Faksimile 0599 | Seite 1421
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Viehen viehhaft Viehheit viehisch viehlich
Vīēh~en: in Zsstzg.:
Ent-, tr.: von viehischer Roheit etc. freimachen (entrohen). Zschokke N. 3, 178. Ver-, intr. (sein): zum Vieh werden und tr.: dazu machen.
~haft, a.:
viehähnlich: In v–er [vgl. viehischer] Wuth. V. Sh. 3, 537; Rind-v.; Rind-V–igkeit [Ochsendummheit]. Heine 19, 169 etc.
~heit, f.; 0:
Viehhaftigkeit: Zwischen Menschheit und V. Ense D. 1, 23; Jahn V. 413; Die Herrlichkeit der Kunst zu unvernünftiger V. herabzuwürdigen. Musäus Ph. 2, 106 etc.
~isch, a.:
in der Weise eines Viehs (s. d. 3, vergl. brutal, bestial, viehhaft): Dan. 4, 13; Die v–en Leidenschaften. Gentz Rev. 27; V–e Grausamkeit. 100; „Vyesch“ und trunken[e] Leute. Hutten (Wackern. 3, 227²⁶); Ein recht „vihisscher“ und nicht menschlicher Irrthum. Luther 5, 297a; 6, 2a; Viehisch berauscht. Niebuhr Nachg. 268; Sch. 106a; 130b; Pöbel, viehisch durch v–e Behandlung. 831b; Viehisch wilde Wuth. Schlegel Rich. III. 2, 1; Sh. 6, 219; Da du [Kaliban] nur | höchst viehisch kollertest, versah ich dich | mit Worten. 3, 32; W. 33, 24 etc. Veralt.: V–e Opfer. Mathesius = V.-, Thier-Opfer. Zsstzg.: Über-v., mehr als viehisch; aber auch: Alle Peitschenhiebe helfen Nichts mehr, den Gaul. zu über-v–er Anstrengung zu vermögen. Burmeister gB. 1, 269, zu einer die Kräfte des Viehs übersteigenden etc.
~lich, a.:
ugw. statt viehisch: Alles V–e, Wilde, Rohe abgethan. Görres V. 125, ferner aufs Vieh bezüglich: Holzbau . ., der hirtlichen und v–en Zwecken diente. Gartenl. 12, 532a.