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Vater
Vāter, m., –s; Väter; Väterchen, lein; -:
1) der Erzeuger in Bezug aufs Kind (s. d.), wie entsprechend Mutter (s. d. II 1) für die Gebärerin (s. auch Papa und Anm.). Im Allgm. bedarf es keines Belegs, doch geben wir einige bemerkenswerthe Bsp.: Wenn die Kinder reden lehren [lernen] | .. und rufen: Abba, Vatter, Ett [s. Ätti]. Fischart Geistl. Lied. 92 etc.; Einen Bürger hofft er sich gewogen, | beide Väter waren gastverwandt. G. 1, 188 (in einer gewissen Vorwegnahme oder Prolepsis in Bezug auf das gleich Folgende: Hatten frühe schon | Töchterchen und Sohn | Braut und Bräutigam vorausgenannt); Du [der Weltgeistl.] bist nicht V. 13, 294, kennst das V.-Gefühl nicht etc.; Ihr redet gut, den V. [= mich als V.; mich zu Gunsten meines Sohns] zu bestechen. Sch. 252a etc. Im Besondern erwähnen wir:
a) Jemand hat keinen V., von einem Verwaisten, der ihn verloren hat (gw. best.: er hat keinen V. mehr) oder von Einem, dessen V., dem Blut nach, doch kein V.- Herz für ihn zeigt, nam. aber von dem Sohn einer Hure, die bei der Menge von Männern, mit denen sie fleischl. Umgang gepflegt, den V. des Kindes nicht zweifellos anzugeben vermag: „Du hast ja keinen V.!“| Hoho, rief Görgel, mehr als du! psefel Po. 3, 28.
b) zur Hervorhebung der Ahnlichkeit (oder Gleichheit) zw. V. und Sohn, z. B. körperlich: Er ist seinem V. wie aus den Augen (s. d. 11c) geschnitten; ferner: Die Frauen versicherten sämmtlich, er sei der ganze, leibhafte V. G. 15, 225, was auch in Bezug auf die Ahnlichkeit im ganzen Wesen und Thun gilt, vgl.: Er ist seines V–s echter, rechter S. (s. d. 1); ferner: Du wirst dein V., Junge. G. 34, 115 (= wie dein B.); Der wird nicht sein V., sonst ging er mit in Stall. 19 etc.
c) mit abhängigem Kasus und Präpos. (vgl. 5f), gw. mit Genit.: Der V. dieses Kindes oder: sein V. etc. Für den Genit. steht von (s. d. †), nam. wo die Flexion zur Bez. des Genit. (bei artikelloser Mz.) nicht hinreicht, vgl.: Sie machte ihn zum V. eines Knaben, zum V. von Zwillingen etc.; ferner mit zu, zur Hervorhebung der Vaterschaft (s. d.), wonach man der wirkl. Erzeuger eines Kindes ist oder wenigstens als solcher anzusehen ist, angesehen wird, zumeist ohne Artikel, z. B.: Ihr beneidet den schlechtesten eurer Bauern, daß er nicht V. ist zu Diesem. Sch. 104b; Daß er V. zu ihnen war, konnte nicht in Zweifel gezogen werden. W. 21, 314; Zu euren Zwillingen als V. stehn zu müssen. 12, 21 etc. (vgl. übrtr. auf geistige Urheberschaft, Erzeugung s. 5e —: Der Verf. der Liebesgötter, zu denen ich ebenso unschuldig V. sein muß. 16, 69), doch auch mit Artikel: Du bist der V. zu dem Kinde, | Dies ist Dein Aug’ und Mund. Hagedorn 2, 161; Der V. zu diesem Kinde. Houwald 3, 405 etc.; im gehobnen Stil auch mit Dat. st. zu, z. B.: Nicht V. bist du Diesem. Nicolai 8, 176 etc.
d) Über das artikellose V., zunächst als Vokativ, dann aber auch als Bez. der Pers. im Munde der Kinder oder gleichsam aus ihrem Sinn heraus, s. Mutter II 1a, wozu wir wenige Belege fügen, z. B. im Vokat.: So sprach .. zur Frau der Wirth. . . | Und es versetzte darauf die kluge, verständige Hausfrau: | V. etc. G. 5, 4 etc.; im Nomin.: V. 2, 152; Wie wird mein Weib mit unsern Kleinen | vor Freude springen .., | wenn V. so reich nach Hause kehrt. W. 11, 6 = wenn ich kehre (vgl. in Tell’s Monolog: Sonst, wenn der V. auszog, liebe Kinder etc. Sch. 544b) etc., auch verkl.: Wie kann Mutterchen [die Frau] nicht wollen. wenn Väterchen [der Mann, Hausherr] will? Temme Schw. M. 1, 89, auch (s. Sanders Pr. 78a) ohne Uml.: Vaterchen ist oben. Kosegarten-Rh. 2, 90 etc.; Genit.: Um Mitternacht ging ich . . zu V–s Haus, des Pfarrers. G. 2, 90; Den Pfeil von V–s Hand. Sch. 537a; V–s Pfeil. 550a; Wollt rasten nicht in V–s Haus. Uhland 383; Seit V–s Tod. Werner Febr. 94; 149 etc.; Dat. und Acc. uv., aber auch: Indessen Vatern schien diese Todes- art der Mutter sehr zu verdüstern. Lubojatzky Ams. 12; Sag’s V–n etc. S. die folg., hier sich eng anschließenden Nummern: 2) von Thieren, z. B. im gehobnen Stil: Das Blut allein | macht lange noch den V. nicht, macht kaum | den V. eines Thiers. L. Nath. 5, 7 etc., nam. von Thieren, auf deren Abstammung man bes. achtet, z. B. von edlen Pferden (über die man Stammbäume führt) und überh. bei Thierzüchtung; ferner in Fabeln oder deren Ton, z. B.: Dort schleicht jetzt der V. Fuchs. Auerbach Gv. 33; Der Ausbund eines schönen Katers | .. bekam die Würde seines V–s. Lichtwer 57 = Ein schöngefleckter Cyperkater | .. ward schon ein Jäger wie sein V. Ramler F. 1, 120 etc., auch (s. 5i): Ein Jgel sitzet hier und frisst. | „Viel Glück zur Mahlzeit, alter V.“ 122 (Lichtwer 58) etc. 3) christl. Theol.: Gott V., (s. Drei- einigkeit und Person 2a) vgl. auch 5d. 4) Bühnenspr.: Väter (Rollenfach) . ., z. B.: zärtliche Väter .., Heldenväter, komische Väter, polternde Alte. Düringer 1093, vgl. G. 18, 262; Daß er in einem Lustspiel einen Polter-V. ausarbeitet. IP. 41, 148 (s. Polterer) etc. 5) erweitert auf männl. Pers., deren Vh. zu Jemand dem des leibl. V–s mehr oder minder ähnlich ist, (s. Gesenius s. v. –) z. B.:
a) in Bezug auf wirkl. Verwandtschaft durch Blut, Anheirathung, Adoption etc., s. die das Vh. näher bestimmenden Zsstzgn., und z. B.: Sein V. . ., d. i. sein Schwäher. Luther 8, 126a; Mein Urälter-V. Sancho . .. Mein erlauchter V. Sancho. Rabner 4, 183 etc. und im Ton der Kinderspr. ohne Uml. in der Mz.: „Ich hab 3 Vater“, rief der kleine David. „Lengart, da sind meine 3 Vater. Auerbach Jos. 201, der V. und 2 Großväter etc., s. b.
b) (s. a) = Ahn, Vorfahr, Stamm-V., z. B. 1. Mos. 28, 13; 10, 21; 17, 4 ff.; 1. Kön. 15, 11; Matth. 3, 9 etc.; bes. oft in Mz. 1. Mos. 46, 34; 2, 10, 6 etc.; Erst späte Enkel heißen freudig willkommen, von dem trauernde Väter einst weinend geschieden. Börne 2, 259; Deren Väter vor 300 Jahren einwanderten. Kohl A. 1, 321; Wie Väter und Urgroßväter. Körner 3, 254; Er weihte wieder | dieses Land dem Feuerdienst der Väter. Platen 4, 289; Daß der Arzt an Nichts weiter gedachte, als sie nur nach gehöriger Ordnung zu ihren Vätern zu versammeln. Rabner 1, 117 (s. sammeln 2b) etc.
c) (s. b und e) Dieser war der V. aller Zither- und Flötenspieler. Zunz = Von Dem sind hergekommen die Geiger und Pfeifer. 1. Mos. 4, 21; s. 20, vgl. (s. g): Unsern V. und Lehrer Shakspeare. G. 22, 164; Unsern V. der gereinigten Lehre [Luther]. L. 4, 87 etc.
d) von Gott oder heidnisch (s. Jer. 2, 27) von einem Gott als Schöpfer (s. e) und Herr, Schützer (s. f) und Wohlthäter etc. 5. Mos. 32, 6; Jer. 63, 16; 64, 8; Matth. 6, 9 etc.; V. unser (s. d. 2); Wenn der uralte | heilige V. .. | segnende Blitze | über die Erde sät. G. 2, 65; V. Zeus, ruhmwürdig und hehr, du Herrscher vom Jda. V. Il. 3, 276; Der V. des Menschengeschlechts und der Götter. 24, 103; Unser V. Kronion. Od. 1, 45; V. Lenäus. Georg. 2, 4 ff.; 1, 328 etc. Nur mundartl. verkl.: Ach du liebes Väterchen! [= ach Gott!] AWall Stammb. 12 u. ö.
e) Jemand, von dem und insofern von ihm Etwas herrührt, kommt: Hiob 38, 28; Joh. 8, 44; Du warest stets der V. guter Zeitung. Schlegel Haml. 2, 2 etc., s. 1c: W. 16, 69 etc., vgl. c.
f) Jemand, der väterlich waltet, mit Rath und That Einem zur Seite steht, hilft, schützt, schirmt etc.: Von der Obrigkeit sagt Luther: sie sollen die 3 Ämter und Namen führen, daß sie sollen helfen, nähren und wehren und also heißen: Heilande, Väter und Retter. Zinkgräf 1, 110 etc., bes. (s. 1c) mit Genit. oder besitzanzeig. Fw., z. B.: Die ersten Männer der Nobilität . . begrüßten den Urheber des Todesurtheils [Cicero] mit dem (hier zuerst vernommenen) Namen eines V–s des Vaterlandes. Mommsen 3, 172; Heil dir im Siegeskranz, | V. des Vaterlands etc.; Des alten Cosmus, jenes ehrwürdigen V. [V–s] des Vaterlandes. Tieck Acc. 1, 329; Mütterlicher Segen | verehret diesen Degen | dem „Vatter“ dieser Land. Weidner 23 etc. (s. h); ferner: Welche wahre Väter ihrer untergebnen und hörigen Leute gewesen. Arndt E. 291; Diesen wackern Rechtsgelehrten, diesen V. der Wittwen und Waisen. Rabner 4, 69; Sagt Nestori, bei mir sei unvergessen, wie er mein treuer V. gewesen. Schaidenreißer 63b [15, 151] etc., auch mit Dat., vgl.: Ich war ein V. der Armen. Hiob 29, 16 = V. war ich den Dürftigen. Zunz etc., s. Mutter 1f (Schluß); ferner mit abhäng. Präpos.: Ein V. an seinen Soldaten. Auerbach Leb. 2, 272; Ein V. gegen seine Leute; Der der rechte V. ist über Alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden (s. d). Eph. 3, 15; Daß er nicht mehr V. zu ihm sein wolle. Holtei Ob. 1, 133 etc. Hieran schließen sich im Besondern folg. Anwend.:
g) (s. f) bibl. als Anrede und Bez. für Prophet, Priester, vom göttl. Geist erfüllter Lehrer etc.: 2. Kön. 6, 21; 13, 14; Richt. 18, 19 etc., daher noch = Pater (s. d. 1): Kommt ihr, die Beicht dem V. abzulegen? Schlegel Sh. 1, 125; G. 9, 10 etc. (s. Beicht-V.); ferner: Heiliger (s. d. 2b) V., Titel des Papstes; ferner Bez. der auf die Apostel folgenden Kirchenlehrer: Schreiben die „Vätter“ undienliche Sachen für sie etc. Fischart B. 51a; 35a etc.; Weder die heiligen Väter noch kein andrer Lehrer. Luther 8, 145a; SW. 62, 112 etc., best. Kirchen-V.
h) Geistlicher V. = Gevatter (s. d. und Vaterschaft 4).
i) (s. f; g) V. (soviel als Rathgeber) des Königs ist morgenländischer Ausdruck zur Bez. der Wesirwürde. Gesenius; Ließ vor ihm her ausrufen: „Der ist des Landes V.“ und setzte ihn über ganz Ägypten. 1. Mos. 41, 43; 45, 8; 1. Macc. 11, 32 etc. k)Päter, Bez. des Senats (s. d.), nam. im alten Rom, z. B.: G. 31, 100; Kinkel 7 etc.; dann auch: Die Väter der Stadt = der Stadtrath etc. l) als Anrede und Bez. eines bejahrtern Mannes, s. Mutter 1q; ferner: Aber, mein guter V., so geschwind Sie etc. L. 1, 500; V. Od. 16, 57; W. 9, 78 etc. (s. 2, Schluß) und in kosender Verkl.: Und Väterchen hinten und Väterchen vorne. Zelter 2, 375 etc. 6) (vgl. 1 etc.) auch von mehr oder minder Personif.: Hiob 17, 14; Überraschung gebiert Schrecken, Schrecken ist der V. der Verzweiflung etc. Börne 2, 167; Die wahre Zeichnung sei nichts anders als der Schatten des Runden und so kann man sagen, daß das Runde der V. der Zeichnung sei. G. 29, 199; Der Hochmuth als V., die Niedertracht als Mutter. Görres V. 127; V. Äther [s. 5], Aller Lebengeber. Heinse A. 2, 171; [Der Despotismus ist] aller Unordnung und des unvermeidl. Mißgeschicks V. H. Ph. 4, 252; Der Genuß wird V. neuer Kraft sein. WHumboldt (Forster’s Br. 2, 817); Der Nutz, der von Recht und Billigkeit V. beinah ist. V. H. 2, 38 (im Urtext mater) etc. 7) Bergb.: V. (V.-Schacht): der erste Schacht, der auf einem gemutheten Feld gesunken ist; Der Beweis vom V. (her), wodurch die Jdentität einer streitigen Erzlagerstätte mit dem V.-Schacht nachgewiesen wird.
Anm. Goth. fadar, ahd. vatar, mhd. vater, vgl. I Futter, Anm. Veralt. Genit.: Bei meines Vatteren Gedächtnis. Eppendorf 83; Des alten Vatern Noth. Fleming 71; Ders. (Wackern. 2, 362²); Gryphius Fr. IX; Des V–n Fried, | des Groß-V–n stetes Siegen. 476; Günther 999; Hammer RH. 254; Mathesius Pr. 11; 160; Olearius Reis. 386a; Opitz 2, 133; Rollenhagen Fr. 403; Schaidenreißer 3a; 7a; 13b; 88b; Weichmann 2, 192; Weise Abs. 295 etc. (s. auch 5f), auch Dat. und Acc. (s. 1d): Der des V–s Vatern gleich an Alter werden soll, | dem V–n an Verstand. Opitz 2, 135; 120; Von deinem Vattern. Schaidenreißer 4a; Um meinen V–n. 7a; 64b etc.; Mz.: Die Auslegung der alten Vättern. Fischart B. 50b (s. auch 5a). Dazu: Vetter, ahd. fataro, fetiro, mhd. veter(e), urspr. wie lat. patruus V–s-Bruder; Ge- vatter, ahd. gefatara, mhd. gevater(e), vgl. mlat. compater, frz. compère (s. Kumpeer Michel. vHorn rhD. 2, 266; V. 2, 81³⁰ etc.), s. Mit-V.
Zsstzg. vgl. die von Mutter, z.B.: Adoptīv-, Áfter-,
Āhn-: Görres H. 1, 68. Áll- [5d]: Zwo Schnuren .. | berief A. .. vor der Zeit zu sich. Denis 122; V. 3, 16; Dich, A. Oceanus. Ländl. 4, 711.
Alt-: alt-ehrwürdiger Vater, z. B. = Groß-V. G. 25, 130; Zinkgräf 1, 106; 248 etc.; ferner nam. in Mz. = Ahnen, Vorfahren. G. 14, 89; 25, 26; 36, 365 etc.; im Besondern: = Erz-V. (s. d.): In unsern A. Adam. Keisersberg Sünd. 12b; Noah der A. Hammer RH. 382; Dem A. Abraham. Olearius Ros. 92b etc.; aber auch sonst von verehrten Vorbildern etc. vergangner Zeit: Den biedern deutschen A. [Götz von Berlichingen]. G. 22, 102; Berechtigt durch unsern A. Shakespeare. 264; A. Homer. W. 15, 198 etc., wie auch von ehrwürdigen, lebenden Alten. G. 15, 227; 21, 64; [Voltaire,] der A. und Patriarch. 22, 44; Dein süßes Lied, A. Gleim. V. 4, 155 etc., bes. auch von vorgesetzten Geistl.: Ein junger Bruder (s. d. 3) kam zu einem A. Pauli Schimpf 136b etc. und in einer Art Personif.: Wie sie mich [Storch] .. A. nennen. Rollenhagen Fr. 438 etc.
Älter-: Ahn (s. d., vgl. Alt-V.), z. B.: Megaprazon an seine Söhne... Mein Urgroß-V. . . Die Ehre Eures Ä–s. G. 19, 189; Einem alten Schriftsteller . ., an dessen unergründlicher Tiefe sich diese neuern italiänischen .. erbauen. .. Es ist gar schön, wenn ein Volk solchen Ä. besitzt. 23, 237; Markige Natur unsrer Älterväter. 32, 27; Daß du [Bacchus] den Kadmus wohl zum Ä. [Groß-V.] hast. Opitz 1, 152; Mein Vater . .;mein Groß-V. ..; meines Urgroß-V–s Fähigkeiten . .; den Fleiß meines Ä–s. Rabner 1, 87; Philipp der Zweite | zwang Ihren Ä. [Groß-V.] von dem Thron zu steigen. Sch. 304a; Schlegel Sh. 7, 21 etc.; Des guten Töpfers Ur- | Groß-Ä. Gleim 6, 148. Armen- [5f]: Forster It. 1, 96 etc.
Bǟr-: s. Bärmutter.
Bēīcht-: ein Geistlicher im Vh. zu seinem Beichtkind (s. d.). G. 9, 283; Daß ein B. ihr das Gewissen geschärft. 17, 243; 309; Gellert hatte nicht Zeit, den B. zu machen und sich nach der Sinnesart und den Gebrechen eines Jeden zu erkundigen etc. 21, 89; 32, 168 etc., vgl.: Kundschafterische Beichtväter, Busenväter oder Bauch- väter. Fischart B. 175.
Bīēnen-: Bienenwärter: Natur 13, 64a; Als zeidelnder B. IP. 2, 61.
Brāūt-: Vater der Braut. G. 9, 62; PHeyse NN. 81; Rückert Mak. 2, 28 etc.
Būsen-: s. Beicht-V. Dónner- (s. Donner 2): Ihr Erz-V., Ihr Stern-V., Ihr Strahl-V., Ihr D.! Weise Floretto 13, als Scheltw., vgl. Teufels-V. Sanders, deutsches Wörterb. I1. etc.
Ehe-: Ehemann als Vater. JP. 37, 44.
Erz-:
1) Patriarch (s. d.), nam. von bibl. Pers. 2) s. Donner-V. Ewig- [5d]: V. 4, 19. Famīli-en-: Haus-V. Fárben-: Brockes 1, 119; 2, 410. Fíndel-: Vaterstelle bei einem Findling vertretend. Spindler J. 1, 22. Frēūden-: der Freude erzeugt. FMüler 2, 343. Góld-: als Kosewort. Götter- [5d]: Fouqué Dr. 1, 53. Grōß-: Vater eines der Eltern: Weil sie eines G–s Niftel [-Enkel]. Luther 8, 126a (Niftel .. des großen Va- ters Matthes. ebd.); Stief- G. Freytag B. 1, 241; Ur- G. Körner 258a etc., s. G.-Tanz; übertr.: Geistlicher G. [Beicht-V.]. G. 21, 95 etc.; ferner bei den Negern Name eines Vogels, Gymnocephalus capucinus. Oken 7, 83. Hálb-: Stief-V.: Amphitryo, der H. des Herkules. L. 4, 228. Hāūs-: der Hausherr als Mittelpunkt des Haushalts, der Familie. Natur 13, 41 etc., z. B. auch kosend verkl. (die Frau zum Mann): Hausväterchen. V. 2, 17. Hélden-: ein Vater von Helden. Campe; auch: ein Vater als Held etc. und nam. [4]: Der H., der in dem Stücke beschäftigt war. Gundling Pel. 113. Hénker-: ein grausamer Vater. Lohenstein Ibr. S. 2 etc., auch (veralt.) = Henker, z. B. (verkl.): Henkerväter i chen. Garzoni 660b. Hérbergs-: Herbergswirth. Auerbach Leb. 2, 300; Echtermeyer 71; Plönnies Mar. 37 etc. Hérz-: (s. Herz 3b) Sch. 668b; H–chen. Goltz 1, 248; Herzens-V. etc. Himmels-[5d]. Hóchzeits- (vgl. Braut-V.). Weise Jak. 140 etc. Kíndel-: Vater des Täuflings beim Kindelbier (s.d.), auch vom Groß-V.: Der Groß-K. Holtei Lammf. 1, 301 etc., versch.: Der fromme Kinder-V. [Pflege-V. von Kindern]. G. 24, 270. Kírch-: urspr. = Kirchenvorsteher; dann z. B. in Schlesien: Der, welcher mit dem Klingbeutel umhergeht etc. Kírchen- [5g]: V. Sh. 2, 472 etc.; iron. z. B. auch von einem Pfarrer: Darauf trank der theure K. . . ein großes Glas aus. Rabner 4, 29. Kōhlen-: Aufseher und Leiter eines Kohlenbaues (z. B. in Zwickau). Lándes-:
1) Bez. des Landesfürsten in mehr oder minder patriarchalischen Staaten und Vhen (vgl.: Wie denn auch die Heiden solche fromme Fürsten Landvater und Heilande geheißen. Luther 5, 155b); Gleim 4, 92; Sch. 915b etc. und iron.: Von seinem milden L. | durch Frohnen abgezehrt etc. Ramler F. 3, 193; dazu: Diese abgestandne Landesväterei [wonach noch die patriarchalischen Zustände gelten sollen etc.].
2) bursch.: der letzte Akt eines Kommersches, wobei unter Gesang die Mützen durchbohrt auf den Schläger geschoben werden etc. Vollmann 284 ff. Dazu: In der bunten Mütz prangt feierlich | die Landesvaterei. 287. Lūgen-: Bez. des Teufels (vgl. Joh. 8, 44). Mít-: = Mit- Schwiegervater. Stilling 1, 29 ff. Mörder-: ein Vater als Mörder. Sch. 213a. Nǟhr-: Pflege-V., z. B.: Bronner 1, 80; Daß ein rechtschaffner Mann dieser Waise Nähr- und Zieh-V. werde. Spindler V. 1, 51 etc.; bes. Joseph, dieser heilige N. Christi. SClara EfA. 1, 189; 426; König Leb. 1, 14 etc.; bildl.: Wie wir beinahe vermögenlos sind, wo diese beiden Nährväter [Schiller und Goethe] uns kein Spargut angelegt. Herrig 17, 104. Pflêge-: Jemand, der und insofern er bei einem nicht leibl. Kind Vaterstelle vertritt: Unstreitig, Nathan, kommt | so einem Pf. eine Stimme | mit zu. L. Nath. 5, 7; W. 11, 125 etc.; bildl.: Börne 2, 6 etc.; auch = Vormund. Schweinichen 3, 11. Pólter- [4]. Prügel-: Aufseher im Zuchthaus. Spindler V. 2, 333; 408. Quāsi-: (s. quasi) Diesem Q. der neuen Doktrinäre [,Guizot]. Heine 8, 194. Rāben-: (s. Rabe 1g) Roquette Hün. 49; Sch. 151b; 192b etc. Schánd-: ein schändlicher. Schwīēger-: Pfeffel Pr. 8, 88 etc.; auch: Will mit Frieden euer Mit-Sch. werden. vHorn Schmj. 49 (willige in die Verheirathung unsrer Kinder) = Schwäher (s. d. 2) oder auch bloß: Mit-V. (s. d., vgl. Gevatter). Soldāten-: Einer, der väterlich für die Soldaten sorgt. Sch. 329b. Sónnen- [5d]: der Sonnengott. H. 15, 160. Stámm-: Der St. einer Familie. G. 9, 286; 33, 282; W. 9, 128 etc. (vgl. Erz-, Ur-V. etc.). Stérn-: s. Donner-V. Stīēf-: Schweinichen 3, 11 etc. Strāhl-: s. Donner-V. Sünden-: = Teufel, 12 4f7 1I 4 auch als Bez. eines teuflischen Menschen. Sch. 325b. Tēūfels-: vgl. Donner-V. Ūr-: Joseph gleicht seinem U. Abraham etc. G. 20, 167; Urväter Hausrath. 11, 20; Die Kunstwelt, .. die große Erbschaft, in die er eintritt von den Urvätern des 14. und 15. Jahrhunderts. 30, 468; Der U. alles Gesteins, der alte Granit. 31, 27; Cimabue, der U. aller Maler. Wackenroder Kl. 213 etc.; Als Ur-U. G. 4, 152 etc. Vīēl-: Dem V. Zeus einen Sohn zu bringen. G. 33, 44, kinderreicher Vater. Vōr-: Ahne, Vorfahr: Bei deinem V. Jris 8, 819 etc., zumeist in Mz. (vgl. Voreltern): Unsre Vorväter kannten diese Getränke nicht. Gellert Mor. 1, 362; Kohl A. 2, 67; Riehl Bürg. Gsellsch. 3 etc. Wāīsen-: Vaterstelle bei Waisen vertretend, z. B. Vorsteher eines Waisenhauses etc. Zīēh-: Adoptiv-V.: Er versprach Melesigenem an seines leiblichen Sohnes Statt zu erziehen ... Seinem Z. Schaidenreißer ; Stifter Nachs. 1, 331 etc., s. Nähr-V.