig. und übertr., zuw. auch = Wageschale, vgl. auch für die leicht zu mehrenden Belege, außer dem schon Hervorgehobnen einstehen 1; wägen nebst Zsstzg.; wiegen etc., z. B.: Rechte W., rechte Pfund. 3. Mos. 19, 36 und o.; Nimm eine „Woge“ und theile sie damit. Hes. 5, 1; Man hat dich in einer W. gewogen und zu leicht gefunden. Dan. 5, 27; Hiob 6, 2; 31, 6 etc.; Ohnehin wurde dem Prinzen nicht jedes Wort auf die W. gelegt. Ense Gal. 1, 263; Tod und Leben | steht itzt in des Zweifels W. | länger nicht im Gleichgewicht. Göckingk Lieb 123; Auf des Glückes großer W. | steht die Zunge selten ein. G. 1, 104; 7, 152; Weil über ihr des Schicksals W. schaltet. 12, 244; Über meine sicilianische Reise halten die Götter noch die W. in Händen, das Zünglein schlägt herüber, hinüber. 23, 260; Sein Talent legte sich auf die W. [-Schale] der Musiklustigen. 24, 75, gab den Ausschlag, entschied für sie; Die W. [-Schale] dieser oder jener Seite zuneigend. 18, 265; 30, 321; 33, 236; Der richtet zw. mir und euch, der oben | die einzig unbestochne W. hält. 35, 297 etc.; Klinger F. 17; 177; Giaf. 25; Knebel 1, 27; L. Gal. 5, 5; Möser Ph. 2, 54; Wenn im Leben noch des Kampfes W. | schwankt. Sch. 72b; Legt der Franke seinen Degen | in die W. der Gerechtigkeit. 101b; 386a; M. 1, 78; Stilling 4, 58; V. 3, 186; Il. 8, 69; Wo die Schicksale des röm. Reichs auf furchtbarer W. schwankten (s. 10). Ländl. 1, 166; W. 12, 175; 21, 315; Wie geringhaltig auf der W. der Weisheit alle diese schimmernden Güter sind. 5, 97; Luc. 4, 134; Denkw. 1, 154 etc.
2) (s. 1) ein Sternbild und Zeichen im Zodiakus, s. nam. Littrow 232; 296 etc.: Da schon das Gespann des Apoll in die Wag’ eintrat [der Herbst begann]. Platen 4, 109.
3) ein Lokal, Gebäude, worin sich eine W. (1) zu öffentl. Gebrauch findet, z. B.: Amts-, Raths-, Stadt-W. etc.
4) (s. 1) Hydrostatische (oder Wasser-) W. zur Bestimmung des specifischen (s. d.) Gewichts, vgl. Aräometer oder Senk-W., gw. für best. Flüssigkeiten eingerichtet und danach z. B.: Bier-; Milch-; Sool- (oder Salz-, Gradier-); Spiritus- (Branntwein-, Weingeist-); Most-; Essig-W. etc.
5) (s. 1 und 8) Werkzeug, die wage- oder die lothrechte Lage, wie auch die Größe der Abweichung von derselben zu bestimmen, z. B.: Die W. der Markscheider, gw. verbunden mit dem Grubenkompaß (s. d.) und bes. Zsstzg.: Blei-, Grund-, Hänge-, Richt-, Schrot-, Setz-, Wasser-, Winkel-W., vgl. Loth 3a und Niveau etc.
6) (s. 1 und
7) ein (nach Zeit und Ort versch.) Gewichtsmaß, nam. für Eisen, s. Ade- lung; Frisch etc., vgl.: Eine Woge Stab-, Schien- und Schareisen ist 120, bei dem Zähnbengeleisen aber 125 Pfd. Krünitz 10, 627 und Besemer 2. 7) die Lage, der Zustand des Gleichgewichts, wobei die Zunge der W. (1) einsteht, z. B.: Bis dahin nun war Deutschland zw. den Italiänern, so kaiserlicher, und den Franzosen als schwedischer Partei gleichsam in der W. gestanden. Leibnitz (Wackern. 3, 1002²⁵), ähnlich: Mein Mittag ist dahin, der ohngefähr die W. | des kurzen Lebens hielt [die Mitte machte]. Canitz 190; bes. aber: Etwas hält (s. d. 15) dem Andern die W., z. B.: Krassus, dessen Gold dem Ruhm des Pompejus und dem Glücke Cäsar’s die W. hielt. Forster Jt. 1, 186; G. 19, 16; Es dankt Mancher in seinem Herzen Gott, daß der Türk dem Kaiser die W. hält [ihn so beschäftigt, daß Dieser nicht die Übermacht hat]. 9, 27; Gutzkow R. 6, 19; Ein Mann, der der forschenden Vernunft durch Frömmigkeit, der Güte durch Strenge etc. .. die Wage hält. Klinger Giaf. 245; Lohenstein Ros. 64; Mein Glückstand hält die Wag’ auf alle Weise | dem seinigen, wenn er nicht überwiegt. Schlegel Som. 1, 1; Er wußte doch während des Gesprächs den Schwerpunkt so geschickt zu vertheilen, daß es mir vorkam, wir hielten einander vollkommen die W. Thümmel 4, 214; 5, 47; W. 5, 24; 9, 10; 258; 12, 331 u. o.; nam. früher auch verallgemeint: In der Wag | müsst ihr euch aber halten fest. Teuerdank 28; Er [der sich Emporschwingende] gewann die Wag. 56 etc. und z. B. noch schwzr.: Wenn er die W. nicht verlieren, | nicht in die Tiefe stürzen will. Rcithard 291 etc., s. Eben-, Gegen-W. etc.
8) (s. 5) die wagerechte Lage, Horizontalität: Diesen Grundstein, der mit seiner wasser- und senkrechten Lage Loth und W. aller Mauern und Wände bezeichnet. G. 15, 75 etc., so (Turnk.): Die W.: Ruhen des wagerecht gestreckten Leibes durch Unterstützung der Arme allein. Jahn T. 63; Kloss 165.
9) (vgl. 6) veralt. = Gewicht, (übertr.) Nachdruck etc.: Darum liegt die W. nicht in dem Wörtlein humilitatem, sondern in dem Wörtlein respexit. Luther 1, 483b.
10) (s. 1; 7) der Zustand der Kippe (s. d. 1), wo Etwas, sich eben nur im Gleichgewicht haltend, fortwährend in Gefahr des Umschlagens, Umkippens schwebt, s. 1: V. Ländl. 1, 166 und z. B.: Moment, worin sein moralischer Charakter, seine gute Lebensart und die Ruhe seines übrigen Lebens in gleicher W. auf der Spitze einer Nadel schwankten. W. HB. 1, 137; Auf der W. liegt | das große Schicksal unsres Hauses. Sch. 350a, es steht auf dem Spiel; Er setzte immerfort das Letzte auf die W. Fichte 7, 347 etc.; dazu das Zeitw.: wagen (s. d.) und: W. = das Wagen und: das Wagnis, z. B.: Konrad wagt die große W. | beherzt zum 2tenmal. Göckingk 3, 90; Mit allzukühner W. G. 18, 64; [Sie] sind vielfach nach ihrem Strebnis, ihren Abenteuern, ihrer W. für Ehre, Freiheit und Heimat besungen. Jahn M. 165; Beim höchsten Streben ist nothwendig höchste W.: | den Sieg begleitet stets Gefahr der Niederlage. Rückert W. 2, 169; Gefährliche .. Dinge .. | so voll von W. und beherztem Sinn. Schlegel Sh. 6, 33; Wenn dich die W. schreckt. W. 20, 131; Dem vor der W. bangt. 184 (und Anm. 355) etc.
11) (s. 1) in manchen Fällen: ein gleicharmiger Hebel, woran sich Etwas im Gleichgewicht hält, z. B.:
a) = Schulterjoch (s. d.) zum Tragen einer Fahrt (s. d. 4) Wasser, in Schlesien etc. (in Meklbg. etc.: Wacht).
b) Fuhrw.: Auf oder unter der Deichsel .. liegt zur Verbindung der Zugstränge mit der Achse und mit dem Fuhrwerke die W., auch der Klippschwengel [s. d.] genannt mit den beiden Ort- oder Zugscheiten etc. Karmarsch 1, 866; Abgemessen knüpften sie drauf an die W. mit saubern | Stricken die rasche Kraft der leichthinziehenden Pferde. G. 5, 46; Die W. hatte sich ausgehängt. Kästner 2, 178 etc., auch Spreng-W.; Ein-, zweispännige W.; Vorder- (oder Vorlege-, Riemen-) und Hinter-W., beim Viergespann, jene für die vordern, diese für die Hinterpferde etc.; in Meklbg etc.: Wacht (Mz.: Wachten, bequem zum Untersch. von der umlautlosen Mz. von Wagen, m., vgl. als doppeldeutig: Ein-, zweispännige W–n etc.).
c) Bergb.: der den Wasserkasten tragende, zw. 4 Standsäulen auf- und absteigende, um einen Mittelpunkt bewegl. Hebel in der Wasserkunst. Adelung.
d) Schiff.: Hebel der Schiffspumpe (s. Geck 2b).
e) Web.: eine unten am Schaft des Webstuhls mittels 2 senkrechter Schnüre angebundne wagerechte Leiste, von deren Mitte eine senkrechte Schnur an den Quertritt geht, s. Karmarsch M. 2, 337 u. ä. m.
12) mundartl., veralt.: W. oder Wag, n. (Mz. Wage): bewegtes Wasser (s. Woge), z. B.: In der Nähe See, tiefe W. [Mz.] oder Weiher und stillstehende Wasser. Ryff Sp. 4b; Wasser, das sich an keinem Orte zu eine m W. schwellet. 75b etc.; Die großen Wasser-W–n. Waldis Ps. 44, 4 (Reim: überzogen).
13) (schwzr.) = Wiege.
Anm. Ahd. wâga, mhd. wäge, s. nam.: „[Mhd.] wëgen, ahd. wëgan.: tr. in Bewegung setzen . ., wägen ..; intr.: vorhanden sein; Gewicht oder Werth haben etc. . . Dazu: wëc [Weg, goth. vigs, ahd. wëg, skr. vaha, lat. via]; wage [Wiege, auch wi(e)ge, ahd. wiga]; wagen [als Zeitw.: sich bewegen; wiegen, ahd. wagön, vgl. noch im ältern Nhd.: Das Kind wagen. 182 Keisersberg Sünd. 32b; Er wagete, wigete sich selber. Fischart Garg. 112b etc., wie auch: Lasset die Galee[re] fein mit vollen Segeln daher wagen. 79a = wogen ꝛe., vgl. 12, s. Wackern. 1, 615⁵ ff. und m.: Wagen, ahd. wagan, s. auch Ochs, Anm.]; wacke [Wacke, s. d. 2, „zu wëgen, Ggstz. zu stein, von stân?“]; weck [Weck, Keil; keilförmiges Backwerk“, aus weggi, zu wëgen?]; wâc [ahd. wäg, bewegtes Wasser, s. 12]; wâge ls. o.]; wege [gewogen; geneigt; gut, s. wäg], lat. vehere. veha (via), vacillare, vagus, gr. ēze(ν, zνoς, ōzoς.“ Wackern. Gl. 580. Zu dem starkformigen (in der Flexion sich mit wagen vermischenden) wëgen gehört nam. dann noch das schwachformige wegen (bewegen, wiegen, schwingen etc.), vgl. nhd. die mannigfach schwankende Flexion von wiegen, wägen, wegen (in be-,er-, verwegen etc., alle 3 auch in der veralt., an wagen grenzenden Bed., theils: sich mit Wagemuth, mit Kühnheit auf Etwas gefasst machen, darauf sein Vertraun setzen etc., theils: Etwas als aufs Spiel gesetzt aufgeben, darauf verzichten etc., s. erwägen 4; 5), zu welchem letztern eig. auch die Formen wiegst, wiegt gehören, die das heutige Sprachbewusstsein aber nur zu wiegen stellt, das theils schwachformig erscheint (wiegte, gewiegt), theils starkformig als gleichbedeutig mit wägen (wog, ge- wvgen). Ferner gehört zu wëgen etc. auch Gewicht, mhd. gewihte (gewige etc.); wichtig etc.; Wucht (erst nhd., vgl. Bucht von biegen etc.); s. auch wackeln; wick, wack etc. S. zum Vorstehenden nam. Graff 1, 655 ff.; Benecke 3, 626 ff.; Schm. 4, 37 ff.
Zsstzg. nam. was unbez. bleibt zu 1, z. B. Áb- (ugw.) nach Adelung = Niveauunterschied und: am Hebel, Abstand des Unterstützungspunkts vom Angriffspunkt der Kraft.
Adjustīēr-: Justier-W. Amts- [3]. Apothēker-.
Aūfzieh-: s. Probier-W.
Benêhm-: Justier-W. (s. benehmen 1). Bīēr- [4].
Blēī-:
1) [5], auch bildl.: Das Richtmaß ihrer Urtheile wird einstimmiger und grader, die B. ihrer Handlungen sicherer und feiner. H. 9, 165.
2) eine Probier-W., das Blei zum Kapellieren darauf abzuwägen. Blūt-: [4], bildl. IP. 17, 63. Bránntwein- [4]. Brücken-: ungleicharmige Wage, wobei nach dem Vh. der Länge der Hebelarme der auf eine Brücke aufgefahrnen Last ein aliquoter Theil derselben (z. B. je einem Centner ein Pfund etc.) am andern Ende das Gleichgewicht hält: Zu Verwiegungen auf B–n (Decimal-W–n). Meklbg.–Strel. Off. Anzeig. (1) S. 26, §. 1 etc. Dukāten-: s. Gold- W. Eben- [7]: (schwzr.) Stalder 1, 335, s. ebenrecht. Eīn-: Das, um wieviel eine Waare sich einwiegt (s. d.). Eīnwiege-: s. Probier-W. Eßeisen- [5]: E.: eine kleine Eisen- oder Messingplatte mit einem Gradbogen und Pendel, womit die einer Form (Eßeisen) zu gebende schiefe Lage [am Schmelzofen] genau best. werden kann. Scheuchenstuel 71. Essig- [4]. Fêder-: F–n, worin eine Stahlfeder durch ein angehangenes Gewicht zusammengedrückt und die Größe des Gewichts durch den Grad der Zusammendrückung auf einer Skale angegeben wird. Gehler 4, 615. Féld-: „ein Ackergeräth zum Abmessen der Furchen“. Campe. Físch-. Flēīsch-. Frīēdens-: (bildl.) Hielt sie nicht das Geschick | der halben Welt in Kriegs- und F.? G. 34, 330. Gárn-: s. Sortier-W. Gêgen- [7]: Wo ihnen die Andern nicht G. halten. Gryphius Sq. 17. Géld-: zum Wiegen des Geldes (nam. des Goldgeldes, s. Gold-W.): Kippen .., auf der G. betrügerisch wiegen. Freytag B. 2, 151. Geréchtigkeits-: insofern Themis (s. d.) mit einer Wage abgebildet wird vgl. [1] Sch. —: Sein wilder Arm konnte den Degen besser als die G. halten. IP. Hesp. 3. Getrēīde-: Korn-W., auch vgl. [4] insofern man aus einer Probe die Qualität des Getreides in Betreff der Schwere beurtheilt. Glücks-: (bildl.) Nemesis .., eine beschränkende Bewahrerin des Glücks, gleichsam die Zunge an der G. H. 11, 407. Góld-: kleine sehr empfindliche Wage zur Prüfung des Gewichts der Goldmünzen (Dukaten-W., s. Geld-W.), oft übertr.: Sir. 28, 29; Man muß die Menschen nur mit dem Krämergewicht, keineswegs mit der G. wiegen. G. 23, 260, es bis aufs (s. d.) genau nehmen; Das Glück deiner Tage | wäge nicht mit der G.; wirst du die Krämer-W. nehmen, | so wirst du dich schämen und dich bequemen. 3, 19; Ein Gefühl von Maß, das das der G. centillionenmal übersteigt. Heinse A. 2, 155; Kl. Gel. 16; Ihr Gelehrten legt Alles auf die G. Pz 2, 225; Stilling 4, 57 etc. Grād-: Zeiger-W., wo das Gewicht durch einen Zeiger, der sich auf einem in Grade eingetheilten Kreisbogen bewegt, angegeben wird. Gradīēr- [4]. Grúnd- [5]. Hánd-: kleine, in der Hand zu haltende, im Ggstz. der größern an der Decke etc. hangenden. Hä́nge- [5]. Hêbel-: die gw. Wagen, (gleich- oder ungleicharmige Hebel). Hēū-: zum Heuwägen (gw. Brücken-W.), auch [3]. Hínter- [11b]. Justīēr-: zum Justieren (s. d.) der Münzplatten dienend. Karmarsch M. 1, 560, Adjustier-, Benehm-W. Kǟse-: s. Krämer-W. Knípp-: Schnell-W. Kórn-:
1) Getreide-W. 2) Probier-W. (s. Korn 8b). Krǟmer-: s. Gold-W., vgl.: Nur platter Krämersinn kommt mit seiner schäbigen Käse-W. und will den Genius wägen. Heine 14, 135. Krīēgs-: s. Friedens-W. Līēbes-: bildl.: Die L.’ am Himmel sinkt. Wackern. 2, 930¹0. Mílch- [4]: vgl. Milchmesser (s. messen 11b). Mōst- [4]: Die M. zeigte, daß der . . Most . . zuckerhaltiger war. Maje 1, 445. Mǖhlen- [3]: Korn- und Mehl-W. Müller-: nach Campe ein Werkzeug, das Gefäll eines Wassers zu messen etc. Probīēr-: Die P., welche zu den feinsten Abwägungen dient. Gehler 4, 615, nam. beim Probieren im Hüttenw., dazu z. B.: Einwiege-W., womit das zu untersuchende Erz, und Aufzieh-W., womit das daraus gewonnene Korn gewogen wird etc. Rāths- [3]. Rícht- [5]. Ríchter-: Des Orkus strenge R. Sch. 22a. Rīēmen- [11b]. Sáck-: (obrd.) die in der Tasche (s. Sack 1a) bequem transportierbare Feder-W. (s. d.). Sálz- [4]. Schār- [5]: Richtscheit zur Abtheilung (s. Schar, Anm. und scheren) der Böschungen bei Festungswerken und Deichen (veralt.). Schnéll-: Sch. . ., eine Wage, auf welcher man Körper von sehr versch. Gewichten mit einerlei Gegengewichten abwägen kann etc. Gehler 3, 867; Zum Abwägen kleinerer Massen .. bediente man sich der Sch–n oder des Desemer (s. d., vgl. Besemer, auch: Stangen-W.; Unzener. Brem. W. 5, 153). Guhl 2, 291; bildl.: Die Tage seines in der Sch. des Hofs gesunkenen Gewichts. Thümmel 5, 154, vgl.: Eine schnelle Wage, die den Hader scheiden soll. Mathesius Wag. 102, auch: Römische Wage, frz. romaine, nach Gehler l. l. von arab. romman (hebr. in) Granatapfel, als der Form des Gegengewichts. Schrōt- [5]. Sénk- [4]. Sétz- [5]. Sōōl- [4]. Sortīēr-: S., Garn-S., Garnwage, dieNummer des Garns nach dem Gewicht zu bestimmen, von versch. Einrichtung (z. B. Schnell-oder Zeiger-W.). Karmarsch M. 2, 543; 633 etc. Spīritus- [4]. Spréng- [11b]. Stádt- [3]. Stángen-: s. Schnell-W. Stérnen-: (bildl.) Der liebste deiner Tage, | den der güldnen Titan trägt | auf der hohen St. Fleming 455. Universāl-: eine Wage mit einer Einrichtung, daran die Sätze vom Hebel und Schwerpunkt durch Versuche zu prüfen. Gehler 4, 615. Vórder-, Vōrleg(e)- [11b]. Wásser-:
1) [5].
2) [4].
3) [12]. Wēīngeist- [4]. Wínkel-:
1) [5] zur Bestimmung der Rechtwinkligkeit. G. 6, 177.
2) Art winkelförmiger Zeiger-W. Zēīger-: Grad- W. Karmarsch M. 2, 543. Zēīt-: z. B.: Meine Z. B. 180a, wonach die Silbenquantität gewogen u. bestimmt wird (vgl. Zeitmessung). Zóll- [3]: die Wage in einem Zoll-Gebäude, -Amt etc. Gutzkow R. 2, 17. Zū-: Das, was man wägend zu-, obendrein giebt, z. B.: Die Z–n der Fleischer. Rumohr Kochk. 53 (vgl. Fleischerbeilage); bildl.: Diê Mutter ist 71 Jahre alt geworden. Das ist ein volles Jahr als Z. Auerbach Ed. 59 etc.