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Vettel vettelisch
Véttel, f.; –n, (uv.); Weibsstück (s. d.), wohl aus lat. vetula (die Alte), vgl. die häufige Verbind.:
Alte V. Daumer 1, 307; Gutzkow R. 4, 203; Heine Rom. 169; Klinger Giaf. 241; W. Luc. 6, 414 etc.; Der altthessalischen V. wüsten Geisterzwang. G. 12, 222; Die schwarzbraunrunzlige V. Sch. 117b etc.; dann auch ohne Bezug aufs Alter. B. 70b; Bin ich versichert, daß die schlimme[n] und leichtfertige[n] V. [gw.: V–n] sich seiner [= um den verlornen Sohn] nicht viel gerissen hätten. SClara EfA. 1, 290; Gerhard W. 1, 51 [Here]; Mit den eiteln, garstigen V–n. G. 9, 25; Eine verrufene V. Heine Lut. 1, 182; Lavater 1, 98; Meine Muse, jene V. Platen 1, 321; Die feigste V. Streckfuß Ar. 12, 39; Der läufischen V. V. Ar. 3, 368 etc.; auch (vgl. Mutter 1q, Schluß): Da ist so eine V. von Rotteck. Dieses alte Weib ist nicht einmal ein ehrlicher Mann. Heine B. 157 etc.; so auch (von Männern): Die Angst-V–n und Klageweiber. Scherr Bl. 3, 121 etc.
~isch, a.:
in der Weise einer Vettel (vettelhaft), gw. in Zsstzg.: Ált-: A–e [„,altweibische“. Eß] Fabeln. 1. Tim. 4, 7; Mathesius Lthr. 103b; Rockenphil. 1, 8; 3, 119; Woher nimmst du doch das a–e Zeug? W. 1, 100 etc.