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Vogel
Vōgel, m., –s; Vögel, (uv.); Vögelchen, ein, (–chen, ein); -:
1) ein geflügeltes, fliegendes Thier, allgem. (vgl. 3), z. B.: Die Biene ist ein kleines Vögel[e]in. Sir. 11, 3 (s. Wackern. 2, 293 ³¹ und Honig-V.); Salomo versammelte ein groß Heer der Engel, der Menschen und unvernünftigen Thiere. . . Waren alle Vogel da im Heere, ohn die Fliegen etc. Luther 8, 16b (vgl. Fliege 7); Heuschrecken, die auch vierfüßig Vogel sind. SW. 64, 27 etc. In diesem allgem. Sinn vgl. Fledermaus 1i auch die Gegenüberstellung: Thiere (s. d. 1c) und Vögel; Nicht Fisch (s. d. 3), nicht V. ist V. veralt. (vgl. 3), doch findet es sich noch: 2) von Schmetterlingen, nam. in Zsstzgn (s. d.), aber auch allein, z. B. Baggesen 1, 92; Ich will mich eine Zeitlang als ein häßlicher Wurm einspinnen, um wieder als ein glänzender V. an das Licht zu kommen. L. 11, 750; „Mein allerliebster Schmetterling!“ | und sprang .. | dem V. nach. Ramler F. 1, 16; So bat ein Schmetterling . .: | Nur wenig Tage sind uns Vögelchen erlaubt. 36; 273 etc.; Wie der furchtbare Nacht-V., auf dessen Rücken die Natur einen Todtenkopf [s. d. 5] gebildet, sich mühsam aus dem Gefängnisse seiner Puppe her- auswindet. . . Ein naturforschender Rösel .. setzt diesen gräulichen V. in die bunte Gesellschaft der Schmetterlinge etc. Thümmel 7, 137 etc., vgl.: Schmetterlingskabinett. .. Zur Aufbehaltung seiner Sommervögel. . . Nach und nach dehnte sich seine Liebhaberei über alle übrigen Insekten und als er auch damit fertig, .. über die zweifüßigen Vögel [s. 3] aus. W. 8, 258 etc. 3) (vgl.
1) gw. nur von den geflügelten und befiederten zweibeinigen, mit hornigem Schnabel versehnen Wirbelthieren. Hierfür bedarf es im Allgemeinen keines Belegs (s. nam. Lichtwer 20; L. 1, 157), doch erwähnen wir:
a) Von den gewöhnlichen Hausvögeln (dem sogen. zahmen Geflügel, Federvieh) gebraucht man allgemein nur selten den Ausdr. V. (vergl. schon mhd. gense, hüener, vogel. Wackern. 1, 755 ¹¹), wie z. B. von einer Gans: Gieb das Schwein und nimm den V. Cham. 3, 204; Eine fette Gans. . . Die Zerlegung des V–s. Thümmel 1, 9 etc.; doch s. Ent-V. und Schm.
b) V. zuw. vor dem best. Namen eines V–s, z. B.: V. Strauß (s. 1); Das Ei des V. Rocks (s. Roch); s. auch: Droysen A. 1, 272 und märchenhaft: Hat ein V. Allmächtig seine Eier in den hohlen Stamm gelegt? JKohl Par. 2, 288 etc.
c) zuw. kollekt. die Ez. statt Mz., z. B.: Wenn der Ruhr-V. so hin und her flattert, verjagt er den ankommenden V. Döbel 2, 215a etc.
d) Vögel als Verkünder von etwas Geheimen, was der Mensch sonst nicht erfährt, z. B. schicksalverkündend etc., s. 3. Mos. 19, 26 etc.; Bei der V.-Schau unterschied der Augur [s. d.] die Vögel in solche, welche durch ihre Stimme und solche, welche durch ihren Flug ein Zeichen geben etc. Guhl 2, 314 etc.; Ob rechts die Vögel fliegen oder links. Sch. 511a (s. G. 5, 146); Mit bösem V. abgelöst, enteilt das Schiff. V. H. 1, 327; 342 etc. und danach z. B. von einer Person: Komm ich wieder, o so werd’ ich euch | ein V. guter Vorbedeutung sein. Stolberg Sch. 1, 14 etc.; ferner: In der Volkspoesie thun Vögel die Botendienste, weil sie schnell durch die Luft fliegen und die Worte geheim ins Ohr singen können etc. Grimm Altd. W. 3, 238; Sanders Ngr. 320 ff.; 9; 13; 17 etc.; Ein V. kam geschwommen. .. In menschlicher Stimme zu antworten begann | der hehre Gottes-V. etc. Simrock Gudr. 1166 ff.; Fluche dem Reichen nicht in deiner Schlafkammer, denn die „Vögel“ des Himmels führen die Stimme und, die Fittige haben, sagen’s nach. Pred. 10, 20; Frau Brigitte sah ihn bedenklich an, ob ein V. von der Wäsche gesungen. Alexis H. 1, 1, 330 [ob Jemand ihm Etwas davon verrathen]; 1, 2, 248; Sacht! ihm erzählt es ein Vögelchen oder sein Finger (s. d. 2a). V. 2, 5; Spindler V. 3, 209; Ich hab’ ein Vögele, das sagt mir Alles, was im Dorf vorgeht. Kompert Pfl. 2, 79 etc., auch: Es ist mir Das bald zu Ohren gekommen, weil’s jeder V. auf den Dächern gewusst. 114; Die Vögel auf den Bäumen erzählen davon. Voigts H. 256 etc., von Etwas, das durchaus kein Geheimnis mehr ist etc.
e) in Vergleichen: Frei wie der V. (Cham. 3, 371 etc.), in der Luft (W. 9, 43) etc.; Ich singe, wie der V. singt, | der in den Zweigen wohnet etc. G. 1, 139, vgl.: Die Natur trieb sie zum Singen wie den V. in der Luft etc. 32, 28 etc.; auch: Es ist ihm so wohl wie dem V. im Hanfsamen (s. d.). Hebel 3, 454; [Sie] lebten wie die Vögel im Hirse. Gotthelf Sch. 65, vergl.: Ich war der V. im Hanfsamen. 179 Spindler V. 3, 20 etc.; auch: Dem V. zu vergleichen, den die Schlange (s. d. 1) | mit zauberkräft’gem Blick in Bande schlug. Cham. 4, 92; 243 und übertr.: [Sein Ruf eines Teufels] wirkte auf die Vögel der Unbedeutendheit wie der Blick der Schlange. Gutzkow R. 8, 278 etc.
f) in Bezug auf den Fang von Vögeln eig. und übertr. z. B.: Einen V. (vgl. Gimpel 2) ins Garn (s. d. 2), ins Netz (s. d. 3) locken, ziehn; Den V. ködern, kirren, berücken (s. d. 1; 2, nam. 2c), fangen, haben, fest halten etc.; entwischen lassen, aus der Hand lassen etc.; Die Vögel sind flügge (s. d.) geworden, ausgeflogen (s. d.), entflogen (V. 4, 129), auf und davon (vgl. Nest 3a) etc.; Zwei Vögel auf einen Zug fangen. Klinger F. 263 etc. (vergl. Klappe 1); Wenn man Vögel fangen will, wirft man nicht mit Knüppeln drein (vgl. Sir. 22, 25), muß man süß pfeifen; brüllt man nicht die Haut voll (Gotthelf U. 2, 153) etc.; z. B. (von Pers.): Ich habe ihn lden gefangnen Weislingen] losgelassen, den V., und er verachtet die gütige Hand, die ihm in der Noth Futter reichte, er schwirrt herum. G. 9, 68; [1, 77]; 8, 52; Na, endlich haben wir einmal diesen Schlingel! V., man wird ihn warm setzen. Hackländer Hdl. 1, 118; Das war den gefangnen Vögeln [Studenten] gar nicht lieb. Hebel 3, 10; Aha, der V. sitzt im Meisenkarren [s. d.]. vHorn rhD. 2, 255; Als der Türke nun alle vier Vögel [Mädchen] beisammen hatte. Kinkel E. 195; „Nun umringt das Haus von allen Seiten, | daß der edle Fang uns nicht entgeht.“ | Doch der V. [der König] ist schon weit im Weiten. Rückert Morg. 1, 241; Den wilden V. [das Mädchen] in einem andern Netz zu fangen. Ruge Rev. 2, 257; Narrenstreich, | den V. wieder aus der Hand zu lassen. Sch. 595b; Die treuherzigen Vögelchen [Frauen, s. l] durch Schmeichelei und Liebkosungen in ihre Schlingen zu locken. W. 22, 162; 15, 75; 22, 201 etc.
g) Vögel von gleicher Feder fliegen zusammen etc. (vgl. Sir. 27, 10); Jeder V. singt, wie ihm der Schnabel (s. d. 3b) gewachsen ist; Man erkennt den V. an den Federn, am Gesang, oft von Pers., z. B.: Ich darf [brauche] Niemand anzeigen, was er für ein V. sei, man kennet ihn bei seinem Gesang und Federn. Luther 1, 362a; Er erkannte bald die Vögel an ihren Federn [die Studenten an ihrer Weise]. Wackern. 4, 1467⁷ etc.; Man kennt die Vögel am Gesang: | dies Antichambrevolk urtheilet gern vermessen. W. 10, 111; 27, 317 etc., vgl.: Lieber Leser, gehörst du vielleicht zu jenen frommen Vögeln, die da einstimmen in das Lied von Byron’scher Zerrissenheit, das mir schon seit 10 Jahren in allen Weisen vorgepfiffen und vorgezwitschert worden? Heine Reis. 3, 249; Andre Zeiten, andre Vögel. Rom. 238 etc.; Daß sie gerne wissen möchten, was für eine Gattung von Vögeln mein junger Herr ist. W. 1, 163 und (s. Kauz 2, vgl. auch Zeisig; Finke 2; Fliege 6; Hummel 1c; Schnabel 3c etc.), z. B. mit Ew. (alphab.): Er sah dem argen V. [Gesellen] ins Herz. SClara EfA. 1, 316 etc.; Durchtriebner (s. d.) V.; Diesen frechen Vögeln. G. 6, 158; Du heilloser, unnützer V.! Weidner 138; Solcher ketzerischen Vögel. Fischart B. 34b; Von einem leichtsinnigen V. gelobt. Moscherosch Gs. 4, 491; Ein loser (s. d. 2d) V.; Amorn, den losesten aller Vögel. G. 7, 361 u. o., auch: Er hat eine V.-Hecke darunter [unterm Hut] . ., es sind lauter lose Vögel. 21, 285 [er heckt lose Streiche aus etc.]; Ein lustiger V. 15, 193; Keller gH. 2, 387; Sch. 320a; Wackern. 4, 1469⁸ etc.; Welch saubres Vöglein [iron.]. Public. (55) 24; Sie sind ein schlauer V. Immermann M. 4, 296 etc.; ferner z. B.: Man verdient wenig Dank von den Menschen, wenn man ihr inneres Bedürfnis erhöhen .. will; aber wenn man die Vögel [das Volk] belügt etc. . ., da ist man ihr Mann. G. 23, 56 (vgl. 30); Die Vögel stellen sich vor Freuden ganz ungebärdig, wenn sie [die Sängerin] etwas recht gut macht. 57; Die Vögel waren überall, | im Kaffehaus, im Schauspiel auf dem Ball, | nur in der Kirche nicht. Gotter 1, 229; Ihr seid mir ein V.! und noch dazu ein schlimmer. Gotthelf Sch. 136; Bei durchreisenden, heimathlosen, baronisierten Vögeln. 208; Wer weiß, ob nicht dieser V. einer aus der Zunft der Räuber. Olearius Ros. 57a; Daniel (zu Karl Moor): Gelt, V.! Das habt ihr freilich vergessen. Sch. 131a [Bürschchen]; Daß ich unter der hiesigen Garnison meine Vögel [Leute, Kumpane] habe. 163b; Ich gedachte wohl, wo diese Vögel [die Spanier] hinkämen, würden eure papierne Vögel [der kaiserliche Adler als Salva Guardia, [s. 4] wenig helfen. Zinkgräf1, 148 etc., auch zuweilen in einer Art Belebung des Sachl. (vergl. h), z. B. von zwei weggeflognen Thalerscheinen: [Da] schwammen die Vögel [etwa: die Dinger] schon den Strom der Vergessenheit hinunter. Gutzkow R. 8, 219 etc.
h) Ein seltner etc. V., eig. und übertr. (vgl. Gefieder 2, Schluß): etwas Seltnes, z. B.: Sind immer selten gewesen und sind auch heute noch sehr ungewöhnliche Vögel. Arndt E. 295; Ein schön Ferkel (ein rarer V. um diese Zeit). Gotthelf Ob. 79; Wo Brüder Fried haben und eins bleiben, Das ist zumal ein seltsamer (s. d. 1) V. Luther 5, 340b; 6, 275a etc., vgl.: Ein Glück, daß Ihrer Briefe so wenige sind und daß nur von Jahr zu Jahr einmal ein solcher V. Einem über die Schwelle fliegt. Vogt Oc. 1, 9 etc.
i) Ein gerupfter (s. d. 1), abgerupfter (s. d.) V., von Pers., vergl. pflücken 3. k) Sankt Velten ist vorbei | und paaren nun sich diese Vögel erst? Schlegel Somm. 4, 1; Möser Ph. 1, 368 (s. Nest 3), von Pers. l) V., bes. verkl., zur Bez. einer lieben, geliebten Pers. (vgl. Taube 1c und s. Sanders Ngr. 97), z. B.: Sei still, mein klagendes Vögelchen [o Holde]. Bodenstedt 2, 306; 350; Todt ist das Vögelein [der Holde], | das wir so zärtlich pflegten. Tieck Cymb. 4, 2 etc., s. Spiel-V. m) in Bezug auf die schnelle Bewegung, z. B.: Bin ich ein Pfeil, ein V., ein Gedanke, | daß er mich durch das ganze Schlachtfeld sprengt? HKleist Hint. 27, vgl. im Räthsel vom Schiff: Ein V. ist es und an Schnelle | buhlt es mit eines Adlers Flug. Sch. 74b etc., auch: An dem Galgen auf und nieder | sollst, ein V., fliegen bang. Kerner 201 (vgl. Galgen-V.). n) hergenommen vom Abrichten des Falkens: V., friß (s. d. 1) oder stirb. Gotthelf G. 210; Tieck N. 5, 347 etc. (s. Körte Sprichw. 6318 ff.). 4) (s. 3) auch von dem Bild eines V–s, s. 3g das vorletzte Bsp. und nam. als Ziel des V.-Schusses (s. d. und Adler 2b): Beim Schnitzner auch Vo gel machen lassen. Schweinichen 1, 30 etc., Dazu: Den V. abschießen (s. d. 1b), eig. und übertr.; den Pfingst-V. herabschießen. Fischart B. 132a etc. 5) (s. 3) vrkl., als Bez. des V.-Keims im Ei (s. Hahnentritt; Narbe). 6) (s. 3) nach der Ahnlichkeit der Gestalt, eine Perlmuschel, Mytilus hirundo, avicula. Oken 5, 360. 7) (s. 3) Kochk.: Art Backwerk als Schüsselgarnitur etc. 8) Vögele(in), schwäb. = ¹ Schoppen, nam. Branntwein. 9) bair. = Pickel: Da ist mir ein V. aufgefahren. Schm.; Eiter-V. etc.
Anm. Goth. fugls, ahd. fogal, mhd. vogel (dazu kollekt. Gevögel, ahd. gafugili, mhd. gevügel(e); ferner ahd. fogalón, mhd. vogelen = Vögel fangen und: die Begattung vollziehn; fugelon, s. Anm. zu ficken und fackeln) nach Wackern. Gl. 185; 182, zu fliegen, vgl. Gevögel und Geflügel (s. d., Anm.); Feder und Fleder-Maus, -Wisch etc. Die Mz. ohne Uml. (mhd. vogele) noch (s. o.) z. B. 1. Mos. 9, 2; 15, 10; 40, 17; 19 etc.; Luther 5, 6a; 6, 275a; 8, 260a u. o.; Opitz 2, 129 etc.; Schweinichen 3, 129 etc. (s. Ent-, Ganz-V. etc.), vgl. Vogel und Vögel. Spate 2, 77 und verkl. sogar noch: Mit dem zahmen Vogelchen. G. Stein 3, 23, vgl. Luther 5, 422a und b, wo die Formen abwechseln: Vogelin, Vögelin, Vögelein. Umgekehrt zuw. als Bstw. mit Uml.: Vögel-Gesang (Heine Reis. 1, 222), -Geschlecht (Tschudi Th. 124) etc.
Zsstzg. zahlreich, nam. in der eig. Bed. 3, was unbez. bleibt, vgl. zu 2 die von Falter etc., s. Oken, Nemnich etc., z. B.: Āās-: aasfressender, nam.: Der ägyptische Geier oder A., Neophron percnopterus. Tschudi Th. 122.
Ābend-: abendlich fliegender, nam. [2] Sphinx (Dämmrungs-, Pfeil-V.).
Ácker-: auf Äckern nistend, s. Brach-V. 4.
Ameisen-: Turdus formicivorus.
Ánt-: s. Ent-V.
Ārsch-: Alca arctua, Eis-, Lund-V.
Atz-: die Vögel, die von den Alten im Nest geätzt werden.
Bách-: Sturnus cinclus.
Baltimōre-: Oriolus baltimore.
Bēīz-: zur Vogelbeize abgerichtet (Falke etc.). Laube Br. 152; 274, auch bloß: Vogel. Stumpf 78b.
Blāū-: Turdus cyanus; Sitta europaea. Blūmen- [2]: Tagfalter.
Blǖmt-: Accentor alpinus .. im Glarnerlande Gaden-V., im Berneroberlande B. Tschudi Th. 301, s. Blumen, Anm. und Fluh-V.
Brách-:
1) Scolopax s. Numenius, auch Gieß- (verderbt: Güth-, Jüt-, Geiß-), Gewitter-, Regen-, Wetter-, Wind-V., und zwar: der große B., Sc. arquata und: der mittlere oder kleine B., Sc. phaeopus (Saat-V.); Zwerg- B., Sc. pygmaea.
2) Otis tetrax, großer B.
3) Tringa squatarola.
4) Charadrius apricarius, Grill-, schwarzgelber Acker-V. 5) Tantalus ibis, ägyptischer B. 6) Turdus viscivorus. 7) Alauda pratensis (Brem-, Kraut-, Schmel-V.). Bránd-: Sterna fissipes, Mai-V.; bair. auch = Rothkehlchen. Schm. Brúmm-:
1) Art Kolibri. 2) [2] Phalaena bombyx cossus. Bútter- [2]: Weiße Papiliones oder Buttervögel [aus den Kokons]. Olearius Reis. 305a; Den gelben Oberflügeln eines B–s. IP. 21, 104 etc. (s. Milchdieb); übertr.: Alle Geschäfte werden von diesen Buttervögeln schöner Wissenschaften benascht etc. H. 9, 301. C- [2]: Papilio C Album. Chríst-: Kreuzschnabel. Citrōnen-:
1) [3] Oriolus cristatus; Charadrius morinellus; Fringilla citrinella. 2) [2] Papilio rhamni; Phalaena citrago. Cyper-: Gartenammer. Dä́mmerungs-: s. Abend-V., auch übertr. auf Pers. (vgl. Nacht-V.): Die Dämmerungsvögel des Grafen, die in allen Straßen auf- und abflatterten. Musäus M. 2, 139, Späher etc. Dīēbs- [3f]: Weise Kl. Leute 64; 221. Dīstel-:
1) Achantis ein D. oder Distelzweig. Ryff Th. 106; Schubart 2, 88, s. Stieglitz. 2) [2] Papilio cardui. Dónner-: der Jupiter’s Donnerkeil tragende Adler. G. 7, 237. Dórf-: Gott, welcher aller Wald- und Dorfvögelein Schöpfer. Schuppius 838. Eīder-: Eidergans. Eīs-:
1) Der E., als Wasserspecht, Alcedo ispida . ., in Bünden Königsfischer, in Bern Isch-V. Tschudi Th. 80; Halcyonische Tage . .. sind die während der Brütezeit der Halcyonen (Eisvögel). W. 21, 338; Oken 7, 220 etc. (s. auch Arsch- und Fregatten-V.); veralt., übertr. auf Personen: Ein durchtriebener E. Fischart Garg. 230a; 211b.
2) [2] Papilio populi. Eīter- [9]. Ent-: Ente, wilde oder zahme und bes. = Enterich (s. d. und Ente, Anm.), z. B.: Der E. hat eine heiserelre] Stimme als die Ente. Döbel 1, 71a; Es bringt auch keinen Ruin wegen der Brut, weil die Entvogel alleine [nicht die weibl. Enten] geschossen werden. 250b; a; Das schwerfällige Auffliegen watschelnder Entvögel. Droysen A. 1, XIII; Ein scheuer E. .. Der Entrich. Musäus M. 1, 43; Ph. 4, 242; Gänse und Entvögel. Schweinichen 1, 61 etc., auch (s. Ente, Anm.): Ente-, Ant-V. Erd-: Ggstz. Wasser-V. Oken 7, 382, gw. Land-V. Fáng-: Beiz-V. Fátz-: (veralt.) Spaß-, Spott-V. (s. I. Fatz). Philander 2, 53; Simplicissimus K. 100; Zinkgräf 1, 280 etc. Fēē(e)n-: Coracias puella. Féld-: Vom Federwildbrett, nämlich von Wald- und Feldvögeln. Döbel 1, 44b. Fēūer-:
1) Phönir (s. d. 1).
2) [2] Papilio hippothoe; P. virgaurea etc.; Feuervögelchen, auch = Lichtmotte (s. d.). Físch-: Schwimm-V. Flēīsch-: fleischfressender. Gotthelf U. 2, 105. Flēīscher-: Ampelis carnifex; Vanga destructor (Regen-V.) etc. Flīēgen-:
1) Fliegenschnäpper. 2) Die Kolibri, Honig- oder Fliegenvögel. Oken 7, 180 (s. Fliege 7). Flüh-: Accentor. Burmeister Gsch. 274; Tschudi Th. 92, s. Blümt-B., vergl. Ortolan. Frátzen-: Scythrops. Fregátt(en)-: Pelecanus aquilus (auch Eis-V. Nemnich). Frēūd-: s. Lust-V. Frīēdens- [3d]: O daß ein F. mir vorbei | mit leisem Fittig leitend mich bewegte! G. 13, 342. Frǖhlings-: mit dem Frühling kehrende Zugvögel. Thümmel 4, 219; V. 3, 47 (s. Kuckuck 2a; Mai-V.). Gāden-: s. Blümt-V. Gálgen-: Wenn irgend ein schwarzer Vogel vom Felsen auffliegt, so heißt es .. „Rapp“, „G.“ und dgl. Tschudi Th. 534 etc. (vgl. Rabenstein etc.); oft von Pers., s. [3f; m, Schluß], vgl. Galgen-Schwengel, -Strick etc.: Ein ausgelernter G. Bahrdt 3, 153; Eichendorf 3, 232; Lichtenberg 3, 56 etc.. Gánz-: Die Eintheilung in Ganz- oder Groß-V. und in Halb-V. Zu den Ganzvogeln rechnet der Vogelsteller: Schnärre, gemeiner Ziemer, Schildamsel, zu den Halbvogeln kleinen Ziemer, Zippe, Wein- oder Rothdrossel und gemeine Amsel. Winkell 2, 385, vgl.: Die Waldvögel .. eingetheilet in ganze, halbe [s. d. 5] und kleine Vögel. Döbel 3, 163a etc.; übertr.: Ein Kluppert [s. d.] adeliger und bürgerlicher Ganz- und Halbvögel. König Kl. 1, 344; 2, 370; 3, 127 etc. Gást-: Zug-V. Gátz-: Ein Name für die Elster am Rhein .., der auch gesellschaftlich noch seine scherzhaft spottende Bed. hat, nämlich Gazzvogel [von it. gazza, gaz2era, prov. agassa aus ahd. agalstra] und Gazz-V. nennt man den Spötter bes., wenn sein Spott Etwas hat, was ätzend erscheint. vHorn Maj. 3, 462; Wäre ich ein G., so wurde ich sagen etc. Schmj. 33, vgl. Spott-, Spei-V. etc. Gēīstes- [3f]: Tholuck’s literarischen Anzeiger und ähnliche Geistesvögel. Gutzkow Bl. 1, 6. Gēīß-: Brach-V. (s. d. 1) und Kiebitz (s. Pardel 2). Gertr(ā)ūden-: s. Unglücks-V. Gesáng-: Sing-V. Gewítter-, Gīēß-: s. Brach-V. 1. Glücks-: nam. als Ggstz. zu Pech-V.; seltner zu Unglücks-V.: ein glückbringender Vogel, z. B. Cham. Gd. 143. Góld-: Galbula. Der gemeine G. Oken 7, 219 etc.; scherzh.: Daß vornehme Herren die Goldvögelchen [reichen Töchter etc.] der bürgerlichen Geldaristokraten einfingen. Mügge Verl. 1, 24 etc. Góttes- [3d]. Gráms- etc.: s. Krammets-V. Grōß-: Ganz-V. Gǖth-: s. Brach-V. 1. Hálb-: s. Ganz-V., z. B.: Sog. Halbvögel, wovon vier Stück auf ein Klub gehn. Oken 7, 79. Hánd-:
1) ein auf der Hand zu sitzen abgerichteter Beiz-V. 2) [2] Papilio arion. Hāūs-: Vögel als Hausthiere. Hécken-: Motacilla dumetorum. Hêrd-:
1) Lock-V. zum Vogelherd oder dort gefangen.
2) s. Braunelle 1 und Schnee-V. Hérren-:
1) Der bunte H. (Heher). Gotthelf 5, 269, s. Eichelheher. 2) Da die Singdrosseln vorzüglich auf die Tafel der großen Herren kommen, so heißen sie auch Herrenvögel oder Trostelvögel von Drost [s. d.] Herr. Oken 7, 59 (was freilich eine etymolog. verfehlte Deutung). Hēū-:
1) Merops apiaster. 2) [2]Papilio hyale etc. Hímmels-: Wo die Himmelsvöglein girren, | Philomelen und Galandern. Arndt 415 etc.; ferner = Paradies-V. Hólz-: Heher: Morolfs, des H–s. Wackern. 3, 487¹⁷. Hōnig-:
1) s. Fliegen-V. 2.
2) [1] Biene. Gude 2, 23; Wackern. 2, 287³³ (Spee). Hópfen- [2]: Noctua humuli. Hūhner-: Der Taubenhabicht, Astur palumbarius, H. Tschudi Th. 114 etc., auch in Mz. = hühnerartige Vögel. Húi-: In der Schweiz heißt der Uhu auch .. H. . ., im Lucernschen . . Pui-V. Tschudi Th. 191., Hūren-: ein der Hurerei Ergebner. Spate. Immen-: Merops, s. Heu-V. Jāgd-: mit dem man jagt (Beiz-V.) oder: der ein Ggstd. der Jagd ist. Jāhr-: Buceros erythrorhynchos. Jūno-: = Pfau; Phasianus argus etc. Jǖt-: s. Brach-V. 1. Káffe- [2]: Hipparchia medea. Kanārien-:
1) Fringilla canaria, ein sehr gw. Stuben-Sing-V., von den kanarischen Inseln stammend, auch: Zucker-V. Spindler V. 2, 6; Kanari. 9, vgl.: Special-V., abgerichteter K. 1, 121; 322; 3, 195.
2) (s. 1) Name einer Trompetenschnecke, Buccinum glabratum. Kanūt-: K., der graue Gropper, Tringa canutus. Oken 7, 500. Kárls-: Motacilla suecica. Kátzen-: Muscicapa carolinensis. Kírchen- [3f]: In der Regel | sind Gleißner immerfort die frühsten Kirchenvögel. Langbein 2, 141, Kirchenbesucher etc. Kírsch-:
1) Pirol (s. d.), Pfingst- V. 2) [2] Papilio polychlorus. Klámm-: (mundartl.) Raub-V. (vgl. mhd. kla-, gram-, krimvogel). Klétter-: kletternde Vögel (z. B. Specht etc.). Kōhl-:
1) Motacilla rubetra etc. (Todten-V.). 2) [2] Phalaena forficalis. Kȫnigs-: z. B. der königliche Adler (s. Aar 3e; f). Tieck Cymb. 5, 4 etc.; ferner: Ardea pavonina; Co– lumbia coronata; Paradisea regia etc. Kórn- [2]: Phalaena granella. Krámm(e)ts-: Krammets- oder Krannebet-V., Ziemer. Döbel 1, 53; Winkell 2, 391; Wachholderdrossel, Turdus pilaris, K. . ., „Reckholdervögel.“ Tschudi Th. 105; Ziemer oder K. .., nach schwzr. Mundart Misteler. 299; An Reckholtervoglen. Solche Kranwitvögel. Stumpf 613b; Kronwet- vögel. Wackern. 3, 611⁴; Der wohlgeschmeckte Kranawet- V. SClara EfA. 2, 703 etc., benannt nach der Kran- oder Kramsbeere, s. d.; Trotzischen und Wachholder, mhd. kranewite, dessen zweite Hälfte wite, ahd. witu, engl. wood, Holz bed., s. Schm. 4, 201; 2, 387 etc. (vergl.: Kranewitter-Branntwein. Spindler V. 3, 200), auch: Kran-V., Kranewitter. Schm.; Spindler V. 3, 195; Grams-V. Heinse A. 1, 245; Grammets-, Grammetz-V. Petr. 1, 179, mit der wunderlichen Deutung (vgl. Adelung): „von Hieronymus, welches auf deutsch Grammetz ausgesprochen wird, weil diese Vögel sich um Hieronymus Tag zuerst einfinden“, vergl. (ugw.): Vögeleinbraten des Krammets. V. Ar. 1, 223 und Herren-V. 2. Übertr. [3f]: Diesen gelblichen Strohgimpel, diesen unflüggen K. in euer Dohnengarn zu verstricken und ihn verzappeln zu lassen. Tieck A. 1, 220 etc.
2) ein Getränk aus Rothwein, Wasser und Zucker. Krāūt-:
1) Braunkehlchen, auch „Krautvögeli“. Tschudi Th. 98; Alauda arborea (Schmer-V.) und pratensis (s. Brach-V. 7).
2) [2] Phalaena brassicae etc. Krīēger-: Diomedea exulans. Krīēgs-: Ampelis garrulus, Seidenschwanz (auch Pest-, Sterbe-, Todten-V., insofern er Krieg und Pest bringen sollte, ferner: Pfeffer-, Schnee-V.). Krīēgsschiff-: Fregatten-V. Krōn-: Corythaix; auch eine Art Tauben (Krontaube). Lánd-: s. Erd-V. Lanzétten-: Parra chilensis. Láppen-: Glaucopis. Lä́ster- [3f]: eine lästernde Pers.: Von einem losen L. geschändet und geschmäht. Moscherosch 4, 492, vgl.: Von einem Spott-V. gescholten. 491 etc. Lāūb-: bachstelzenartige Buschsänger, Sylviae, z. B.: Der grüne L., S. sibilatrix; Der gelbe L., S. hippolais. Lāūf-: s. Renn-V. Lǟūfer-: ein auf dem Vogelherd angeläuferter Lock-V. Döbel 2, 214 etc., Läufer (s. d. 2d). Lēīchen-: s. Leichenhuhn (vgl. Kriegs-, Sterbe-V.), z. B. übertr.: Endlich werd’ ich selber auftreten, aber nicht als Leichen- oder Sturm-V. der Zukunft. IP. Herbstbl. 2, 193. Lénz-: Frühlings-V. Līēblings-: Dieser König der Wasservögel ist ihr L. Heinse A. 2, 235. Līlien- [2]: Papilio crataegi. Lóck-: auf dem Vogelherd zum Anlocken der zu fangenden Vögel dienend. Jer. 5, 27; Döbel 2, 214b; Schacht B. 336 etc. (vgl. Locker. Spindler V. 3, 250 etc.); oft übertr.: G. 9, 46; Gotthelf Sch. 103; Procediere nicht! Das ist des Teufels ärgster L.; wer einmal anbeißt, Den fasst er beim Ohr. U. 2, 203; Seine Lockvögel .., Andre mehr damit zu berücken und zu fahen. Luther SW. 60, 5; Sch. 159a etc. Lúnd-: Arsch-V. Lúrch-: Sumpf-V. Lúst-: zur Lust gehalten (Ggstz. Nutzvögel), auch: Freud-V. Petrarca Trostb. 58b. Māī-:
1) s. Brand-V. 2) s. Frühlings-V. 3) s. Sommer-V. 2. Mártins-: Falco cyaneus (so wohl auch G. 5, 146); Paradisea tristis und Martinsgans (s. d.). Mást-: der gemästet (gefretzt) wird. Spate. Māūs-: Colius. Mêêr(es)-: Die eig. Meervögel oder die Wogenschwimmer. Oken 7, 383; Der Meeresvögel Schaar | und ihre Brüteplätze längs dem Strand. Cham. 4, 152. Mōhren-: Mergus cucullatus (Wind-V.). Múcken-: Trochilus minimus (der kleinste Vogel). Oken 7, 184, s. Fliegen-V. 2. Nácht-:
1) Es giebt Nachtigallen, welche immer vor und nach Mitternacht singen, und diese heißen Nachtvögel; andre, welche nur zuw. des Nachts sich hören lassen, Repetiervögel. Oken 7, 37 etc.
2) bei Nacht fliegende Thiere, z. B.:
a) [1] Fledermaus. .. Wenn einer dieser schönen Nachtvögel dahergeschossen käme. W. 23, 82 etc.
b) [3] Kapelle, worin Eulen und andre Nachtvögel hausen. JKohl Par. 3, 154; Gotthelf Sch. 31; Jris 2, 90 etc.; insbesondre: Nacht-Eule, -Rabe etc.
c) [2] Nachtfalter (s. d. und Eule 2d).
d) übertr., z. B. zu c: O heilig Mittelalter, | N., Abendfalter, | wie herrlich zeigst du dich! | o schon in deinem Dämmer, | wie wird es uns so jämmer- | so katzenjämmerlich! Prutz W. 146 etc.; zu b, z. B.: Daß ich in der Mitte der glücklichsten Tage so traurige Nachtvögel bei mir beherbergen mögen. G. 22, 16, düstere, abergläubische Gedanken etc. und von Pers., bes. = Nachtschwärmer (s. Schwärmer 1b, vgl. 1d). s. Lust-V. Certhia caerulea. Páppel-[2]: Papilio populi. Paradisea (auch andre Vögel von glänzender Farbenpracht etc., z. B. Oriolus auratus; Alcedo dea etc.); bildl.: Du hast einen Faden gedreht, diesen P. zu fesseln. G. 9, 37; Gute Nacht, mein feiner P.! . . Man sagt, sie hätten keine Füße, sie schwebten [beständig] in der Luft und nährten sich vom Äther, es ist aber ein Märchen. 17, 46 etc., s. ferner Paradies 6. Bez. Jemandes, der und insofern er Pech (s. d. 3) hat: 1424 Es giebt Glückskinder und sog. Pechvögel in der Welt. König J. 2, 299; Ein ganz entschiedener P. Scherr Bl. 3, 77; Gr. 1, 167 etc. s. Kriegs-V. (s. Peter 4a) Sturm-V. Pfāū- [2]: Phalaena pavonia. Rhamphastos, s. auch Kriegs-V. s. Abend-V.
Nútz-: Papiliōns-: Paradīēs-: Péch-: Pést-: Pēters-: Pféffer-: Pfēīl-: Pfíngst-:
1) s. Kirsch-V. 1: Der Ruf des Pf–s. Tieck N. 5, 233.
2) [4]. Pīēp-: piepender, z. B. übertr.: Unser Liberalismus ist noch ein ganz junges Piepvögelchen. Volksz. 9, 269; Er hat einen P. [Adlerorden] vierter Klasse etc. Pínsel-: Philedon. Pīsang-: Oriolus banana Pistōlen- [2]: Noctua gamma. Pompadōūr-: Ampelis pompadora. Prácht-: prächtiger, z. B.: Die Pfauen. .. Diese Prachtvögel. Böttiger etc., auch [3]: Mir kommt das ganze Wesen wie ein Raupen- und Puppenzustand vor, in welchem die italiän. Künstler auch gesteckt, bis endlich Michel Angelo, indem er die Peterskirche koncipierte, die Schale zerbrochen und als wundersamer P. sich der Welt dargestellt. G. Reinh. 81. Pū-: Merops circinnatus; s. auch Hui-V. Quítten-: Waldau N. 3, 294, s. Quittenhänfling. Rāūb-: sich von Thieren nährend, darunter bes. die Stoßvögel: Die Raubvögel haben,,Fänge“ oder ,,Klauen“, keine,,Füße“; ihr Nest heißt ihr „Horst“. Döbel 1, 75 etc.; übertr.: O Gott, treibe .. alle Raubvögel böser, zerstreuender Gedanken, die uns das Wort schnell von Herzen wegnehmen könnten. H. (Wackern. 4, 441³⁷). Rêgen-: regenverkündender, s. Brach-V. 1; Fleischer-V. u. ä. m. Regént-: Sericulus regens. Rēīchs-: z. B. [4] Reichsadler und [3f] von Reichstruppen: Da schwärmt schon wieder ein Trupp Reichsvögel herum. G. 35, 86. Rēīs-: Oriolus oryzivorus. Rénn-: Art Trappe, Cursor. Repetīēr-: s. Nacht-V. 1. Rōhr-: Turdus arinaceus; Calamotherpe; Der kleinste R., Silvia schoenobaenus; Der zirpende R., S. locustella etc.; nach Adelung auch: ein habichtähnlicher Raub-V. (?); ferner = Ruhr-V. Rūhr-: ein Vogel am Ruhr-Rohr (s. d.), der durch Flattern die zu fangenden Vögel anlockt (s. Ruhr 4). Döbel 2, 214b; 215b; 230b; 241b etc. Sāāt-: s. Brach-V. 1. Sámm(e)t-:
1) Sericulus. 2) [2] Papilio Priamus. Sáng-: Sing-V. Döbel 3, 176b; Wackern. 4, 1189¹²; Der Sanges-V., der ist todt. Heine 20, 159. Schánd- [3f]: ein schändlicher Mensch. HSachs G. 1, 108. Schárr-: hühnerartige (scharrende) Vögel. Schérz- [3f]: = Spaß-V. 2. Jp. Herbstbl. - 2, 184. Schílf-: Emberiza schoeniclus. Schíller- [2]: Papilio Iris etc. Schlángen-: Plotus. Schmêl-: s. Brach-V. 7. Schmêr-: s. Kraut-V. 1. Schnēē-: Schneefink oder Sch., Fringilla nivalis. Tschudi Th. 524; Wasserpieper, Anthus aquaticus . ., in Schwyz Herdvögeli .., in Bünden Schneevögeli. 302 etc., s. auch Kriegs-V. Schnēīder-: Motacilla sartoria; Der europäische Sch., Silvia cisticola. Schnēūß-: auf dem Vogelherd oder in Dohnen etc. gefangen. Winkell 2, 407. Schnúrren-: Pogonias. Schréck-: Mergus serrator. Schrēī-: schreinder, im Ggstz. der Singvögel. Döbel 3, 176b etc.; übertr. [3f]: Das Wittenberg ist ein wahres Nest von Ungeziefer. In jedem Jahre wird eine größere Schar der Schreivögel flügge. Alexis H. 2, 3, 14; Vogt Köhl. 31 etc., vgl. Schreier, Schreihals. Schwálben-: statt Schwalbe. Talvj 1, 249. Schwímm-: die Zunft der schwimmenden Vögel (Fisch-V. Oken). Sēē-: Meer-V. Sēēlen-: die Seele unterm Bild eines Vogels. Daumer 1, 16. Sêgel- [2]: Papilio podalirius (Schwalbenschwanz). Sekretǟr-: Falco serpentarius. Síng-: die Zunft der singenden Vögel. Oken 7, 27 etc. (Sang-, Gesang-V.). Sómmer-:
1) sommerlicher Vogel (vgl. Frühlings-V.), z. B.: Du bist ein S., | der an des Winters Fersen immerdar | des Tages Aufgang singt. Schlegel Sh. 6, 329.
2) gw. [2] Schmetterling (auch: Mai-V.), z. B.: Ein Sommervögelchen, wenn es die morschen Schalen | des Dattelkerns zertrennt. Brockes 1, 218; G. 1, 123; Hebel 3, 449; Die Papilion, Zweifälter oder Sommervogel. Luther SW. 61, 26; Platen 1, 145; 179; 2, 14; W. 1, 22 ff. etc.; bildl.: Der Freude heitrer S. wiegt | die farb’ge Schwing’ auf tausend Blüthensprossen. Hungari 1, 17g* 614 etc. und von Pers.: „Und unser Pärchen?“ Ist den Gang dort aufgeflogen. | Muthwill’ge Sommervögel! G. 11, 139 etc. Sónnen-: Plotus surinamensis. Spāß-:
1) Larius jocosus. 2) gw. [3f]: Einer, der gw. spaßt (vgl. Spaßhammel; Scherz-, Spei-, Spott- V. 1b etc.): G. 14, 9; Ein Sp. wollte .. einen Juden zum Besten haben. Hebel 3, 8; 245; 393; Der unerschöpflichste Sp. L. 10, 175; W. 5, 246; 23, 210 etc., dazu: Irgend ein Sp., also nicht einmal eine Sp–in. B. 495b etc. 3) in Quedlinburg etc.: Art kleiner Semmel. Speciāl-: s. Kanarien-V. Spēī- [3f]: veralt.: Einer, der mit Etwas sein Gespei (s. d. II 3) oder Gespött treibt (Spott-, Fatz-V. etc.). Fischart B. 227a; Des lucianischen Sp–s. Gervinus Lit. 3, 407; Wackern. 3, 446¹ etc. Spīēl-: veraltend:
1) spielendes Kind. 815¹7 etc.
2) (gw.) ein Vogel, der und übertr.: Etwas, das Einem zum Spiel dient (mhd. spilvogel): Wir sind des Glücks Sp. Agricola 461; Uns für seine Närrlin und Spielvögelin, an denen er seine Lust möcht haben, gehalten. Luther SW. 61, 105. Spítz-: (mundartl.) wohl eig.: am Spieß gebratner Vogel, dann aber: „Spitzvögelein: mit Speck gespicktes, am Spieß gebratnes Kalbfleisch.“ Schm. 3, 583 (vgl. Lerche 2). Spótt-:
1) spottender Vogel:
a) (eig.) = Spottdrossel (s. d., vergl. Spindler V. 3, 107); ferner Larius collurio; Motacilla curruca; Der Sp. dieser Einöde, die Lachmöwe. Willkomm Wald 116; Der Heher ein Sp. ist. Brant N. 42 v. 21 etc.
b) [3f] eine spottende Pers. (s. Spei-V. etc.): Von Sp–en. ebd. etc.; Spottvögel sagten, er suche etc. G. 19, 90; Heine 14, 96; Moscherosch Gs. 4, 491; IP. Fat. 2, 148; HSachs (Wackern. 2, 100¹³); Weidner 218 etc.
2) (veralt.) Jemand, der und insofern er zum Gespött dient (vgl. Spiel-V. 2): Einen Narren und Sp. Luther SW. 60, 134; Daß sie mich für ihren Knecht | oder Sp. halten schlecht. Rollenhagen Fr. 137; Unter welchen du nichts denn ein Sp. würdest müssen sein. Schaidenreißer 65a etc. Sprāch-: der sprechen lernt: Ich recitierte sie, wie ein eingelernter Sp. G. 20, 197. Stánd-: Ein Theil [der Vögel] bleibt immer in derselben Gegend. .. „Standvögel“; andre streichen um der Nahrung willen in andere Gegenden. .. „Strichvögel“; andre endlich gehen wegen Mangel an Wärme und Nahrung in ganz entfernte Länder . . „Zugvögel“. Oken 7, 11 etc.; Laube Br. 289 (s. Standwild). Stāūb-:
1) Scharr-V. 2) [2] Lepidoptera. Stēīn-: Crax pauxi. Stēīß-: Arsch-V. Stérbe-: s. Kriegs-V. Stōß-: auf seine Beute stoßender Raub-V. (s. d. und Stößer 2): Engel 7, 198; W. 1, 213; Luc. 1, 100 etc.; bildl. Ip. Fat. 1, LVI. Stránd-: Vögel, deren gw. Aufenthalt der Strand ist. Strēīch-: Strich-V., z. B. bildl. G. 14, 214 etc. Strích-: s. Stand-V. Stūben-: Lust-Vögel, die man in der Stube hält. Stúrm-: Haufen der gewöhnlichen kleinen Sturmvögel (procellaria pelagica). Forster R. 1, 39; Ein großer St. oder Puffin. 40 etc.; bildl. (s. Leichen-V.): Die Sturmvögel der Revolution [die nahnde verkündend] etc. Súmpf-: in Sumpfgegenden lebend (Lurch-V. Oken). Tāg-: im Ggstz. zu Nacht-V. (s. d.): 1) Welch ein buntes, abgeschmacktes Gefieder! Lauter Tagvögel. Sie spüren ihren nächtlichen Feind [den Schuhu]. G. 7, 351.
2) [2] Tagfalter. Tēīch-: Art Wasservögel (Ggstz. Meer-V.). Oken 7, 383. Theāter- [3f]: z. B. von einem Schauspieler. Heine 11, 214. Tōdten-:
1) z. B. Strix noctua. Oken 7, 117; St. scops . . In Bünden heißt sie nach ihrem Geschrei „kiu–tod–tod–tod–tod“ T. Tschudi Th. 111 etc.; auch: Certhia muraria etc., s. Kriegs-V., vgl. bildl.: Jenes peinliche Lächeln, des T–s Flügelschlag. Spindler V. 3, 242 [todkündendes].
2) [2] Sphinx atropos (Todtenkopf). Töpfer-: Opetiorhynchuss. Figulus. Trāūer-: Scythrops. Trompēter-: Psophia; Buceros africanus. Trōpik-: Phaëton (Schwanzspiker etc.). Tróstel-: s. Herren-V. 2 (Drossel). Trúppen-: eine Sippschaft staarartige Vögel, die in großen Truppen den Saatfeldern Schaden zufügen, Troupjales. Oken 7, 314. ǖfer-: s. Strand-V. Umber-: Scopus umbretta etc. Ünglücks- [3d]: unglück-bringender, -kündender, bes. Corvus infaustus (Gertruds-V.) etc.; auch von Pers.: Er ist ein melancholischer U. G. 9, 280; 34, 221 etc., vgl. Unglücks-Uhu; seltner = Pech-V. Ür- [3f]: origineller Kauz: An den einen wunderlichen Alten das Bild eines andern U–s zu überschicken. Ense D. 1, 305; T. 3, 343 etc. Wáld-: Vögel, deren Aufenthalt der Wald ist, s. Feld-V.; Ein schönes Waldvögelein. G. 11, 199 etc. Wáldraupen- [2]: Bombyx pini. Wálg-: Didus ineptus (Dronte). Wánder-: Zug-V. Immermann M. 1, 326; Kohl A. 2, 283; Tschudi Th. 218 etc. Wásser-: im Wasser lebend. Gutzkow R. 6, 8 etc. Wátt-: Sumpf- und Wattvögel. Ausland 37, 225b. Wêber-: Ploceus. Wēīden- [2]: Papilio polychlorus; Bombyx salicis etc. Wēīn- [2]: Sphinx Elpenor. Wēīngart-: Turdus iliacus. Wēīß- [2]: Weißling; Baum-W., Papilio crataegi etc. Wétter-: wetterverkündender, s. Brach-V. 1; schwzr. auch = Barometer (s. d.), auch übertr.: Er hat einen W. am Fuß. Stalder. Wínd-: s. Brach-V. 1; Mohren-V.; auch [3f]: windiger Patron. Arndt E. 328. Wúnder-: wunderbarer, z. B.: Der W. Phönix (s. d.); Als ein W. aus Gluth und Asche hervorsteigen. Spindler V. 3, 235; W. 24, 111. Würfel- [2]: Phalaena quadra. Wüsten-: in der Wüste lebend, z. B. der Strauß. Zánk- [3f]: ein Zänker. Zāūber-: der eine zauberhafte Wirkung hervorbringt: Der Z., womit er sie an sich gezogen. W. 23, 405. Zīēr-: Melithreptus. Zúcker-: Nectarinia; dazu: Der schwarz- und blaue Z., Certhia caerulea etc.; s. auch: Kanarien-V. Zūg-: s. Stand-V., z. B.: Wie der Z., der zwei Heimathen hat. Bucher (Nat.-Z. 14, 299); G. 17, 272; H. Ph. 3, 23 etc., auch von unsteten Pers.: Hesekiel Jen. 1, 251; Laube DW. 5, 128 etc. und sachl.: Goldstücke . ., die alle Frühjahre ihnen zuflogen. .. Die goldnen Zugvögel blieben aus Bahrdt 1, 232 etc.