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trüb trübbar trübe Trubel trüben Trübheit trüblich Trübnis Trübsal trübsam
Trüb, a.:
trübe (s. d.), z.B.: Da ward das helle Licht | des Tags mir t. G. 13, 202; Der Sonne t.-gedämpfter Blick. 348; T.-röthlich. Rückert Rost. 105a etc., auch als sächl. Hw.: Die weibliche Natur | hat, wie die Luft, ihr T. und Hell. Müllner 5, 32 etc.
~bar, a.:
was getrübt (s. d. und Zsstzg.) werden kann, nam. verneint: Un-t. und ewigheiter sein göttlicher Blick. H. R. 7, 231.
~e: I. a.:
eig. (s. nam. G. 40, 63 ff.) der vollen Durchsichtigkeit ermangelnd und somit im Ggstz. zu hell (s. d. 2) und klar (s. d. 1 etc.), dann auch zu heiter (s. d. 2), z. B.: Eine Flüssigkeit, das Wasser etc. ist t.; Im T–n fischen (s. d. a: G. 9, 124; 11, 191, vgl. V. Ar. 1, 241 etc.); Die Atmosphäre, Luft, der Himmel, das Wetter ist t. durch Nebel, Wolken etc.; T. Nebel, Wolken, Gewölke etc.; T. Augen etc.; Spiegel, Gläser etc.; Ein Licht, eine Lampe ist, brennt t. etc.; Jemandes Sinn, Stimmung, Ahnung ist t. etc.; Ein t–r Brunnen. Spr. 25, 26; Hes. 32, 13; Der Himmel ist roth und t. Matth. 16, 3; Den [Todes-]Kelch (dem Thoren t., | dem Weisen klar). Göckingk Lieb. 72; Des Nordens t. Gaue. G. 4, 10; Im nord’schen T–n .., | wie im heitern Land der Sonne. 6, 74; Des Königs t–n Sinn erheitert. 13, 7; Eine t. Wolke lag noch über ihren Augen. 14, 132; Der Gedanke machte mich nicht t. . ., ich sah nur meine gegenwärtigen Vhe düster und stellte mir die übrige .. Welt licht und heiter vor. 21, 32; In klar- und t–en Tagen. 12, 220; In t–n Fällen muß Derjenige .. helfen, der am klarsten sieht. 15, 127; 11, 30; 18, 225 etc.; Des Jammer t–r Sturm. Sch. 73a; Ein t–er Herbstnebel. 751b; Zu einem Religionsfrieden von dieser Natur waren jene Zeiten noch nicht reif und die Köpfe noch zu t. 883a; Wenn der t. Geist des Weins | das Herz nun öffnet und die Augen schließt. 344b; Trüb’ und heiter tagt | unser Wechselleben. V. 4, 50 etc. Zsstzg. (od. Zusammenschiebungen): Ahnungs- t. Gedanken. Gutzkow 3, 54; Mosen Ah. 13 etc.; Von dem hefe-t–n Wein. G. Stolb. 74; Ist dir auch so nebel-t.? Kosegarten Po. 1, 319; Nachtigall . ., du flötest selig-t. Heine Reis. 2, 259 etc. II. f.; 0:
1) das Trübsein (s. Trübheit) und: das Trübe (s. 2): Die graue T. eines Wintertages. Gartenl. 10, 129b; Die erste Minderung des Durchsichtigen .. ist die T. etc. G. 40, 64; 2, 303; 6, 165; In der blauen T. [Atmosphäre]. 1, 92; 2; Die in humoristischer T. ihrem Philisterwesen freies Spiel lassen. Zelt. 2, 45; Gutzkow R. 5, 451; Die T. dieser Meinung. Immermann M. 1, 161; Eine unheimliche T. lagerte über dem Gemach. Lewald Ferd. 2, 28; Heiterkeit und T. V. 4, 51; Durch Glanz und T. 63 etc.; Nicht mit trister Miene, | nicht mit Thränen-T. Daumer 1, 82; Der Sonnenblick, dem alsbald wieder die vorige Wolken-T. folgte. Möricke N. 226 etc.
2) (s. 1) Hüttenw.: das mit dem Pochmehl abfließende Wasser, auch: „Herd-, Poch-T.“, s. Karmarsch 2, 643; 645; Scheuchenstuel 165 (s. Sumpf 2d).
Trūbel, m., –s; uv. (–n. Freiligrath 2, 86 etc.):
Unruhe und Wirrwarr: Kriegs-; Meß-T. etc. (vgl.: Im höchsten Trippel und Streit. Schweinichen 2, 123; Stumpf 369b; 734a etc.).
Trüben: 1) tr.:
trübe machen, z. B. mit ineinandergreifenden Nüancen:
a) Das Wasser t. (Schlegel Gd. 1, 85) etc., mit den Füßen (Hes. 32, 2); mit Pferden .. durchwatend den Quell (G. 5, 67) etc.; Wo lauliche Tränke | sumpft, vom dienstbaren Huf getrübt. V. 3, 56; T–den Schlamm. Il. 11, 495 etc.; sprchw.: Kein Wasser t., ganzunschuldig sein. Schweinichen 3, 61; V. 1, 74; Weißer Rom. 9 etc., s. be-t. 1.
b) Kein Wölkchen trübte den Himmel. Kosegarten Rh. 2, 61; 3, 385; H. 15, 242 etc.; Sie [die Gluth] reinigt sich schnell, verjagt die t–den Dämpfe. G. 1, 228 etc., vgl.: Die Aussicht nach der Vaterstadt getrübt, ja verfinstert. 25, 131.
c) Was will die einsame Thräne? | sie trübt mir ja den Blick. Heine Lied. 204; Ein plötzlich Übelsein .. trübt die Augen mir zum Weiterlesen. Schlegel Heinr. VI. 2, 1, 1 etc., aber auch: Da er .. von meinen Feinden sich das Auge t. lässt. G. 13, 190, vgl.: Die Erinnrung und Voraussicht trübe zuw. deinen Geist. JvMüller 6, 230, dem geistigen Blick die unbefangne Klarheit rauben etc.
d) die Reinheit stören etc.: Ohne die t–de Einmischung beschränkter . . Eifersuchten und kleinlicher Betriebsamkeiten. Ense D. 5, 35; Das Irdische wächst und breitet sich aus, das Göttliche tritt zurück und wird getrübt. G. 22, 226; Wo kein Nebelschleier | ihres Urstoffs Reinheit trübt. Matthisson 66 etc.
e) die Heiterkeit stören, mit Kummer füllen (in der Prosa gw.: be-t.): Schrei des Jammers .. | trübt uns mit unnöth’gem Kummer. Freiligrath H. 260; Des Ganges heitre Schritte trübe nicht! G. 10, 272; Seine Heiterkeit getrübt. 21, 56; So trübte bald den .. Sinn | .. unverdiente Noth. 13, 109; O Mutter . ., | der ich mit bösem Thun und Wort | das Leben bitterlich trübte. Heine Lied. 80; Mich .. trübte . . | meine Schwermuth. Kl. Od. 2, 170; Wo uns keine Trennungswehn | t. Kosegarten Rh. 1, 228; Der Tod .. | trübte dir den Born der Jugendlust (s. a). CRudolphi NGd. 127; Es schmerzt’ ihn in der Seele und trübte seinen Muth. Simrock N. 1856; Daß ihre Phantasei | ich weiß nicht welche Wolke trübte (s. b); | Nichts gab ihr Freude mehr. W. 12, 245 etc. 2) (s. 1) refl.: trübe werden, z. B.: Ein sonderbares Gemisch, worin jene Vorzüge wohl nie verschwanden, doch mitunter zu entschiedenen Nachtheilen sich trübten (s. 1d); Mir trubt sich der Blick (s. 1c). G. 8, 124; Es trübt mein Auge sich. 13, 220 etc.; Der Ungeliebte denket, | daß sich des Himmels Stirn um seinetwillen trübet (s. 1c). W. 12, 230 etc.
3) intr. (sein) = 2 (selten): Was ist euch . . | daß ihr so t. lasset der lichten Augen Schein? Simrock N. 573, s. er-t.
4) verneintes Partic. pass.: Jahre | im schönen ungetrübten Glück. G. 13, 128; Zwar war das Vh. äußerlich ungetrübt. Mommsen 3, 284; Den Wein unverfälscht und ungetrübt. Thümmel 1, 176 etc. Dazu: Diese . Ungetrübtheit des Gletschereises. Kohl A. 3, 94; Volksz. 8, 205 etc.
5) Neben diesen Trübungen des Sonnenlichts. 9, 277; Dem Glase die verlangte milchige Trübung oder Undurchsichtigkeit ertheilt. Karmarsch 1, 715; 2, 124; Trübung des Weins. 756; Die allmähliche Trübung des griech. Lautsystems. Mommsen 1, 145; Derartige Trübungen und Störnisse. Scherr Bl. 3, 411 etc. Zsstzg. z. B.: Āūf- [1a]: aufrührend trüben: Das Wasser a. Opitz 2, 80; Zink Ök. 1, 872 etc. Be-:
1) veralt., eig., z. B.:
a) [1a] Ein betrübt Brunn. Spr. 25, 26 (= Ein getrübter Quell. Zunz); Forer 53a; L. 11, 432 (Styfel); Diese betrübe Neige, garstige Hefen. Luther 8, 84a etc., doch noch sprchw., s.: Wie die Fabel Äsopi .. sagt: Wenn der Wolf das Schaf fressen will, so hat’s ihm das Wasser betrübt etc. 6, 316a (vgl.: Warum trübest du mir das Wasser? etc. 5, 270b) und so: Der thut, als ob er kein Wasser betrübe. L. 11, 408 u. o.
b) [1b] Daß die guten Aspekten der Planeten .. die Luft aufläutern, die bösen .. dieselbigen b. Garzoni 141b; Ein Wetter . ., das den Himmel mit Wolken und das Meer bis an den Grund (s. a) betrübet. Steinhöwel Bocc. (Frkf. 1588) 1, 257b; Es. (1555) 26b etc.
c) [1c] Rettig .. betrübet das Hirn, die Augen etc. Tabernämont. 798; 1225 etc.; gw. aber —:
2) [1d]:
a) tr.: mit Trauer, Weh erfüllen: Jemand oder: Etwas betrübt Einen, sein Herz, seinen Sinn, seine Seele etc.; Sie betrübten ihm sein Herz. Ps. 106, 33; Jos. 7, 25; Klagel. 3, 32 ff.; Ein Unbarmherziger betrübt auch sein Fleisch und Blut. Spr. 11, 17; Wenn du sie betrübet hast mit deinem rauhen Winde. Jes. 27, 8; Kannst du, o Grausamer, mich in [oder mit] solchen Worten b.? G. 1, 227; Von dem Momente beglückt, von dem Momente betrübt (s. c). Knebel 1, 19; bildl.: Was .. betrübt | des Fruchtbaums aufträumende Augen? Monatbl. 1, 544a etc.
b) refl.: = pass. (s. a) schmerzerfüllt sein, jammern, z. B.: Warum betrübst du dich, meine Seele? Ps. 42, 6; G. 5, 209 etc.; Sich b. über mit Acc. (veralt. Dat. Luther 8, 372a); um Etwas (Zach. 12, 10; Göckingk 1, 243) etc. Ferner (c; d) im adjekt. Partic. pass.:
c) (s. a) Jemand, seine Seele, sein Herz, Muth, Gemüth ist betrübt, bis an (Matth. 26, 38) oder bis in den Tod; zum Tode (G. 9, 190); über mit Acc. (veralt. Dat. Mark. 3, 5); um Etwas etc.; Sie sind betrubt und ungemuth. Agricola 701; Ich war betrübt, aber nicht bewegt. L. Samps. 2, 6; Eine trostsuchende Betrübte. 1, 5; Alle betraur’ ich. ., herzlich betrübt. V. Od. 4, 104; Herz-; kummer-; schmerz-; seelen- (Zunz, Jes. 19, 10) betrübt; Ihr .. Äugelein, | ihr thaubetrübten (s. d) Blümelein. WhMüller 1, 23; Unbetrübt. Kurz 2, 534b; Wackern. 2, 344³ etc. Dazu: Die Betrübtheit.
d) dem Zustand eines Betrübten gemäß, traurig etc. (oft fast = betrübend), Betrübte Gesichter, Mienen, Gedanken, Umstände; Diese Gefühle erheiterten mich in dem betrübtesten Augenblick. G. 25, 132; Das Feld sieht jetzo traurig aus. | . . Wie weit betrübter läss’t dein Haus! Günther 160; Die betrübteste Langeweile. Heine 6, 208; Mit der Krämerei wird es .. sehr betrübt aussehen. Möser Ph. 1, 42; Die Folgen dieser Staatsverwaltung waren so betrübt. W. 7, 115 etc.
e) (selten) Ein Tröster und nicht ein Betrüber. Luther Tischr. 97a.
f) Vom Spiegel des Gemüths ihm wegzuhauchen | den Anflug der Betrübung. Rückert Erb. 1, 26; Nal. 123 etc. (selten) Daher trüben sich die himmlischen Charaktersonnen zu einem Klümpchen Erde ein, wenn der Dichter uns aus ihrem Voll-Lichte vor ihre Wiege hinführt. JP. 41, 53, schrumpfen ertrübend ein. von Trübheit frei machen: Weil sein Gesicht konnt alle Welt e. Weckherlin (WMüller B. 4, 108); Ders. 23; auch refl. 348 etc. Er-, intr. (sein): trübe werden: Ertrübt war die Mutter in ihrem Muthe ob dieser Rede. Görres H. 1, 89; Tief ertrübte des Heerführers Muth. 129; 167; Nie e–d, euer Blick. Rückert 6, 146 etc. (mhd. tr.: Nibel. 804, s. ver-t.). mit Trübheit umziehn: Doch wendet er, sobald der Pfad verfänglich, | den ernsten Blick, wo Nebel ihn um-t., | ins eigne Herz. G. 2, 113; Aus dem Zauberthal dort nieden, | das der Regen still umtrübt. Stein 1, 163 etc. trübend verdüstern, intr. (sein) und tr. (s. er-t.): Die letzte Lampe der Lust erlosch im Gemüthe des vertrübten Mannes. Heine 6, 239; Das vertrübet | mir alle Lieb’ und Lust. Reis. 2, 303; Eine fortwährende Ebbe und Fluth der Leidenschaften, die alle häuslichen Tugenden verschwemmt und vertrübt. Musäus Ph. 1, 123 etc.; Munterkeit, worauf aber bald eine starre Gemüthsvertrübung folgt. Heine B. 29 etc.
Eīn-: Ent-: Um-: Ver-:
Trüb~heit, f.; 0:
das Trübsein, z. B.: T. ihrer Erinnerungen. Gutzkow Z. 2, 303; Keinen Zug von Düsterheit oder T. Heine 3, 327; Die T. der abgerahmten Milch. Karmarsch 2, 659; Ihre Zuschrift fängt sich mit einer ängstlichen T. an, die das fürchterlichste Ungewitter droht und klärt sich nach und nach in den heitersten Sonnenschein auf. Mendelssohn 5, 597; DMus. 1, 2, 22; Prutz LitTasch. 2, 156; Ihre Augen haben noch eine T., wie nach Thränen. Zschokke 8, 202 etc.; selten: Wenn die Trübigkeit der Tage sie hindere, die Sonnenuhren zu beobachten. Konvers.–Lex. 10, 200.
~lich, a.:
sich zur Trübheit neigend; etwas weniger als trübe (s. d.): T–e Jahre. Arndt Gd. 187; 254; Die Ggstde erscheinen ihm [durchs Glas] t. G. 27, 492; Bei t–em Himmel. 23, 282; Das t–e Wetter. Stein 3, 15; So t., ein Stern aus des Abends thauendem Dufte. Kosegarten Po. 1, 20; Blümchen, die ihr .. t. | .. welket. 77; Der .. See .. nicht in smaragdgrüner Klarheit . ., sondern immer t. und bleiern. Stahr Jt. 1, 318. Zsstzg.: Be-: betrübend, betrübt (vgl. betrüben 2c; d), traurig: Ich fürcht’, es laufe noch auf ’was B–s ’naus. Fleming (Wackern. 2, 342³⁵); B. ist es zu sehen, wie etc. ThKönig Lthr. 1, 388; Luther 1, 214b; Ein b–eres Bild war wohl nicht auszudenken. Oppenheim 11, 120; Die Vögel b–er gesungen. Riehl (Hausbl. 56) 1, 130 etc.
~nis, f.; –se; n., –ses; se:
Trübheit (s. d.), z. B.: Das heitere Wetter war in T. umgeschlagen. König 15, 64 etc.; ferner: In der Februar-T. [Aufruhr] gefischt. Stahr Rev. 1, 81 etc.; Die T. [trübende Aufregung] des Zornes und der Unzufriedenheit. Gotthelf G. 15; Der Erzväter und aller Heiligen inwendige „Trübnis“ und höllische Anfechtung. Mathesius Lthr. 59b etc.; bes. aber Betrübtsein und: was dies erregt (vgl. Trübsal; Kummer; Leid; Schmerz etc.): Ps. 31, 11; Ense T. 5, 215; Mitten in diesen T–sen sollte mir grade das Erwünschteste begegnen. G. 25, 101; In der T. der Gegenwart. Heine 5, 167; Wo nicht der T. Thränenbronnen | dich hätte mild mit Thau genetzt. Kinkel 275; So würde alle T. mit einem Male in mir zu Ende sein. Lewald Reis. 2, 383; Vat. 1, 183; Aus allem „Trübnus“ erlediget. Mathesius Pr. 60; Lthr. 135; 170a; Angst und „Trübnus“. Mühlpforth 2, 33; DMus. 1, 1, 13; In großem Kummer und T. Schweinichen 2, 145; 270; In T., Angst und Schmerzen. Waldis Ps. 20b, 1; 22, 2; Mein Trübnus. 42, 1; 127, 2; 128a, 3; 147, 1 etc.; Das T. und die Noth. Werder Tass. 9, 36 etc., nam. Zsstzg: Be-: Vor solcher B. meiner Seelen. Jes. 38, 15; Sie hat B. genug erfahren. G. 9, 315; Vor großer B. Grimm M. 73; Krankheit, Verfolgung, B. und Pein. H. 8, 493; Hier hatte ich die B., Herrn Schlegel wieder zu sehen. Heine 6, 129; Lut. 1, 314; Jammer ward in B. gemildert. L. 6, 385; B. über seine Flucht. Rückert Mak. 1, 197; Als sie .. sich gesättigt der thränenvollen B. V. Od. 21, 57 etc.; heute minder gw. neutr., z. B.: Sie erfreuen nach ihrem B. Jer. 31, 13; 2. Kor. 2, 5; Haller 181; 183; Hebel 3, 151; Opitz 2, 135; Rollenhagen Fr. 223 etc.; Nbnf.: Betrübtnis. Keisersberg Sünd. 47b; 49b etc.; Vor Mit-B. bleich. Scultetus (L. 8, 296).
~sal, n., –(e)s; –e; f.; –en:
tiefe Betrübnis (s. d.), Noth, Weh etc. (vgl. trübselig etc.): Darum kommt nun diese T. über uns. 1. Mos. 42, 21; Zur Zeit meines T–s. 35, 3; Richt. 10, 14; Die Zeit der T. Hiob 38, 23; Aus 6 T–en wird er dich erretten und in der siebenten etc. 5, 19; Euer Bruder und Mitgenoß am T. Of. 1, 9 (= Mitgenoß in der T. H. R. 7, 200) etc., ferner z. B. fem.: Auerbach SchV. 231; Cham. 6, 272; Demokrit. 148; G. Stolb. 53; Kl. M. 15, 25; Pfeffel Pr. 1, 185; Tieck 16, 263; N. 5, 198; 6, 121; V. Od. 2, 344; W. 9, 249; 20, 255; Schlegel 1, 111; Sh. 7, 258 etc., auch: O holde T., still! Joh. 3, 4 = du im T.; du Betrübte; neutr.: Im T. G. 5, 82; Gotthelf G. 83; Mendelssohn Ps. 10, 1; Zschokke 1, 115 etc.; ferner sprchw.: T. blasen (s. d. 4b). Auerbach Gv. 528 etc. Mz.: T–e. Aug. Stolberg Goeth. 179; Volger EE. 349: W. HB. 1, 39 etc.; Die alle wirklichen T–en hinwegzaubernde Phantasie. Heinse K. 1, 5; L. 4, 58; 267; Stilling 2, 147; 4, 156 etc. (Durch viel „trübsaln“. Luther 5, 6b; 533b; 8, 315a etc.; Unter allen Trübsalden .. das allererbärmlichste. Schaidenreißer 52b etc.); Unter Kriegs-T–en. Scherr Bl. 1, 183 etc.
~sam, a.:
trübe, getrübt etc., z. B. im Ggstz: Sich immer gleich, un-t. war die Liebe in Jenem ..; in Diesem .. oft durch raschen Zorn gestört, bald aber wieder aufgeklärt. Nicolai 8, 133. Zsstzg.: Be-: im höchsten Grad betrübend: Dieser traurige, weniger tragische als b–e Ausgang des Haupthelden. KFrenzel (Nat.-Z. 17, 71) und bes. oft bei Heine, z. B.: Jene b–e Ver- öffentlichung von Privatbriefen. 1, XVII; 4, 276; 5, l95; 6, 144; 164; 7, 24; 20, 107; Die b–en Berichterstattungen zu erheitern. Lut. 1, XIII; 53; 2, 30; 108; 139; 301; B. 30; Verm. 1, 220; Was ich jüngst b–lich st erfahren. 71 etc.
Anm. Trübe, a., ahd. tr(u)obi, mhd. trüebe; fem., ahd. truobî, mhd. trüebe, dazu: trüben intr., mhd. truoben; tr. goth. dróbjan, ahd. tróbjan, mhd. trüeben, ferner mhd. trüebsal; (be)trüebnisse; truopheit; (be)trüeblich etc., am wahrscheinlichsten verwandt mit lat. turbare, vgl. auch Trubel, frz. trouble „von turbula, Schwarm“ (Diez 741).