Faksimile 0564 | Seite 1386
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Trompe eln Trompete ei) trompeten Trompeter Trompeuse
Trómp~e, eln: s. Tromm, Anm. ~ēte: (s. ebd.):
I., f.; –n:
1) ein schmetterndes Blase-Jnstrument (s. V. Ländl. 4, 571; Guhl 1, 230 ff.; 2, 362 und Gesenius s. v.
*ei): Die T. oder auf der T. blasen; In die T. stoßen; Die T. schmettert (s. d. 3, vgl. Schnedderedeng; Trara; Taratantara etc.); Mit Pauken (s. d. 1) und T–n etc.; Durch das Land erhebe seinen Ruf | der Hahn des Kriegs, die schmetternde T. Geibel Rod. 108; G. 5, 35; 11, 39; W. 15, 128 etc. a) Nbnf. im gehobnen Stil:
„Dromete“. 4. Mos. 10, 1 ff.; Ps. 98, 6 etc.; Drommete. G. 1, 198; 4, 7; Die gräbersprengende Drommete. Kosegarten Rh. 1, 136; V. Ov. 1, 10 etc.; Trommete. H. Ph. 10, 370; Schweinichen 3, 276; Uhland 184 etc.; veralt.: Trompte (s. Tromm, Anm.). b) = T–n-Zug an der Orgel. c) in Bezug auf das laute Verkündigen: Wohin des Rufs T. mich von fern gelockt. Platen 4, 95; Sei du unsers Grimms T. [Verkündiger]. Schlegel Joh. 1, 1 und bildl.: Ich wendete mein Gesicht nach der größten der unzähligen T–n dieses in allen Dingen hochtrabenden Reichs, nach der Festung der Stadt. Thümmel 7, 68 etc. d) T. = Trompetervogel (Agami). Campe. e) Zsstzg. z. B. nach dem Grundton: A-, B-, C-, D-, Es-, E-, F-Trompete. Lobe Kat. 126 ff.; ferner z. B.: Klappen- T., mit Klappen zur Erzeugung sämmtlicher Töne der diatonischen Tonleiter etc.; nach dem Zweck, z. B.: Bis zur „Gerichtstrommete“. Schlegel Sh. 3, 335, die zum jüngsten Gericht ruft; „Halldrometen“. 4. Mos. 31, 6 (s. Hall-Horn, -Jahr); Feld- oder Kriegs-T. (Heine Lut. 1, 151 etc.), -Trommete (Sch. 471a), -Dromete (Falk Mensch 19) etc.; ferner z. B. Kinder-T., als Spielzeug; und nach dem Stoff: Holz-, Blech-T. etc.; ferner in niedrem Scherz: Die Hosen-T. blasen (Rockenphil. 2, 377), mit der Esels-T. pfeifen (3, 75) = farzen (vgl. Hinterpfeife) etc.
2) (s. 1) nach einiger Ahnlichkeit in der Form:
a) Anat.: Die eustachsche oder Ohr-T., der Gaumengang des mittlern Ohr. Bock An. 690; Die Mutter-T–n .., fallopischen T–n oder Ei-Leiter. 893; Oken 4, 299.
b) Name von Fischen = großer Nadelfisch (Syngnathus acus). 6, 96; = Abgottfisch (Zanclus cornutus). 211.
c) T., Wasser-T., s. Trombe etc. I., n., –s; 0: in Zsstzg: Viel Ge-T. und Gepauke in der Welt verursachend. Scherr Bl. 1, 79 etc.
~ēten: 1) intr. (haben):
a) in die Trompete stoßen, sie blasen: Da ward trompet’t und durchgetanzt. B. 26a; Das Glück .. trompetet dazu, damit die andern Thoren wieder gelockt werden. Hebel 3, 233; Er trompete[te] klar. Kopisch (Echtermeyer 2, 299); Als dem vierten Bullen zur Leiche ge trompetet wurde. JGMüller Lind. 2, 407 (s. benedeien, Anm.) etc. Nbnf.: Sollt ihr „drometen“ mit den Drometen. 4. Mos. 10, 9 etc.; Es (s. d. 7) trommetet, es posaunet. G. 12, 5; Musäus M. 3, 109; 4, 31 etc.
b) von ähnl. Tönen (vgl.: Rohrdommel und Hornis, Bremse und Hummel, | die sollen t. und schlagen die Trummel. Heine Verm. 1, 180; Wackern. 2, 409²⁴): Das einförmige T. blutdürstiger Schnacken. Bronner 1, 47; Wilde Gänse mit ihrem t–den Geschrei. Tieck N. 7, 70 etc. 2) tr.:
a) Einen Marsch, Tusch t. etc.; Von Famen wird sein Lob trompetet aller Enden. Zachariä 1, 213; Wenn . . Ruhm ihn drommetet. Kl. Od. 2, 19 etc.; Durch einen Herold lasse man t. [t–d verkünden] durch das ganze Land: | Derjen’ge etc. Platen 4, 144 etc., auch (s. 1b): „Heida, Das geht noch!“ trompetete [rief mit schriller Stimme, schrie] Frau N. Arnim 61; Diese Reden, die ihm alle mit größter Anstrengung ins Ohr trompetet wurden. Prutz Mus. 1, 275 etc.
b) mit Angabe der Wirkung: Einen aus dem Schlaf t. Börne Par. 1, 4; Drommetet wohl der Ruhm den Schläfer wach? Kosegarten Rh. 3, 81 etc. (auf-t.; Zelter 2, 202); T. Sie mir alle Seelen aus dem Elysium des guten Geschmacks. G. (Frese G. 1, 169) etc.
3) Dazu:
a) Trompetung. Scheffel Tr. 159 (selten).
b) Trompeter (s. u.). Zsstzg. wie bei ähnl. Tonw. (s. trommeln etc.), z. B. Auf-t. [t–d aufspielen]. Freytag B. 1, 50, auch [2b]; Er hat die Drohung durch seine Herolde in alle 4 Winde austrompetet [vgl. ausposaunen]. V. Myth. 1, 42; In der Welt für einen Kerl ohne Herz .. aus getrompetet. W. Merck 1, 403 etc.; Über den die Recensenten sich die Lunge aus getrompetet. JGMüller Lind. 3, 26 etc.; Was im Felde der Wissenschaften am lautesten betrompetet wird. B. 358a etc.; Als er den Avis also hinein-t. lassen [in die Stadt]. 25b; Hebel 3, 317 etc.; Reimer . ., die jeden Nachhall schwächlich nach-t. Platen 4, 57; Da er Nichts that, was er nicht vorher und nachher aller Welt vortrompetete. IP. 1, 182; Zurück-t. [eine Antwort]. W. Att. 2, 2, 97 etc.
~ēter, m., –s; uv.:
Trompetenbläser. G. 9, 88; Parlamentär mit einem T. Stahr Rep. 3, 71 etc. (Trompetter. Zinkgräf 1, 121; Drommeter. Pyrker 259 etc.; Trummeter. Berlichingen 32; Trompter, s. L. 5, 347 etc.); Feld-T. (s. Feld 3); Hof- T.; Stabs-T. (s. Stab 1g); Stadt-T. etc. 2) T., T.-Fisch, Art Pfeifenfisch, Aulostoma chinensis.
*~euse (frz. -ȫse), f.; –n:
eig. „Betrügerin“, eine über die Fülle des Busens täuschende Tracht: Flor-T. Blumauer 2, 180.