Faksimile 0562 | Seite 1384
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Troll Trolle Trollen Troller Trollinger
Tróll, m., –en; –en:
s. Droll, dazu nam. V. Sh. 2, 626; 70; (Mancher grober „Paurtrülle“. Uhland V. 647 = Bauren-T. Paracelsus Char. 263c) etc., auch: T.; die Menschbildung an Kragsteinen, wenn sie männlich etc. Brugger 2, 250 (neutr. = Ungethüm. Mohnike Fr. 15).
~e, f.; –n:
s. I. Drolle und Trulle: Geh, ungerathene T.! Pfeffel Pr. 1, 17 etc.
~en: 1) m., –s; uv.:
s. Troddel 1, 2b. 2) als Zeitw.: mit kurzen Schritten trotten, traben (vgl. frz. trdler. Diez 740):
a) intr. (s. Anm. zu flattern etc.), z. B. weidm., von Hirschen. Döbel 1, 11a; Trollten sie vorwärts, leider von mir ab, doch der Schützenlinie zu. Gartenl. 9, 150a etc.; überh. von Hochwild. Laube Br. 294 etc.; ferner eig. und übertr.: Sie trollten erschrocken hinter sich. Bodmer Milt. 69; Von dannen t. Heine 7, 179; Immermann 12, 270; Indem er langsam vor sich hin in die Schenke trollte. Prutz E. 3, 309; Worauf er trollte [davon ging]. Rückert 3, 326; Wenn taumelnd wo ein Wandrer trollt | um Mitternacht von Hause. V. 3, 165; Dorthin troll’ er! 187; Sh. 3, 31 etc.; Getrollt kommen (2, 382; Luther 5, 346b etc.) mit Etwas (6, 87b etc.).
b) refl., sehr häufig (vgl.: sich packen etc.): Trollte sich nach Hause. Auerbach D. 1, 7; B. 18a; Sich von hinnen t. Gotter Sch. 34; Hagedorn 1, 37; 2, 157; Heine Verm. 1, 166; 235; L. Gal. 4, 5; Luther 5, 430a; 8, 172a etc.; Wie vor ihrem Glanz sich trollt | das Sturmgewölk. Reithardt 12; HSachs 4, 3, 43b; 5, 345b; G. 1, 211; Uhland 194; V. 3, 166; Sie muß sich über Hals über Kopf an den Blattern aus der Welt t. W. 34, 40; 316 etc.
c) (s. a) tr. mit Angabe der Wirkung (selten): Noch zu Tode trollt [quält etc.] mich der Mensch. V. Ar. 3, 7. Zsstzg. wie bei ähnl. Zeitw. der Bewegung, z. B.: Áb-, intr.: Bahrdt 1, 148; Kinkel E. 94; Langbein 1, 86; V. Ar. 1, 412; 3, 342 etc., seltner refl.: Hausbl. (56) 1, 472 etc. gw. intr.: Angetrollt kommen etc. Dahêr-, intr.: Luther 5, 68b etc. Davón-, intr.: Ruge Rev. 2, 23 etc.; refl.: Agricola 245; HSachs G. 2, 100 etc. Einhêr-, intr.: Luther SW. 35, 288. Fórt-, intr.: Heine 16, 129 etc.; refl.: Rom. 170; Thümmel 3, 48; 8, 14 etc. Hín- etc.: intr.: Laube Br. 33; Sch. 126a etc.; refl.: Wackern. 3, 569⁸ etc.; Hinaus-t., intr.: Seume Sp. 79; HSachs H. 339 etc.; refl. 291; Weise Abs. 304 etc.; Herum-t., intr.: Micolai Werth. 11 etc.; Hinweg- t., refl.: Werder Tass. 19, 101 etc. Petrus .. musst immer n. der Geiß. HSachs G. 2, 91. s. vertrotteln. Vorbēī-, intr.: Gersäcker Miss. 3, 219. Wég-, intr.: Möricke N. 198; W. 20, 58 etc.; refl.: Luther SW. 60, 69 etc. s. [a] etc.
Án-: Nāch-: Ver-: Zū-:
~er, m., –s; uv.:
1) Einer, der trollt, sich umhertreibt: Ein flüchtiger Knecht und ein T. V. H. 2, 195; Die T. und Trollbuben. Sh. 2, 164.
2) (mundartl.) fleischiges Unterkinn. Schm. (s. Goder).
~inger, m., –s; uv.:
Art Weintraube: Der blaue T. mit saftiger schwerer Traube. KMüller Nat. 6, 90a etc.