Faksimile 0581 | Seite 1403
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Turnei turneien turnen Turner Turnerei turnerisch Turnerschaft Turnerthum Turnier turnieren Turnipse Turnus Türst Turstig Turtel Tusack Tusacken
* Túrn~ēī, m., n., –(e)s; –e:
Turnier: Heine 6, 255; Rom. 261; Pyrker 227; Uhland 243; W. 11, 133 etc.; Fest-T. Grün Gd. 264 etc., mhd. turnei, m., s. Benecke 3, 151 ff.
~ēīen, intr. (haben):
ein Turnei halten, im Turnei fechten. Gutzkow R. 9, 384; Pyrker 226.
~en, intr. (haben):
1) selten = turneien, kämpfen. Platen 4, 269. 2) nach den Regeln der (von Jahn begründeten) Turnkunst gymnastische Ubungen treiben,
a) auch subst. Infin., mit Zsstzg. z. B.: Das Gesunden-, das Heil- oder Kranken-T.; Knaben-, Mädchen-T.; Ein Schau-T., für Zuschauer; Das Schul-T. verfolgt die Entwicklung des jugendl. Körpers mit ausgesprochener diätetischer Bedeutung zur höchsten Kraft und Energie. Kloß Kat. d. Turnk. 49; Das Wehr-T.; Ein Wett-T.; Das Zimmer-T., im Zimmer etc.
b) Zsstzg. z. B.: Die Turner ziehn, wenn sie aus geturnt haben, mit Gesang heim; Die in gesunder Arbeit ausgeturnte [durch das T. ausgebildete] feste Eestalt. Auerbach DBl. 1, 110a etc.; Andern vor-t., damit sie nach-t. etc.; Menzel war der Erste, der in die alten Ideenkreise zurückturnte. Heine B. 270, sich gleichsam mit turnerischem Schwung zurückwarf etc.
~er, m., –s; uv.:
1) Jemand, der und insofern er turnt. Börne 2, 89 etc., vgl.: T. wäre bei den Alten ein tummelhafter wackrer Kerl, ein frischer junger Gesell. Philander 2, 423; Die redfertigen Maul-T. Auerbach V. (61) 152, vgl. Maulheld; Vor-T., s. An-Mann etc.
2) (schwzr.) eine drehbare Vorrichtung, woran der Alpkessel hängt. Scheuchzer NatGsch. 1, 32; Stalder.
~erēī, f.; 0:
das Turnen. Auerbach V. (61) 159 etc.
~erisch, a.:
dem Wesen eines Turners gemäß etc.: T–e und militärische Einschulung. Gartenl. 9, 279a; Pröhle J. 266; Prutz DM. 176* 14, 1, 30 etc.
~erschaft, f.; –en:
eine Genossenschaft von Turnern: Herbei, herbei, | du deutsche T.! Turnlied; Vermittels der deutschen T–en und Bürgerwehren. Scherr Gr. 2, 213 etc.; Die Stuttgarter Vor-T. Volksz. 12, 155.
~erthum, n., –(e)s; 0:
die Turnerei und ihr Wesen.
~īēr, n., –(e)s; –e:
das Stechen (s. d. 3; 28g), Lanzenstechen, eig. und übertr.; Turnei (vgl. Lanzenschlacht): HSachs G. 1, 166; Sch. 244a; Uhland 493: W. 11, 129 etc.; Fest-T. WhMüller 1, 96; Fuß-, Ggstz.: Roß-T.; Ein ritterliches Galanterie- T. Gundling Pel. 1, 213; Haupt-, Meister- oder Ritter-T., Ggstz.: Knappen-T.; Vor- und Nach- T.; Schimpf-T., s. Schimpf 1; Im nächsten europäischen Völker-T. Heine 14, 160 etc.
~īēren, intr. (haben):
1) turneien. Engel 8, 345; Wo man vor ihm turniert hatte. G. 28, 166; Wackern. 2, 1773⁴¹ (Geturniert. Hammer RH. 258, s. benedeien). 2) (s. 1) ver- allgemeint, volksth.: herumrennen, lärmen etc. Schm.; Es turniert [spukt] in einem Hause. Adelung.
~ipse, f.; –n:
Runkelrübe. Adelung (engl. turnip).
~us (lat.), m., uv.; –se:
die wiederkehrende Reihenfolge. W. 14, 19.
Türst, m., –en; –en:
(mhd. türse, s. Benecke 3, 153b) nach schwzr. Sage, der riesige wilde Jäger. Reithard 536.
Túrstig, s. I. Durst, Anm. Túrtel, f.; –n; –chen; -:
T.-Taube (s. d.). Bodmer Gd. 125; Die T. klagt ihr Sehnen dem Gemahl. Freiligrath SW. 3, 77; 110; Das T–chen lockt. G. 1, 211; 2, 25; Es girrte die T. V. Th. 7, 141; T–chen [übertr. auf Frauen]. 15, 88 etc. Dazu: turteln, intr., zur Bez. der Stimme. Adelung.
Tūsack(enTūsack(en), m., –en; –en:
(vralt.) ein kurzes Schwert. Fischart Garg. 188a; Kirch- hof Wend. 442b etc.; Dusäcken. Simplicissimus 1, 547; Mit dem Rapier, Tosacken etc. Garzoni 795b etc.; Mit seinem kahlen Tesacken. Schuppius (Wackern. 3, 736¹²) etc.; Disack(e n). HSachs 4, 3, 4a etc.; s. Frisch 1, 212b; Schm. 1, 402 etc.